Cover-Bild Forever Right Now
Teil 2 der Serie "Only Love"
(4)
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX.audio
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 30.09.2021
  • ISBN: 9783966351638
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Emma Scott

Forever Right Now

. Ungekürzt.
Madiha Kelling Bergner (Sprecher), Dirk Petrick (Sprecher), Inka Marter (Übersetzer)

Kann ihre Liebe gegen die Schatten der Vergangenheit bestehen?

Tänzerin Darlene will ganz von vorn anfangen, nachdem sie endlich ihre Drogensucht überwunden hat. Das Letzte, was sie brauchen kann, ist in die Probleme ihres attraktiven Nachbarn Sawyer hineingezogen zu werden. Der Student und Single Dad kämpft um das Sorgerecht für seine kleine Tochter. Eigentlich hatte sie der Liebe erst einmal abgeschworen, doch bald kann sie sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Aber als ausgerechnet ihre eigene Vergangenheit Sawyers Aussichten bedrohen, sein Kind behalten zu dürfen, wird ihre Beziehung auf eine harte Probe gestellt.

Teil 2 der Only-Love-Trilogie

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2024

Sawyer the Lawyer & Darlene der Tornado

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Ich lese fast jedes Buch von Emma Scott, weil ich sie als Autorin so sehr schätze.

Was ich an ihren Büchern am meisten mag, sind die Charaktere. Sie sind immer intelligent, tiefgründig und vor allem individuell. ...

Ich lese fast jedes Buch von Emma Scott, weil ich sie als Autorin so sehr schätze.

Was ich an ihren Büchern am meisten mag, sind die Charaktere. Sie sind immer intelligent, tiefgründig und vor allem individuell. "Forever right now" war mein achtes Buch, das ich von ihr las. Alle Bücher sind so aufgeteilt, dass man die Kapitel im Wechsel zwischen der weiblichen und der männlichen Hauptperson liest. Trotz aller Charaktere, sie für ihre Leser erfunden hat, schafft sie es immer noch, jeden individuell erscheinen zu lassen. Keiner gleicht dem anderen. Das muss man erst einmal hinbekommen. In dieser Geschichte habe ich die Protagonisten wieder sehr geliebt.

Wir kannten Darlene bereits aus dem Vorgänger "Be my tomorrow", den ich im Übrigen schlechter fand als "Forever right now". Sie ist die die beste Freundin von Becket und Zelda. Sie ist witzig, direkt und ehrlich, ohne darüber nachzudenken. Wahrscheinlich ist sie dadurch auch tollpatschig und sagt nicht immer was andere hören wollen, aber sie ist dadurch echt und einzigartig in der Geschichte. Ich kenne Menschen wie Darlene. Sie ist eigentlich lebensbejahend und fröhlich, wenn sie mit anderen zusammen ist und sucht auch stets nach Gesellschaft, da sie sich schnell einsam und verloren fühlt. Solche Menschen sind oft ohne Rückhalt und schnell zu beeinflussen. Sie ist drogensüchtig und saß im Gefängnis, versucht aber durch einen Neuanfang in San Francisco ihr Leben auf die Reihe zu kriegen und weder Familie noch Freunde zu enttäuschen. Darlene schlägt sich großartig. Sie arbeitet als Massagetherapeutin, geht regelmäßig zu ihren Treffen, in denen sie schnell Anschluss findet und kümmert sich auch wieder um ihre Tanzkarriere. Aufgrund ihrer aufgeschlossenen Art könnte sie wahrscheinlich überall von vorn anfangen.

Sie zieht in ein Haus, in dem die Nachbarn wahre Freunde beinahe eine Familie sind - etwas, das es heutzutage gar nicht mehr gibt. Das viktorianische Haus klang einfach zauberhaft. Dort wohnt auch der Jurastudent Sawyer, der allein seine Tochter Olivia aufzieht. Sawyer hatte einen One-Night-Stand mit Molly Abbott, die ihm eines abends, als er und sein Kumpel Jackson (der war so wunderbar - können wir bitte eine separate Geschichte über ihn bekommen?) eine Party schmeißen vorbeikommt und ihm Olivia da lässt. Sawyer brachte es nicht über sich sie zum Jugendamt zu bringen und kümmerte sich seither um sie. Es war absolut rührend zu lesen wie sehr er sein kleines Mädchen liebte und was er alles tat, worauf er verzichtete, damit es ihr an nichts fehlte. Abgesehen von seinem Fleiß und der Liebe zu seiner Tochter war er eher ernst und gestresst. Er hatte Vorurteile gegenüber Süchtigen und lernt durch Darlene, die wie ein Wirbelwind in sein Leben fegt, dass es Ausnahmen gibt - Menschen, die ihr Leben wirklich ändern wollen.

Eines Tages kommt es zu einem Sorgerechtstreit um Olivia, da sich die Eltern von Molly Abbott einschalten. Da gab es einige Szenen, die so gut geschrieben waren, dass mir die Tränen kamen. Die kleine Livi wurde außerdem so bezaubernd dargestellt - das war wirklich süß. Als die Abbotts Molly für ein paar Tage zu sich holten, wandten sie sich irgendwann hilfesuchend an Darlene, weil sie Molly nicht beruhigen konnten und ich fand es interessant zu hören, dass diese Methode gewählt wurde. Die Abbotts wirkten beim Hören etwas älter und dass ein kleines Baby überfordernd sein kann, ist kein Geheimnis. Das war eine sehr besondere Stelle und ich denke, wenn alle Menschen so aufgeschlossen wären wie die Abbotts wäre das Leben ein besseres.

Die Geschichte ist wirklich besonders mit so vielen verschiedenen Charakteren und einer wunderbaren Botschaft über die Definition des Wortes Familie.

Was ich kritisieren würde sind die Sprecher. Der männliche Part, der Sawyer sprach, klang, sobald er seine Stimme verstellt hatte um beispielsweise eine Frau zu mimen, psychopathisch und die junge Frau, die Darlene sprach, hat es zwar ganz gut rübergebracht, aber manchmal klangen die Fragen, die jemand an Darlene stellte, verwirrt oder gereizt, obwohl klar war, dass es so nicht gemeint war. Das war zwischenzeitlich verwirrend. Außerdem muss ich wie immer das Ende etwas kritisieren: Die Geschichte hätte schon früher enden können, auf die etlichen Happy Ends hätte man verzichten können. Ich sage ja nicht, dass die Geschichten von Emma Scott nicht positiv enden sollen, aber es gibt immer ein Happy End, das von einem weiteren noch getoppt wird und das ist gar nicht nötig, weil die Stories ohne das alles schon so wunderbar sind.

Teil 2 der Only-Love-Reihe war für mich besser als Teil 1 und auch, wenn alle ihre Geschichten deep sind, handelt es sich in dieser Reihe ja dennoch um Einzelbände - recht kurze Einzelbände. Bücher wie "All in" oder "Between your words" sind noch deeper.

Für immer Emma Scott!

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Veröffentlicht am 21.08.2022

Ein schöne Geschichte

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Darlene ist Tänzerin und ehemals Drogenabhängig. Sie zieht also in eine neue Stadt wo sie keiner kennt um neu anzufangen. Dort angekommen wohnt allerdings der alleinerziehende Vater Sawyer bei ihr im Haus, ...

Darlene ist Tänzerin und ehemals Drogenabhängig. Sie zieht also in eine neue Stadt wo sie keiner kennt um neu anzufangen. Dort angekommen wohnt allerdings der alleinerziehende Vater Sawyer bei ihr im Haus, dem sie Recht schnell auch mal unter die Arme greift wenn er Hilfe bei seinem kleinen Mädchen benötigt. Schnell wird klar Sawyer hat eine feste Meinung zu Drogenabhängigen und so verschweigt ihm Darlene ihre Vergangenheit. Es wird immer komplizierter als sich zwischen den beiden etwas entwickelt und dann auch noch ein Sorgerechtsstreit um Sawyers Tochter ausbricht.

Darlene haben wir bereits in Band 1 kennen gelernt. Ihre Geschichte hat mir eigentlich recht gut gefallen. Ich finde sie hätte etwas früher ehrlich zu Sawyer sein sollen bezüglich ihrer Vergangenheit und es war doch ein bisschen viel hin und her bei den beiden weil keiner offen ausspricht es er sagen will. Aber es war schön zu sehen wie Darlene ihr Leben in die Hand nimmt und sich nicht unterkriegen lässt. Selbst in schweren Zeiten geht sie zu ihren NA treffen um dort Hilfe zu finden. Das ist ein wichtiges Thema das hier behandelt wird. Auch Sawyers Geschichte war interessant. Weiß er doch, dass seine Tochter nicht von ihm ist und trotzdem hat er dieses Kind so in sein Herz geschlossen dass er ihm ein Vater sein will und um das Sorgerecht kämpft. Manchmal kommt es eben nicht auf Blutsverwandtschaft an, sondern auf die eigenen Gefühle.

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Veröffentlicht am 23.01.2022

Nicht Emma Scotts bestes Werk, aber definitiv lesenswert!

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"Forever Right Now" war mein neuntes Buch von Emma Scott, welche sich schon mit ihren Liebesdramen "The Light In Us", "Bring Down The Stars", "Light Up The Sky", "Never Doubt", "Between Your Words", "Be ...

"Forever Right Now" war mein neuntes Buch von Emma Scott, welche sich schon mit ihren Liebesdramen "The Light In Us", "Bring Down The Stars", "Light Up The Sky", "Never Doubt", "Between Your Words", "Be My Tomorrow", "All In - Zwei Versprechen" und "All In - Tausend Augenblicke" in mein Leseherz geschrieben hat. Da ich vor dem Lesen einige negative Rezensionen und Meinungen vorabgelesen, bin ich mit eher niedrigen Erwartungen an die Geschichte herangegangen. In meinen Augen ist "Forever Right Now" aber eine gewohnt emotionale und mitreißende Emma-Scott-Geschichte, die definitiv mit anderen der Autorin mithalten kann.

"Forever Right Now" ist in vielerlei Hinsicht ein typischer Emma-Scott-Roman. So beginnt es schon beim Cover, dass ich eigentlich genau dasselbe schreiben kann, wie bei ihren anderen Romanen auch: Grundsätzlich ist es mal wieder sehr schön anzusehen mit dem lavendelfarbenen Hintergrund, der von federartigen hellblauen Strukturen und rosé-goldenen Lichtpunkten durchzogen ist. Wie aber bei fast allen Cover-Gestaltungen des LYX-Verlag fehlt unter der hübschen Oberfläche die tiefere Bedeutung: die Verbindung zum Inhalt. Sehr gut gefällt mir allerdings, dass der LYX-Verlag sich bei diesem zweiten Band der "Only-Love-Reihe" dazu entschieden hat, den englischen Originaltitel beizubehalten. Zwar halte ich "Forever Right Now" nicht für den aller gelungensten Titel, den man sich für diese Geschichte hätte ausdenken können (ich hätte hier etwas mit "Tornado" gewählt, da das ja als Motiv immer wieder vorkommt), aber immerhin hat er einen Bezug zur Handlung, da der letzte der zwei Teile, in die die Geschichte eingeteilt ist, so heißt. Etwas schade ist, dass der Klapptext meiner Ausgabe leider falsch ist (dort ist fälschlicherweise von einem Neuanfang in Seattle die Rede).


Erster Satz: "Ich hörte die Türklingel kaum, so laut waren die hämmernde Musik und das Lachen und Reden von etwa hundert meiner engsten Freunde."


Wir starten mit einem kurzen Prolog in die Geschichte, der zehn Monate vor Start der Haupthandlung ansetzt und beschreibt, wie sich das Leben des ehrgeizigen Jura-Student und Womanizer Sawyer in nur einer Nacht komplett verändert. Auch das Leben der zweiten Protagonistin steht im ersten Kapitel vor einer großen Veränderung: da sie in New York immer "die Süchtige" bleiben würde, entscheidet Darlene, dass sie in einer neuen Stadt ganz neu anfangen muss und zieht dafür nach San Francisco. Als wir im Kapitel darauf Sawyer wieder begegnen, erkennen wir den wilden Partylöwen kaum wieder. Er ist nun alleinerziehender Vater, der sich aufopferungsvoll um seine kleine Tochter kümmert, während er kurz vor den Abschlussprüfungen seines Studiums steht. Eine Beziehung steht bei beiden nicht auf dem Plan und doch können sie sich nur schwer vom jeweils anderen fernhalten. Doch dann wird Sawyers größte Angst wahr und er wird in einen Sorgerechtsstreit um Olivia verwickelt und was könnte da weniger hilfreich sein als eine Beziehung zu einer ehemalig Drogenabhängigen...


"Ich hasse es, dass ich, egal, was ich mache, immer diese Frau sein werde. Die Frau, die schwach und traurig war. Die dieses große klaffende Loch in sich hatte und es mit schrecklichem Scheiß gefüllt hat. Und weißt du was? Mit den Drogen ist es vorbei, aber das Loch ist noch da, und all das Gute, mit dem ich es füllen will, liegt direkt vor mir, aber ich habe Angst danach zu greifen."


Die Gesamthandlung von "Forever Right Now" wird durch den Klapptext schon sehr großzügig abgedeckt - mehr als das geschilderte Kennenlernen, Darlenes langsam anlaufende Tanzkarriere, Sawyers anstehenden Prüfungen und der Sorgerechtsstreit passiert hier tatsächlich nicht. Dennoch habe ich die Geschichte bis zum Ende mit Spannung verfolgt. Genau wie alle ihre Bücher ist die Geschichte zwar leise und sensibel erzählt, ruhig und ereignislos über weite Teile der Geschichte, aber dafür mit brüllend lauten Schicksalen unter der Oberfläche. Wie gewohnt sind ernste Themen als Gegenpole zur Liebesgeschichte miteingebaut. Zentral geht es hier um Suchterkrankungen, Sorgerecht, Elternschaft, Verantwortung, Leistungsdruck, Stigmatisierung, Neuanfang und Träume. Die emotionalen Päckchen, der beiden Figuren werden dabei dem/der LeserIn schon recht früh offenbart, sodass relativ wenige Überraschungen im Verlauf der Handlung auftauchen. Gut gefällt mir aber, dass Sawyer durch eingeschobene Rückblicke immer wieder auf die Anfänge mit Olivia zurückblickt und den sehr geradlinigen Erzählstrang somit ein wenig auflockert. Rückblickend ist mir gekommen, dass ich mir das für Darlene auch gewünscht hätte. Auch wenn es hier mehr darum geht, wie sie als genesene Süchtige weitermacht und nach vorne blickt, hätte es mir sehr geholfen, einige Hintergründe ihrer Geschichte zu kennen und denke auch, dass man nie den Blick nach vorne richten kann, ohne nochmal zu Vergangenem zurückzukehren.


"Ich vergaß alles andere und lebte in den Klängen, von Moment zu Moment, und fühlte alles, was ich fühlen wollte, ohne zu denken oder mich zu bremsen. Ich ließ meinen Körper für die Musik sprechen, und es gab keine Scham in diesen Worten. Keine Einsamkeit. Nur mich selbst, und ich war voller Leben."


Auch mit der Liebesgeschichte lässt Emma Scott es hier ruhig angehen und erzählt hier kein locker-leichtes Wohlfühlbuch mit schnellen Entwicklungen oder überkochender Leidenschaft. Auch wenn es ganz schön prickelt und knistert zwischen Darlene und Sawyer, nimmt sich die Autorin viel Zeit, um deren Beziehung zu entwickeln und belässt auch viele Szenen auf beinahe freundschaftlicher Ebene. Genau wie "Be My Tomorrow" ist auch "Forever Right Now" also eine ultra-slow-burn Geschichte, was angesichts der Tatsache, dass beide sich vorher nicht kannten, lange einsame Einzelkämpfer waren und sich nur Schritt für Schritt öffnen, nur natürlich erscheint. Dass hier Intimität und Nähe erzeugt wird, ohne dass die beiden Figuren sich tatsächlich körperlich näherkommen, fand ich wirklich stark. So kommt die Liebesgeschichte bis kurz vor dem Ende ganz ohne Sexszene aus und auch auf diese hätte "Forever Right Now" gut verzichten können.


"Jeder ist es wert, geliebt zu werden", sagte Max. "Aber zuerst musst du dich selbst lieben. Das klingt wie ein kitschiges Klischee, aber es stimmt. Du musst wissen, dass du gut für jemand anderen sein kannst. Dass du nicht nur das Loch in deinem Inneren stopft, sondern auch gibst."


Besonders herzergreifend wird die Annäherung der beiden auch durch Emma Scotts besonderen Schreibstil. Diese Autorin schafft es wie keine Zweite, intensiv Schmerz und Liebe gegenüberzustellen und den Leser damit zum Weinen, zum Lachen und zum Mitfiebern zu bringen. Die Sensibilität, mit der sie dem Leser einen Blick ins Innere ihrer Protagonisten gewährt, die Grausamkeit, mit der sie uns und ihre Geschöpfe konfrontiert und die viele Liebe, mit der sie ihre und unsere Herzen heilt, sind wirklich erstaunlich. Ein weiterer Pluspunkt ist auch, dass sie in all ihren Büchern immer Crossover-Easter-Eggs und Anspielungen auf die Welt der Nerds verpackt. Da "Forever Right Now" ja konzeptionell der zweite Band der "Only Love"-Trilogie ist, hätte ich mir ein wenig mehr Überschneidungen zu Band 1 gewünscht. Hätte ich nicht gewusst, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt, hätte ich vielleicht sogar auf einen Einzelband getippt, so wenige Hinweise gibt es auf die Zugehörigkeit zu einer Reihe. Gerade da ich Zelda und Beckett in Band 1 sehr ins Herz geschlossen habe, wäre es schön gewesen, sie in mehr als einem kurzen Auftritt im Epilog wiederzusehen. Ich kann also mit Nachdruck festhalten, dass man diesen Roman auch unabhängig von den anderen der Reihe lesen kann.


"Süchtige lügen, Dar", sagte Max sanft. "Das ist eins der Merkmale, die uns definieren. Du wirst immer eine Süchtige sein. Du wirst immer diesen Kampf kämpfen. Aber kämpfe ihn so ehrlich und gut, wie du kannst, wenn du eine Chance haben willst zu gewinnen."


Die einzige wirkliche Verbindung zwischen Band 1 und 2 ist die Hauptfigur Darlene. Da ich in "Be My Tomorrow" noch keinerlei Verbindung zu ihr aufbauen konnte, war ich positiv überrascht, wie stark ich mich schon zu Beginn an in sie hineinversetzen konnte. Mit ihrer Direktheit, ihrer Begeisterungsfähigkeit und ihren Problemen mit dem Alleinsein konnte ich mich sehr identifizieren und mir hat gefallen, dass wir mit ihr mal eine laute, energiegeladene Figur hatten. Ich kann verstehen, weshalb sie bei manchen LeserInnen mit ihrer teilweise aufdringlichen Art und ihren Hemmungen, Sawyer die Wahrheit zu sagen, vielleicht nicht so gut ankommt, mich hat sie mit ihrer Unkompliziertheit und den positiven Vibes aber schnell mitgerissen. Auch ihr Sucht-Thema fand ich gelungen umgesetzt, da es genau den richtigen Raum in der Geschichte bekommt - nicht zu dominierend, aber auch nicht nur als Randnotiz abgeschrieben. Auch wenn ich mich wie gesagt über ein paar mehr Hintergrundinformationen gefreut hätte, gefällt mir gut, dass die Autorin hier hervorhebt, dass es nur EIN Detail ist, dass Darlene ausmacht und dass sie gleichzeitig noch viel mehr ist als der Stempel "genesende Süchtige". Um das weiter zu untermauern und ihr eine Form zu geben, sich selbst auszudrücken, hat Emma Scott Darlene das Herz einer Künstlerin verliehen. Wer viel von der Autorin liest, wird mittlerweile wissen, dass sie es perfektioniert hat, die Geschichten von angeknacksten Künstlerseelen zu erzählen. Nach Schauspielern, Sängern, einer Violinistin, Comiczeichnern, einer Malerin, Poeten, einem Glasbläser und einem Tattookünstler darf Darlene uns hier ins Reich des Tanzes entführen.


"Selbst damals war da schon dieses Etwas in mir, das tanzen wollte, diese wilde Energie, die ich liebte und für die ich alles gab: meinen Schweiß und meine Tränen, schmerzende Muskeln und gerissene Bänder. Es war da, dieses Verlangen, mit meinem ganzen Ich für die Welt zu singen."


Auch für männliche Protagonisten, die einen mit ihrer poetischen Tiefgründigkeit und aufopferungsvollen Intensität immer wieder vom Hocker hauen, hat Emma Scott ein Händchen. Viele meiner liebsten männlichen Love Interest entstammen ihrer Feder und auch mit Sawyer hat sie wieder eine Figur geschaffen, die mir zusammen mit seiner Tochter Olivia sofort ans Herz gewachsen ist. Auch wenn letztere sich selten altersentsprechend verhält und ersterer die zum Leben erweckte Verkörperung des "knallharter Typ mit Herz aus Gold"-Klischees ist, sind die beiden in Kombination einfach die ultimative Waffe, um Herzen schmelzen zu lassen. Oder wie es Darlene einmal ausdrückt: "Es war, als würde jede sexuelle und jede mütterliche Faser in meinem Körper gleichzeitig auf Sawyers Männlichkeit und die schiere Babyhaftigkeit seiner kleinen Tochter reagieren." Danke, Darlene, das trifft es eigentlich ganz gut.


"Vor dir zu verlangen, nicht zu lieben, wäre, als würde man eine Blume des Sonnenlichts berauben. Du bist einfach nicht für Zurückhaltung geschaffen, Darlene."


Davon abgesehen, was Sawyer und Olivia mit meinen Hormonen veranstaltet haben, muss ich aber feststellen, dass Sawyers bester Freund Jackson und Darlenes NA-Sponsor Max eindeutig die interessanteren und vielschichtigeren Charaktere sind. Letzteren widmet Emma Scott sich glücklicherweise noch genauer. Denn Max bekommt in "Someday Someday", welches am 28. Januar diesen Jahres erscheinen wird, ganz viel Platz, die Geschichte seines eigenen Neustarts in Seattle zu erzählen. In dem schönen, aber recht überflüssigen Epilog am Ende dieses Bandes gibt es schon die ein oder andere Andeutung, in welche Richtung sich der dritte und letzte Band der "Only Love"-Reihe bewegen wird. Ich bin schon sehr gespannt!


Fazit:


"Forever Right Now" ist eine eher ruhige, handlungsarme, aber trotzdem mitreißende Geschichte über Neuanfänge, Hoffnung, Selbstakzeptanz, persönliche Stärke und Mut. Nicht Emma Scotts bestes Werk, aber definitiv lesenswert!

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Veröffentlicht am 02.01.2022

Mehr erwartet

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Darlene wagt einen Neuanfang in San Francisco. Ehemals drogenabhängig, versucht sie nun ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Ihr Nachbar Sawyer heißt sie nur kühl willkommen. Er hat genug Kummer, denn sein ...

Darlene wagt einen Neuanfang in San Francisco. Ehemals drogenabhängig, versucht sie nun ihr Leben auf die Reihe zu kriegen. Ihr Nachbar Sawyer heißt sie nur kühl willkommen. Er hat genug Kummer, denn sein alleiniges Sorgerecht für seine Tochter steht auf der Kippe und sein Studium verlangt ihm den Rest seiner Kräfte ab. Widerwillig nimmt er Darlenes angebotene Hilfe an und verbringt immer mehr Zeit mit ihr. Bis ihre Vergangenheit die Chance sein Kind zu behalten gefährdet.

Leider hat mich die Geschichte diesmal nicht gepackt. Schlecht war sie nicht. Ich hatte jedoch hohe Erwartungen, weil Emma Scott nunmal zu meinen liebsten Autorinnen zählt und ich andere ihrer Bücher außergewöhnlich gut finde. Der Schreibstil ist wie immer locker und die Geschichte voller Wärme, besonders wegen des Kindes. Die beiden Protagonisten konnten mich jedoch nicht überzeugen. Das Thema Drogenabhängigkeit mag ich persönlich nicht gerade. Darlenes innerer Kampf dagegen war zwar vorhanden, aber sie verlor gleichzeitig nie den Optimismus bzw. geriet sie nicht in echte Versuchung, was in der Realität bestimmt anders aussieht. Sawyer hat sich meiner Meinung nach viel zu schnell in seine Ausgangssituation gefügt, was ich sehr unrealistisch fand. Seine einjährige Tochter erschien mir zu reif. Ich kenne keine Einjährige, die schon so weit ist und auch gar nicht fremdelt oder bockt. Zudem muss ich noch hinzufügen, dass die Ereignisse ziemlich vorhersehbar waren. Obwohl die interessante Grundidee eines Sorgerechtsstreits konfliktreicher und gefühlvoller hätte umgesetzt werden können.

Vielleicht ist es mir aber auch besonders schwer gefallen in das Buch einzutauchen, weil mir die Sprecherin überhaupt nicht zugesagt hat. Es war nicht ihrer Stimme, die mir nicht gefiel, eher dass sie das letzte Wort eines jeden Satzes immer in die Länge gezogen hat.

Fazit:
Vorhersehbar und beinahe konfliktlos wird das Potenzial der Ausgangssituation kaum genutzt. Trotzdem eine interessante Grundidee und ein angenehmer Schreibstil. Ich hätte aber lieber zum Buch greifen sollen anstelle des Hörbuches.

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