Lothar Beutin hat die Pilgerreise seiner Frau Lydia 13 Jahre nach der Reise und nach dem Tod der Autorin bei Books on Demand herausgebracht. Man spürt förmlich, wie wichtig ihm dieses Projekt ist und wieviel Liebe er hinein gegeben hat.

Das Buch mag nicht die aktuellsten Unterkunft- und Restauranttipps enthalten und vermutlich hat sich auch sonst einiges geändert. Man sucht vergeblich nach Hochglanzfotos und findet stattdessen private Reiseeindrücke. Diese vermeintlichen Schwächen spielen jedoch überhaupt keine Rolle. Die Essenz des Buches sind Lydias Erinnerungen und Eindrücke, die sehr persönlich und sehr tiefgründig sind. Man pilgert zum einen zusammen mit ihr mit, zum anderen lernt man auch die Pilgerin an sich kennen und ihre Entwicklung während der Pilgerreise.

Dieses Buch ist definitiv hilfreich, um sich auf die Pilgerreise vorzubereiten und Lydia Beutins Empfehlungen und Eindrücke berühren nicht nur Pilgerinteressierte.

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In ihrem neuen kulinarischen Reiseführer "Genießen in Istrien" stellt Silvia Trippolt-Maderbacher, Autorin, Journalistin und Gastronomin, diese spannende Gourmet-Destination ihren Leser:innen vor und präsentiert über 300 kulinarische Adressen: Lieblingslokale, Geheimtipps, Klassiker und Newcomer.

Gerichte werden auf der Halbinsel aus hochwertigen Produkten, wie z. B. aus Trüffeln, Olivenöl, Wein, Austern, Schinken, Salz, Fisch, Meeresfrüchte und hausgemachten Pasta zubereitet und man findet eine Vielzahl an Gourmet-Restaurants, aber auch einfachere Konobas, die nicht minder gute Speisen servieren, Weinbars sowie vegane Imbisse usw. Für jeden Geschmack und Geldbeutel ist etwas dabei.

Ich bin seit ein paar Jahren begeisterte Istrien-Urlauberin, da diese Destination so viel zu bieten hat: wunderschöne Natur, tolle Strände, Kultur und Sehenswürdigkeiten, gastfreundliche Menschen und eine abwechslungsreiche Kulinarik. Als Vegetarierin bin ich immer auf der Suche nach Restaurants, die eine hochwertige vegetarische und/oder vegane Küche anbieten. Einige der im Buch empfohlenen Adressen habe ich schon selbst besucht und dort gegessen. Der nächste Urlaub kommt bestimmt und "Genießen in Istrien" wird mitreisen, um ganz gezielt noch mehr der empfohlenen Restaurants auszuprobieren.

Sylvia Trippolt-Maderbacher ist ein abwechslungsreicher Genuss Guide voller kulinarischer Geschichten und eine persönliche Liebeserklärung an die Halbinsel, ihre Menschen und das gemeinsame Genießen an einem Tisch gelungen.

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Der Erfolgsroman "Die Hennakünstlerin" (auf Englisch "The Henna Artist") soll sogar als Serie verfilmt werden. Dabei handelt es sich um den 1. Band einer Trilogie, von der m.E. der 2. und 3. noch nicht ins Deutsche übersetzt wurden.

Die Autorin Alka Joshi wurde in Indien geboren, wuchs jedoch in den USA auf. Erst mit 62 hat sie ihren Debütroman "Die Hennakünstlerin" veröffentlicht, mit dem sie sofort große Erfolge feierte.

Die Handlung spielt in den 50er Jahren in Rajastahan, Indien und handelt von einer jungen Frau namens Lakshmi, die vor ihrem gewalttätigen Ehemann flüchtet und sich als Hennakünstlerin durchschlägt. In Indien werden nämlich z.B. bei Hochzeiten die Hände der Frauen mit Henna bemalt. Lakshmi wird jedoch von ihrer Familiengeschichte, die sie zu verbergen versucht, eingeholt. Denn ihre jüngere Schwester Radha folgt ihr, was Lakshmi das Leben nicht unbedingt leichter macht.

Der Leser/die Leserin kann schnell ins Geschehen eintauchen. Joshi beschreibt die Zeit nach der Kolonisation sowie die Stellung der Frau in der indischen Gesellschaft anschaulich und spannend. "Die Hennakünstlerin" hat mich neugierig auf den 2. und 3. Band sowie auf die Serie gemacht.

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Alice Schwarzer hat viel erlebt und noch mehr zu erzählen. Dies macht sie so gekonnt, dass es keine Minute langweilig wird und man förmlich an ihren Lippen hängt. Dabei macht es keinen Unterschied, ob sie über ihre Kindheit, die sie bei den Großeltern verbrachte, spricht, über die Zeit in Paris und im Swinging Schwabing oder über die Gründung von Emma.

Noch heute sind Generationen von Frauen der Feministin für ihren Kampf sehr dankbar, auch wenn die Emanzipation noch lange nicht abgeschlossen ist. Sie war aktiv bei der Entstehung der Pariser Frauenbewegung dabei und mit Simone de Beauvoir befreundet; ihr Kampf gegen das Abtreibungsverbot mit der weltberühmten Selbstbezichtigungsaktion im Stern kennt immer noch jede und jeder. Das Thema ist leider nach wie vor aktuell.

Alice Schwarzer zählt zu den bedeutendsten deutschen Journalistinnen, intelligent und mutig, obwohl ihr jahrzehntelang blanker Hass entgegenschlug. Ich bin sehr froh, dass sie nie aufgegeben hat und hoffe, dass sie noch lange Zeit kämpferisch bleibt und Stellung bezieht, wie z.B. aktuell im russisch-ukrainischen Krieg. Sie war Erstunterzeichnerin des offenen Briefs an Kanzler Olaf Scholz vom 29.04.2022.

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Die angehende Ärztin Yasmin, der ganze Stolz ihrer Eltern, und Joe, ein Assistenzarzt, wollen heiraten. Zwei sehr unterschiedliche Familien treffen aufeinander. Auf der einen Seite steht Yasemins Familie, die Ghoramis. Die Eltern sind vor 30 Jahren aus Kalkutta nach London emigriert, wo sie nun angepasst mit Yasemin und ihrem Bruder Arif leben. Auf der anderen Seite Joes gutbürgerliche und wohlhabende Familie, die aus seiner alleinerziehenden und feministischen Mutter Harriet besteht. Doch das erste Zusammentreffen der Familie birgt keine Desaster oder Missverständnisse, sondern ist v.a. von der freundschaftlichen Annäherung beider Mütter geprägt.
Monica Ali schrieb in einem Pressetext, dass sie sich bei der romantischen Vorstellung einer interkulturellen Liebesheirat von Jane Austen inspirieren ließ.

Monica Ali schafft es nun geschickt mit jeder Seite tiefer einzutauchen, indem sie aktuelle Themen aus dem Jahr 2016, das v.a. im Zeichen des Brexits stand, wie z.B. Postkolonialismus, Rassismus, Emanzipation usw. einbezieht. Dabei verzettelt sie sich leider in der Auswahl etwas, indem sie zu viele Missstände anschneidet: Pflegenotstand, Burnout, Social Media, Online Dating, Sexsucht usw. Besonders gut gefällt mir jedoch Alis Haltung, selbst gebürtige Britin mit Migrationshintergrund, zu diesen Themen, die sie von allen Seiten sehr kritisch beleuchtet, ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Ihre Figuren fallen aus den Rollenklischees heraus und machen Veränderungen durch.

Mich hat Monica Alis Comeback und ihr Aufruf zu mehr Toleranz sehr gut unterhalten.

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