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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2017

lockerer Roman für Frauen um die fünfzig

Mittsommerleuchten
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Gloria ist 53 Jahre alt und hat einen erwachsenen Sohn. Ihr Lebensgefährte Adrian hat sie gerade verlassen, der ist jetzt mit ihrer ehemals besten Freundin zusammen. Gloria überlegt, wie es mit ihrem Leben ...

Gloria ist 53 Jahre alt und hat einen erwachsenen Sohn. Ihr Lebensgefährte Adrian hat sie gerade verlassen, der ist jetzt mit ihrer ehemals besten Freundin zusammen. Gloria überlegt, wie es mit ihrem Leben weitergehen soll.

In dieser Zeit trennt sich gerade Glorias Schwester Agnes von ihrem Mann. Agnes ist vier Jahre jünger als Gloria und die beiden verstehen sich, trotz oder vielleicht auch gerade wegen der unterschiedlichen Väter, ausgezeichnet.

Gloria bekommt als schwedische Operndiva die Hauptrolle in dem Stück Carmen. Diese Rolle ist wie für Gloria gemacht, mit Dominic und Sebastian, die wie im wirklichen Leben um Gloria werben.

Mit Dominic war Gloria vor vielen Jahren sehr glücklich, mit ihm hätte sie auch gerne ihr Leben weiter verbracht. Dominic hat damals Gloria und auch Schweden verlassen, um in London erfolgreich zu sein.

Insgesamt ist es sicherlich ein passender Roman für Frauen um die fünfzig, die unbeschwerte Lesestunden genießen möchten. Mich selber hat dieses Buch leider nicht so gefesselt, ich hätte auch zwischendurch aufhören können zu lesen und hätte nicht das Gefühl gehabt, etwas von der Story zu verpassen - schade.

Das Cover ist wunderschön gestaltet - passt aber leider gar nicht zum Inhalt des Buches.

Veröffentlicht am 24.06.2017

Eine schöne historische Geschichte

Die zwei Leben der Florence Grace
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Den Buchtitel finde ich sehr passend. Es sind wirklich zwei komplett verschiedene Leben, die Florence Grace führt. Die Kindheit verlebt sie als Florrie Buckley sehr bescheiden und liebevoll in Cornwall. ...

Den Buchtitel finde ich sehr passend. Es sind wirklich zwei komplett verschiedene Leben, die Florence Grace führt. Die Kindheit verlebt sie als Florrie Buckley sehr bescheiden und liebevoll in Cornwall. Ihre Mutter ist bereits bei der Geburt gestorben, nachdem ihr Vater und als sie 15 Jahre alt ist, auch ihre liebe Großmutter verstirbt, nimmt die Verwandtschaft - die Familie Grace - sie im Jahr 1850 in ihre Obhut. Dort lernt sie ein völlig anderes Leben kennen, allerdings wird sie in dem prächtigen Haus in London nie heimisch. Immer wieder muss sie an ihr zuhause in Cornwall denken.

Ich habe das erste Buch von Tracy Rees (Die Reise der Amy Snow) mit Begeisterung gelesen und hatte mich sehr auf diesen neuen Roman von ihr gefreut. Ich muss sagen, dass ich ein wenig enttäuscht bin. Am Anfang und am Ende fand ich das Buch fesselnd und interessant, aber im großen Mittelteil fehlte es mir einfach an Spannung bzw. Neugierde, wie es in der Geschichte weitergeht. Es war zweifellos nett zu lesen, aber das Fesselnde fehlte mir leider oft.

Am Anfang des Buches lesen wir von der besonderen Gabe von Florrie, dass sie die Fähigkeit hat zu fühlen, was andere Menschen empfinden. Es wird zu der "Londoner Zeit" kurz thematisiert, dass diese Fähigkeit dort sehr in den Hintergrund getreten ist. Dennoch hätte ich mir dazu etwas mehr in dem Buch gewünscht.

Florence Grace ist ein ganz toller Charakter und es hat mir insgesamt Spaß gemacht, diesen schönen historischen Roman zu lesen.

Veröffentlicht am 29.05.2017

Eine sehr rührende Geschichte um die sechsjährige Harvey

Mit jedem Jahr
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In diesem Buch geht es um die sechsjährige Harvey. Sie wächst sehr behütet und glücklich bei ihren Eltern auf. Bis zu dem Tag, an dem ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen. Sehr schön / ...

In diesem Buch geht es um die sechsjährige Harvey. Sie wächst sehr behütet und glücklich bei ihren Eltern auf. Bis zu dem Tag, an dem ihre Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommen. Sehr schön / traurig zu lesen war die Stelle, als Harvey davon erfahren musste. Sie wurde in der Schule zu ihrem Rektor gerufen, in dem Moment hat sie überlegt, was wohl der Grund dafür sein könnte, da ihr nichts Schlechtes einfällt, wofür sie gerügt werden könnte, musste es wohl ein Lob sein, was sie erwartet. Mit Vorfreude auf die Nachricht muss Harvey dann vom Tod ihrer Eltern erfahren.

Es gibt außer Jason, dem Bruder von Harveys Vater, keine weiteren Verwandten. Das Problem bei Jason ist seine Vergangenheit. Er ist bereits sehr früh auf die schiefe Bahn geraten und hatte seit dem den Kontakt zu seiner Familie abgebrochen. Harveys Vater allerdings wäre gerne noch weiter für ihn da gewesen.

Wanda, eine Sozialarbeiterin kurz vor dem Ruhestand, nimmt sich Harvey an und möchte sie bei Jason in guten Händen wissen.

Jason möchte alles für seine Nichte tun, er möchte ihr ein guter Ersatzvater sein. Es ist sehr schön, diese Abschnitte im Buch zu lesen, wie rührend er da vorgeht.

Die Geschichte wird mehreren Zeitebenen erzählt, zum einen als Harvey ein Kind / eine Jugendliche ist und zum anderen als Harvey erwachsen ist und sich ein Leben in Paris aufgebaut hat. Jason ist bei ihr zu Besuch.

Es hat mir Freude bereitet, die Geschichte von Harvey und Jason zu lesen, wie sich Jason verändert hat und nur das Beste für seine Harvey möchte.

Veröffentlicht am 06.05.2017

Ein guter Thriller mit schwacher Mitte

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Ich bin auf dieses Buch durch die vielen sehr positiven Bewertungen aufmerksam geworden und wollte diesen fesselnden Thriller auch lesen.

Zunächst einmal hat mich die Gestaltung des Buches sehr beeindruckt. ...

Ich bin auf dieses Buch durch die vielen sehr positiven Bewertungen aufmerksam geworden und wollte diesen fesselnden Thriller auch lesen.

Zunächst einmal hat mich die Gestaltung des Buches sehr beeindruckt. Die mattschwarze Außengestaltung des Buches mit dem glänzend golden Bild und der glänzend goldenen Schrift macht schon was her - gefällt mir sehr gut!

Sehr gut finde ich auch, dass bei der Kapitelüberschrift das Datum und die Uhrzeit aufgeführt ist, damit der Leser genau weiß, zu welcher Zeit gerade etwas geschieht.

Der Thriller beginnt mit einem sehr spannenden Prolog und auch der Einstieg des Buches kommt gleich ganz schön ordentlich daher! Hat mir richtig gut gefallen!

Als Ragdoll wird eine Leiche bezeichnet, die aus verschiedenen Personen besteht: Kopf, Rumpf, Arme und Beine stammen von insgesamt 6 verschiedenen Opfern. Die Teile wurden zu "einer Leiche" zusammengenäht. Das "Gesamtwerk" ist mit ganz vielen einzelnen dünnen Fäden an der Decke befestigt, so dass es aussieht, als würde es über dem Boden schweben.

Das Ermittlerteam muss nicht nur die sechs Opfer identifizieren und nach dem Täter suchen, dazu kommt noch ein Schreiben, wo es an bestimmten Tagen noch weitere Todesopfer geben soll, diese werden auch namentlich benannt. Mehr möchte ich zum Inhalt nicht verraten....

Dieser Thriller ging insgesamt super spannend los und ich habe mit Begeisterung angefangen zu lesen. Hatte dann aber für mich das Gefühl, dass mit dem was ich weiter gelesen habe nicht mehr "überrascht" wurde. Es ging für mich immer "immer ähnlich" weiter. Das Ende hat mich wiederum doch noch überrascht.

kurz zusammengefasst: Sehr starker überzeugender Anfang, in der Mitte schwach mit einem schlüssigen Ende.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Ein Leben mit dem Tod - eine wahre Geschichte

In jedem Augenblick unseres Lebens
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Karin ist in der dreiunddreißigsten Schwangerschaftswoche. Sie und Tom erwarten ihr erstes Kind. Zunächst begann es mit grippeähnlichen Symptomen. Doch dann wird im Krankenhaus eine akute Leukämie diagnostiziert. ...

Karin ist in der dreiunddreißigsten Schwangerschaftswoche. Sie und Tom erwarten ihr erstes Kind. Zunächst begann es mit grippeähnlichen Symptomen. Doch dann wird im Krankenhaus eine akute Leukämie diagnostiziert. Die kleine Livia erblickt per Kaiserschnitt das Licht der Welt. Für Karin sieht es gar nicht gut aus. Nach und nach treten Probleme der einzelnen Organe auf. Karin verliert den Kampf gegen den Tod. Nun ist Tom mit der kleinen Livia alleine und muss sich dem Leben stellen. Seine Schwiegereltern stehen ihm mit Hilfe zu Seite. Doch so manche bürokratische unvorstellbare Situation muss er alleine meistern.

Tom Malmquist schreibt seine eigene unfassbare Geschichte, man träumt, lebt, denkt nicht dran und auf einmal fällt die eigene Welt wie ein Kartenhaus zusammen.

Sehr ungewöhnlich ist der Schreibstil, den der Autor gewählt hat. Das Buch ist aus seiner Sicht geschrieben. Es ist allerdings nicht immer eindeutig, wer gerade etwas erzählt, es ergibt sich meistens aus dem zusammenhängenden Text. Der Leser muss dort schon sehr aufmerksam sein und aufpassen "wo" der Autor sich gerade befindet.

Die ersten fast einhundert Seiten beschreiben die Tragik in der Klinik, wo sehr genau beschrieben wird, was gerade passiert. Da hatte ich so meine Probleme mit den Abkürzungen, z.B. der Begriff ECMO, wird einmal erklärt und wiederholt sich dann sehr oft, oder THIVA - Thoraxintensivstation. Das hätte meiner Meinung nach für einen Leser, einfacher/verständlicher geschrieben werden können.

Der Leser erfährt nach den ersten 100 Seiten, wie sich Tom und Karin kennengelernt haben und was sich bis dahin ereignet hat.

Insgesamt überzeugt diese Geschichte durch ihre Realität, der Leser muss sich allerdings auf diesen Schreibstil einlassen. Dann ist es ein trauriges aber wahres Leseerlebnis.