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Veröffentlicht am 21.08.2022

Entspannte Fortsetzung über die fantastische Geschichte der zauberhaften "Lost Gardens of Heligan"

Die Gärten von Heligan - Ruf der Fremde
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Die Geschichte geht weiter.

Lexi hat in der Gegenwart nach wie vor jede Menge mit der Planung der Ausstellung, anlässlich der Jubiläumsfeier der "Lost Garden of Heligan" in Cornwall, zu tun.
Dabei bekommt ...

Die Geschichte geht weiter.

Lexi hat in der Gegenwart nach wie vor jede Menge mit der Planung der Ausstellung, anlässlich der Jubiläumsfeier der "Lost Garden of Heligan" in Cornwall, zu tun.
Dabei bekommt sie unter anderem große Unterstützung von Ben, zu dem Lexi sich zusehends hingezogen fühlt.
Doch schafft sie es über die Schatten ihrer Vergangenheit hinwegzusehen und wieder ein Schritt auf die Menschen – oder viel mehr die Liebe – zuzugehen?

1815
In der Vergangenheit begleiten wir Avery, Damaris` – mittlerweile erwachsenen – Sohn.
Dieser flieht nach einem tragischen Duell in Richtung Indien, wo er sich einer botanischen Expedition ins entlegene, traumhafte Nepal anschließt.
Doch diese abenteuerliche Reise birgt neben einer undurchsichtigen Schönheit - für Avery Liebe auf den ersten Blick – und einer betörenden Exotik, auch jede Menge Gefahren, die mitunter tödlich enden können.

Der zweite Band “Die Gärten von Heligan – Ruf der Fremde” von Inez Corbi ist in meinen Augen eine wunderbare Fortsetzung und steht dem ersten Band in nichts nach – wenngleich auch dieser Teil einige Schwächen aufweist.

Zugebenmaßen fiel es mir anfangs etwas schwer in den Erzählstrang der Vergangenheit hinein zu kommen und mich mit den Charakteren zu identifizieren, da diese durch den enormen Zeitsprung natürlich gealtert sind, und doch hatte ich immer noch die Charaktere aus dem ersten Band vor Augen.
Für mich war Damaris immer noch eine junge Erwachsene und Ally ein Kind.

Ansonsten mag ich die Charaktere allerdings wieder sehr gerne!
Super sympathisch und größtenteils auch authentisch.

Vor allem Avery – um den sich die Geschichte dieses Mal ja hauptsächlich dreht – finde ich toll.
Er ist ein Charakter mit so viel Potenzial.
Anfangs lebt er in den Tag ohne sich über Konsequenzen im Klaren zu sein und scheinbar ohne die Absicht einmal Fuß zu fassen. Im Laufe des Romans entdeckt er jedoch zunehmend seine Interessen und findet Stück für Stück seinen Platz in der Welt.
Eine wirklich gelungene Charakterentwicklung!

Allerdings finde ich seine Geschichte zum Ende hin etwas zu schnell “abgehandelt”.
Da haben mir mehr Details und Informationen gefehlt. Seine Geschichte war für mich irgendwie nicht ganz rund.

Die Story ist das ganze Buch über recht detailreich und ausdifferenziert, jeden kleinen Schritt verfolgt und lebt man mit den Charakteren mit.
Das Ende ist dafür dann etwas zu sehr “Knall auf Fall”.

So ähnlich geht es mir auch mit dem Erzählstrang rundum Lexi. Manche ihrer Handlungen waren mir unverständlich und nicht ganz nachvollziehbar, insbesondere in Bezug auf Ben finde ich die Entwicklung zu schnell!

Außerdem fehlt mir hier genau wie im ersten Teil etwas an Spannung und Action.
Viele Reibungspunkte gibt es nicht.

Positiv finde ich allerdings die Anspielungen auf Ben und Lexis Verbindung zu Heligan, da dies eine wirkliche Spannung schafft und vor allem Drang auf den nächsten Band!

Allerdings habe ich das Gefühl die Story kommt sonst in der Gegenwart nicht wirklich viel voran – obwohl man schon mehr als im ersten Band erfährt!
Vor allem im Hinblick, dass Lexi eine Ausstellung über die Geschichte plant, frage ich mich, was sie denn überhaupt “Neues” zu zeigen hat?
Denn im Vergleich zu uns Leser*innen, weiß sie eigentlich fast gar nichts über die damaligen Geschehnisse.

Ansonsten gefällt mir die Handlung aber ausgesprochen gut, da – vor allem im Vergleich zum ersten Band – viele Dinge sehr unerwartet passieren und ich als Leserin immer wieder aufs Neue überrascht werden konnte!
Ich habe mit den Charakteren stets mit gefiebert.

Besonders schön finde ich zudem wieder einmal die Verknüpfung der Gegenwart mit der Vergangenheit und die etlichen kleinen Parallelen bzw. Überbleibsel aus jener längst vergangenen Zeit.
Gerade noch pflanzen Avery, John Hearle und Co im Jahr 1825 eine Allee von Cornus capitata und im nächsten Augenblick steht Lexi in der Gegenwart vor einem der wenigen noch übrig gebliebenen imposanten Exemplaren jenes Gewächses.
Das macht die ganze Story irgendwie authentisch, dynamisch und so real.

Zudem finde ich es super wie die Autorin es schafft Fiktion und Non-Fiktion zu verbinden.
In ihren Roman leben erfundene Charaktere mit “echten” historischen Persönlichkeiten zusammen und haben eine gemeinsame Geschichte.
Inez Corbi bindet die historischen Charaktere und realen historischen Hintergründe so perfekt in ihre Geschichte ein, dass es einfach ausgezeichnet zusammenpasst und das Buch enorm an Authentizität und Glaubwürdigkeit gewinnt.

Auch der Schreibstil passt dazu super. Ist er doch stets – ob Vergangenheit oder Gegenwart - immer passend zeitgenössisch.

Klasse ist auch, dass am Ende die historischen Hintergründe und Begebenheit, auf denen die Story beruht, noch einmal genau erklärt sind.

Insgesamt die Aufmachung – mit Averys Reiseroute, das Personenverzeichnis, und nicht zuletzt auch das traumhafte, malerische Cover – ist wirklich bemerkenswert und mit viel Liebe zum Detail gestaltet, sodass das ganze Buch dadurch einfach rund wird.

FAZIT

Das Buch war wieder super angenehm zu lesen, mit sympathischen Charakteren und einer faszinierenden, spannenden Handlung, der es allerdings nach wie vor in meinen Augen an der einen oder anderen Stelle an Action und - vor allem zum Ende hin - an Tiefgründigkeit und Details fehlt.

Besonders überzeugend ist nach wie vor die malerische, idyllische Szenerie und die absolut traumhafte, gemütliche und angenehme Atmosphäre.

Ich habe mich einfach – obwohl ich noch nie vor Ort war, lediglich aufgrund des Schreibstils der Autorin – in die märchenhaften Gärten und in Cornwall verliebt.

Das Buch schafft Ruhe und Gemütlichkeit und nicht zuletzt auch den Wunsch selbst in die Lost Gardens zu reisen und dieses malerische Idyll zu besuchen!

Wie auch der erste Band ein absoluter Feel-Good-Roman, ideal zum Abschalten und Entspannen nach einem stressigen Tag.

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  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 19.06.2022

Die Dorfschullehrerin ist zurück! Mit neuen Problemen, großen Gefühlen und viel Liebe.

Die Dorfschullehrerin
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1964:
Als Helene das Angebot erhält, an die Schule in Kirchdorf als Direktorin zurückzukehren, kann sie dieses schlecht ablehnen, denn solch eine Chance wird sie wohl angesichts ihres noch jungen Alters ...

1964:
Als Helene das Angebot erhält, an die Schule in Kirchdorf als Direktorin zurückzukehren, kann sie dieses schlecht ablehnen, denn solch eine Chance wird sie wohl angesichts ihres noch jungen Alters so schnell nicht wiederbekommen.
Auch wenn ihre Rückkehr ein Widersehen mit dem Landarzt Tobias bedeutet und die Gefahr mit sich bringt ihre Gefühle erneut durcheinanderzuwirbeln, da sie immer noch nicht über die Trennung hinweg ist.
Aber das ist nur eins der Probleme, die Helene vor Ort begegnen.
Ihre Tochter Leni beginnt zu rebellieren und ist oft dickköpfig und griesgrämig, ihre Freundin Isabella ist ungeplant schwanger von einem schwarzen GI und dann wird Helene auch noch von ihrer Vergangenheit in Form einer unheilvollen Offenbarung eingeholt.
Allmählig scheint Helenes mühsam neu geordnetes Leben wieder aus den Fugen zu geraten, doch Helene gibt nicht auf, bewahrt Haltung und kämpft!

Der Fortsetzungsroman "Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will" von Eva Völler ist wieder ein toll zu lesender Roman mit sympathischen Charakteren, einer ereignisreichen und reellen Handlung und jeder Menge Spannung, auch wenn der Teil im Vergleich zu Band Eins mich nicht in allen Punkten hundertprozentig überzeugen konnte.

Der Schreibstil ist, wie von Eva Völler gewohnt, wieder einmal absolut angenehm und extrem bildreich.
Sie beschreibt die Szenen so detailliert und packend, dass man selbst das Gefühl hat, Teil der Handlung zu sein.

Auch die geschichtliche Authentizität ist wieder bemerkenswert - obgleich mir einige Denk- und Handlungsweise zu modern erschienen. Wünschenswert ja, aber damals wirklich Realität? Das bezweifele ich.

Gestört haben mich außerdem so Kleinigkeiten wie, dass von "Sachunterricht" die Rede ist, den es tatsächlich zu dieser Zeit noch nicht gab, da hieß es noch "Sachkunde". Der Umbruch zum Sachunterricht und damit die Etablierung dieses Begriffes fand erst Ende der 60er Jahren statt.

Ansonsten ist aber die Darstellung der damaligen Zeit wirklich gut gelungen und man merkt, dass sehr viel Recherchearbeit hinter dem Buch steckt.
Es war wieder mal extrem interessant die sozialen, kulturellen und politischen Gegebenheiten von damals im Gegensatz zu heute zu betrachten.

Auch die Charaktere sind wieder überaus sympathisch und hervorragend dargestellt.
Allesamt sind sie super ausdifferenziert und besitzen das nötige Profil, um sich mit ihnen als Leser*in identifizieren und in sie hineinversetzen zu können.
Zudem gewinnt das Buch durch den ständigen Perspektivwechsel und den damit verbundenen, vielzähligen Erzählsträngen enorm an Dynamik und Realität. So war ständig von der ersten bis zur letzten Seite Spannung.

Allerdings lag mir der Fokus teils zu sehr auf den persönlichen Konflikten und ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle mehr historischen Kontext und Konflikt gewünscht.
Außerdem wurden mir die Konflikte, die es gab, teils zu schnell bewältigt.

Auch das Ende hat mir leider weniger gut gefallen.
Es war mir einfach zu überladen - zu viel, zu kitschig, zu weltfremd (?).
Es passiert viel zu viel und auch hier lösen sich alle Probleme zu schnell.
Gestört hat mich zu dem, dass die Konflikte, sich teilweise dadurch klären, dass die Männer das Problem erkennen und dem entgegensteuern. Hier fehlte mir irgendwie die Frauenpower.
Außerdem empfand ich das Ende als zu dramatisch. Das hat es für mich nicht gebraucht.
Hier passt ganz klar, dass Motto weniger ist mehr!

FAZIT

Nichtsdestotrotz mochte ich das Buch alles in allem.
Die Handlung ist - trotz einiger Ecken und Kanten - super mitreisend und packend.
Auch wenn man Teil eins nicht gelesen hat, kommt man sofort in die Story rein.

Die Charaktere muss man einfach lieben und das Setting und das Feeling sind super.

Auch wenn dieser Teil für mich dem ersten aufgrund einiger Schwächen nicht das Wasser reichen konnte, ist er allemal das Lesen wert!
Vor allem, wenn man mehr Wert auf die persönlichen Geschichten und Schicksale als auf den geschichtlichen Hintergrund legt, ist dieses Buch perfekt geeignet.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Super einfühlsam und sinnlich

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Robert liebt die Natur und die elsässische Küche.
Am liebsten verbringt er deshalb seine Zeit am Herd oder in seinem geliebten, prächtigen Gemüsegarten. Dort redet er liebevoll mit seinen Möhren, Tomaten ...

Robert liebt die Natur und die elsässische Küche.
Am liebsten verbringt er deshalb seine Zeit am Herd oder in seinem geliebten, prächtigen Gemüsegarten. Dort redet er liebevoll mit seinen Möhren, Tomaten und seinen anderen Schätzen.
Währenddessen kümmert sich seine Schwester Elsa im Gasthof um die Gäste, die Robert eher lästig als willkommen sind.
Bis eines Tages die temperamentvolle Maggie aus England auf dem Hof steht, die Roberts ruhiges, beschauliches Leben mächtig durcheinanderwirbelt.

„Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach“ von Julia Mattera ist ein absolut sinnlicher, ruhiger und herzerwärmender Roman.
Die Kraft des Buches – der Zauber – liegt im Stillen, im Unaufgeregten, im Nachdenklichen.

Der Schreibstil ist zwar sehr ruhig, geht aber dennoch unter die Haut und berührt.
Die Emotionen, Gefühle, Handlungen, Menschen etc. sind so feinfühlig und poetisch beschrieben, dass sie einem sehr nah sind und man regelrecht sentimental und nachdenklich wird.

Roberts Art und (Denk-)weise ist anders als die der meisten.
Für ihn hat die Natur – die Tiere, die Pflanzen – ihren eigenen Charakter, eigene Gefühle.
Auch wenn dieser Gedanke für mich anfangs etwas befremdlich wirkte, mochte ich den Ansatz sehr gern.
Es ist definitiv wert, auch mal über die kleinen Dinge im Leben nach zu denken, diese wertzuschätzen und nicht als selbstverständlich anzusehen.

Robert mag zwar im ersten Moment etwas rau, brummig und eigensinnig rüberkommen, aber eigentlich ist er ein extrem sensibler und feinfühliger Mensch.
Besonders gut gefällt mir seine Charakterentwicklung.
Im Laufe der Handlung kommt er immer mehr aus sich heraus, löst sich von seinen Prinzipien los und öffnet sich einer anderen, neuen Welt – neuen Dingen, neuen Menschen, einer neuen Umgebung.

Auch die anderen Charakteren sind allesamt super erfrischend und bereichernd mit ihrer positiven und offenen Art.

Die Handlung ist genau wie der Schreibstil recht ruhig und unspektakulär.
Die Geschichte erzählt viel und ohne viel zu brauchen.
Man spürt Roberts Gefühle und die Last bzw. Kraft, die es ihn kostet, über seinen Schatten zu springen.
Genau das macht die sanfte Handlung stark.
Auch wenn mir zum Ende, die Geschichte zu schnell ging und zu abrupt endete.

FAZIT

Eine eher kurzweilige, ruhige, unspektakuläre, aber dafür sinnige und einfühlsame Geschichte.
Das Buch lädt dazu ein, Dinge einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten und vielleicht über das ein oder andere näher nach zu denken und zu sinnieren.

Ich mochte die Idee sehr gern und konnte mich beim Lesen entspannen.
Ohne großartige Spannungsmomente ist das Buch perfekt für ein paar ruhige Lesestunden nach einem stressigen Tag.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Um es mit den Worten eines der Charaktere zu sagen: Einfach "marvelous"

Der Salon. Wunder einer neuen Zeit
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1956
Leni Landmann liebt ihren Beruf als Frisörin. Tagtäglich steht sie im ländlichen Salon ihrer Mutter, wäscht, schneidet, föhnt und stylt Haare.
Doch insgeheim träumt sie davon in den großen, vornehmen ...

1956
Leni Landmann liebt ihren Beruf als Frisörin. Tagtäglich steht sie im ländlichen Salon ihrer Mutter, wäscht, schneidet, föhnt und stylt Haare.
Doch insgeheim träumt sie davon in den großen, vornehmen Salons der Münchener High Society zu arbeiten um so das Neueste zu lernen, weiter zu wachsen und irgendwann ihren eigenen hippen Laden eröffnen zu können.
Auch ihr Bruder Hans hadert mit seinem Leben.
Dem Wunsch seines Vaters folgend, steht er kurz vor dem Abschluss seines Medizinstudiums, doch eigentlich will er etwas ganz anderes – Musik machen.
Er befindet sich in einer Zwickmühle zwischen der Erfüllung der Erwartungen seiner Eltern und der Ausübung seiner wahren Leidenschaft.

„Der Salon – Wunder einer neuen Zeit“ von Julia Fischer ist ein wirklich wunderbarer, nostalgischer und lebensfroher Roman.

Ich habe selten ein Buch gelesen, welches so gut recherchiert und authentisch ist.
Die Geschichte enthält super viele Details und historische Fakten.
Jede Szene, jede Unterhaltung, jedes Erlebnis ist völlig echt und zeitgemäß und hätte genau so stattfinden können.

Die Art zu Schreiben von Julia Fischer ist total einladend, packend und lässt einen anschließend nicht mehr los.
Sie schafft es mit ihren detailreichen, farbenfrohen und lebendigen Schreibstil die Charaktere, die Handlung und die Orte nahbar und greifbar zu machen.
Ich war sofort in München angekommen und wollte nicht mehr fort.

Die Charaktere sind extrem vielseitig und spannend.
Ich mochte Leni, Hans, Charlotte, Schorsch etc. auf Anhieb.
Besonders gut gefällt mir die wechselnde Erzählperspektive, sodass man Einblicke in die Gefühls – und Gedankenwelt aller bekommt.
Man ist so den Personen extrem nah und verbunden. Außerdem wird dadurch zusätzlich Spannung aufgebaut, da meist an besonders aufregenden Stellen gewechselt wird.
Ich habe die Charaktere – jedes Gefühl, jede Emotion - gefühlt und gelebt.

Ein weiterer Pluspunkt ist die Modernität und die fortschrittlichen Denkweisen der Charaktere.
Man spürt den Umbruch der Zeit hinsichtlich der Veränderung der Rollenbilder und der Emanzipation der Frau.

Tatsächlich hatte ich hin und wieder allerdings das Gefühl an Details erschlagen zu werden.
Es gab für mich stellenweise zu viele Fachbegriffe, Namen und Bezeichnungen.
Die Orte sind super detailreich beschrieben, wenn man selbst – wie ich – allerdings nicht aus München und Umgebung kommt, kann man nicht viel mit den Begriffen anfangen und fühlt sich schnell überfordert, was auch die Vorstellung im Kopf beeinträchtigt.

Außerdem waren für mich die Geschichten mancher Charaktere nicht rund.
Viele Schicksale wurden in ein Buch gepackt, teils dadurch jedoch lediglich kurz angeschnitten, sodass mir eine tiefere Auseinandersetzung gefehlt hat.

Die Handlung ist super spannend und abwechslungsreich, wodurch es nie langweilig beim Lesen wird.
Alles kommt Knall und Fall und teils nicht so wie erwartet.

Das Ende ist dramatisch und tränenreich, auch wenn es diesen drastischen Abschluss für mich nicht gebraucht hätte.

Die Geschichte lässt viel Platz für das zweite Buch und steigert die Erwartungen enorm.

FAZIT
Alles in allen ein absolut toller Roman, der an Authentizität kaum zu überbieten ist.

Julia Fischer hat eine absolut liebenswerte Geschichte gezaubert mit einer großen Portion Emotionen, Gefühle, Leidenschaft, Schicksalen, Tragik und Hoffnung.

Mir hat das Buch extrem gut gefallen und ich kann Teil zwei kaum erwarten. ;)

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Ein lebendiger Abschluss einer echt tollen Reihe

Fly into my Soul
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Für eine Kooperation mit einer berühmten Sportmarke kommt die erfolgreiche Tänzerin und Influencerin Mackenzie zurück nach New York. Ihre Choreo soll sie ausgerechnet im Move District einstudieren – ihrem ...

Für eine Kooperation mit einer berühmten Sportmarke kommt die erfolgreiche Tänzerin und Influencerin Mackenzie zurück nach New York. Ihre Choreo soll sie ausgerechnet im Move District einstudieren – ihrem ehemaligen Tanzstudio, welches sie seit einem Eklat nicht mehr betreten hat.
Auch ihre ehemaligen Freunde hat sie seit diesem Vorfall nicht mehr gesehen.
Wie werden diese auf ihr plötzliches Wiederauftauchen reagieren?
Und nicht nur das setzt Mackenzie zu, da ist auch noch ihr Management, welches sie gehörig unter Druck setzt.
Als dann der zurückhaltende Brody auf den Plan tritt, fühlt Mackenzie sich sofort angezogen, jedoch scheint er ein Problem mit ihr zu haben...

Der dritte und letzte Teil „Fly into my Soul“ der Move District Reihe von Maren Vivien Haase konnte mich wieder einmal total begeistern.

Ihr Schreibstil ist einfach echt - jung und erfrischend. Es macht Spaß dieses Buch zu lesen und die Protagonisten zu verfolgen.

Auch das New Yorker Setting war wieder traumhaft. Maren Vivien Haase beschreibt die Szenerie so detailliert, dass man ganz sentimental wird und mit Herz und Kopf vor Ort ist!

Besonders toll war es, wieder auf die altbekannte Clique zu treffen, die ich in den letzten Büchern echt liebgewonnen habe.

Aber auch die neuen Charakter - Mackenzie und Brody - sind einfach zum Verlieben.

Mackenzie hat mich total überrascht. Ich habe bei ihr eher mit einer typischen, eingebildeten Großstadtzicke gerechnet.
Allerdings ist sie das komplette Gegenteil.
Sie ist bodenständig, freundlich und immer für ihre Mitmenschen da. Trotzdem weiß sie sich zu behaupten. Sie bleibt sich und ihrer Überzeugung stets treu und scheut auch nicht zurück ihre Meinung offen zu sagen.
Ein absolut aufgeweckter, positiver Mensch mit dem ich auch liebend gerne befreundet wäre. ;)

Brody hingegen ist auf den ersten Blick eher der ruhige, distanzierte Charakter, hat man ihn aber erst einmal kennengelernt, entdeckt man an ihm eine Vielzahl an interessanten Seiten.
Ganz dem Motto „Stille Wasser sind tief“.
Er und Mackenzie passen einfach hervorragend zusammen.
Genau wie sie ist er extrem emphatisch und einfühlsam. Er achtet auf seine Mitmenschen und tut alles dafür, dass es den Leuten, die ihm wichtig sind, gut geht.

Was mich hier allerdings wieder gestört hat, war die Vielzahl an äußeren Beschreibungen.
„Der trägt das in der Farbe“, „die das in jener Farbe“ etc. Es hat teilweise nicht zur Story beigetragen und erschien mir damit teils einfach als nebensächlich und unwichtig.

Der Konflikt am Ende schien mir ein etwas zu großes Drama und hat irgendwie auch nicht zu Brodys restlicher Art gepasst.

Außerdem finde ich es amüsant, dass, wenn die drei Protagonistinnen ihre Geschichten, wie sie ihre Partner kennengelernt haben, irgendwann mal vergleichen, jede eine ähnliche Story erzählen kann.
Sie lernten sich kennen, mochten sich mehr oder weniger anfangs nicht, trotzdem war da eine Anziehung.
Dann hats irgendwann gefunkt, sie begannen eine Beziehung und waren glücklich, bis es einen riesigen Streit - aufgrund eines blöden Missverständnisses - gab, eine Person nie wieder etwas mit dem anderen zu tun haben wollte und am Ende kam es dann doch zur großen Versöhnung und beide sind wieder glücklich.

Sehr einseitig, wenn man alle Bücher so miteinander vergleicht.
Aber vielleicht ist genau diese nahezu gleiche Handlung ein generelles Problem von New Adult Romance Romanen.

Ansonsten war die Handlung echt super. Der Schwerpunkt lag zwar mehr auf Social Media als aufs Tanzen, was mich allerdings überhaupt nicht gestört hat.
Die Leidenschaft war trotzdem genau so präsent wie vorher.
Die Story ist lebendig, mitreisend und authentisch.

Ein weiterer Kritikpunkt ist jedoch der Klappentext:
„Auch ihre alte Clique ist wenig begeistert über das Wiedersehen und gibt Mackenzie keine Chance, ihre Sicht auf die damaligen Vorfälle zu schildern.“
Diese Passage stimmt in keiner Weise mit der wahren Handlung des Buches über ein.
Ich mag es überhaupt nicht, wenn der Klappentext etwas anteasert, was so eigentlich gar nicht passt.

FAZIT
Ein gelungener Abschluss einer wirklich wundervollen Reihe.
Man merkt die Liebe und die Leidenschaft zum Tanzen, was einfach ansteckend ist.
Eine wunderschöne Atmosphäre und eine tolle Geschichte für ein paar gemütliche Lesestunden!
Ich werde die Clique des Move Districts absolut vermissen!
Maren Vivien Haase konnte mich definitiv für sich gewinnen, weswegen es auch hier wieder von mir eine klare Leseempfehlung für alle Tanz- aber auch nicht Tanzfans gibt.;)

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