IM RAUSCHEN DER WELLEN HALLT DAS LIED DER GÖTTER WIDER
Meuchelei, Sittenlosigkeit und Raubzüge – in Vanelles Heimat gelten Piraten als das Ungeziefer der Meere, welches ihre Familie seit Generationen auszurotten versucht. Doch als sie nach einer schicksalshaften Begegnung auf das Schiff der berüchtigten Alverre-Bande gerät, steht die Welt der Piratenjägerin Kopf. Hier lernt Vanelle, wie bunt das Leben in Wirklichkeit ist. Besonders ihr mysteriöser Käpt’n gibt ihr Rätsel auf. Viele Gerüchte kreisen um Rivay Alverre, doch welche Ziele verfolgt das mürrische Kind der See tatsächlich? Vanelle kann dem Sirenenruf nach einem wilden Abenteuer voller vergessener Legenden, gefährlicher Götterbiester und geheimnisvoller Schatzkarten nicht widerstehen …
Ein fesselnder Fantasy-Piratenroman, der in allen Farben des Regenbogens strahlt.
In der Geschichte begleiten wir eine junge Frau, die eigentlich immer ihr Leben ihrer Familie widmen und ihren Vater stolz machen wollte. Doch als es hart auf hart kommt, stößt dieser sich von ...
Story:
In der Geschichte begleiten wir eine junge Frau, die eigentlich immer ihr Leben ihrer Familie widmen und ihren Vater stolz machen wollte. Doch als es hart auf hart kommt, stößt dieser sich von ihr ab und überlässt sie mit von ihr abgekehrtem Rücken ihrem Schicksal. Doch der Hauptcharakter macht das Beste aus der Situation und beschreitet zusammen mit einer bunten Truppe einen neuen, abenteuerlichen Pfad in ihrem Leben. Sie begeben sich auf eine mystische und abwechslungsreiche Suche und begegnen dabei unterschiedlichen Gefahren und Hindernissen.
Die Geschichte ist interessant und die dargestellte Welt gut durchdacht und stimmig. Leider ist sie zwar sehr unterhaltsam und liest sich angenehem, aber nicht sehr spannend. Die Geschichte bringt LGBTQ Themen auf eine unaufdringliche Art mit ein. Für meinen Geschmack waren es vielleicht ein bisschen viele verschiedene Themen auf einmal, aber diese wurden gut rübergebracht, sodass sie nicht gestört haben und es für mich auch interessant war sich in die Perspektive der Charaktere hineinversetzen zu können.
Charaktere:
Die Charaktere wurden gut vorstellbar dargestellt. Sie sind facettenreich und können überzeugen. Auch Nebencharaktere erhalten genug Raum, um sich zu entfalten. Die Charaktere handeln stets ihres Charakters entsprechend und haben interessante Hintergründe.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist angenehm und führt gut durch die Geschichte und lässt den Leser in die Geschichte eintauchen.
Eine abenteuerliche Geschichte, die einen auf eine Reise in eine andere Welt mitnimmt.
»Ich stehe niemandem in etwas nach, nur weil ich eine Frau bin. Ich kenne meinen Wert. Dazu brauche ich deine Einschätzung nicht.«
Ein Schiff, dass das „normal“ sein vollkommen neu definiert
„The curse ...
»Ich stehe niemandem in etwas nach, nur weil ich eine Frau bin. Ich kenne meinen Wert. Dazu brauche ich deine Einschätzung nicht.«
Ein Schiff, dass das „normal“ sein vollkommen neu definiert
„The curse of time and taste“ ist wohl das beste Debüt, welches mir 2022 untergekommen ist. Nicht nur die charakterliche Vielfalt, die Anne Herzel in ihren fantastischen Piraten-Roman eingebunden hat, konnte mich begeistern und vollkommen gefangen nehmen, sondern auch der souveräne, einnehmende Schreibstil, die durchweg passende Atmosphäre, die Lust macht, sich auf hohe See zu begeben, und die Kreativität, mit der hier eine eigene mythologische, geheimnisvolle Weltentstehung erschaffen wurde.
Vanelle — angehende Piratenrächerin von Oceanshare und Rivay, Kapitän der berüchtigten Alverre Flotte. Die Umstände, wie das junge Mädchen auf die Oasis gelang, sind genauso tragisch wie glücklich. Denn nie hat sich Vanelle so frei und angekommen gefühlt. Doch das Vertrauen der Mannschaft zu gewinnen, zerrt an ihren Kräften.
Nach einigen gefährlichen Schwierigkeiten wird das Leben auf dem Schiff Alltag, zarte, freundschaftliche Bande entstehen — doch Rivay verbirgt etwas, eine Ruhelosigkeit umtreibt den Käpt’n. Setzt die Segel — doch wohin?
Was sucht die Oasis?
„The curse of time and taste“ verströmt durchweg das klassische Feeling eines Piraten Romans und unterscheidet sich doch komplett von bekannten Geschichten. Das liegt zum einen an der Diversität, den verschiedenen Neigungen und Lebensstilen der einzelnen Figuren, andererseits an der Intention, die Rivay antreibt und dem mythologischen, göttlichen Hauch.
Mir hat die Stärke der Charaktere sehr imponiert, die Undurchschaubarkeit des Geschehens und das Geheimnisvolle, das die trügerische Suche des Schiffs begleitet.
Was öfter ruhig erscheint, entwickelt sich ständig wild und gefährlich. Seien es Überfälle, Entführungen, göttliche Bestien oder der Fluch, der mit übermenschlichen Mächten einhergeht. Wir begegnen Legenden und alten Sagen, in denen mehr Wahrheit steckt, als die Menschen dieser Welt erahnen, und berührende, aktuelle Hintergründe der Crewmitglieder.
Obwohl Vanelle und Rivay im Vordergrund stehen, wirkt es doch so, als hätte hier jedes Besatzungsmitglied ausreichend Raum, um sich zu entfalten. Jeder Pirat ist etwas Besonderes, auch wenn wir bereits im Auftakt der Trilogie Abschied nehmen, Verluste ertragen müssen. Es macht wahnsinnig viel Spaß, wie „normal“ die individuellen Vorlieben eingeflochten wurden. Eins ist ganz klar: auf der Oasis ist niemand so, wie es scheint.
Auch wenn der Kapitän unnahbar und distanziert wirkt, erfahren wir im Verlauf ausreichend Hintergründe, dass ein greifbares Bild, wenn auch aus Vermutungen, entstehen kann.
Die Handlungsorte wurden voller Details, Szenen lebendig beschrieben, doch verliert sich die Autorin nie in Ausschweifungen. Wendungen, Ereignis und Ruhe halten sich die Waage, Erkenntnisse und fantastische Gegebenheiten ergänzen das wilde Meeresabenteuer und machen diese Geschichte zu einem mitreißenden, abwechslungsreichen Erlebnis.
Anne Herzel hebt Queerness nicht hervor, lässt diese so authentisch einfließen, wie ich es mir von der Realität wünschen würde. Die Dialoge lesen sich locker und flüssig, sind ernst, tiefgründig sowie humorvoll, und, obwohl dieses ganz bestimmte Gefühl eines Piraten-Romans präsent ist, war der Ausdruck sehr modern.
Für alle, die sich in einer fantastischen Story voller unbekannter Gefahren verlieren wollen, in der Romantik keine vordergründige Rolle einnimmt, die Charaktere so bunt sind, wie das Leben, und einen Cliffhanger ertragen: lest es.
Der Roman ist aus der Er/Sie-Perspektive verfasst. Wir begleiten Vanelle und Rivay durch die Geschichte, die einen leichten und flüssigen Schreibstil besitzt, perfekt für Zwischendurch also! Zu Beginn ...
Der Roman ist aus der Er/Sie-Perspektive verfasst. Wir begleiten Vanelle und Rivay durch die Geschichte, die einen leichten und flüssigen Schreibstil besitzt, perfekt für Zwischendurch also! Zu Beginn habe ich ein wenig gebraucht, um in die Geschichte reinzufinden, vor allem da ein breites Spektrum aus dem LGBTQ Bereich abgedeckt wird, wie die wechselnden Pronomen bei Rivay. Nachdem ich mich aber daran gewöhnt hatte, war das gar kein Problem mehr und mit der Reise der Oasis konnte ich immer tiefer in die Geschichte und die einzelnen Charaktere eintauchen. Ich finde es toll, dass die Charaktere alle ihre Eigenarten besitzen. So kann/will Vanelle nicht töten, was sie sehr menschlich und auch sehr gut nachvollziehbar macht. Toll fand ich das Thema Gebärdensprache, in welches wir mit Vanelle gemeinsam eingeführt wurden. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eher seicht ist, aber es gab einige Stellen, die ich krass und gruselig fand und die mich haben Schlucken lassen. Sehr schön fand ich auch die langsame Hinführung zur Magie in der Welt. Es gibt spannende Abenteuer und hin und wieder gibt es richtige Fluch der Karibik Vibes. Wer also Lust auf eine diverse Pritaencrew hat, die eine Wohlfühlfamilie bilden, actiongeladene Szenen, emotionale und tiefgründige Momente, Magie und einen krassen Cliffhanger sucht, der ist hier genau richtig! Von mir erhält der Roman ⭐⭐⭐⭐, 5 Sterne und ich muss unbedingt bald weiterlesen!