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Veröffentlicht am 28.10.2022

Emotionale Geschichte und hervorragend gestaltete Charaktere

We Are Like the Sea
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Das Cover des Buches mag ich sehr gerne, weil es zum einen perfekt zum Inhalt passt und zum anderen einfach wirklich gut aussieht. Ich mag, dass das Wellenzeichen auch immer wieder im Buch auftaucht und ...

Das Cover des Buches mag ich sehr gerne, weil es zum einen perfekt zum Inhalt passt und zum anderen einfach wirklich gut aussieht. Ich mag, dass das Wellenzeichen auch immer wieder im Buch auftaucht und dem Ganzen eine Art Rahmen gibt.

Die Story klang auf jeden Fall sehr vielversprechend, auch wenn ich ehrlich gesagt nicht super viel erwartet habe: Lavender bleibt nach dem Scheitern ihres Studiums und der damit verbundenen verlorenen finanziellen Unterstützung ihres Vaters nichts Anderes übrig, als in das Haus ihres Onkels zu ziehen, das sie nach dessen Tod geerbt hat. Dass sie dafür zurück nach Malcolm Island muss, der Insel, auf der sie als Kind jeden Sommer ihren Urlaub verbracht hat und wo ein traumatisches Erlebnis durchleben musste, macht es für sie nicht leichter. Während eines Sturms trifft sie auf den Coast Guard Jonne, der sie mit seinem Lächeln vollkommen aus der Bann wirft, doch als er erkennt, um wen es sich bei Lavender handelt, erlischt sein Lächeln und den Zorn, den er schon die ganze Zeit in sich getragen hat, bricht hervor. Doch obwohl er keinesfalls etwas mit ihr zu tun haben will, laufen sie sich auf der kleinen Insel immer wieder über den Weg und Jonne muss zugeben, dass Lavender nicht so ist, wie er erwartet hat.

Ich mochte den Schreibstil ab der ersten Seite wirklich gerne. Ich hatte gar nicht so viel erwartet, aber ich wurde ab der ersten Seite in die Geschichte gezogen und habe es innerhalb kürzester Zeit durchgelesen, obwohl ich das eigentlich gar nicht vorhatte. Mir gefiel, wie ruhig gleichzeitig aber eindringlich vor allem die Gefühlswelten der Protagonisten geschildert wurden, was dafür gesorgt hat, dass ich von Anfang an, mit ihnen mitgefühlt habe.

Auch die Charaktere habe ich direkt in mein Herz geschlossen, auch wenn sie es mir manchmal ein wenig schwer gemacht haben. Vor allem Lavender habe ich nicht immer verstehen können. Das liegt nicht so sehr daran, dass ich ihre Gefühle nicht hätte nachvollziehen können, sondern eher, wie sie dann damit umgeht. Zu Beginn fand ich es noch sehr nachvollziehbar, dass sie versucht, unter dem Radar zu bleiben und möglichst mit niemandem auf der Insel anzuecken, weil sie ja davon überzeugt ist, selbst Schuld an der Ablehnung, vor allem der von Jonne, ist. Allerdings fand ich schwierig, dass sie sie bei schwierigen Situationen immer wieder gleich reagiert. Ich hätte sie manchmal gerne geschüttelt und ihr gesagt, dass sie sie es wert ist, dass man sie liebt und dass sie nicht immer das Schlimmste über sich selbst denken soll. Es wird aber durchaus thematisiert, dass ihr Verhalten problematisch ist und sie so nicht einfach immer handeln kann, wenn sie mit schwierigen Situationen konfrontiert wird.
Bei Jonne fiel es mir da schon etwas leichter, obwohl ich seine Wutausbrüche teilweise auch anstrengend fand. Allerdings ist er anders als Lavender in seiner Entwicklung schon etwas weiter und kann durchaus erkennen, wenn er zu weit geht. Außerdem ist er eigentlich ein guter Typ, der durch Lavenders Anwesenheit eben immer wieder mit seinem Verlust konfrontiert wird. Zwar war es schon ein wenig anstrengend, wie sehr er sich daran klammert, dass sie nichts auf der Insel zu suchen hat, aber er ist zum Glück auch in der Lage seine Fehler einzugestehen und ein Halt für sie zu sein, wenn sie es braucht.
Die Nebencharaktere waren ähnlich gut gestaltet und sind mir vielleicht noch ein bisschen mehr ans Herz gewachsen. Ich finde Kleinstadtgeschichten oft zumindest speziell, weil sie oft künstlich idyllisch wirken, aber hier fand ich das gar nicht so unrealistisch, vielleicht auch weil es dennoch eine gewisse Zeit dauert bis Lavender wirklich dort angekommen ist und eben nicht jeder nett zu ihr ist. Außerdem habe ich die meisten dort wirklich schnell ins Herz geschlossen. Ich liebe Auri und …, schon allein weil sie sehr niedlich zusammen sind. Finde aber auch Miko ziemlich gut gestaltet und es steckt deutlich mehr hinter seiner rauen Fassade als man zunächst denkt.

Alles in allem bietet die Geschichte eher wenige Überraschungen und auch Lavenders Verhalten war mit der Zeit ein wenig anstrengend, aber ich habe die Geschichte trotzdem wirklich gerne gelesen. Das liegt auch daran, dass der eher ruhige Schreibstil es wunderbar schafft, die Emotionen der Protagonisten perfekt einzufangen und so dafür zu sorgen, dass man diese direkt ins Herz schließt. Aus diesem Grund freue ich mich auch schon auf den nächsten Teil und Leevis Geschichte.

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Veröffentlicht am 04.10.2022

Fesselnder Krimi

Die Vergessene
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Das Cover des Buches mag ich erstaunlich gerne, einfach weil ich die Farbkombination wirklich gerne mag und man erst auf den zweiten Blick die Geschichte hinter der schattenhaften Gestalt zu verstehen ...

Das Cover des Buches mag ich erstaunlich gerne, einfach weil ich die Farbkombination wirklich gerne mag und man erst auf den zweiten Blick die Geschichte hinter der schattenhaften Gestalt zu verstehen meint.

Die Story klang auf den ersten Blick recht spannend: Andrea Oliver hat gerade erst ihre Prüfung zum US-Marshall abgelegt, als sie den Auftrag bekommt, eine Bundesrichterin zu beschützen, die mehrere Drohungen bekommen hat. Die Tochter der Richterin wurde vor vierzig Jahren grausam ermordet und der Täter nie überführt. Unter Verdacht stand aber damals Andreas Vater, ein Sektenführer, dessen Haftprüfung in den nächsten Monaten ansteht. Um seine Haftentlassung zu verhindern, beginnt Andrea zu ermitteln und stößt auf das Geflecht einer Clique, das auch heute noch Auswirkungen hat und Tote fordert.

Ich kannte den ersten Teil rund um Andrea Oliver nicht, wollte aber trotzdem unbedingt dieses Buch lesen, schon allein, weil mich die ersten Seiten so sehr gefesselt haben. Zum Glück war es gar nicht so schlimm, dass ich Andreas Vorgeschichte nicht kannte, auch wenn es für das Verständnis vieler ihrer Handlungen vielleicht besser gewesen wäre. Dennoch hat mich das Buch wirklich gefesselt. Das liegt auch an dem wirklich guten Schreibstil, der es schafft, mich ab der ersten Seite in die Geschichte zu ziehen und mich so zu fesseln, dass ich unbedingt wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht.

Die Story als solche war zwar nicht unbedingt neu und Ähnliches habe ich definitiv schon gelesen, aber hier schafft die Autorin es, dennoch, dass man bis zum Ende nicht weiß, woran genau man ist und wer jetzt der Täter ist. Ich hatte zwar immer eine Vermutung, habe sie aber nach jeder Rückblende wieder hinterfragt und teilweise auch wieder verworfen, nur um sie beim nächsten Mal wieder in Erwägung zu ziehen. Ich mag einfach Geschichten, in denen ich so richtig miträtseln kann und nicht direkt zu Beginn weiß, wie sich die Story entwickeln wird. Die Spannung ist hier zudem, dass es einmal den Fall von Emily Rose von vor über 40 Jahre gibt, die Drohbriefe an Emilys Mutter und ungewöhnliche Vorfälle auf einer Farm in der Nähe. Die ganze Zeit fragt man sich, ob die Fälle miteinander in Verbindung stehen und wer was weiß.

Mein größtes Problem mit dem Buch war, dass ich zu den Personen eher schwierig Zugang gefunden habe. Das liegt aber möglicherweise auch daran, dass ich den ersten Teil der Reihe nicht gelesen habe und Andrea deswegen auch vorher noch nicht kannte. Deswegen fällt es mir schwer, ihre Handlungen immer zu verstehen und nachzuvollziehen, warum sie wie handelt. Ich bin mir recht sicher, dass ich zumindest das Verhältnis zu ihrer Mutter im Kontext der ersten Geschichte deutlich besser hätte verstehen können. Ähnliches gilt für Andreas Beziehung zu Mike, die ich irgendwie nie so richtig greifen konnte und nie verstanden habe, ob sie ihn wirklich mochte oder er nur Mittel zum Zweck war.

Alles in allem hat mich das Buch von Anfang bis Ende wirklich gefesselt, auch weil der Schreibstil unglaublich mitreißend ist und ich unbedingt wissen wollte, was hinter dem Tod von Emily steckt. Obwohl ich so meine Probleme mit Andrea hatte, fand ich das Buch dennoch wirklich gelungen und werde den ersten Teil wohl auch noch lesen, um sie besser verstehen zu können.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Unterhaltsames, kurzweiliges Buch

Catching up with the Carters - In your words
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Das Cover gefällt mir zwar im Großen und Ganzen recht gut, schon allein weil es wirklich gut zum ersten Teil passt, aber die Farbgebung ist mir persönlich, besonders in Kombination mit den Glitzer-Elementen, ...

Das Cover gefällt mir zwar im Großen und Ganzen recht gut, schon allein weil es wirklich gut zum ersten Teil passt, aber die Farbgebung ist mir persönlich, besonders in Kombination mit den Glitzer-Elementen, etwas zu kitschig. Das ist nicht unbedingt unpassend im Bezug auf den Reality-TV-Kontext, mir aber eine Spur zu viel.

Die Geschichte hat mich da schon mehr gereizt: Hadrian Carter ist es leid, sich für seine Rolle in der Reality-TV-Serie seiner Familie vollkommen zu verbiegen, nur um den Wünschen seiner Mutter gerecht zu werden. Nachdem auch andere in diese toxische Umgebung hineingezogen werden, will Hadrian nur noch weg. Er färbt seine Haare, rasiert seinen Bart ab und trägt fortan nur noch Basecaps, um sein Gesicht zu verbergen. Noch während er versucht, sich ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen, initiiert die Journalistin Alice Gold eine Art Jagd, um Hadrian zu finde. Auch wenn er anfangs mehr als genervt von der übergriffigen Aktion ist, nimmt er Kontakt zu Alice auf, um ihre Motive herauszufinden und sie antwortet, ohne zu wissen, um wen es sich handelt. Während die beiden sich schreiben, entwickelt sich ein starkes Band zwischen ihnen, aber Alice braucht Hadrian und eine riesige Story, um nicht gefeuert zu werden. Kann er ihr vertrauen oder ist ihr Job wichtiger?

Ich mochte den ersten Teil der Reihe erstaunlich gerne, war mir aber nicht ganz sicher, ob das bei diesem Buch der Fall sein würde. Zum Glück waren meine Zweifel vollkommen umsonst, denn mir gefällt der zweite Teil fast noch eine Spur besser, auch weil der Schreibstil mich ab der ersten Seite vollkommen fesselt und in die Geschichte zieht.

Die Geschichte fand ich trotz des durchaus spannenden Settings jetzt nicht super außergewöhnlich, die Charaktere haben es aber geschafft, sie dennoch zu etwas Besonderem zu machen. Hadrian mochte ich schon im ersten Teil recht gerne, auch wenn er keine riesengroße Rolle gespielt hat, aber ich zumindest sehr neugierig auf seine Geschichte. Ich habe ihn erstaunlich schnell in mein Herz geschlossen, vielleicht auch weil er so verloren wirkte. Man hatte das Gefühl, dass er es in der Villa der Carters nicht mehr ausgehalten hat, gleichzeitig aber noch gar nicht so richtig wusste, was er denn stattdessen machen will. Ich fand es auch aus diesem Grund wirklich gut, als er sich dann dazu entschieden hat, erstmal dorthin zu reisen, wo er schon immer hinwollte. Ich mochte ihn wirklich gerne, wenn er viel mehr er selbst war, weil man dann gemerkt hat, dass er so gar nichts mit seiner Rolle in der Serie zu tun hat. Bei Alice war ich zu Beginn skeptischer, weil es mir ehrlicherweise immer etwas schwerfällt zu verstehen, warum man so verurteilende Artikel schreibt. Doch ich fand ihre Gründe sehr nachvollziehbar, sodass es mich schließlich nur noch am Rande gestört hat. Zudem ist sie ein so aufrichtiger Mensch, dass ich es ihr gar nicht wirklich übel nehmen kann. Was mir auch extrem gut gefallen hat, war wie ehrlich die beiden zueinander sind. Ich hatte zunächst Angst, dass Hadrian ihr eine recht lange Zeit schreibt, ohne sich zu erkennen zu geben und sie so nur eine Nuance von ihm wahrnimmt, aber er löst das Ganze zum Glück vergleichsweise schnell auf und vieles wird sehr viel offener thematisiert als ich gedacht hätte, was mich wirklich positiv überrascht und begeistert hat. Auch das Wiedersehen mit den Charakteren des ersten Bandes, Aphrodite und Garett, vor allem aber Henry und Thomas sowie Kat hat mich echt gefreut, weil ich sie so liebgewonnen habe und froh bin, dass sie zumindest zum Teil sehr viel glücklicher wirken.

Alles in allem hätte ich, obwohl ich den ersten Teil wirklich mochte, nicht gedacht, dass mir dieses noch eine Spur besser gefallen würde. Das liegt für mich vor allem an den wirklich gut gezeichneten Charakteren, die ich trotz ihrer Fehler wirklich ins Herz geschlossen habe und an dem Schreibstil, der ab der ersten Seite dafür sorgt, dass ich das Buch ein einem Zug durchgelesen habe. Ich freue mich schon sehr auf die Geschichte von Athena, weil ich ihr ein ebenfalls ein glücklicheres Leben wünsche wie ihren Geschwistern.

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Mitreißende, emotionale Geschichte

Sweet Player
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Das Cover kann mich ehrlich gesagt nicht so wirklich überzeugen. Es passt natürlich perfekt zu den anderen Büchern der Player-Reihe (die nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben, aber eben einen ähnlichen ...

Das Cover kann mich ehrlich gesagt nicht so wirklich überzeugen. Es passt natürlich perfekt zu den anderen Büchern der Player-Reihe (die nicht wirklich etwas miteinander zu tun haben, aber eben einen ähnlichen Titel), aber ich finde ein bisschen, dass man durch die etwas kitschigen Cover den wirklich guten Inhalt verdeckt.

Die Story klang allerdings direkt wieder nach einem tollen Buch der Autorinnen: Molly sucht verzweifelt nach einer Mitbewohnerin, um die Miete der Wohnung bezahlen zu können. Doch alle ihre Kandidatinnen sind denkbar ungeeignet und obwohl sie keinesfalls einen männlichen Mitbewohner wollte, schafft es der sympathische Declan, sie spätestens mit seinen selbstgemachten Cupcakes zu überzeugen. Als sie dann noch feststellen, dass sie beide in jemanden verliebt sind, der sie nicht wahrnimmt, schließen sie einen Pakt: Sie tun so, als würden sie miteinander ausgehen, um den Schwarm des anderen eifersüchtig zu machen. Das funktioniert erstaunlich gut, zumal sich Molly und Declan mit jedem Tag, den sie zusammenwohnen, besser verstehen. Doch je näher sie anderen kommen, desto mehr stellen sie fest, dass sie nicht nur Freundschaft füreinander empfinden.

Ich liebe einfach den Schreibstil von Vi Keeland und Penelope Ward. Das stelle ich auch jedes Mal wieder fest, wenn ich ein Buch von ihnen lese. Sie schaffen es jedes Mal wieder, mich komplett in ein Buch zu ziehen, mich zum Lachen und hin und wieder auch zum Weinen zu bringen, das ist zum Glück auch in diesem Buch wieder der Fall.

Das liegt auch daran, dass die Charaktere jedes Mal so liebevoll gestaltet sind und ich sie ab den ersten Seiten in mein Herz geschlossen habe. Ich mag, dass Molly sich selbst immer sehr sicher ist, sie hinterfragt nicht jede ihrer Entscheidungen oder ihr ganzes Leben, wenn etwas nicht nach Plan läuft. Declan mochte ich fast noch ein wenig lieber, weil er von Anfang an, immer für Molly da war, egal was zuvor passiert ist und er versucht immer, sie zum Lachen zu bringen. Ich habe es einfach genossen, den beiden in ihren Interaktionen zuzuschauen, weil sie immer mal wieder lustig, aber auch ernst und unterstützend waren, selbst wenn es ihnen immer wieder das Herz bricht.

Die Story als solche ist nicht wirklich neu und ich habe schon einige Fake Dating/Fake Relationship Bücher gelesen, aber dieses ist trotzdem anders, was viel mit dem wirklich mitreißenden Schreibstil und den tollen Charakteren, aber auch an der Geschichte als solche, denn die schafft es nicht nur, mich immer mal wieder zum Lachen zu bringen, sondern hat mich an der ein oder anderen Stelle auch mit wichtigen Themen emotional abgeholt und berührt.

Alles in allem war diesmal wieder ein grandioses Buch von Vi Keeland und Penelope Ward. Der Schreibstil hat mich ab der ersten Seite abgeholt und bis zum Schluss nicht losgelassen, währen die Charaktere einfach toll waren und ich sie wirklich ins Herz geschlossen habe, obwohl die Story nicht besonders innovativ oder neu war.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Spannendes Setting und tolle Charaktere

Catching up with the Carters - In your eyes
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Das Cover ist erstmal gar nicht so auffällig. Dennoch mag ich die Kombination aus der gold-glitzernden Schrift, dem cremefarbenen Cover und den blau-goldenen Akzenten. Es wirkt dadurch recht edel passt ...

Das Cover ist erstmal gar nicht so auffällig. Dennoch mag ich die Kombination aus der gold-glitzernden Schrift, dem cremefarbenen Cover und den blau-goldenen Akzenten. Es wirkt dadurch recht edel passt irgendwie zu einer Story, die in der Welt der Reality-Stars spielt, ohne allerdings kitschig zu wirken.

Die Story klang wirklich vielversprechend: Aphrodite Carter ist mit Kameras in ihrem Haus aufgewachsen, seit sie klein ist, ist sie eine der Hauptfiguren in der Reality-TV-Serie über ihre Familie. Doch sie ist es leid, immer wieder in alle möglichen Skandale verwickelt zu werden, egal ob real oder von der Presse frei erfunden. Als sie nun die Chance bekommt, bei einer Dating-Show hinter den Kulissen zu arbeiten, muss sie gar nicht lange überlegen, sondern sagt sofort zu. Sie freut sich, endlich mal nicht, die Hauptdarstellerin sein zu müssen, doch sie hat nicht damit gerechnet, Garett Edwards am Set anzutreffen. Seine Familie führt eine öffentliche Fehde mit ihrer und doch waren Aphrodite und er einst viel mehr als Feinde. Während sie nun miteinander arbeiten müssen, erkennt sie, dass er noch immer derjenige ist, der sie am besten kennt und der sie am leichtesten zerstören kann.

Ich gebe zu, dass ich vor allem amerikanische Reality-TV-Serien wirklich gerne schaue, um zu entspannen, von daher musste ich dieses Buch unbedingt lesen, obwohl ich mir unsicher war, ob mich Protagonisten aus einer Reality-TV-Serie wirklich ans Herz wachsen könnten. Doch darüber hätte ich mir keine Sorgen machen müssen, weil ich schon von Anfang an, in der Geschichte gefangen war. Das lag auch an dem wirklich gelungen Schreibstil, der mich ab der ersten Seite fesseln konnte. Ich wurde direkt in die Geschichte gezogen und habe direkt mit allen Protagonisten mitgefiebert und mitgelitten.

Zudem habe ich die Charaktere erstaunlich schnell in mein Herz geschlossen, was ich so nun wirklich nicht erwartet hätte. Aphrodite wirkt vor allem zu Beginn, aber auch während der gesamten Geschichte immer wieder arrogant und egoistisch, sie ist sich dessen aber vollauf bewusst und versucht immer wieder, diese Charakterzüge zu bekämpfen. Zudem konnte ich absolut verstehen, warum sie sich an einigen Stellen genau so verhält. Sie ist in einer Reality-TV-Serie aufgewachsen und kannte es gar nicht anders, als dass ihr Leben und ihre Entwicklung im Mittelpunkt steht, egal was sie tut. Das muss furchtbar anstrengend gewesen sein, zumal sie auch Menschen in ihrem engen Umfeld nicht wirklich vertrauen kann. Gerade aus diesem Grund verstehe ich, wie schwer es ihr immer wieder fällt, sich von ihrer Familie zu lösen, obwohl sie die Reality-TV-Serie überhaupt nicht mehr mag. Auch Garett mochte ich sehr schnell wirklich gerne, weil er zwar echt oft zweifelt, sowohl an sich als auch an seinen Beziehungen, aber er ist gleichzeitig auch ein loyaler Freund und einfach ein guter Typ. Mein wahres Highlight waren aber eigentlich die Nebencharaktere. Ich habe vor allem Henry, Thomas und Kat direkt in mein Herz geschlossen und wollte unbedingt, dass sie ihr eigenes Happy End unabhängig von den Protagonisten bekommen. Das ist etwas, das für mich auch ein gutes Buch ausmacht, einfach weil es eine Story unabhängig von der der Hauptcharaktere gibt, bei der man ebenso mitfiebert.

Die Geschichte als solche gefiel mir grundsätzlich auch gut, sie ist aber trotz des außergewöhnlichen Settings nichts wirklich Neues. Das bedeutet nicht, dass sie langweilig war, aber ich wusste recht früh, was passiert war und zumindest in recht groben Zügen, wie die Geschichte ausgehen wird. Das hat mich nicht großartig gestört, es sorgte allerdings schon dafür, dass mir ein wenig das Besondere, der Sog fehlte, das Buch für mich perfekt gemacht hätte.

Alles in allem mochte ich die Charaktere wirklich gerne und fand auch das außergewöhnliche Setting der Reality-TV-Welt wirklich spannend und gelungen, allerdings ist die Geschichte nicht so außergewöhnlich, als dass sie es schafft, mich komplett zu begeistern und bis zur letzten Seite zu fesseln.

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