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Veröffentlicht am 07.05.2023

Grace- Superfrau!

Die unglaubliche Grace Adams
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Das Cover spricht mich zwar nicht an, paßt aber mit seinen schrillen Farben (Chaos) gut zur Handlung. Der Untertitel (oberhalb des Titels)
"Grace kann alles. Außer ruhig bleiben".

Grace, 45 und Übersetzerin, ...

Das Cover spricht mich zwar nicht an, paßt aber mit seinen schrillen Farben (Chaos) gut zur Handlung. Der Untertitel (oberhalb des Titels)
"Grace kann alles. Außer ruhig bleiben".

Grace, 45 und Übersetzerin, lebt unfreiwillig von Mann und Teenietochter getrennt- und möchte nun beide zu Lottes 16. überraschen. Auch, wenn sie nicht eingeladen wurde.

Und so macht sie sich am heißesten Tag des Jahres auf den Weg. Läßt ihr Auto einfach im Stau stehen, läuft sich in neuen Sneakers die Fersen blutig, gibt einer Obdachlosen ihre letzten 20 Pfund....und lernt einiges über sich.

Der Schreibstil ist flüssig und locker. Es gibt angenehme Unterhaltung mit einigen Wendungen, jedoch auch tiefgründige Fragen, ein wenig Drama und Einblicke in die komplizierte Beziehung zwischen Mutter und Tochter.

Fazit: Ein großartiger Roman über eine großartige Frau. Die an ihre Grenzen stößt, aber dennoch nicht aufgibt.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Ein Geschenk für jeden Lesenden

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Endlich gibt es die Fortsetzung um den sensiblen, bibliophilen Monsieur Perdu, seine Bücher (Manuskripte) und der Hilfe, die er den Menschen mit deren Unterstützung angedeihen läßt.
„Das Bücherschiff des ...

Endlich gibt es die Fortsetzung um den sensiblen, bibliophilen Monsieur Perdu, seine Bücher (Manuskripte) und der Hilfe, die er den Menschen mit deren Unterstützung angedeihen läßt.
„Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ ist der Nachfolgeroman zu dem überragenden Erfolg „Das Lavendelzimmer“ der Bestsellerautorin Nina George.

Das Wiedererkennen ist durch das Beibehalten der lavendelfarbenen Gestaltung gegeben- die zarte Zeichnung gibt einen Hinweis auf den sanften, leisen Inhalt.

Hauptprotagonist Jean Perdu kehrt endlich wieder auf sein Bücherschiff zurück, der literarischen Apotheke, die er vor 4 Jahren verlassen hatte.

Obwohl mit Catherine in den Bergen der Drôme in seinem neuen Leben glücklich, vermißt er es doch sehr, für jeden Menschen und jedes Seelenpein das passende Buch zu empfehlen. Und als sich die Chance bietet, greift er (nach anfänglichem Zögern) zu und reist mit Max nach Paris, zum Liegeplatz der "Pharmacie Littéraire".
Auf ihrer Reise finden beide Männer zu mehr Antworten, als sie Fragen stellten.
Und mehr Menschen (und Tiere), die gemeinsam wachsend ein Rudel bilden.

Zwischen den Kapiteln oder vereinzelt auch den Absätzen finden sich Perdus Notizen für die „Die große Enzyklopädie der kleinen Gefühle“, so zum Beispiel seine Erläuterungen zu ' Lesedurst, Übergangstaumel oder Wie man mit der Angst spricht '.

Neben vielen unerwarteten und überraschenden Wendungen der Geschichte (und des Lebens) läßt Nina George wieder die Liebe aufblühen. Zu Büchern, zu Menschen... und sie erinnert uns, daß wir zwar auch allein mit Büchern sehr glücklich sein können- noch mehr jedoch mit anderen (wohlmeinenden) Menschen. Ein leises, sanftes Buch, das doch eine große Kraft birgt.
Das ist vielleicht genau das, was unsere Gesellschaft gerade am meisten braucht.

Meinen Dank auch für dieses Lesevergnügen, das sich daran messen läßt, daß man versucht, langsam zu lesen, um möglichst lange diesen Genuß auszukosten. Ein Vorhaben, das natürlich aussichtslos und zum Scheitern verurteilt ist.

Wäre ich nicht schon zuvor durch die wunderbare Sprache und die zauberhaften (herrlich unperfekten) Protagonisten diesem Buch gnadenlos verfallen, spätestens bei der Erwähnung von " Der Eleganz des Igels" (DAS Buch überhaupt für mich!) war ich zu Tränen gerührt und verliebt in jede Zeile, jede Person und natürlich, Autorin Nina George!

Und wie Nina George selbst von einem inneren Nach-Hause-Kommen spricht, so gelang es ihr erneut, auch mich wieder Ankommen zu lassen.
Durch ihren ' Büchertrost '.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Im Chaos, das schon immer die Welt war, die Schönheit finden

Equilon
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Das Cover ist ansprechend und passend zur Handlung gestaltet. Der Erdball hälftig geteilt- die "gute" Seite für die "eine Milliarde", mit Lichterhimmel und Meer.
Die wenig lebenswerte Wüste für die restliche ...

Das Cover ist ansprechend und passend zur Handlung gestaltet. Der Erdball hälftig geteilt- die "gute" Seite für die "eine Milliarde", mit Lichterhimmel und Meer.
Die wenig lebenswerte Wüste für die restliche Menschheit.
2 Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

In dem dystopischen Roman von Sarah Raich geht es um eine Welt, die zwar in der Zukunft liegt, aber durchaus so sein könnte. Die Welt ist in wenige (bewohnbare) Gebiete unterteilt, von nur wenigen Firmen geführt.

Sehr nah am Jetzt und der Jugend schafft es die Autorin, spannende und berührende Unterhaltung mit den aktuellen und kritischen Fragen inmitten des Klimawandels, Krieg, KI, moderner Sklaverei und auch Massentierhaltung zu verbinden. Dabei aber nie belehrend, sondern hinterfragend. Wodurch natürlich die nächsten Fragen entstehen:
Wie geht es für uns weiter? Wie wird unsere Welt dann aussehen?

Jenna ist eine Auserwählte: sie erreicht, wovon alle träumen- sie darf ins New Valley mit den fortschrittlichen Technologien, ausreichend Nahrung, Wasser usw.
Aufgrund ihrer Leistung, denn Jenna programmiert. Sie darf nun an Equilon, dem Algorithmus, mitarbeiten, der die ganze Welt wieder bewohnbar machen soll.

Dorian hingegen lebt in einem Grenzland. Einem unfruchtbaren Landstrich, in dem die Menschen täglich Gefahren ausgesetzt sind. Zudem werden sie ständig überwacht und jede ihrer Aktivitäten wird für den Score bewertet.
Der Poet Dorian kann hier kaum überleben, versagt jedoch selbst bei seinem Suizidversuch. Denn nichts hält ihn mehr in seiner schmutzig-sandigen, stürmischen, hungrigen Welt... er hat keinerlei Hoffnung. Bis Maggie ihn rettet.

Sarah Raich nutzt ihren angenehmen, leicht verständlichen Schreibstil, der mal locker, auf die Zielgruppe ausgerichtet, aber auch poetisch und tiefgründig sei kann, um all' die Fragen zu stellen, die die denkende Jugend beschäftigt.

Daß Dorian ein Poetry Slammer ist und man den Schlachtruf "Beautiful People" Marilyn Manson verdankt (siehe Retro-Playlist im Anhang), machte den Roman für mich zur Deluxe-Unterhaltung.

Als Fazit nehme ich mit:
"Weitergehen, einen Schritt nach dem anderen. Weiterleben.
Und im Chaos, das schon immer die Welt war, die Schönheit finden."

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Veröffentlicht am 23.08.2022

literarischer Kurzurlaub

Das Glück auf der letzten Seite
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Die graphische, zurückhaltende Darstellung einer Häuserzeile inklusive des Eiffelturms, im Vordergrund eine lesende Frau mit lackierten Nägeln- im farbigen Kontrast dazu Titel und Autorenname- gefällt ...

Die graphische, zurückhaltende Darstellung einer Häuserzeile inklusive des Eiffelturms, im Vordergrund eine lesende Frau mit lackierten Nägeln- im farbigen Kontrast dazu Titel und Autorenname- gefällt mir sehr gut.

Hauptprotagonistin Anna-Lise findet ein Manuskript und ahnt nicht, wie sehr dies ihr Leben verändern wird.
Fasziniert vom Inhalt begibt sie sich auf die Suche nach dem Autor, der jedoch vor sehr langer Zeit nur die 1. Hälfte des Buches verfasst hat.
Der Eigenbrötler Sylvestre wird sodann aufgestöbert und in Briefform kommuniziert.
Auch mit den weiteren Charakteren, wozu die Autorin auch eine Erklärung gibt- z.B. die Abneigung der Person gegen Handys. Nach und nach erfährt man Lebensdramen, Liebesgeschichten und hungert immer nach der nächsten Seite.

Der Schreibstil ist typisch französisch- locker, leicht, mit Esprit. Die Briefwechsel machen es zu etwas ganz Besonderem.
Die Figuren sind sehr fein gezeichnet, die detaillierten Landschaftsbeschreibungen ließen mich träumen.

Diese wunderbare Geschichte verhalf mir zu einen literarischen Kurzurlaub, der gern viel länger hätte dauern dürfen.
Sehr gern viel mehr davon!

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Veröffentlicht am 13.04.2022

Hüterin der (verlorenen) Dinge

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Das Cover ist ein Traum- eine wunderschöne Handtasche- fliederfarben!- dazu eine aufgeblühte Tulpe... gut abgestimmt auf die Geschichte.

Denn eben diese Handtasche wurde verloren und nun gesucht, von ...

Das Cover ist ein Traum- eine wunderschöne Handtasche- fliederfarben!- dazu eine aufgeblühte Tulpe... gut abgestimmt auf die Geschichte.

Denn eben diese Handtasche wurde verloren und nun gesucht, von einem älteren, charmanten Herren namens Mr. Appleby.
Vielleicht kann die leicht schrullige, aber äußerst liebenswerte Dot dabei helfen. Schließlich arbeitet sie im Fundbüro.

Dot, alleinstehend, hat einen interessanten Blick auf die Welt. 
Sie, einer etwas schwierigen Familiensituation steckend, versucht doch immer noch, das beste in allem/ und jedem zu entdecken.
Und während sie sich auf die Suche von Mr. Applebys, bzw. der seiner (verstorbenen) Frau, Tasche begibt, kommt sie nach und nach bei sich selbst an.
Sie erkennt Freunde, wahre Schwesternliebe statt Konkurrenz und auch die Liebe schaut vorbei.

Der Schreibstil ist angenehm, humorvoll, aber auch nachdenklich.

Es ist eine liebenswürdige Geschichte, mit einer großartigen Protagonistin, die ganz in der Menge (bzw. im Keller des Fundbüros) versteckt, gefunden werden sollte.

Unbedingt lesen! *****

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