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Veröffentlicht am 03.02.2023

Drei Frauen - Drei Geschichten - Kaum Abwechslung

Die Unannehmlichkeiten von Liebe – Die deutsche Ausgabe von „Loathe to Love You“
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Die Unannehmlichkeiten von Liebe von Ali Hazelwood ist ihr neuestes Buch und besteht aus drei Geschichten. Die Freundinnen Mara, Sadie und Hannah haben sich während ihres Promotionsstudiums kennengelernt ...

Die Unannehmlichkeiten von Liebe von Ali Hazelwood ist ihr neuestes Buch und besteht aus drei Geschichten. Die Freundinnen Mara, Sadie und Hannah haben sich während ihres Promotionsstudiums kennengelernt und sind eng befreundet. Nun haben sie jeweils unterschiedliche Berufswege eingeschlagen. Dabei verfolgen sie ihre beruflichen Ziele, doch irgendwie kommt ihnen (jeweils) ein Mann in die Quere...
Sherlock, wir haben hier einen serienmäßigen Fall von Enemies to Lovers. Im ersten Fall gibt es eine ungewollte Mitbewohnerkiste zwischen Mara und Liam. Im zweiten Fall von Sadie und Erik führt ein Missverständnis zu Komplikationen. In dritten Fall rund um Hannah und Ian muss sie ihre Bindungsangst überwinden und ein Missverständnis aufdecken.

Also ich bin nicht begeistert. So langsam zeichnet sich bei der Autorin ein Schema ab. Die Frauen müssen sich in MINT Berufen und gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Feine Sache. Habe ich im ersten Buch sehr geliebt. Diesmal wird das eher nebensächlich besprochen. Auch die Arbeit, die wirklich spannend ist, wird kaum thematisiert. Das, was unglaublich viel Raum einnimmt, ist das Schmachten über den Kerl. Die sind so generisch: mindestens 2 Meter groß, breit wie ein 7 Meter Schrank, muskulös (ohne Verweis auf eine Sportart, die den Muskelberg erklären könnten), kurze Haare (wahlweise braun, blond oder rot, damit ist die Farbpalette auch erschöpft) und karrieretechnisch immer ein Level über der Frau. Die Geschichten sind ebenfalls ähnlich aufgebaut: Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit bis wir wissen a) warum wir den Kerl lieben, b) warum wir den Typen hassen und c) warum wir den Typen lieben. Klar sind Liebesgeschichten oftmals ziemlich generisch aufgebaut, aber hier fällt es extrem auf. Jede Geschichte hätte mit mehr Detailreichtum und Arbeit ein solider Einzelband werden können. Leider hat man statt der wissenschaftlichen Seite lieber die Sexszenen in den Vordergrund gestellt (was auch immer nach Schema F abläuft). Abschließend noch zwei Fragen. Hannah ist abenteuerlustig und sowohl Männern als auch Frauen gegenüber offen. Warum muss sie sich in einen Mann verlieben? Und warum müssen alle Figuren, wirklich alle Figuren einen Namen mit nur zwei Silben haben?

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Veröffentlicht am 03.02.2023

Schöne Idee, mehr aber nicht

Miss Merkel: Mord in der Uckermark
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Miss Merkel - Mord in der Uckermark von David Safier. Ich lese die Bücher des Autoren sehr gern, weil ich bisweilen Perlen darunter entdeckt habe. In dem aktuellen Buch verschlägt es ein Rentnerpaar in ...

Miss Merkel - Mord in der Uckermark von David Safier. Ich lese die Bücher des Autoren sehr gern, weil ich bisweilen Perlen darunter entdeckt habe. In dem aktuellen Buch verschlägt es ein Rentnerpaar in die uckermärkische Idylle. Nur ist es kein normales Paar, sondern Exbundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Mann Joachim Sauer. Auch der Mord an dem Freiherren des hiesigen Schlosses will nicht so ganz in die Idylle passen. Also fängt Angela an zu ermitteln.

Gleich vorweg, für mich ist das Buch keine Perle. Mir gefällt die Idee, dass eine bekannte Persönlichkeit, die man fast nur aus den Medien kennt, einen fiktiven Mythos bekommt. Es macht Spaß, in die Welt von Angela, Achim, dem Personenschützer und Mops Putin einzutauchen und die Gedankenwelt kennenzulernen, aber hätte es dafür das Buch und jetzt die Buchreihe gebraucht? Eigentlich nicht. Der Kriminalfall ist so la la. Die Figuren bleiben eindimensional: die schwangere (schwarze) Frau kann es ja nicht sein, weil schwanger. Die Obsthändlerin darf es gerne gewesen sein, weil sie rassistisch und in der AFD ist. Die patzige Teenagerin ist zwar unausstehlich, aber sie ist halt eine patzige Teenagerin. Das Ende war nicht vorauszusehen, aber auch nicht besonders. Ein weiterer Kritikpunkt: die Beziehung von Achim (Puffel) und Angela (Puffeline) ist sooooo eindimensional. Mag ja sein, dass man als Mann der Bundeskanzlerin eher im Hintergrund ist, sich zurücknimmt usw. Aber so, wie er seine Frau anhimmelt, sie überhöht und selbst keine nennenswerte Eigenschaft aufweist, ist irgendwie super schade. Ich meine, im Reich der Fiktion ist doch vieles möglich! Was ich auch unpassend empfand, war die Namensgebung des Mopses Putin. Es ist ja witzig, so einer Figur einen originellen Namen zu geben, aber in Zeiten des Krieges gegen die Ukraine, sehe ich jede positive Konnotation des Namens Putin äußerst kritisch. Um abschließend noch etwas positives zu sagen: das Buch hat seine Momente in gelegentlich gelungenen Dialogen. Mehr aber auch nicht. Ich werde den Folgeband nicht lesen.

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Veröffentlicht am 01.02.2023

Mehr oder weniger gut sortiert

Einfach gut sortiert
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Ich finde den Ansatz, eine kleine Sammlung zu Fragen oder Lifehacks im Alltag zusammenzustellen, gut. Die Autorin sagt gleich zu Beginn, dass es im Internet Hundertmillionen Tipps dazu gibt und sie der ...

Ich finde den Ansatz, eine kleine Sammlung zu Fragen oder Lifehacks im Alltag zusammenzustellen, gut. Die Autorin sagt gleich zu Beginn, dass es im Internet Hundertmillionen Tipps dazu gibt und sie der Leserin eine Herangehensweise liefern möchte. Die einzelnen Themen (aus dem Bett kommen, morgens das Haus verlassen, etc.) sind mit einer Checkliste oder Reihenfolge an Aufgaben versehen, die für mehr Struktur sorgen sollen. Dann kommt ein "Experte" zu Wort, der nochmal ein, zwei Aspekte näher erläutert. Diese Experten zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie eigene Unternehmen gegründet oder Bücher zum Thema geschrieben haben. Ganz nett, aber für mich hat sich das nach Marketing angefühlt. Da hätte ich mir an dieser Stelle mehr Wissenschaft gewünscht und weniger Life Coaches. Die Struktur und der Aufbau der einzelnen Kapitel ist chronologisch und logisch. Manches ist lustig und womöglich sogar hilfreich "sich in der Weinkarte zurechtfinden (oder zumindest so tun als ob)", "aus einem Gespräch aussteigen, das man nicht führen will" oder "selbstbewusst einen Raum betreten". Die anderen Zweidrittel konnten mich nicht so richtig überzeugen. Entweder waren mir die Themen zu platt: problemlos tanken, eine Kreuzung ohne Ampeln oder Verkehrszeichen souverän meistern oder eine Tasse Tee machen... Ich weiß ja nicht. Entweder bin ich ein verkappter Meister Yoda in Sachen Alltagsorganisation oder das Buch stellt kaum Ansprüche an den Leser...

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Veröffentlicht am 09.01.2023

Herz des Todes

Herz des Todes
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Herz des Todes von Magret Kindermann erzählt die Geschichte von dem Tod und wie er Aru begegnet. Diese Verbindung rettet und zerstört die beiden gleichermaßen.

Das Buch erinnert im besten Sinne an Terry ...

Herz des Todes von Magret Kindermann erzählt die Geschichte von dem Tod und wie er Aru begegnet. Diese Verbindung rettet und zerstört die beiden gleichermaßen.

Das Buch erinnert im besten Sinne an Terry Pratchetts Gevatter Tod. Der Humor ist eigenwillig und hat mir sehr gefallen. Die Geschichte ist ungewöhnlich und anders als erwartet. Ich glaube, man muss es gelesen haben, um zu wissen, ob es einem gefallen hat. Ich bin noch unentschlossen. Das Buch lädt auf jeden Fall zum Sinnieren ein. Schade finde ich, dass die Autorin bzw das Lektorat nicht noch einmal drüber gelesen haben. Manches Mal las es sich leider etwas holprig.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

solider Start in eine neue Reihe

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Die Geschichte wird aus den Perspektiven der Hauptfiguren beschrieben. Quinn ist cool, smart und beliebt. Matilda entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv ...

Die Geschichte wird aus den Perspektiven der Hauptfiguren beschrieben. Quinn ist cool, smart und beliebt. Matilda entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur – wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in schlechten Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Matilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben...

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Die Autorin baut Stück für Stück die Welten auf und schafft durch die beiden Perspektiven (Quinn & Matilda) eine angenehme Wechselwirkung. Es gibt in den einzelnen Kapiteln und dazwischen immer wieder Zeitsprünge, die nicht so ganz ins Bild passen. Es waren wahrscheinlich ereignislose Tage oder Wartezeiten übersprungen, aber das gehört meiner Meinung nach in eine Geschichte rein. In diesem Buch springt man von Ereignis zu Ereignis und hat gar nicht die Möglichkeit, mit dem Protagonisten auf Sinnsuche zu gehen (was ja bei Jugendlichen durchaus im Vordergrund steht à la Coming of Age). Positiv hervorzuheben ist auch das Lektorat. Ich habe keine, absolut keine Fehler entdecken können! Für interessierte Fans: Kerstin Gier nimmt auch Bezug auf der Edelstein-Reihe.

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