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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2022

Hart. Schonungslos. Brutal.

Die Blutliste
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„Die Blutliste“ von Rainer Löffler ist bereits der 4. Fall für den Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel. In Sachen blutiger Grausamkeit hat der Autor versucht, bisherige Maßstäbe zu toppen. Ist ihm das ...

„Die Blutliste“ von Rainer Löffler ist bereits der 4. Fall für den Stuttgarter Fallanalytiker Martin Abel. In Sachen blutiger Grausamkeit hat der Autor versucht, bisherige Maßstäbe zu toppen. Ist ihm das gelungen? Auf jeden Fall!

Ein unheimliches Setting, nachts auf einem Kölner Friedhof. Friedhofswärter Jan Willner macht eine grausige Entdeckung: Das Grab der neunzehnjährigen Sonja Maurer ist leer, dafür befindet sich dort eine männliche Leiche.

Nackt, gehäutet und gepfählt. Wer ist der Tote? Und wer ist der Täter? Fallanalytiker Martin Abel wird nach Köln beordert, um die Ermittlungen zu unterstützen.

Sonja wurde vergewaltigt und ermordet - und nun wurde ihre Leiche geraubt. Handelt es sich um ein und denselben Täter? Wo liegt das Motiv?

„Die Blutliste“ ist harte Kost. Die Morde sind extrem grotesk. Was für ein kranker Sch**ß? Das ist einfach nur widerwärtig. Der Täter scheint ein absoluter Freak zu sein. Die Geschichte dahinter jedoch, lässt einen sprachlos zurück.

Immer mal wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit aus Tätersicht eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen. Nur schrittweise wird enthüllt, wohin das Ganze führen soll. Das ist wirklich gut gemacht.

Über das Wiedersehen mit Abel habe ich mich sehr gefreut. Denn ich mag ihn und seine außergewöhnlichen Fähigkeiten. Doris Stange mag ich natürlich auch. Last but not least hoffe ich, dass Abel seinen Seelenfrieden gefunden hat. Jedenfalls freue ich mich schon auf seinen nächsten Einsatz - und hoffe, dass wir nicht wieder 5 Jahre warten müssen.

Fazit: Definitiv nichts für sanfte Gemüter oder Leute mit einem schwachen Magen. Ihr seid jetzt gewarnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 02.09.2022

Neues aus Husum

Nordfriesische Verschwörung
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„Nordfriesische Verschwörung“, der sechste Fall für die Kommissare Flottmann und Hilgersen, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn die Krimis von Gerd Kramer sind für mich immer etwas Besonderes.
Der ...


„Nordfriesische Verschwörung“, der sechste Fall für die Kommissare Flottmann und Hilgersen, habe ich mit großer Freude gelesen. Denn die Krimis von Gerd Kramer sind für mich immer etwas Besonderes.
Der Autor geht gleich in medias res: Ein Anschlag auf eine Segelyacht vor fast dreißig Jahren, bei dem eine junge Frau ums Leben kam.
Danach lernen wir Dieter Bernecke kennen. Er ist Mitglied einer Chatgruppe, in der es um Verschwörungstheorien geht, abstruse Ideen, die sich über das Internet verbreiten. Ob Reptiloiden, Chemtrails, Infraschall und Menschenversuche. Da überrascht es nicht wirklich, dass er eines Tages den Techniker einer Windkraftanlage mit der Waffe bedroht - und einer von beiden stirbt.
In einem anderen Handlungsstrang begegnen wir Leon Gerber, dem hochsensiblen Musiker. Er macht eine Therapie. Auch hier scheint es Verschwörungsakteure zu geben. Zufall? Erst als ein weiterer Mann tot aufgefunden wird, entdeckt die Polizei einen Zusammenhang...
Dem starken Anfang folgt ein schwächerer Mittelteil. Ab einem bestimmten Punkt wird die Geschichte zudem ziemlich vorhersehbar. Nichtsdestotrotz habe ich Flottmann und Hilgersen über die Jahre liebgewonnen. Natürlich auch Leon Gerber und Flottmanns Kater Bogomil. Und freue ich mich schon auf ihren nächsten Einsatz.

Fazit: Weit mehr als ein Krimi, weil man nicht nur gut unterhalten wird, sondern auch noch etwas lernen kann.

Veröffentlicht am 29.08.2022

Andrea ist zurück

Die Vergessene
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„Ein Teil von ihr“ war das Beste, was ich je von Karin Slaughter gelesen habe und auch die Fortsetzung, „Die Vergessene“, hat überzeugt. Bei der Autorin kann man eigentlich nichts falsch machen.
Die Geschichte ...


„Ein Teil von ihr“ war das Beste, was ich je von Karin Slaughter gelesen habe und auch die Fortsetzung, „Die Vergessene“, hat überzeugt. Bei der Autorin kann man eigentlich nichts falsch machen.
Die Geschichte startet mit einem Rückblick in die Vergangenheit. Longbill Beach, 17. April 1982: Emily Vaughn macht sich schick für ihren Highschool-Abschlussball. Sie ist im siebten Monat schwanger, als sie brutal überfallen wird. Emily wurde auf einer Party unter Drogen gesetzt und vergewaltigt. Sie weiß nicht, wer der Vater ist. Hat der Kindsvater sie nun zum Schweigen gebracht?
Vierzig Jahre später: Andrea Oliver ist US-Marshal. Ihr erster Auftrag führt sie nach Longbill Beach. Sie soll eine Richterin beschützen, die Morddrohungen erhält. Emily war ihre Tochter. Seit Andrea Emilys Namen zum ersten Mal hörte, wird sie von deren gewaltsamem Tod heimgesucht. Was war damals geschehen? Ist Emilys Tochter Judith womöglich ihre Halbschwester?
„Die Vergessene“ ist der zweite Band einer Reihe mit Andrea Oliver. Karin Slaughter hat ihren neuen Thriller packend in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen, 1981 und in der Gegenwart. Es geht um eine geheimnisvolle Clique, üble Typen, Vergewaltigung, Erpressung, eine Art Sekte - und Mord.
Bis zu ihrem Tod hat Emily nach dem Vater ihres Kindes gesucht. Die Suche nach der Wahrheit wird nun von Andrea fortgeführt. Über das Wiedersehen mit Andrea, ihrer Mutter Laura und Mike vom Zeugenschutz, habe ich mich sehr gefreut. Denn ich habe sie liebgewonnen.

Fazit: Spannende Fortsetzung. Gerne mehr davon!

Veröffentlicht am 23.08.2022

Mitten ins Herz

Feindesopfer
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„Feindesopfer“ ist nach „Hexenjäger“ und „Teufelsnetz“ bereits der 3. Fall für die finnischen Ermittler Jessica Niemi und Jusuf Pepple.
Ein interessanter Prolog: L’Étranger scheint ein Auftragskiller zu ...

„Feindesopfer“ ist nach „Hexenjäger“ und „Teufelsnetz“ bereits der 3. Fall für die finnischen Ermittler Jessica Niemi und Jusuf Pepple.
Ein interessanter Prolog: L’Étranger scheint ein Auftragskiller zu sein. Aber erst am Ende schließt sich der Kreis und wir begegnen ihm erneut.
Danach lernen wir Eliel Zetterborg, einen erfolgreichen Geschäftsmann kennen. Er wird in seiner Wohnung mit einem Messer erstochen. Direkt ins Herz. Von seinem Sohn, seinem Leibwächter? Oder hat es mit der Schließung seiner Fabrik zu tun?
Über das Wiedersehen mit Jusuf habe ich mich gefreut. Er soll die Ermittlungen übernehmen. Jessica und Chefin Hellu sind auch wieder mit von der Partie.
Jede Menge Verdächtige, aber weit und breit kein Motiv. Erst ein altes Foto bringt die Ermittler auf die Spur. Und, wenn man denkt, der Fall ist gelöst, dann geht es erst richtig los.
Immer wieder finden sich Bezüge zu den Vorgängern. Mehrere überraschende Wendungen mit denen der Autor die Handlung voran und die Spannung in die Höhe treibt. Wer glaubt, die Auflösung vorzeitig zu erraten, der liegt bis zum Ende falsch.
Jessica und Jusuf sind mir inzwischen ans Herz gewachsen. Auch, wenn beide ihr Päckchen zu tragen haben. Und so bin ich schon gespannt auf ihren nächsten Einsatz.

Fazit: Auch Band 3 überzeugt, ist aber nicht ganz so raffiniert wie die Vorgänger.

Veröffentlicht am 22.08.2022

Fake oder Fakt?

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Arno Strobel ist - neben der „Mörderfinder“-Reihe - auch immer wieder gut für aktuelle, bestens recherchierte Psychothriller. „Fake“ ist jedenfalls der Hammer!
Wir lernen Patrick Dostert und seine Frau ...

Arno Strobel ist - neben der „Mörderfinder“-Reihe - auch immer wieder gut für aktuelle, bestens recherchierte Psychothriller. „Fake“ ist jedenfalls der Hammer!
Wir lernen Patrick Dostert und seine Frau Julia kennen. Er wird verdächtigt, Yvonne misshandelt und entführt zu haben. Sein Alibi wackelt und Yvonnes Freundin Jana belastet ihn schwer.
Ist Patrick der Täter oder spielt jemand ein perfides Spiel mit ihm? Und dann taucht ein belastendes Video auf. Fake oder Fakt? Patrick kommt in U-Haft. Die Ermittlungen drehen sich im Kreis. Erst mit Johannes Göbel, Fachanwalt für Strafrecht, und seinem Privatermittler Gabriel Bohn geht es voran...
Arno Strobel hat seinen neuen Psychothriller, der diesmal in Erfurt und Weimar verortet ist, wieder packend in Szene gesetzt. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Patrick. Bei einem Ich-Erzähler bin ich immer etwas skeptisch. Denn man weiß nie, ob er die Wahrheit sagt.
Mit „Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?“ präsentiert sich der Autor als Meister der Irrungen und Wendungen. Und glaubt man, es sei keine Steigerung mehr möglich, dann setzt er noch einen drauf. Und noch einen. Und noch einen… Eine Auflösung, die alles in den Schatten stellt.

Fazit: Genial konstruierter Psychothriller voller überraschender Wendungen. Strobel at his best!