Balada trist (Traurige Ballade)
Der GalgentänzerJohann Baptista Herrenberger hat tatsächlich gelebt. Darauf gründet dieses Buch hier. Sein Nom de guerre war Konstanzer Hans und er ein gefürchteter Räuber im Schwarzwald.
1770, in diesen Zeiten, war ...
Johann Baptista Herrenberger hat tatsächlich gelebt. Darauf gründet dieses Buch hier. Sein Nom de guerre war Konstanzer Hans und er ein gefürchteter Räuber im Schwarzwald.
1770, in diesen Zeiten, war es auch schwer, ein geregeltes Leben zu führen. Das Geld war knapp und das Leben für viele die reinste Schufterei.
Johann war versucht, auf dem rechten Weg zu bleiben. Aber wenn man in den Strudel des Gegenteils der Rechtschaffenheit gerät, verflucht man sich selbst, aber schafft es oft nicht mehr heraus.
Irgendwann werden die Gewissensbisse weniger; man plant genau und greift zu. Man schließt sich anderen Diebesgrößen an. Aber auch in diesen Kreiern gibt es natürlich Neid und Gier.
Umgetrieben, kann er natürlich nirgends lange bleiben. Ein unstetes Leben. Und dann all die verschiedenen Fürstentümer ...
Die Klöster haben den Bettlern und Armen geholfen, aber zum Missfallen der Obrigkeit.
Das Buch ist plastisch geschrieben und generiert einen superben Sog, sodass das Werk ein regelrechter Pageturner ist. Johann ist ambivalent dargestellt, sodass er Tiefe und Facettenreichtum erhält. So bleibt er einem nicht gleichgültig, sondern berührt einen, über den Abgrund der Zeit hinweg.
Exzellent recheriert und eben authentisch, und er dürfte nicht so berühmt-berüchtigt sein wie manch anderer Räuber. Sehr interessant, ja, faszinierend.
Fürsten und das Leben an sich konnten einem ganz schön übel mitspielen. Von wegen gute, alte Zeit.
Danke, Thomas Binder!