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Veröffentlicht am 24.08.2022

Eine herrlich turbulente und bildgewaltige Reise durch die Galaxis! Mit schräg-charmanten Charakteren.

Der Weltraumpostbote
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Inhalt:

Bob ist Postbote mit Leib und Seele, stets Mitarbeiter des Monats und liebt seine Arbeit.

In sämtliche Ecken des Weltalls bringt er mit seinem Raumschiff er Briefe und Pakete.

Nun ... in fast ...

Inhalt:

Bob ist Postbote mit Leib und Seele, stets Mitarbeiter des Monats und liebt seine Arbeit.

In sämtliche Ecken des Weltalls bringt er mit seinem Raumschiff er Briefe und Pakete.

Nun ... in fast alle Ecken, denn Bob hat einen geordneten Tagesablauf und hängt sehr an seiner Routine. Abweichungen bereiten ihm Unbehagen.

Nach seinem ersten Abenteuer ist er zwar etwas mutiger und selbstbewusster geworden, doch schon steht die nächste Veränderung an:

Die neue Angestellte Marcella soll Bob bei seiner Tour begleiten.

Dies bringt Chaos und unvorhergesehene Ereignisse mit sich und Bob ist sicher: allein zu arbeiten, ist viel einfacher!

Wird Marcella ihn vom Gegenteil überzeugen können?


Altersempfehlung:

etwa ab 7 Jahre


Mein Eindruck:

Ein kunterbunter und rasanter Comic für Kinder.

Dies ist das zweite Abenteuer des Weltraumpostboten. Obwohl wir das erste (noch) nicht kennen, gab es keine Verständnisschwierigkeiten.

Neben der phantasievollen und abwechslungsreichen Kulisse besticht das Weltraumabenteuer durch herrlich schräge und charmante Hauptfiguren.

Das neue Postboten-Duo könnte gegensätzlicher nicht sein:

Bob ist ein Gewohnheitstier und fest davon überzeugt, dass er bestens alleine zurechtkommt.

Bei der Auslieferung der heutigen Post (nur ein lausiges Briefchen!) soll ihn die quirlige und hochmotivierte Marcella begleiten.

Auch in den Zeichnungen wird dieser Gegensatz hervorragend deutlich: während Marcella mit großen Gesten, freudestrahlend und energiegeladen auftritt, trauert Bob nach der x-ten Zwischenlandung mit hängenden Schultern seiner Kaffeepause nach.

Die kurzen, humorvollen Dialoge und die ausdrucksstarken, farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt.

Aufgrund der geringen Textmenge ist das Abenteuer bereits für geübte Erstleser geeignet. Die Handlung ist stringent und punktet mit vielen skurrilen wie lustigen Situationen.

Dieser Auftrag hat es aber auch in sich: Adressat verzogen, ein (un-)musikalischer Anhalter an Bord und dann auch noch Motoräuber ... miese Gesetzlose, die es auf den Brief abgesehen haben.

Dank Verfolgungsjagd und Notlandung fiebert man regelrecht mit.

Am Ende des Tages hat jeder etwas dazu gelernt: Briefe zustellen ist alles andere als eintönig und im Team meistert man jeden unvorhergesehenen Zwischenfall mit Bravour.

Ein galaktisch gutes Abenteuer! Wir vergeben 5 von 5 Raumschiffe sowie eine Leseempfehlung für alle Jungen und Mädchen, die lustige und fantastische Geschichten lieben!


Fazit:

Ein lustiges und herrlich schräges Weltraumabenteuer, welches besticht durch Witz und Situationskomik sowie skurril-charmante Charaktere.

Aufgrund der geringen Textmenge auch für Anfänger und Lesemuffel sehr zu empfehlen.


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Rezensiertes Buch: "Der Weltraumpostbote - Die Motoräuber" aus dem Jahr 2022

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2022

Eine fesselnde Comic-Adaption: rasant, berührend, humorvoll und überraschend.

Münchhausen
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Inhalt:

London 1939:

Ein alter Mann bruchlandet mit einer Art Heißluftballon auf dem Dach des Buckingham Palastes.

Er berichtet, geradewegs vom Erdbeerpflücken auf dem Mond zu kommen. Seine Behauptungen ...

Inhalt:

London 1939:

Ein alter Mann bruchlandet mit einer Art Heißluftballon auf dem Dach des Buckingham Palastes.

Er berichtet, geradewegs vom Erdbeerpflücken auf dem Mond zu kommen. Seine Behauptungen sind so haarsträubend, dass man sie anzweifeln muss.

Doch ist tatsächlich alles eine große Lüge? Ist der alte Mann ein Spion oder einfach nur senil?

Im Auftrag Ihrer Majestät wird Dr. Sigmund Freud höchstpersönlich hinzugezogen, um die Wahrheit herauszufinden ...


Baron von Münchhausen wird so zum letzten Patienten des im Londoner Exil lebenden Psychoanalytikers.


Mein Eindruck:

In kurzen und prägnanten Dialogen werden die Ereignisse in der stürmischen Nacht erzählt. Von Beginn an ziehen die rasante Handlung und Münchhausens hanebüchene Erzählungen Lesende in ihren Bann.

Flix übernimmt jedoch nicht die "alten" Geschichten, sondern wandelt sie ein wenig um und verfrachtet Münchhausen in das Jahr 1939. Der berühmte Ritt auf der Kanonenkugel findet selbstverständlich auch hier einen geeigneten Platz.

Als Spion bezeichnet und des Mordes an der eigenen Familie bezichtigt, wirkt der alte Mann nicht verwirrt - wie von den Briten angegeben -, sondern vielmehr gebrochen.

Bernd Kissel setzt dies kongenial in Szene durch hängende Schultern, verzweifelte Blicke und entrüstetes Mienenspiel bei der stetigen Wiederholung der Worte "Ich lüge nicht!".

Oftmals wird gerade diesen Gesichtsausdrücken oder Gesten viel Raum gewährt.

Die Zeichnungen harmonieren nicht nur hervorragend mit dem Text, sie sprechen auch für sich und punkten mit Details oder Anspielungen, die erst beim wiederholten Betrachten auffallen. Man sollte sich daher die Zeit nehmen, jedes Bild aufmerksam zu betrachten.

Den franko-belgischen Stil mag ich sehr und zur düsteren, nahezu aussichtslosen Situation des Barons passt die schwarz-weiß Inszenierung perfekt (Graustufen von Marvin Clifford).

Ein Hingucker sind die koloriert dargestellten Szenen auf dem Mond. In krassem Gegensatz zum Rest gleichen sie einem Paradies und wecken Hoffnung.

In jeder Lüge steckt bekanntlich ein Funke Wahrheit und man möchte den Berichten des Barons nur allzu gerne glauben. Zumal die Erzählungen zusammenhängen und nur durch scheinbar unmögliche Wendungen den Eindruck einer Lüge erwecken.

"Nur weil es noch niemand gemacht hat, heißt das nicht, dass es unmöglich ist."

(vgl. S. 77)

Auch der berühmte Psychoanalytiker wird im Laufe der Gespräche eines Besseren belehrt.

Zwischen den beiden entwickelt sich eine ganz eigene Dynamik und es verwundert kaum, dass am Ende alles mit einem großen Knall endet.

Eine geniale Graphic-Novel-Adaption:

bildgewaltig, mitreißend und außergewöhnlich.

5 von 5 Kanonenkugeln und eine klare Leseempfehlung!


Fazit:

Eine faszinierende und moderne Interpretation des Klassikers: rasant und fesselnd, berührend und vielschichtig, humorvoll und unterhaltsam.


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Rezensiertes Buch: "Münchhausen - Die Wahrheit übers Lügen" aus dem Jahr 2016

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2022

Herrlich lustige Episoden rund um einen pfiffigen Außerirdischen, der in der Schule unerkannt die Erdlinge erforscht.

Q-R-T: Nächste Stunde: Außerirdisch
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Inhalt:

Q-R-T ist er kein gewöhnlicher Junge. Er kommt vom fernen Planeten Rzzz, auf dem man sein Leben lang Kind bleibt. Seine 122 Jahre sieht man ihm daher nicht an.

Gemeinsam mit seinem Haustier Flummi, ...

Inhalt:

Q-R-T ist er kein gewöhnlicher Junge. Er kommt vom fernen Planeten Rzzz, auf dem man sein Leben lang Kind bleibt. Seine 122 Jahre sieht man ihm daher nicht an.

Gemeinsam mit seinem Haustier Flummi, das jede beliebige Gestalt annehmen kann, ist Q-R-T zu Besuch auf die Erde, um die Menschen und deren Verhaltensweisen zu studieren.

Erwachsene halten ihn für einen (äußerst merkwürdigen) Austauschschüler namens "Kurt". Doch das Nachbarsmädchen Lara kennt sein Geheimnis.

Als sie auf eine neue Schule kommt, nimmt sie ihren besten Freund kurzerhand in den Unterricht mit ...


Altersempfehlung:

etwa ab 9 Jahre


Mein Eindruck:

Die Abenteuer des kleinen Außerirdischen Q-R-T erscheinen seit 2011 im Kindermagazin “Dein SPIEGEL” und wurden - in überarbeiteter Fassung - auch als Sammelbände veröffentlicht.

Die kurzen Dialoge und die ausdrucksstarken und farbenfrohen Zeichnungen ergänzen sich perfekt. Viele Panels kommen ganz ohne Worte aus, denn die Reaktionen und Emotionen stehen den Figuren ins Gesicht geschrieben. Q-R-Ts und Laras Blicke (Verwirrung, Staunen, Entsetzen uvm.) sind herrlich anzuschauen.

Q-R-T ist ein cleveres und sympathisches Kerlchen, das früh erkannt hat, dass sich (erwachsene) Erdlinge höchst sonderbar verhalten: sich in öden Jobs quälen, um Geld zu verdienen, um dann Dinge zu kaufen, die Spaß machen, statt einfach direkt tolle Sachen zu machen

Der 122-jährige Außerirdische ist aufgeschlossen und kindlich. Mit seiner besten Freundin Lara an der Seite stolpert er (unverhofft) von einem Alltagsabenteuer in das nächste: der Chemieunterricht wird plötzlich explosiv und herrlich lustig. Sogar die langweilige Busfahrt zur Jugendherberge wird zum Großereignis.

Immer wieder kommt hier Flummis Fähigkeit ins Spiel. Dass er jede beliebige Gestalt annehmen kann, wird zum Running Gag und sorgt für viele Lacher. Aber ganz gleich ob als niedlicher Hund oder Kastanie, er weicht Q-R-T nicht von der Seite.

Die kurzen, zusammenhängenden Abenteuer punkten aber auch durch weitere sympathische Figuren: beispielsweise der tollpatschige und äußert nervöse Lehrer, dem die Schüler bei seiner Unterrichtsüberprüfung versuchen, durch ein vorgefertigtes Drehbuch hilfreich unter die Arme zu greifen.

Dass es zu jeder Menge Missgeschicken oder Missverständnissen, origineller Dialoge und chaotischer Szenen kommt, sorgt für ein großartiges Lesevergnügen!

Aufgrund der geringen Textmenge ist diese Comic-Reihe besonders für Lesemuffel zu empfehlen.


Fazit:

Herrlich schräge Abenteuer in der Schule, welche mit Witz und Situationskomik punkten.

Die skurril-charmanten Charaktere sind das Sahnehäubchen der Geschichten.


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Rezensiertes Buch: "Q-R-T - Nächste Stunde: Außerirdisch!" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.08.2022

Herrlich schräges Abenteuer mit viel Witz und voller Überraschungen. Zugleich ein motivierendes Lesevergnügen für Anfänger.

Duden Leseprofi – Ein Kaugummi für die Mumie, 1. Klasse
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Inhalt:

Klassenausflug in das ägyptische Museum ... Das kann doch nur langweilig werden!

Doch Jo und Ida staunen nicht schlecht, als durch die extra-scharfen Kaugummis des Jungen sogar Mumien wieder ...

Inhalt:

Klassenausflug in das ägyptische Museum ... Das kann doch nur langweilig werden!

Doch Jo und Ida staunen nicht schlecht, als durch die extra-scharfen Kaugummis des Jungen sogar Mumien wieder lebendig werden.

Da hält das Werbeversprechen "erwecken sogar Tote" tatsächlich was es verspricht.

Ein turbulentes Abenteuer im Museum beginnt ...


Altersempfehlung:

für Erstleser ab 1. Klasse

(sehr große Fibelschrift, Flattersatz, kurze und leicht verständliche Sätze)

Innerhalb der Geschichte gibt es Profifragen zu beantworten und abschließend finden sich zwei zusätzliche Seiten mit Rätseln. Das beiliegende Lesezeichen dient gleichzeitig als Lösungsschlüssel.

Falls weitere Verständnisfragen beantwortet und Lesepunkte gesammelt werden sollen, ist das Buch bei Antolin gelistet.


Illustrationen:

Dank des hohen Bildanteils findet sich auf jeder Seite eine große farbige Illustrationen, um die Handlung aufzugreifen. Der Text fügt sich entweder harmonisch in die Zeichnung ein oder steht darüber bzw. darunter.

Ganz besonders die Mimik der Kinder ist herrlich anzuschauen: beim ersten Biss auf das Kaugummi schlagen Flammen aus den Ohren und anschließend blicken sie unschuldig wie die Engelchen.

Auch die Darstellung der Mumie bringt kleine Leser:innen immer auf's Neue zum Schmunzeln.


Mein Eindruck:

Der Museumsbesuch und die damit verbundenen Ereignisse werden kurzweilig und mit viel Humor erzählt. Die Handlung ist einfach gehalten und man kann sehr gut folgen.

Die Charaktere sind sehr sympathisch. Jo und Ida sind zwei aufgeweckte und abenteuerlustige Kinder. Natürlich ist es nicht in Ordnung, dass Jo das Kaugummi-Verbot der Lehrerin ignoriert, aber andernfalls wäre es nie zu diesen herrlich schrägen Erlebnissen im Museum gekommen.

Das turbulente Abenteuer ist in vier kurze Kapitel unterteilt, so dass Erstlesende nicht von Textmassen erschlagen werden. Zudem ist der Bildanteil sehr hoch und pro Seite nur etwa vier bis sechs Zeilen zu lesen.

Neben dem Erfolgserlebnis selbständig ein Buch zu lesen, gibt es am innerhalb der Kapitel "Profifragen" zu beantworten und am Ende eine weitere Doppelseite mit Aufgaben "für Vollprofis" zu lösen.

Dass einige Fragen auch innerhalb der Kapitel statt nur gebündelt am Ende auftauchen, gefällt sehr. Dies sorgt für Abwechslung und gezielte Verschnaufpausen beim Lesen.

Eine Übersicht mit den Lösungen findet sich natürlich auch. Außerdem kann man das beiliegende Lesezeichen zum Überprüfen verwenden.

Wir geben 5 von 5 extra-scharfe Kaugummis und obendrein eine Leseempfehlung für dieses verrückte und witzige Abenteuer im Museum!


Fazit:

Das witzige und turbulente Abenteuer mit sympathischen Charakteren eignet sich dank sehr großer Fibelschrift und kurzen, einfachen Sätzen hervorragend für Erstleser (etwa 1. Klasse, 2. Halbjahr).

Das i-Tüpfelchen sind Rätsel und Verständnisfragen nebst Lösungs-Lesezeichen.


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Rezensiertes Buch: "Duden Leseprofi - Kaugummi für die Mumie" aus dem Jahr 2019

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2022

Eine berührende, altersgerechte Geschichte über Krieg, Flucht und Rassismus. Ausdrucksstark illustriert.

Mia Marmelade
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Inhalt:

Für Zola ist es gerade nicht leicht:

Gemeinsam mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester Nala ist sie in der neuen Wohnung angekommen.

Alles ist noch neu und fremd. Menschen begegnen ihr unfreundlich ...

Inhalt:

Für Zola ist es gerade nicht leicht:

Gemeinsam mit ihrer Mutter und der kleinen Schwester Nala ist sie in der neuen Wohnung angekommen.

Alles ist noch neu und fremd. Menschen begegnen ihr unfreundlich und voller Vorurteile.

Zudem vermisst sie ihren Vater, der die Familie nicht begleiten konnte.

Doch das schüchterne Mädchen ist nicht alleine, denn eine kleine Katze steht ihr zur Seite. Mia Marmelade ist allerdings kein gewöhnlicher Stubentiger. Sie ist stets zur Stelle, wenn ein Kind Hilfe braucht.

Die beiden machen sich mit Hilfe einer magischen Schatzkarte auf die Suche nach einem verlorenen Piratenschatz.

Ein fantastisches Abenteuer beginnt ...


Altersempfehlung:

ab etwa 9 Jahre

(große Schrift, Blocksatz, viel Text aber kurze Kapitel)


Illustrationen:

Zahlreiche, oftmals sogar ganzseitige Zeichnung ergänzen die Geschichte. Die schwarz-weiß Illustrationen sind detailliert und lassen die Figuren lebendig werden.

Heimlicher Liebling ist auch dieses Mal die kleine Katze Mia Marmelade mit ihrem freundlichen Blick und der herzförmigen Nase.


Mein Eindruck:

Dies ist das zweite Abenteuer von Mia Marmelade.

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, da jeder Band in sich abgeschlossen ist und einen anderen Lebensbereich sowie Alltagsprobleme thematisiert.

Die Charaktere sind mit viel Herz und Liebe zum Detail gestaltet.

Mia Marmelade erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Immer wenn ein Kind Hilfe benötigt, ist die buntgescheckte Katze zur Stelle, um Trost zu schenken.

In diesem Band stehen Krieg und Flucht sowie Rassismus im Fokus. Bereits nach wenigen Kapiteln merkt man, dass die Autorin im sozialen Bereich tätig ist. Auf Augenhöhe (ohne tadelnden Zeigefinger) und mit viel Phantasie wird ein wichtiges Thema einfühlsam und altersgerecht erläutert.

Leicht verständlich und bildhaft werden sowohl die Gefühle von Zola wie auch die von Vorurteilen bestimmten Gedanken anderer Kinder gezeigt. Diesen ist oft nicht bewusst, was ihre Aktion bei Betroffenen auslösen kann.

"Manchmal glaube ich, es liegt an meiner Haut. Auch wenn ich das nicht verstehe. Bei Katzen ist es doch auch egal, welche Fellfarbe sie haben. Nur bei Menschen scheint es eine Rolle zu spielen."

(Zola, vgl. S 47)

"Sie schluckt ihre Gefühle [...] herunter [...]. Es gibt nur ein Problem: Zolas Gefühle werden nicht wie das Essen in ihrem Magen verdaut. Sie bleiben tief im Verborgenen und nehmen nachts in Zolas Albträumen schaurige Gestalten an."

(vgl. S. 71)

Ein berührendes und lehrreiches Abenteuer, welches behutsam aufzeigt, welchen schweren Weg viele Migranten zurückgelegt haben, welche Dinge (und Menschen) sie zurücklassen mussten und dass die Schuld für rassistische Äußerungen und Verhaltensweisen niemals bei den betroffenen Kindern liegt.

Das Buch bietet sich auch an, um im Grundschulunterricht Krieg und Migration zu thematisieren und für Rassismus zu sensibilisieren.

Abschließend finden sich Verweise auf konkrete Anlaufstellen sowohl für die jungen Lesenden wie auch für deren Eltern.


Fazit:

Ein faszinierendes und gleichzeitig lehrreiches Abenteuer über Migration, welches einfühlsam und phantasievoll erzählt, wachrüttelt und betroffenen Kindern Hoffnung schenkt!

Ausdrucksstarke schwarz-weiß Zeichnungen ergänzen das Abenteuer und hauchen den liebenswerten Charaktere Leben ein.


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Rezensiertes Buch: "Mia Marmelade - Zola und der verlorene Piratenschatz" aus dem Jahr 2022

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