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Veröffentlicht am 28.09.2022

Skurrile Kleinstadt-Vibes, viel Humor und ein Fall zum Miträtseln

Spellbound - Tod eines aufrechten Vampirs
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Vielen lieben Dank an beThrilled und die #bloggerjury für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.


Aufmachung:
Das ...

Vielen lieben Dank an beThrilled und die #bloggerjury für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.


Aufmachung:
Das Cover finde ich toll. Man sieht eine kleine, altertümliche Straße aus Kopfsteinpflaster mit einer Häuserreihe auf der einen Seite und einem Fluss auf der anderen, über den eine Brücke führt.
Der Buchtitel ist auf dem Nachthimmel auf einem weißen Hintergrund, umrandet von einem Besen, einer Eule, einer Hexe und einer Fledermaus. Insgesamt fängt das Cover so die Stimmung des Buches, in dem es um einen übernatürlichen Mordfall in einer von der Welt abgeschnittenen Kleinstadt geht, perfekt ein.
Der Reihentitel „Spellbound“ ist der Name der Stadt und passt sowohl deshalb zum Buch, als auch wegen der deutschen Übersetzung des Wortes „verzaubert“ – immerhin ist die Protagonistin eine Hexe.
Der Buchtitel „Tod eines aufrechten Vampirs“ passt natürlich auf den Inhalt, ich finde die Originaltitel der einzelnen Bände aufgrund ihres Wortwitzes allerdings viel schöner. Natürlich bekommt man das im Deutschen nicht so gut hin, wenn man also nicht gerade die Originaltitel übernehmen möchte, finde ich den deutschen Titel auch gut gewählt. Immerhin trifft auch der deutsche Titel mit der kleinen Antithese des "aufrechten Vampirs" den ironischen Unterton des Buches sehr gut.


Meine Meinung:
Man bekommt hier genau das, was man erwartet: eine humorvolle, paranormale, cozy mystery Geschichte mit einem Mordfall, der zum Miträtseln einlädt.

Von sich überzeugt hat mich das Buch zum einen vor allem die Protagonistin, und zwar nicht nur, weil sie eine Hexe und eine Anwältin ist – also das, was ich gerne wäre, wenn Magie existieren würde, haha. Emma ist nämlich gerade deshalb eine Protagonistin, die man gerne auf ihrem Weg begleitet, weil sie mit ihrer sarkastischen und (selbst-) ironischen Art selbst wesentlich zum Humor des Buches beiträgt, sie ist intelligent, gütig und freundlich, lässt sich dabei aber nicht ausnutzen oder auf sich herumtrampeln.
Über die anderen Figuren erfährt man hier noch nicht allzu viel, was einerseits natürlich etwas schade ist, andererseits angesichts der wenigen Seiten und der Tatsache, dass da noch 9 weitre Bände folgen, auch nicht weiter überraschend. Ich freue mich schon darauf, vor allem mehr über einen gewissen Engel, einen bestimmten Vampir und natürlich über die anderen Hexen zu erfahren.

Der zweite Grund, aus dem „Spellbound“ mir viel Spaß gemacht hat, ist die Skurrilität, die einem hier auf jeder Seite begegnet. Von Feen, über Werwölfen, Zwergen, bis hin zu Hexen, Vampiren, Zentauren und noch darüber hinaus leben alle möglichen paranormalen Wesen auf engstem Raum in Spellbound zusammen und niemand kann die Stadt verlassen. Dass Überraschungen und Konflikte da vorprogrammiert sind, liegt auf der Hand. Umso erstaunlicher ist es da, wie gut das doch alles funktioniert. Jeder hat seine Aufgaben im Dorf, es gibt Vampirbars, der Schneider ist ein Werfrettchen, die Bürgermeisterin eine Hexe und so weiter. Auch wenn es Streitereien, Vorurteile und Abneigungen unter den einzelnen Spezies gibt, haben sich die Bewohner von Spellbound ein eigenes Rechtssystem mit Polizei, Gerichten und Anwälten aufgebaut – Spellbound ist praktisch die charmant-skurrile, übernatürliche Version einer typischen Kleinstadt.

Dabei fällt früh auf, dass sich die Autorin trotz der wenigen Seiten des ersten Bandes sehr viele Gedanken über ihre Figuren, die Politik und Gesellschaftsstrukturen der Stadt und die unterschiedlichen Arten der Magie ihrer Wesen gemacht hat. Anhand von geschickt in die Geschichte integrierten Kleinigkeiten wie Emmas Magieunterricht oder ihre ersten Einkäufe in der Stadt, die völlig anders vonstattengehen als „normales“ Einkaufen, kann man schnell sehr gut nachvollziehen, wie die Magie in Spellbound funktioniert und wo ihre Grenzen sind.
Praktisch nebenbei erfährt man darüber hinaus ein wenig darüber, wie es dazu gekommen ist, dass die Bewohner von Spellbound in ihrer Stadt gefangen sind und wie sie sich damit arrangieren mussten. Darüber sind natürlich nicht einmal ansatzweise alle Fragen in diesem Buch geklärt worden, aber „Tod eines aufrechten Vampirs“ ist ja erst der Auftakt; ich denke, da kommt noch einiges auf uns zu.

Der Fall – oder eher die beiden Fälle, die Emma im Laufe der Handlung lösen muss, leiten den Leser zusammen mit Emma durch die Eigenheiten der Stadt. Während man also Hinweisen in Bezug auf den Tod des Vampirs nachgeht, lernt man nach und nach immer mehr über Spellbound und seine Bewohner kennen. Die Art und Weise, wie die Autorin beide Handlungsstränge miteinander verbunden hat, ohne den Faden zu verlieren oder dass der Leser überhaupt erst bemerkt, dass hier mehrere Handlungen parallel laufen, hat mir sehr gut gefallen. Ihr gelingt es augenscheinlich mit Links, den Leser auf natürliche Weise durch ihr Buch zu führen. Dadurch fällt einem beim Lesen gar nicht auf, wie überraschend viele Informationen man auf den nur 260 Seiten erhält.
Quasi als i-Tüpfelchen wird die Falllösung hier sehr juristisch angegangen – die Protagonistin ist Anwältin und das merkt man auch! Das hat mir hier (aus offensichtlichen Gründen) sehr gut gefallen. Aber ich kann mir vorstellen, dass auch Leser ohne juristischen Hintergrund hieran ihren Spaß haben werden, da die Autorin sich nicht im Fachjargon verliert oder allzu „trocken“ wird; aber die Herangehensweise der Protagonistin an jegliche Probleme lässt ihren Beruf erkennen.

Einzig die Auflösung am Ende hat mich dann doch etwas enttäuscht. Natürlich erwartet man angesichts der Dünne des Buches und auch der ansonsten eher nicht vorhandenen Tiefgründigkeit, Emotionalität und Dramatik keinen großen „Knall“, der einen völlig aus den Socken haut. Einen kleinen Twist gab es jedoch auch nicht; stattdessen werden beide Fälle auf die denkbar einfachste Weise schlicht gelöst, sodass man doch eher ernüchtert aus dem Buch herausgeht. Das fand ich dann etwas schade; gut 50 Seiten mehr und etwas mehr Kreativität gegen Ende, von der die Autorin bis dahin zuverlässig beweist, dass sie sie durchaus hat, hätten „Spellbound“ sicherlich gutgetan.
Nichtsdestotrotz werde ich die Reihe mit Freuden weiterverfolgen!


Fazit:
Eine Anwältin, die herausfindet, dass sie eine Hexe ist? Wurde das Buch etwa für mich geschrieben? Bei diesem Aufhänger kein Wunder, dass „Spellbound“ auf meiner Liste gelandet ist!
Dabei trifft es die Beschreibung „humorous paranormal cozy mystery novel“ perfekt, denn genau das ist dieses Buch. Es ist nicht besonders tiefgründig, emotional oder dramatisch. Vielmehr besticht es mit Skurrilitäten, Kleinstadt-Vibes und viel Humor. Die Besonderheiten und Fähigkeiten der einzelnen Spezies sind für ein Buch dieser Kürze überraschend detailliert beschrieben und der Fall lädt zum Miträtseln ein. Leider fand ich das Ende trotz der Einfachheit des gesamten Buches noch zu wenig überzeugend und eher enttäuschend, sodass ich letztlich einen Punkt abziehe.
Nichtsdestotrotz eine große Empfehlung an Mystery-Fans, die auf der Suche nach etwas Humorvollem sind!
4/5 Lesehasen.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.09.2022

Nicht so viel Plot, aber sehr charmanter und unterhaltsamer Zeitvertreib!

Die Ladys von London - Lady Prudence und der verwegene Lord
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Vielen lieben Dank an beHeartbeat und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ahh, das Cover (und der ...

Vielen lieben Dank an beHeartbeat und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ahh, das Cover (und der Titel) ist das, was mir an dem Buch am wenigsten gefällt. :‘D
Das liegt noch nicht mal unbedingt daran, dass dort überhaupt eine Person abgebildet ist, das ist in dem Genre ja gar nicht mal so unüblich. Vielmehr stört es mich, dass die junge Frau auf dem Cover überhaupt nicht aussieht, wie Penelope beschrieben wird, alleine schon wegen der Haarfarbe. Da hätte man auch ein braunhaariges Model nehmen können. Aber na ja, es ist ja „nur“ ein ebook, da muss man sich das Cover ja gar nicht so lange angucken haha.
An dem Titel stört mich das „Lady“ Prudence: Die Lady ist ihre Mutter, sie selbst, als die jüngere Schwester, ist „nur“ Miss Prudence. Da hat es der Verlag mit der historischen Akkuratheit nicht ganz so genau genommen. Das Wortspiel mit dem „verwegenen“ Lord finde ich allerdings ganz lustig.


Meine Meinung:
Viel werde ich zu „Lady Prudence und der verwegene Lord“ nicht sagen können, da auch das Buch nicht allzu viel hergibt. Aber was man auf den ersten paar Seiten bereits merkt: Es ist unheimlich charmant!

Das liegt hauptsächlich an der Protagonistin Prudence, die trotz der Zeit, in der sie aufgewachsen ist, sehr moderne Standpunkte hat und auch nicht scheut, diese zu vertreten. Sie ist aufgeschlossen, freundlich und höflich, aber keineswegs zurückhaltend. Ihre hinter ihrer Cleverness geschickt versteckten, manchmal etwas frechen Kommentare sorgen für einen Großteil der Unterhaltung, die dieses Buch auszeichnet! Sie ist auf der Suche nach Romantik und Liebe, als Inspiration für den Roman, an dem sie arbeitet.
Dabei trifft sie auf Lord Knave, der, geht es nach ihrer Mutter, mit ihrer Schwester Sophia praktisch so gut wie verlobt ist, und den sie mit ihrer forschen, sympathischen Art schnell überredet hat, ihr zu helfen.

Wie sich die Geschichte entwickelt, liegt auf der Hand: Sie kommen sich näher und verlieben sich ineinander, obwohl das angesichts seines Werbens um Sophia natürlich eigentlich nicht sein darf.
Lord Knave stellt sich dabei als ebenso frecher Schuft heraus, wie Prudence es ist, und man verfolgt einen unterhaltsamen Schlagabtausch nach dem anderen, liest die kribbeligen Briefe, die die beiden miteinander austauschen und fiebert aufs Äußerste mit den beiden mit.

„Er wollte nicht an diesen Ort zurückkehren, einen Brief in einem Baumstamm deponieren und sich wieder davonschleichen, ohne sie zu Gesicht zu bekommen. Viel lieber wollte er sie wiedertreffen, mit ihr reden, sie küssen, ihr Lächeln und Lachen und ihre Neckereien genießen und in diese schönen dunklen Augen blicken.“ (55 %, Pos. 1989/3621)

Mehr Inhalt als die paar Spaziergänge im Wald und die paar Briefe zwischen Knave und Prudence hat das Buch eigentlich nicht, aber aufgrund der erfrischenden, amüsanten Dialoge fliegt man trotzdem mit Leichtigkeit durch die knapp 300 Seiten. Dabei bleiben sowohl das World- als auch das Characterbuilding (gerade der Nebenfiguren) etwas auf der Strecke, aber das stört hier gar nicht. Der Charme des Buches machen die Gespräche zwischen Pen und Knave sowie vor allem die leichte Überspitztheit der Figuren und in der Sprache des Buches aus, die sich auf einem sehr schmalen Grat zwischen historischer Genauigkeit und Komödie bewegen.

Einen etwas stärkeren Punktabzug bekommt „Lady Prudence und der verwegene Lord“ von mir allerdings für das Ende, das für meinen Geschmack – auch angesichts der sonstigen Einfachheit des Buches – etwas zu leicht über die Bühne ging. Verglichen mit dem Drama davor hätte die Autorin in meinen Augen durchaus ein paar Seiten und ein wenig Anstrengung mehr in die Konfliktlösung investieren können, dann würde Prudence‘ und Knaves Geschichte im Ganzen vielleicht etwas runder wirken und zum Ende nicht ganz so gehetzt.
Abgesehen davon konnte mich der Auftakt der „Serendipity“-Reihe mit den lebhaften, frischen Schlagabtauschen zwischen den beiden äußerst charmanten Protagonisten aber wunderbar unterhalten!


Fazit:
Wer eine historisch akkurate Regency-Romance mit viel Tiefgang und Plot sucht, wird hier eher nicht fündig. „Lady Prudence und der verwegene Lord“ glänzt dagegen mit zwei liebenswerten, aber nicht weniger frechen Protagonisten, die mit ihren Neckereien den Leser schnell für sich gewinnen und dafür sorgen, dass man sich nur schwer vom Buch lösen. Besonderen Charme erhält der erste Band der „Ladys von London“ durch seine etwas überspitzte Darstellung der Figuren und ihrer Sprache, die vielleicht nicht viel mit der Zeit, zu der es spielt, zu tun haben, die das Buch aber nur umso unterhaltsamer machen.
Das etwas überstürzte Ende sorgt letztlich dafür, dass ich „Lady Prudence und der verwegene Lord“ statt soliden viereinhalb Punkten doch nur 4/5 Lesehasen gebe. Trotzdem spreche ich an dieser Stelle eine große Leseempfehlung an alle aus, die seichte Unterhaltung und eine mitreißende Romanze suchen!

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Ruhige Sommergeschichte, der aber das gewisse Etwas fehlt

A Place to Grow
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Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Dass ich die Cover von Knaur liebe, dürfte ...

Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Dass ich die Cover von Knaur liebe, dürfte mittlerweile jedem bekannt sein, und die „Cherry Hill“-Reihe ist da keine Ausnahme! Mir gefällt hier besonders gut, dass sie auf den ersten Blick relativ identisch aussehen, sich bei näherem Hinsehen dann aber durch winzige Details unterscheiden.
Wie beim Auftakt ist auch hier die vordere Innenklappe mit einer Aquarellzeichnung und der Definition von „Lilac“ verziert, die eine tolle Ergänzung zur Buchgestaltung sind. Auch die einzelnen Kapitelüberschriften sind wieder mit den Blumen des Covers geschmückt.
Zusammen sehen „A Place to Love“ und „A Place to Grow“ super aus.


Meine Meinung:
Was den Inhalt angeht, kann ich das Buch leider nicht ganz so sehr in den höchsten Tönen loben.
Dabei kann ich das größtenteils noch nicht einmal an irgendetwas Bestimmtem festmachen, es hat für mich einfach nicht gefunkt.

Hauptsächlich liegt das wohl daran, dass „A Place to Grow“ noch mehr ein Wohlfühlbuch ist als der Auftakt. Das mag jetzt etwas widersprüchlich finden, aber ich glaube, genau da liegt hier das Problem. Es war mir im Großen und Ganzen zu wohlig. Zwar streiten sich Lilac und Bo gerade anfangs viel bzw. Lilac ist eher angenervt von Bo, während er nicht wirklich viel macht, aber das lässt relativ schnell nach, und ab dann begleitet man die beiden Protagonisten „nur“ noch dabei, wie sie versuchen, das Peach Festival zu retten.
Während ich bei manchen Büchern kritisiere, dass es mir zu viel unnötiges Drama war, hat mir hier dagegen also ein wenig Drama – oder Spannung generell – gefehlt. Es geht einfach alles zu glatt und zu unspektakulär über die Bühne, als dass ich emotional wirklich mitgerissen werden konnte.

Vor allem an der ersten Hälfte des Romans hatte ich noch viel Freude, während Lilac Bo am liebsten aus dem Weg gehen möchte, was in einer Kleinstadt wie Cherry Hill natürlich nicht funktioniert. Da bekommt man dann auch die enemies to lovers-Vibes, die der Klappentext verspricht und man erhofft sich von dem zweiten Band der Reihe viel banter und noch mehr Kribbelgefühle.
Leider lässt das irgendwann allerdings nach und hier kommen wir dann zu dem Punkt, ab dem mir alles fast schon etwas zu harmonisch war.
Lilac und Bo beginnen nämlich irgendwann, miteinander zu arbeiten. Zwar kommt es dazwischen dann immer mal wieder zu winzigen Meinungsverschiedenheiten, aber Schlagabtausche oder Zankereien sucht man hier vergebens, es ist zwischen ihnen einfach nett. Ich glaube, das Wort beschreibt es ganz gut.
Rückblickend kann ich mich an keinen größeren Konflikt erinnern, den zu lösen die Protagonisten Schwierigkeiten hatten. Es werden ihnen hier so gut wie keine Steine in den Weg gelegt, was letztlich natürlich nicht nur der Grund dafür ist, dass die Spannungskurve hier eher flach bleibt, sondern auch dafür sorgt, dass weder bei Lilac noch bei Bo groß eine charakterliche Entwicklung zu sehen ist.

Viel spannender fand ich dagegen die Rückblicke, in denen man erfährt, was zwischen den beiden vor 8 Jahren vorgefallen ist, was also der Grund für Lilacs anfängliche Ablehnung Bo gegenüber ist. Dabei ist zwar durchaus relativ schnell ersichtlich, was genau dahintersteckt, weshalb sich hier hinsichtlich Überraschung und Spannung nicht viel im Vergleich mit der Handlung in der Gegenwart verändert. Allerdings sind die Gefühle und Konflikte der jugendlichen Lilac und Bo für mich viel mehr greifbar, sodass ich, obwohl man natürlich schon weiß, wie ihre Geschichte damals endete, mit ihnen mitgefiebert und mitgefühlt habe.
Dieses Erlebnis fehlt einem in der Gegenwart, wie gesagt.

Aber versteht mich trotz der ganzen Kritik hier bitte nicht falsch! Ich habe dem Buch aus gutem Grund 4 ganze Punkte gegeben, denn obwohl das Gesagte bisher sehr negativ klingt, macht „A Place to Grow“ dennoch sehr viel Spaß zu lesen, gerade wenn man auf der Suche nach einer ruhigen Feel-Good-Romance zum Abschalten ist.
Die sommerliche, familiäre Atmosphäre der Cherry Hill Farm sorgen dafür, dass man der Realität mit Leichtigkeit entfliehen und sich in der idyllischen Kleinstadt-Romantik verlieren kann.
Ich bin vielleicht auch einfach mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen.


Fazit:
Mit „A Place to Grow“ ist es ein bisschen schwierig. Es hat mir eigentlich ganz gut gefallen, vor allem konnte es mich super unterhalten, wie extrem genervt Lilac anfangs von Bo war. Insgesamt hat mir an „A Place to Grow“ letztlich aber doch das gewisse Etwas gefehlt, das dafür sorgt, dass einem ein Buch im Gedächtnis bleibt.
Versteht mich nicht falsch: Die Fortsetzung der „Cherry Hill“-Reihe ist super schön zu lesen und schenkt einem spaßige, entspannende Lesestunden, weshalb ich dem Buch trotz aller Kritik gerne eine gute Bewertung gebe. Allerdings ist es mir im Großen und Ganzen etwas zu glatt und zu einfach - wie gesagt: das gewisse Etwas, vor allem die Zankereien, die enemies to lovers normalerweise mit sich bringt, fehlen hier.
Eine ruhige Sommergeschichte zum Abschalten ist das hier aber allemal, daher spreche ich eine große Leseempfehlung für dieses Buch aus, wenn ihr auf der Suche danach seid.
4/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Plot? Nein. Viele Klischees und tropes? Aber hallo. Mochte ich es trotzdem? Jaa!

Secret Royal
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Vielen lieben Dank an den Lyx-Verlag und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Also, ich muss ja ehrlich ...

Vielen lieben Dank an den Lyx-Verlag und die #bloggerjury für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Also, ich muss ja ehrlich sagen, dass der Lyx-Verlag viel schönere Cover hat, aber da man das Gesicht von dem Mann nicht sehen kann und er obendrein noch angezogen ist, kann ich mich nicht beschweren! xD Ich finde allerdings, dass das Buch durch den Anzug eher CEO-Vibes bekommt und man ohne den Titel überhaupt nicht darauf kommt, dass es hier um den englischen Adel geht, insofern ist es vielleicht ein wenig irreführend (zumal Nick im Buch auch kein einziges Mal einen Anzug trägt).
Den Titel finde ich auch eher weniger gelungen, ich weiß bis jetzt nicht, wo in der ganzen Geschichte das Geheimnis ist, auf das „Secret Royal“ hindeutet: Allen – auch Nick – ist von vornherein klar, dass er der Erbe sein soll, niemand verheimlicht hier irgendetwas in der Hinsicht. Der Originaltitel „Royal Bastard“ passt um Längen besser, und während ich verstehe, weshalb der Verlag sich dagegen entschieden hat, diesen Titel zu übernehmen, ist es mir dennoch nach wie vor ein Rätsel, weshalb er stattdessen einen völlig anderen englischen, obendrein unpassenden Titel gewählt hat. Aber das Thema hatten wir ja schon mehrfach.

Meine Meinung:
Das Buch hat kaum Inhalt, aber ich fand’s super! :D
Ich glaube, so lässt es sich am besten umschreiben. Avery Flynn begnügt sich in „Secret Royal“ damit, zu erzählen, wie Brooke Nick dazu bringen will, den Titel des Earl of Englefield anzunehmen, wobei sie den Fokus hauptsächlich auf die sexuelle Anziehung zwischen Brooke und Nick legt.
Die eigentliche Thematik des Buches, nämlich der englische Adel, die Herausforderungen, die so ein Titel mit sich bringt, die Konflikte, denen Nick und auch Brooke sich im Dorf stellen müssen, ihre jeweilige Vergangenheit und Probleme – all das spricht die Autorin zwar an, aber das meiste bleibt doch eher im Hintergrund.

Während sie noch relativ stark darauf eingeht, welchen Schwierigkeiten sich die beiden Protagonisten stellen müssen, erfährt man über das Leben eines Earls nur sehr wenig. Aber auch die Probleme der Vergangenheit, die vor allem Brooke, aber auch Nick im Laufe der Handlung einholen, werden nur angekratzt und dienen praktisch als Hilfestellung dafür, dass sich die beiden ihrer Gefühle füreinander wahrwerden. Ausgearbeitet hat die Autorin da jedoch nichts.

Aber auch wenn das jetzt nach sehr harscher Kritik klingt und das auch durchaus der Grund dafür ist, weshalb ich dem Buch letztlich einen ganzen Punkt abgezogen habe, kann ich nicht sagen, dass mich das beim Lesen sonderlich gestört hat.
Denn das, wovon „Secret Royal“ lebt, ist gerade die Anziehung zwischen Brooke und Nick – und die fühlt man! Bereits vor dem ersten richtigen Zusammentreffen ist die Spannung zwischen den beiden praktisch greifbar; unterstützt wird das dann davon, dass beide Protagonisten unglaublich stur und rechthaberisch sind und Nick es genau versteht, Brooke auf die Palme und aus der Fassung zu bringen. Nicht nur die sexuelle Spannung zwischen den beiden, sondern vor allem auch die Schlagabtausche sorgen dafür, dass man das Knistern regelrecht spürt und sich, auch wenn inhaltlich gerade nicht viel passiert, nur schwer vom Buch lösen kann.

Der andere Punkt, aus dem mir das Buch so gut gefallen hat, ist die geschickte Art, wie die Autorin hier unzählige tropes und Klischees miteinander vermischt hat, ohne dass es jemals zu viel oder nervig wurde. Man findet hier grumpy x sunshine, he falls first, die ordentliche Engländerin trifft auf den unzivilisierten Amerikaner, eine Flughafen-Szene, und was nicht noch alles für tropes.
Avery Flynn erfindet das Rad hier nicht neu, aber das muss sie auch gar nicht, denn ihre Protagonisten sind so charmant, dass man trotzdem mit ihnen mitfiebert, auch wenn man bereits nach den ersten paar Seiten weiß, wie das Buch ausgeht.
Hinzu kommt ein toller Humor, liebenswerte, wenn auch eher eindimensionale Nebenfiguren, süße Kleinstadtvibes und einige sehr spicy Szenen, und man bekommt mit „Secret Royal“ eine zwar klischeehafte, aber sehr unterhaltsame Romance, die für einige schöne, kurzweilige Lesestunden sorgt.


Fazit:
Man darf von „Secret Royal“ keine tiefschürfende, emotionale Liebesgeschichte mit gehaltvollem Inhalt erwarten. Aber wenn man auf der Suche nach einer unterhaltsamen, zwischendurch sehr spicy Romance ist, die mit tropes und Klischees nur um sich wirft, ohne dass es jedoch zu viel wird, und bei der man mit Leichtigkeit abschalten kann, der ist hier genau richtig.
4/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Vielversprechender Urban-Fantasy-Auftakt mit kleineren Auftaktkrankheiten

Perlensplitter
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Vielen lieben Dank an die Autorin für die Aufnahme in ihr Bloggerteam und die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich ...

Vielen lieben Dank an die Autorin für die Aufnahme in ihr Bloggerteam und die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich kann nicht viel sagen, außer, dass ich das Cover wirklich richtig schön finde! :D
Normalerweise bin ich ja nicht so der Fan von Personen auf Büchern, aber hier fängt das Cover den mystischen Vibe des Buches perfekt ein, zumal die Frau Svejas Aussehen ganz gut trifft.
Ich mag außerdem den stilisierten Drachen im Vordergrund, die Schuppen hinter dem Titel, der in einem Türkisblau leuchtend hervorsticht, sowie den Sonnenuntergang vor dem nebligen Wald sehr gerne. All das fängt das unwirkliche, magische Gefühl ein, das sich beim Lesen über das Königreich Latura einstellt.

Meine Meinung:
Meine Einstellung gegenüber „Perlensplitter“ lässt sich wohl wie folgt zusammenfassen: nicht völlig überzeugt, aber guter Dinge, dass die Fortsetzungen Highlights werden könnten!

Das liegt hauptsächlich daran, dass das Buch sehr lange braucht, bis es seinen Rhythmus gefunden hat und den Leser fesseln kann. Wie so oft bei einem Auftakt herrscht nämlich auch hier relativ viel „Vorgeplänkel“, bevor es dann endlich irgendwann mit der eigenen Handlung losgeht.
Dadurch, dass „Perlensplitter“ Urban Fantasy ist und die Protagonistin Sveja selbst ähnlich viel Durchblick hat wie der Leser, wäre das meines Erachtens allerdings gar nicht wirklich notwendig gewesen. Normalerweise gebe ich mich damit zufrieden, dass Fantasyreihen eher langatmig eingeleitet werden, weil ich ja selbst erst noch verstehen muss, wie die Regeln der neuen Welt sind. Da aber auch Sveja mehr oder weniger buchstäblich ahnungslos in Latura hineingeworfen wird, hätte die Autorin ruhig stärker mit dieser Unwissenheit spielen können und auch den Leser gerne öfter in Situationen werfen können, die er vielleicht nicht auf Anhieb versteht.
Zwar hat sie im Hinblick auf Worldbuilding und Magiesystem eine gute Balance aus genau dieser Ahnungslosigkeit der Protagonistin und der Selbstverständlichkeit, mit der Elusyan und sein Bruder sich sowohl durch seine als auch durch ihre Welt bewegen, gefunden, indem unter anderem zwischen Elusyans und Svejas Perspektive gewechselt wurde. Während man als Leser auf der einen Seite also Svejas Verlorenheit gut nachempfinden konnte, wurden die großen Fragen, bspw. was ein Ardeiras ist und wie er funktioniert, durch Elusyans Kapitel geklärt, ohne dass dabei deutlich wurde, dass die Autorin dem Leser gerade das Magiesystem erklärt. Show, don´t tell beherrscht die Autorin also fraglos.

Was mir jedoch gerade in den ersten zwei Dritteln gefehlt hat, war etwas mehr an Handlung. Natürlich passiert hin und wieder was, und dass Sveja sich in einer fremden Welt wiederfindet, die ihr nicht gerade wohlgesinnt ist, sorgt selbstverständlich für eine gewisse Grundspannung, die das gesamte Buch anhält. Allerdings plätschert der Plot an sich, sobald sie in der Parallelwelt angekommen ist, erst einmal vor sich dahin, während sie sich zurechtfindet, mit dem Ardeiras herumexperimentiert und sich mit Yljasi anfreundet. Nicht, dass das Ganze langweilig gewesen wäre oder ich den Eindruck gehabt hätte, es wäre für das fortlaufende Geschehen irrelevant, was während dieser Zeit passiert, aber dennoch hätte die Autorin für mein Empfinden an dieser Stelle die Handlung ruhig etwas anziehen können.
Das ist das, was ich oben meinte: Während ich es gut finde, wie sie dem Leser den Weltenbau näherbringt, ist gerade das der Grund, weshalb sie Sveja vielleicht nicht ganz so viel Zeit hätte geben müssen, dass sie sich an ihr neues Umfeld und die fremden Gepflogenheiten anpassen kann. Ich glaube, es hätte dem Buch gutgetan, wenn die Erklärung der Welt und die großen Spannungselemente, die erst im letzten Drittel auftauchen, etwas mehr parallel gelaufen wären.

Das ist der eine Grund, aus dem ich vom Auftakt der „Chroniken der Drachenperle“ nicht so ganz überzeugt bin, den ich aber – und das möchte ich betonen! – nicht ganz so negativ auffasse, wie es durch Voranstehendes vielleicht den Eindruck macht. Denn auch wenn ich persönlich nicht so gut mit dem Pacing der Autorin klargekommen bin, funktioniert es für das Buch dennoch gut, was man besonders im letzten Drittel, wo sich das Potenzial der Reihe bemerkbar macht, erkennt. Es ist eben Geschmackssache, ob man sich lieber erst so gut wie möglich in einer Welt zurechtfinden möchte, oder ob man für etwas mehr Action auch gerne mal Ungewissheit in Kauf nimmt – ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Viele gerade das zu Beginn eher ruhigere Erzähltempo anspricht!


Der zweite Aspekt, der mir beim Lesen negativ aufgefallen ist, ist, dass ich die Handlungen der Figuren, vor allem Yljasis, sowie die Darstellung insbesondere von Prinz Pasjeran nicht immer hundertprozentig nachvollziehen konnte.
An dieser Stelle einmal eine Mini-Spoilerwarnung, da ich zwar nichts Wesentliches in Bezug auf den Inhalt verraten, aber doch auf die Entwicklung einer Figur und ihrer Beziehung zu einer anderen Figur eingehen werde!

Also, ab hier: Spoiler!

So wirkte Pasjeran, als er das erste Mal auftritt, auf mich zwar durchaus ein wenig aufbrausend, aber auch nicht mehr, als man das von einem jungen Prinzen, der mitten im Krieg ist, gegen den sein Vater, der König, nichts unternimmt, und daher unter großem Druck steht, erwarten würde. Trotzdem hatte ich aufgrund seines freundschaftlichen Umgangs mit Elusyan und seinem Bruder nicht den Eindruck, er sei ein Tyrann oder jemand, der anderen seinen Willen aufzwingen würde oder sie von oben herab behandelt, nur weil sie im Rang unter ihm stehen.
Als er dann etwas später erneut auftritt und in seinem Kriegslager auf Yljasi trifft, die ihm zunächst als einfaches Mädchen gegenübersteht, brennt er ihr mit seinem Siegelring sein Siegel in die Haut, brandmarkt sie damit als ihr Eigentum und zwingt sie daraufhin, ihm Gesellschaft zu leisten. Später rechtfertigt er es damit, sie vor seinen Männern schützen zu wollen. Da wirkte er auf mich wie eine völlig andere Figur als der Pasjeran, den man zu Beginn antrifft.

Yljasi dagegen, die auf der Flucht vor ihrem herrischen Vater und gewalttätigen Bruder in Pasjerans Lager landet, fürchtet sich zunächst (berechtigterweise) vor dem Prinzen und misstraut ihm (wie es wohl jeder gegenüber der Person tun würde, die einen brandmarkt). Je mehr Zeit sie dann aber mit ihm verbringt, desto stärker werden ihre Gefühle ihm gegenüber, die ich wirklich überhaupt nicht verstanden habe. Ich bin immer für eine gute, kribbelige enemies-to-lovers-Romanze zu haben, und zwar auch, wenn sie von Missverständnissen lebt. Hier ging es mir für meinen Geschmack aber zu schnell von dem einen Extrem (er hat sie gebrandmarkt!!!!!!!!!!) ins nächste (sie lieben sich praktisch unsterblich), ohne, dass ich die sich anbahnenden Gefühle zwischen beiden wirklich nachempfinden konnte, ganz abgesehen davon, das Pasjeran, wie bereits angedeutet, in meinen Augen wenig konsequent charakterisiert wurde.

Spoiler Ende.

So viel also zu meinem zweiten Kritikpunkt. Da ich als Leserin einen ähnlich starken Fokus auf die Figuren wie bei Fantasy aufs Worldbuilding lege, fällt dieser Aspekt natürlich etwas stärker ins Gewicht, zumal er relativ viel Raum im Gesamtwerk einnimmt.
Nichtsdestotrotz habe ich die Hoffnung, dass alle Figuren, nicht nur Pasjeran und Yljasi, die mir aufgrund ihrer Gutherzigkeit, Freundlichkeit und ihres Mutes im Übrigen sehr sympathisch war, im Folgeband etwas mehr Gelegenheiten bekommen, sich zu entwickeln und dem Leser zu zeigen, was in ihnen steckt, da ich mir gut vorstellen kann, dass dort die zwischenmenschlichen Beziehungen mehr Raum einnehmen werden, da schließlich nicht mehr so viel Grundlegendes hinsichtlich des Weltenbaus erklärt werden muss.


Abgesehen von diesen beiden Punkten habe ich an „Perlensplitter“ allerdings nichts auszusetzen, sodass meine Meinung zum Buch letztlich, auch wenn meine Kritik jetzt den meisten Raum einnimmt und es nicht so wirken mag, positiv ausfällt! :D


„Svejas magielose Welt hatte uns trotz Drachensteinpulver, welches wir in Wasser aufgelöst regelmäßig getrunken hatten, zu viel Kraft gekostet. Drachensteine hatten eine bestimmte mineralische Zusammensetzung, die wir für unser Lebenszentrum und unsere Magie brauchten. Sie verhinderten, dass unsere Magieflüssigkeit verklumpte, doch sie ersetzten nicht die Magie an sich, die in Svejas Welt verloren ging und uns somit schwächte.“ (S. 157/ 452)

Denn vor allem das Worldbuilding konnte mich, wie ich es ja bereits angedeutet habe, auf Anhieb überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass man beim Lesen sofort merkt, dass die Autorin ihr Werk bis ins letzte Detail durchdacht haben muss. So wird bspw. die Zeit in der magischen Welt anhand von Chronometerumdrehungen gemessen, die länger sind als eine Stunde in der Menschenwelt, die Vasken bestehen praktisch aus Magie und benötigen in der magielosen Menschenwelt Drachensteinpulver um zu überleben, und der Ardeiras ist quasi eine kompliziertere Art eines Kompasses, der es seinem Benutzer ermöglicht, zwischen den Welten, aber auch innerhalb der magischen Welt zu springen. Diese Kleinigkeiten scheinen für den Plot irrelevant, sind aber doch diejenigen Details, die dafür sorgen, dass sich das, was man liest, echt anfühlt, und man zu glauben beginnt, dass eine solche Parallelwelt zu unserer vielleicht doch gar nicht so unwahrscheinlich ist. Es werden im Laufe der Handlungen viele Fragen, die sich einem zu Beginn auftun, beantwortet. Gleichzeitig bilden sich neue heraus, die dazu veranlassen, eigene Theorien aufzustellen und neugierig auf die Fortsetzung zu warten.

Darüber hinaus hat auch Sveja mein Herz gewonnen. Sie macht schwere Zeiten durch und hat unsichere, schwache Momente, an denen sie fast zu zerbrechen droht. Trotzdem steht sie immer wieder auf und stellt sich jeder Herausforderung selbstbewusst, da sie um ihre Fähigkeiten, ihre Klugheit und ihren Wert weiß und vor Konfrontationen nicht scheut. Sie ist eine Protagonistin, der man bereits jetzt gerne folgt und die ich auch sicherlich in Zukunft mit Freuden begleiten werde.
Das liegt nicht zuletzt auch an ihrer Scharfzüngigkeit und Schlagfertigkeit, die mich durchaus auch mal zum Lachen gebracht hat.


Fazit:
„Perlensplitter“ ist ein Buch, das einige Schwächen aufweist. So konnte mich das zunächst doch eher langsame Pacing der Autorin zunächst nicht so leicht abholen, und auch das Verhalten einiger Figuren war für mich nicht nachvollziehbar. Da man aber durchaus das Potenzial sieht, das der Reihe bereits jetzt innewohnt und das vor allem durch das hervorragende Worldbuilding, das spannende Magiesystem und die sympathische Protagonistin, nicht zuletzt auch durch den neugierig machenden Cliffhanger unterstrichen wird, ziehe ich dem Buch für meine Kritik bloß einen Punkt ab und vergebe 4/5 Lesehasen.

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