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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2022

Anders als erwartet, aber trotzdem gut

Die versteckte Apotheke
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Danke an NetGalley und die HarperCollins Verlagsgruppe, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Die versteckte Apotheke war so ein Buch, dass ich ...

Danke an NetGalley und die HarperCollins Verlagsgruppe, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Die versteckte Apotheke war so ein Buch, dass ich in einem Rutsch durchgelesen und geliebt habe, aber bei dem mir im Nachhinein doch noch Kritikpunkte aufgefallen sind.

Schauen wir auf den Klappentext, entsteht ein gewisser Einblick in eine Geschichte. Der deutsche und englische Klappentext unterscheiden sich stark, und ich kannte vor dem Lesen nur die englische Version. Diese fängt mit den Regeln der Apotheke an und ich hatte den Eindruck, dass der Fokus sehr auf die Giftmischerei in der Apotheke liegen wird. Vielleicht war es also auch in gewisser Weise mein Fehler, dass ich falsche Erwartungen hatte – denn der deutsche Klappentext gibt eine präzisiere Beschreibung, worauf der Fokus liegen wird: die Verfolgung der Apothekerin, und die Spurensuche in der Gegenwart.

Auch wenn das Buch bei Goodreads unter Fantasy steht, ist das hier ein historischer Roman mit einem Mystery-Element. Wie bereits gesagt, hatte ich mir etwas anderes erhofft; mehr Geheimnisse, mehr Giftmischen, mehr dunkle Gassen und blubbernde Gefäße.
Das Buch, was ich gelesen habe, hatte einen definitiv anderen Schwerpunkt als erhofft, aber ich fand es trotzdem gut – ich möchte hier nur klar machen, was dieses Buch ist und was nicht, damit nicht noch mehr Leser*innen etwas falsches erwarten.

Es ist also hauptsächlich ein historischer Roman, auf zwei Zeitebenen, und über drei Frauen.
Im 18. Jahrhundert haben wir die Apothekerin Nella, die neben der normalen Apotheke noch ein Abendgeschäft hat, und Gifte verkauft, um Frauen zu helfen. Eine ihrer Kundinnen ist die junge Eliza, ein Dienstmädchen, dass die Apotheke aufsucht, weil sie ihren Herren im Auftrag dessen Ehefrau vergiften soll. Zwischen den beiden entsteht eine ungleiche Freundschaft, und Eliza fängt an, in ihrer freien Zeit Nella zu unterstützen. Bis ein Fehler fatale Konsequenzen hat und die beiden in London um ihr Leben fürchten müssen.

Drei Jahrhunderte später finden Caroline beim „Mudlarking“ in London ein Apotheker-Fläschchen, welches sie auf die Spuren einer Apothekenmörderin führt. Als sie erfahren hat, dass ihr Ehemann eine Affäre hat, hat sie kurzerhand alleine den Flieger nach England bestiegen, statt gemeinsam den 10. Hochzeitstag im Urlaub zu verbringen. Der Fund in der Themse bringt eine alte Leidenschaft in ihr zum Vorschein: Sie ist studierte Historikerin, hat aber auf den Wunsch ihres Mannes aufgehört. Jetzt hat sie ein Ziel: Sie will wissen, woher das Fläschchen stammt.

Die beiden Zeitstränge waren gut vernetzt, und besonders die Sicht von Nella und Eliza fand ich spannend. Ich bin ein Fan von historischen Romanen, und auch wenn das Buch nicht so düster wie erhofft war, fand ich die Einblicke in die Leben von Frauen im London des 18. Jahrhunderts auch spannend.

Die Sicht von Caroline fand ich auch gut; wobei mir im Nachhinein aufgefallen ist, wie einfach ihre Recherche war… fast zu einfach. Alles klappt quasi direkt, immer hilft ihr wer und sie ist die einzige, die an diesem Thema geforscht hat… Naja.

Ein großes Thema in diesem Buch ist übrigens Schwangerschaft. Ich sage keine Namen, aber eine Frau ist vielleicht schwanger, eine andere hatte eine Fehlgeburt, und eine weitere möchte schwanger werden. Das alles ist keine leichte Kost, also seid euch bitte möglicherweise triggernden Themen bewusst. Was ich übrigens witzig fand, war dass Eliza an dem Tag, als ihr Herr stirbt, das erste Mal ihre Periode bekommt, und denkt, sein Geist hätte sie verflucht. Achja, Aufklärung im 18. Jahrhundert :D.

Trotzdem hat mich dieses Buch gut unterhalten, auch wenn es wie gesagt ganz anders war als erwartet und ich gebe 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Ausgeklügelte Romance mit pfiffigem Twist

Up to Date – Drei Dates machen noch keine Liebe – oder doch?
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Drei Frauen, drei Dates und ein Mann, der nicht auftaucht.

Ein Satz, der dieses Buch perfekt beschreibt, und irgendwie auch doch nicht. Denn ja, in diesem Buch geht es um Joseph Carter, aber eigentlich ...

Drei Frauen, drei Dates und ein Mann, der nicht auftaucht.

Ein Satz, der dieses Buch perfekt beschreibt, und irgendwie auch doch nicht. Denn ja, in diesem Buch geht es um Joseph Carter, aber eigentlich geht es doch eher um seine Dates, um die Leben von Siobhan, Jane und Miranda – drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Siobhan ist eine selbstbewusste Life Coach, Miranda eine toughe Baumpflegerin und Jane eine verschlossene und selbstlose Freiwillige in einem Wohltätigkeitsladen. Alle drei Frauen haben ihre eigenen Probleme und ihre Sichten sind mal mehr, mal weniger spannend. Das Buch wird nämlich aus den Sichten der drei Frauen immer abwechselnd erzählt.



Das ganze Buch hin habe ich auf die Auflösung hingefiebert. Wie kann Joseph Carter so ein liebenswerter und aufmerksamer Mann sein (der sich unter anderem um seine Demenzkranke Mutter mit einer enormen Hingabe kümmert), und gleichzeitig so ein abgekartetes Spiel spielen? Den großen Plot Twist habe ich erst kurz vorher kommen sehen, und ich finde ihn genial. Beth O’Leary schafft es unglaublich charmant, alles miteinander zu verknüpfen und Sinn ergeben zu lassen – ich habe selten so ein gut ausgeklügeltes Romance-Buch gelesen! 😱



Im Gegensatz zu den anderen Büchern der Autorin ist dieses hier nicht so witzig, aber ich wurde trotzdem gut unterhalten, da ich wie gesagt auf die Auflösung gewartet und mitgerätselt habe. An der Stelle möchte ich auch nochmal anmerken, wie genial der deutsche Titel eigentlich ist – das Buch heißt im Englischen „The No-Show“ und meist stört es mich, wenn englische Titel im Deutschen einfach andere englische Titel werden… aber der deutsche Titel passt fast noch besser. Und mehr sage ich auch nicht, bevor ich mich verplapper. 🤭



Ich gebe 4.5 ⭐️ und bedanke mich beim Bloggerportal und dem Diana Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Atmosphärische Sommerlektüre

Ein unendlich kurzer Sommer
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Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

"Schicksal", sagte sie. "Oder, wenn dir das lieber ist: eine Aneinanderreihung schöner ...

Danke an Vorablesen, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

"Schicksal", sagte sie. "Oder, wenn dir das lieber ist: eine Aneinanderreihung schöner Zufälle" (S. 202).

Dieses Buch ist das perfekte Buch, um es am Strand oder auf dem Balkon an einem lauen Sommerabend mit einem eisgekühlten Getränk zu genießen. Denn beim Lesen spürt man die Hitze und die Sonne von La Réunion und ist mittendrin auf diesem alten Campingplatz, zwischen Wohnwagen und Seeufer - dafür sorgen die ausführlichen Beschreibungen. Diese und somit auch der generelle Schreibstil der Autorin haben mir durch seine atmosphärische Art sehr zugesagt.

Inhaltlich begleiten wir unterschiedliche Personen, die alle durch den Campingplatz verbunden sind.
Da wäre Gustav, der ältere Besitzer des Campingplatzes und die junge Lale, die von ihrer Ehe und dem Großstadt-Leben eine Pause braucht, und kurzerhand auf dem Campingplatz strandet, und Gustav bei der Renovierung hilft.
Christophe, dessen Mutter kürzlich verstorben ist und in dessen Haus er einen Brief findet, mit Informationen über seinen ihm unbekannten Vater. Informationen, die ihn von La Réunion in das etwa 9000 Kilometer entfernte Deutschland auf diesen Campingplatz führen.
Flo, ein 17-jähriger, der einfach nur seinen Sommer mit seinen Kaninchen genießen will, dessen Helikopter-Mutter ihm aber all seine Freiheiten nimmt.
Und James, ein alter Freund von Gustav, der auf dem Campingplatz für das Freizeitprogramm zuständig ist und dessen gute Laune einfach ansteckend ist.

Wir begleiten diese fünf (und noch mehr) Charaktere während eines Sommers, der einfach viel zu kurz ist für das, was die Charaktere erleben wollen. Und doch reichen die Wochen irgendwie aus...

Thematisch geht es viel um Trauer und Verlust, um Neuanfang und Abschließen können. Doch für mich war das Buch nie zu melancholisch oder traurig; durch die verschiedensten typischen Sommeraktivitäten wurde die Stimmung aufgelockert. Egal ob es um die Renovierung des Campingplatzes ging, Abende mit Gitarre am Lagerfeuer oder Badespaß am See, es kamen immer schnell wieder positive Gefühle auf.

Besonders gut fand ich, wie Anfang und Ende dem Buch einen Rahmen geben. Beide sprechen von einem unglaublich heißen Sommertag, von einer Bootsfahrt und einem Liebespaar und so spannt sich hier ein schöner Bogen.

Es gibt auch eine Liebesgeschichte, aber die ist für mich tatsächlich eher nebensächlich gewesen. Sie entwickelt sich in einem angenehmen Tempo und Lale und Chris haben auch gut zueinander gepasst. Aber dieses Buch ist einfach so viel mehr gewesen als nur ihre Liebesgeschichte.

Das Buch ist eher auf die Atmosphäre ausgelegt als auf den Plot (finde ich zumindest), wodurch es an manchen Stellen einige Längen gibt und es nicht immer zu 100% spannend ist. Dafür ist es eher lustig und leicht, und perfekt zum an-einem-Tag-weglesen.

Insgesamt war dieses Buch eine sehr atmosphärische und teils melancholische Sommergeschichte, die Trauer und Freude auf eine ganz besondere Art verbindet. Ich gebe 4,5 Sterne und kann euch dieses Buch wirklich nur ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Langsam geht es vorwärts

Keeper of the Lost Cities – Das Tor (Keeper of the Lost Cities 5)
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Danke an NetGalley und den Ars Edition Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Nachdem Band 4 mit einen wirklich fiesen Cliffhanger endet, ...

Danke an NetGalley und den Ars Edition Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig.

Nachdem Band 4 mit einen wirklich fiesen Cliffhanger endet, musste ich ganz schnell zu Band 5 greifen. Und ich wurde wieder nicht enttäuscht.
Wobei ich zugeben muss, dass ich dieses Buch nicht wie die vorherigen Bände an einem Wochenende verschlungen habe. Ich war zwar gespannt, wie es weitergeht, aber die Geschichte ging so langsam voran, dass ich selber auch nur langsam vorwärts gekommen bin.
Es hat übrigens eine viel düstere Atmosphäre als die vorherigen Bände. Seit Band 1 ist für Sophie zwar nur ein Jahr vergangen, aber man merkt, dass sie langsam erwachsen wird.

Am Ende von Band 4 ist Keefe zu den Neverseen übergelaufen. Sophie ist bestürzt: Wem kann sie überhaupt noch vertrauen?
Außerdem bedrohen die Neverseen ihre Heimat, und hinterlassen eine Spur der Zerstörung.
Ansonsten fällt mir zu diesem Band wenig ein... ich schreibe die Rezi zwei Wochen nach Beenden dieses Buches, und außer dem Ende ist wenig bei mir hängen geblieben. Außer Silveny. Silveny ist wieder wichtig in diesem Buch. Und das Rätsel um den "Lodestar" (englischer Titel des Buches), dass unsere Gang versucht zusammen zu lösen. Aber sonst hing dieser Band für mich etwas fest.

Das Ende dieses Buches hat mich unglaublich geschockt. Sophie erleidet große Verluste, und bei einem Kinderbuch hätte ich nicht mit so etwas gerechnet. Aber es zeigt, wie ernst die Situation wird und ich hoffe, wir nähern uns endlich mal dem Showdown und weiteren Antworten.
Ich gebe 4,5 Sterne, aber abgerundet auf 4, weil mich das Buch im Vergleich zu den anderen Bänden doch nicht so sehr begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 09.05.2022

Absolutes Wohlfühlbuch

A Place to Love
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Ich bin ehrlich: mir gefällt Cherry Hill noch besser als Green Valley. Ich habe mich einfach auf der Obstfarm so wohl gefühlt, und war so gerne bei den McCarthy-Schwestern.
Das Cover ist auch ein absoluter ...

Ich bin ehrlich: mir gefällt Cherry Hill noch besser als Green Valley. Ich habe mich einfach auf der Obstfarm so wohl gefühlt, und war so gerne bei den McCarthy-Schwestern.
Das Cover ist auch ein absoluter Hingucker, und gefällt mir von den dreien der Reihe am besten.

Inhaltlich hat das Buch zwar eine Trope behandelt, die ich überhaupt nicht leiden kann, es hat aber trotzdem irgendwie gepasst. Es geht um fehlende Kommunikation. Denn June ist vor drei Jahren abgehauen, und nun kommt ihr Ehemann Henry auf die Farm, um sich endlich scheiden zu lassen. June hat ihm damals eine Lüge erzählt, und wollte ihn nur vor ihren Familienproblemen schützen. Sie war damals jung und naiv, und hat nicht den Mund aufbekommen.
Jetzt sind beide älter und reifer geworden, und können über das vergangene sowie alle neuen Probleme, die sich ihnen in den Weg stellen, sprechen. Man merkt, dass beide aus ihren Fehlern gelernt haben.
Die Dynamik der drei Schwestern hat mir unglaublich gut gefallen, und mich irritiert es doch sehr, dass der dritte Band nicht über eine Schwester, sondern über Flynn und eine Journalistin ist.

Ich habe übrigens das Hörbuch gehört (Bookbeat exlusiv) und es hat mir sehr gut gefallen. Die Sprecherin ist einfach so toll und liest voller Emotionen.

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