Sehr gut gemachter Krimi
Der Märchenkönig„...Seine Gedanken schweiften zurück zu dem Tag vor fast genau einem Jahr, als die beiden Leichen im Köglmühlbach vor der Staatskanzlei mäandert waren und sie alle vor ein großes Rätsel gestellt hatten...“
Dass ...
„...Seine Gedanken schweiften zurück zu dem Tag vor fast genau einem Jahr, als die beiden Leichen im Köglmühlbach vor der Staatskanzlei mäandert waren und sie alle vor ein großes Rätsel gestellt hatten...“
Dass sich Hauptkommissar Tom Perlinger gerade jetzt an den alten Fall erinnert, hat seinen Grund. Hubertus hat soeben aus seinem neuen Kriminalroman um den Tod von König Ludwig II. vorgelesen. Und dessen Tod hat einige Parallelen zu Toms Fall.
Die Autorin hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil sorgt für einen hohen Spannungsbogen. Der bayrische Dialekt gibt dem Buch das entsprechende lokale Flair.
Tom ist gerade zu einem Empfang in der Staatskanzlei, als ihn der Anruf erreicht. Kaum haben sie den ersten Toten geborgen, wird in der Nähe der Leichnam von Louis von Schönburg entdeckt. Der erste Tote ist der Psychiater Siegmund Berg..
Während Louis ertrunken ist, stellt der Psychiater die Rechtsmediziner vor ein Rätsel. Für seinen Herztod ist keine Ursache auffindbar.
Mir gefällt der trockene Humor, der die Geschichte durchzieht. Tom und Ehinger stehen vor der Staatskanzlei.
„...“Du weißt ja, was man über diese Flaggen hier sagt, oder?“ „Lass hören!“ Tom sah an den langen Stangen hoch an deren Ende der Stoff kaum zu erkennen war. „Sie haben viel mit dem Hausherrn gemeinsam. Sie drehen ihr Fähnchen nach dem Wind.“...“
Sehr genau werden die Örtlichkeiten beschrieben, wie zum Beispiel das Penthouse des Louis von Schönburg. Der scheint in einer Art Museum zu wohnen. Die Einrichtung passt in die Zeit Ludwig II.
Neben den Ermittlungen lässt das Buch viel Raum für private Szenen. Christl, Toms Freundin, ist es allerdings schon gewohnt, dass er während eines aktuellen Falls für andere Dinge nur selten den Kopf frei hat.
Der Tote hat zuletzt an einer Besprechung in der Staatskanzlei teilgenommen. Dort wird aber erste einmal geschickt verzögert, als Tom nach Videoaufnahmen fragt. Und die Befragung der Teilnehmer bringt kaum etwas Wichtiges an den Tag.
Jessica, Toms Partnerin im Dienst, charakterisiert ihn so:
„...Er ließ die Dinge arbeiten, dann hatte er irgendwann alle Puzzleteile zusammen und schlug überraschend zu...“
Das verlangt von Jessica manchmal etwas Geduld. Sie würde gern schneller vorpreschen. Trotzdem sind sie ein gutes Team und natürlich wird der Fall gelöst. Zuvor warten noch ein paar handfeste Überraschungen.
Der Krimi hat mir ausgezeichnet gefallen. Vor allem die Parallelität zu dem Tode Ludwig II. wurde geschickt zum Spannungsaufbau genutzt.