Alptraum autonome Fahrzeuge
The PassengersJohn Marrs spielt in seinem Near Future Roman „The passengers“ mit den Uröngsten seiner Leser*innen. Es geht um autonome Fahrzeuge, in denen es weder Bremse noch Lenkrad gibt und in denen sich die Fahrgöste ...
John Marrs spielt in seinem Near Future Roman „The passengers“ mit den Uröngsten seiner Leser*innen. Es geht um autonome Fahrzeuge, in denen es weder Bremse noch Lenkrad gibt und in denen sich die Fahrgöste ihrem Fahrzeug und der eingebauten KI völlig ausliefern.
Angeblich sollen diese autonomen Fahrzeuge der Klasse 5 nicht gehackt werden können. Die Unfallrate ist seit der flächendeckenden Einführung in Großbritannien auch merklich gesunken. Sollte es doch einmal zu einem Unfall kommen, gibt es eine Kommission, die den Unfallhergang aufarbeitet und entscheidet, ob die Maschine versagt hat oder der Mensch, z.B ein unachtsamer Fußgänger Schuld an dem Unfall trägt. Bei Verschulden der KI des Fahrzeuges, zahlt die Versicherung dann den Schaden. Das passiert aber, man wundert sich nicht, nur äußerst selten.
Während in der Kommission, die immer auch einen Bürger oder eine Bürgerin verpflichtend zu der Sitzung hinzubestellt, ein Unfall bearbeitet wird, gibt es einen Zwischenfall. Ein Hacker meldet sich über den Videoschirm zu Wort und unterrichtet die Kommission über die Entführung von 8 autonomen Fahrzeugen und kündigt gleichzeitig an, dass die Passagiere von 7 dieser Fahrzeuge innerhalb weniger Stunden durch einen von ihm herbeigeführten Unfall zu Tode kommen würden. Die Kommission solle jetzt entscheiden, wer verschont werden solle. Im Internet wird das grausame Spektakel live zu verfolgen sein.
Was für ein Alptraum. Der 1. Handlungsstrang bringt uns zunächst die Geschichten und Hintergründe der gekaperten Fahrzeuge näher, während uns der 2. Handlungsstrang in die Kommission führt und die Protagonistin Libby einführt wird. Sie ist die Bürgerin, die man verpflichtet hat an der heutigen Sitzung teilzunehmen, einer Pflicht der sie mehr widerwillig als freudig eingewilligt hat, denn sie ist absolut gegen autonome Fahrzeuge eingestellt.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen. Es ist spannend und mitreißend geschrieben und hatte so einige interessante Wendungen.
Es werden moralische und ethische Fragen aufgeworfen, es geht aber auch um Datenschutz, und Vorurteile. Am Anfang muss man sich wohl sehr viele Namen, nämlich die der Passagiere merken, und ich musste manchmal zurückblättern, um wieder zu wissen, um wen es in den Folgekapiteln gerade ging. Diese Passagiere werden auch nur recht oberflächlich gezeichnet. Trotzdem hat mich das nicht übermäßig gestört, denn das Buch war sehr fesselnd und unterhaltsam. Trotz der fast 500 Seiten lässt es sich flüssig und flott weglesen. Den Vorgängerroman „The One“ , den man unbedingt zuerst lesen sollte, fand ich noch etwas besser, aber auch für „The Passengers“ gebe ich gerne eine Leseempfehlung.