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Veröffentlicht am 26.08.2022

Spannender Regionalkrimi

Verschwunden im Aargau
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Andrina, Enrico und Tochter Rebecca geraten in das Getümmel des Bärzeli-Treibens auf dem Weg zu ihrem Auto. Bei diesem traditionellen Treiben kommt es zu einer Messerattacke bei der ein Mann stirbt. Aufgrund ...

Andrina, Enrico und Tochter Rebecca geraten in das Getümmel des Bärzeli-Treibens auf dem Weg zu ihrem Auto. Bei diesem traditionellen Treiben kommt es zu einer Messerattacke bei der ein Mann stirbt. Aufgrund eines Fotos und einer Zeugenaussage wird Enrico verdächtigt der Täter zu sein. Die Polizei ermittelt und damit auch Marco, Enricos Halbbruder. Die beiden Brüder haben große Ähnlichkeit miteinander, daher vermutet Andrina, dass evtl. Marco gemeint sein könnte, doch er hat ein Alibi. Sie vertraut der Polizei nicht und ermittelt auf eigene Faust. Dann verschwinden Marco und sein kleiner Sohn spurlos.
Es gibt schon einige Vorgängerbände, doch man kann problemlos in die Reihe einsteigen. Die Autorin erzählt den Fall sehr spannend und schnörkellos, es gibt keine großartigen Nebenstränge, daher wird der Leser nicht vom Geschehen abgelenkt. Die Alleingänge von Andrina und Gabi, der Exfreundin von Marco, fand ich nicht immer nachvollziehbar, sie waren auch gefährlich. Als Leser rätselt man bis zum Schluss mit, die Auflösung und Zusammenführung der losen Enden konsequent. Aus meiner Sicht ein empfehlenswerter Regionalkrimi aus der Schweiz. Zum besseren Verständnis der schweizerischen Ausdrücke findet man im Anhang ein Glossar.

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Veröffentlicht am 22.07.2022

Ein besonderer Sommer in Andalusien

Das Leuchten vergangener Sterne
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Nina Winter ist eine junge Unternehmensberaterin und arbeitet in München bei einer sehr erfolgreichen Firma. Sie betreut einen wichtigen Großkunden. Für dessen Imagepflege soll sie ein archäologisches ...

Nina Winter ist eine junge Unternehmensberaterin und arbeitet in München bei einer sehr erfolgreichen Firma. Sie betreut einen wichtigen Großkunden. Für dessen Imagepflege soll sie ein archäologisches Ausgrabungsprojekt in Andalusien prüfen, da der Kunde das Projekt evtl. unterstützen möchte. Sie bereitet sich gut vor und fliegt nach Andalusien. Dort trifft Nina auf Dr. Taran Sternberg, den Leiter der Ausgrabung und auf Orlanda Torres, der ihr bei der Recherche und der Beurteilung des Projektes zur Seite stehen soll.
Rena Fischer gelingt es mühelos uns in die Geschichte hineinzuziehen. Zuerst lernen wir Nina kennen, diese hat sich ganz ihrem Beruf verschrieben. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft in Sevilla verändert sich schleichend ihre Einstellung. Sie lässt sich von Andalusien verzaubern und gerät zwischen die beiden Männer, Taran und Orlando. Beide sind auf ihre Art faszinierend, haben aber sehr unterschiedliche Lebensauffassungen und Ansichten.

Die Autorin bringt uns Andalusien, die Landschaft, Menschen und Lebensweise näher. Man möchte dorthin fahren und alles mit eigenen Augen ansehen. Wer selbst einmal eine Prozession der Semena Santa miterlebt hat, weiß, dass die Autorin diese authentisch beschreibt. Der Leser ist immer mittendrin im Geschehen, dabei ist die Sprache sehr flüssig.

Für mich war es eine Freude dieses Buch zu lesen, einen gedanklichen Ausflug nach Andalusien zu machen und die Veränderung der Lebensauffassung von Nina zu beobachten. Freuen sie sich auf einen Sommer in Spanien.

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Das Machtgefüge innerhalb der Familie

Die Familie
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Das Buch beginnt in New York, Brooklyn, 1928. Sofia und Antonia sind Freundinnen seit sie denken können. Die Familien wohnen im gleichen Haus und haben Wohnungen nebeneinander, die Väter gehen gemeinsam ...

Das Buch beginnt in New York, Brooklyn, 1928. Sofia und Antonia sind Freundinnen seit sie denken können. Die Familien wohnen im gleichen Haus und haben Wohnungen nebeneinander, die Väter gehen gemeinsam zur Arbeit und die Mütter sind ebenfalls befreundet. Sofia und Antonia verstehen sich wortlos auch wenn sie sehr unterschiedlich sind, Sofia sehr ungestüm, Antonia wesentlich ruhiger. Als ihre Schulzeit beginnt wird ihnen bewusst, dass sie etwas von den anderen Kindern unterscheidet. Sie sind isoliert, die anderen Kinder dürfen nicht mit ihnen spielen und auch nicht in der Klasse neben ihnen sitzen. Eines Tages geschieht etwas unfassbares, Antonias Vater ist auf einmal nicht mehr da. Er wollte sich von „der Familie“ trennen und dass kann diese nicht zulassen.
Naomi Krupitsky erzählt die Geschichte von Sofia, Antonia und deren Familien in einer unnachahmlichen Sprache. Im kurzen Prolog wird dem Leser klar worum es in der „Familie“ geht, um Macht. In diesem Machtgefüge wachsen die beiden Mädchen geliebt und wohlbehütet auf. Die Autorin lässt den Leser vor allem an den Gedanken der Protagonisten teilhaben, die Sprache erzeugt nicht Spannung wie bei einem Krimi, sondern man wird süchtig nach den nächsten Worten und Sätzen. Der Leser möchte auf jeden Fall wissen wie es weitergeht, was als nächstes passiert, wie die beiden Mädchen sich entwickeln und wie sie als junge Frauen sind. Und plötzlich ist das Buch ausgelesen, schade …..

Die Familie ist ein Buch für Liebhaber von Sprache, es bringt uns das Machtgefüge innerhalb der Mafia auf besondere sprachliche Weise näher. Ich bin sehr gespannt auf die kommenden Werke von Naomi Krupitsky.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Ein Familiengeheimnis im Schwarzwald

Schwarz Wald Nacht
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Ein kleines Dorf im Südschwarzwald. Sanne Stoll kehrt zur Beerdigung ihrer Großmutter in ihr Heimatdorf zurück, dass sie vor fast 10 Jahren heimlich verlassen hat. In einem Waldstück kurz bevor sie das ...

Ein kleines Dorf im Südschwarzwald. Sanne Stoll kehrt zur Beerdigung ihrer Großmutter in ihr Heimatdorf zurück, dass sie vor fast 10 Jahren heimlich verlassen hat. In einem Waldstück kurz bevor sie das Dorf erreicht läuft ihr eine Frau vors Auto, sie steigt aus, kann die junge Frau aber nicht finden. Diese Frau wird kurz darauf tot aufgefunden. Die Bewohner des Ortes begegnen Sanne mit Misstrauen, auch der Wirt der Gaststätte in der sie übernachtet.
Nach und nach entfaltet sich Sannes Geschichte und die ihrer Familie. Die einzelnen Kapitel sind jeweils unter dem Gesichtspunkt einer Person geschrieben, so erlebt der Leser das Geschehen aus Sicht von verschiedenen Personen. Der Schreibstil ist klar und flüssig zu lesen, er erzeugt an den richtigen Stellen Spannung. Wer kleine Dörfer des Schwarzwaldes kennt, fühlt sich dorthin versetzt.
Ich habe den Krimi gerne gelesen und bin gespannt auf weitere Geschichten aus der Feder der jungen Autorin.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Eine Familiengeschichte mit starken Frauen

Zwischen Himmel und Meer
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Sally ist Anfang 50, arbeitet als Serviererin, hat eine Tochter, Josefin, doch zu dieser kaum Kontakt. Josefin lebt inzwischen mit ihrem Freund Harald in Skåne, dem Heimatdorf ihrer Mutter. Sie informiert ...

Sally ist Anfang 50, arbeitet als Serviererin, hat eine Tochter, Josefin, doch zu dieser kaum Kontakt. Josefin lebt inzwischen mit ihrem Freund Harald in Skåne, dem Heimatdorf ihrer Mutter. Sie informiert Sally, dass der Onkel von Sally, Åke, verstorben ist. Zur Überraschung aller erbt Sally das Kapitänshaus ihres Onkels.

Sally fährt zur Beerdigung nach Skåne und überlegt, ob sie aus dem Kapitänshaus eine kleine Pension machen soll, diesen Traum hat sie schon lange. Sie möchte sich auch gerne mit Josefin aussöhnen und ihre Tochter öfter sehen. Josefin hat inzwischen Kontakt zu der ihr unbekannten Großmutter Vanja aufgenommen und versteht sich sehr gut mit ihr. Sally wurde von ihrer Mutter Vanja im Alter von 3 Jahren verlassen und sie seither auch nicht mehr gesehen.

Das Buch birgt sehr viel emotionalen Sprengstoff. Da ist zum einen der Konflikt zwischen Sally und ihrer Tochter Josefin, dann kennen sich Vanja und Sally ebenfalls nicht und Josefin hat eine gute Beziehung zu ihrer Großmutter Vanja aufgebaut. Jedes Kapitel ist unter dem Gesichtspunkt einer der drei Hauptprotagonistinnen geschrieben. So entfaltet sich langsam aber sicher ein komplettes Bild für den Leser. Nach und nach erfährt man wie es zu diesen Konflikten gekommen ist. Der Autorin ist es gelungen die einzelnen Personen mit ihren Gefühlen und Zweifeln sehr gut zu beschreiben. Das dörfliche Schweden, die Bewohner des Ortes und die Veränderungen, die Laufe der Zeit stattgefunden haben, werden uns gut vor Augen geführt.

Die Geschichte ist sehr flüssig geschrieben, der Leser lernt die verschiedenen Sichtweisen der Personen kennen. Wir erfahren was eine falsche Entscheidung im Leben, nicht nur für einen selber, sondern auch für viele andere, bedeuten kann. Ich bin schon gespannt auf die folgenden Bücher der Jahreszeiten-Saga. Von mir eine Leseempfehlung für Freunde von Familiengeschichten.

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