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Veröffentlicht am 11.09.2022

Gut gegen Böse oder doch zusammen?

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
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Im kleinen Dorf Gavaldon herrscht hektischer Betrieb. Alle vier Jahre werden zwei Kinder über 12 Jahre entführt. Immer zwei und sie kehren nie wieder zurück. Dafür tauchen man sie später in einem Märchen ...

Im kleinen Dorf Gavaldon herrscht hektischer Betrieb. Alle vier Jahre werden zwei Kinder über 12 Jahre entführt. Immer zwei und sie kehren nie wieder zurück. Dafür tauchen man sie später in einem Märchen auf. Das eine Kind auf der Seite des Bösen, das andere auf der Seite der Guten.

Jetzt sind wieder vier Jahre vorbei und die Bewohner von Gavaldon fürchten, dass der Schulmeister, wie der Entführer mittlerweile genannt wird, wieder auftauchen und zwei Kinder entführen wird.

Sophie kann den Trubel gar nicht nachvollziehen. Schon sehr früh hat sie begonnen, sich auf ihre Entführung vorzubereiten und hinzuarbeiten. Sie pflegt sich und träumt davon, eines Tages eine richtige Prinzessin mit einem Prinzen zu werden. Auch ihre böse Gegenspielerin hat Sophie bereits ins Auge gefasst. Agatha, das düstere Mädchen, das auf dem Friedhof lebt, ist perfekt für die Rolle als böse Hexe geeignet.

Der Tag kommt und Sophie versteht die Welt nicht mehr. Zwar werden sie und Agatha wie geplant vom Schulmeister entführt, jedoch landet sie auf der Seite der Bösen und Agatha auf der Seite der Guten. Was ist da schiefgelaufen und wie kann man diesen Fehler schnellstmöglich wieder korrigieren? Ist es am Ende gar ein schlechter Scherz des Schulmeisters?

Die Geschichte hat eine regelrechte Sogwirkung. Lernt man zunächst Sophie und Agatha noch in Ruhe kennen, herrscht ab der Entführung etwas Chaos. Beide Mädchen landen scheinbar auf der falschen Seite der Schule. Und doch muss es wohl richtig sein, auch wenn es zunächst nicht so wirkt. Die Entwicklung der beiden Figuren Agatha und Sophie hat mir sehr gut gefallen. Auch das Zusammenspiel mit den anderen Prinzessinnen, Prinzen oder Bösen.

Die Lehrer versuchen zunächst neutral zu bleiben, manche erkennen sogar das Potenzial der beiden Mädchen, doch oft stoßen die Mädchen auf Abneigung und Hass. In dieser Welt bestehen zu können, erfordert viel Kraft, so dass ihre Freundschaft auf einige harte Proben gestellt wird.

Die Geschichte hat sehr viel Märchenbezug, so dass man das eine oder andere Märchen, die Figuren, Szenen oder Abläufe wiedererkennt. Das macht natürlich einen gewissen Reiz aus. Herrscht zunächst noch ein striktes Gut / Böse – Denken, verschwimmen die Grenzen Zusehens.

Sophie und Agatha handeln meines Erachtens recht erwachsen und überlebt für 12jährige Kinder. Da vergisst man beim lesen gerne, dass die beiden eigentlich noch zur Schule gehen und das Leben erst kennenlernen sollten.

Das Buch ist sehr plastisch, emotional und actionreich geschrieben. Neben viel Glitzer und Tutu spürt man allerdings auch den dunklen und mystischen Anteil. Gerade dieses Wechselspiel ist sehr faszinierend und auch wenn man gerade nicht weiß, auf welcher Seite man sich befindet, anhand des Schreibstils wird dies schnell deutlich.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist der erste Teil einer sechsbändigen Reihe und soll im Oktober auf Netflix als Serie laufen. Ich bin gespannt, wie die Umsetzung im Film gelingen wird.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Noch nie war Zeitreisen aufregender

Time Travel Academy 1. Auftrag jenseits der Zeit
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Irgendwas ist merkwürdig. Die Eltern von Max benehmen sich seltsam und scheinen etwas vor ihm zu verheimlichen. Was ist das für eine goldglänzende Karte, die seine Mutter vergeblich versucht zu vernichten? ...

Irgendwas ist merkwürdig. Die Eltern von Max benehmen sich seltsam und scheinen etwas vor ihm zu verheimlichen. Was ist das für eine goldglänzende Karte, die seine Mutter vergeblich versucht zu vernichten?
Als Max sie endlich zu Gesicht bekommt, ist er verwirrt. Es ist eine Einladung auf eine Academy. Jedoch hat er davon noch nie etwas gehört. Der erste Eindruck verwirrt ihn und er möchte das Ganze nur schnell wieder vergessen. Aber dann erhält er die Nachricht, dass er vielleicht seine Schwester, die vor einiger Zeit verschwunden ist, finden und retten kann. Daher lässt sich Max auf eine abenteuerliche Reise ein, die ihm eine Welt offenbart, wie er sie bisher nicht kannte und die nicht gerade ungefährlich ist.

Das Buch ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet und auch für erwachsene Leser ist es kein Problem, in die Geschichte einzutauchen. Schnell hatte ich mich festgelesen gehabt und trat zusammen mit Max ein Abenteuer an, das zwischen Fantasy und Science-Fiction schwankte.
Die Schule ist schon etwas Besonderes und enthält Unterrichtsstunden, die auch mit Spaß machen würden. Max findet schnell Anschluss an Sakura Higashi, die ihn in vielen Fragen und Unsicherheiten unterstützt. Denn im Gegensatz zu den anderen Schülern, ist Max überhaupt nicht auf diese Academy oder diese Welt vorbereitet. Das hat er mit dem Leser/der Leserin gemeinsam, was ich recht angenehm empfand. So konnte ich zusammen mit Max alles von Grund auf kennenlernen.
Die Sprache und der Schreibstil sind kindgerecht und doch etwas anspruchsvoller. Die Geschichte ist recht plastisch dargestellt und wenn man mit Max nicht warm werden sollte, bleibt immer noch Pickles, eine kleine Robokatze, die garantiert jedes Herz schmelzen lässt.
Das Abenteuer hat gerade erst begonnen und der erste Band scheint vor allem der Orientierung von Leser*innen und Max zu gelten. Ich selbst freue mich schon auf den zweiten Band und einem Hinweis auf die eigentliche Mission Max – der Rettung seiner Schwester.
Fazit:
Ein gelungener Auftakt einer neuen Reihe, fantastisch und abenteuerlich, mitreißend, aber auch emotional und witzig geschrieben. Ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird.

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Der Duft ferner Länder

Der Duft der Kirschblüten
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Berlin 1870. Die 24jährige Clara Winterfeld arbeitet bei ihrem Vater im Teehaus in Berlin. Als ein schwerer Schicksalsschlag das Teehaus trifft, setzt Clara alles dran, um das Teehaus zu erhalten. Auch ...

Berlin 1870. Die 24jährige Clara Winterfeld arbeitet bei ihrem Vater im Teehaus in Berlin. Als ein schwerer Schicksalsschlag das Teehaus trifft, setzt Clara alles dran, um das Teehaus zu erhalten. Auch der Vater baut immer mehr ab und Clara versucht, auch diese Lücke zu schließen.

Der Heiratsantrag von ihrem Jugendfreund Franz kommt ihr eher ungelegen, doch finanziell wäre es die Rettung. Aber kann Clara wirklich die Ehe mit jemandem eingehen, den sie nicht liebt, weil ihr Herz einem anderen gehört?

Clara lebt zwischen den Welten. Gefangen in der Welt des Tees beschreibt die Autorin sehr lebhaft und plastisch die Gerüche und Geschmacksrichtungen der unterschiedlichen Teesorten. Doch Claras Leben ist geprägt von Schicksalsschlägen, die bei einem Wasserrohrbruch ihren Anfang nehmen.

War der Start in die Geschichte eher gemütlich und genussvoll, ging es ab diesem Zeitpunkt turbulenter zu. Auf Clara prasselt alles ein. Die Sorge um den Vater, der Schaden im Teehaus, ein Heiratsantrag und die heimliche Liebe zu einem Mann, den sie eigentlich gar nicht lieben sollte. Die innere Zerrissenheit Claras konnte ich regelrecht fühlen und auch nachempfinden. Was tun, wenn die Vernunft gegen das Herz kämpft?
Die Autorin entführt die Leser*innen nicht nur nach Berlin, sondern sie begibt sich auch auf die Spuren Akenos nach Japan. So konnte ich die Teekultur Japans zwischen zwei Buchdeckeln erleben und kennenlernen.

Man spürt deutlich, dass die Autorin selbst eine Leidenschaft für Tee hat und diese in Worte zu packen weiß. An manchen Passagen konnte ich den Tee regelrecht riechen und schmecken.
Es ist ein spannender Roman, der emotional geladen und zeitgleich einen Wohlfühlcharakter hat.

Fazit:
Eintauchen und genießen, dabei Clara auf ihrer Suche und Reise begleiten und fremde Welten kennenlernen. Am besten bei einer guten Kanne Tee.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Ein kleines Buch möchte böse werden

Das kleine Böse Buch (Das kleine Böse Buch, Bd. 1)
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Das kleine böse Buch will richtig richtig böse sein, aber wie wird man das? Gemeinsam mit der Hilfe des Lesers und einiger Rätsel will das Buch der Sache auf den Grund gehen. Aber wird dies auch gelingen?

Das ...

Das kleine böse Buch will richtig richtig böse sein, aber wie wird man das? Gemeinsam mit der Hilfe des Lesers und einiger Rätsel will das Buch der Sache auf den Grund gehen. Aber wird dies auch gelingen?

Das Buch ist etwas für Lesemuffel und Rätselfreunde. Es ist farbig gestaltet und man liest nicht einfach chronologisch von der ersten bis zur letzten Seite durch, sondern springt munter im Buch umher. Das Böse Buch stellt nämlich viele Rätsel, die entschlüsselt werden müssen. Die richtige Lösung führt dann zur nächsten Seite. Hat man die falsche Lösung, landet man im Kerker des Buches und muss noch einmal zum letzten Rätsel zurückkehren.
Zwischendrin erzählt das Buch kleine Geschichten, um zu zeigen, dass es wirklich böse ist. Ein weiterer Leser scheint im Buch gefangen zu sein und treibt dort sein Unwesen. Man ist als Leser*in gut beschäftigt, mit dem Buch, dem gefangenen Leser und den ganzen Aufgaben, die es zu lösen gilt.
Als Lesemuffel fordert das Buch einen daher heraus, dran zu bleiben. Es ist kein einfaches Herunterlesen, sondern vielmehr eine Challenge, die man natürlich gewinnen möchte.
Fazit:
Eine interessante Idee, gut umgesetzt, spannend mit interessanten Rätseln und dem Drang, immer weiter im Buch zu lesen, bis man schließlich am Ende angekommen ist und nach dem zweiten Teil Ausschau hält.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Geheimnisse der Gegenwart und Vergangenheit

Die kleine Bücherei der Herzen
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Die Familie von Katherine Madigan hat sich entzweit als Katherine gerade in die Pubertät kam. Der Vater trennte sich von ihrer Mutter, um fortan mit der Schwester ihrer Mutter ein neues Leben fernab von ...

Die Familie von Katherine Madigan hat sich entzweit als Katherine gerade in die Pubertät kam. Der Vater trennte sich von ihrer Mutter, um fortan mit der Schwester ihrer Mutter ein neues Leben fernab von München in Irland beginnen zu können. Der Kontakt zu Katherines geliebter Tante Fiona brach ab.
Jahre später erhält Katherine plötzlich Post von einem Nachlassverwalter. Ihre Tante Fiona ist verstorben und hat ihr ihr Haus in der irischen Kleinstadt Howth vererbt. Aber was will Katherine mit einem Haus in Irland und dazu noch von der Tante, die ihre Familie zerstört hat?
Trotz allem macht sich Katherine auf den Weg nach Irland, um sich das Haus zumindest anzusehen. Auf was sie dabei trifft, ist sie nicht vorbereitet. Nicht nur, dass das Haus eine Bücherei mit Buchverkauf ist, auch sind die Dorfbewohner sehr aufgeschlossen und herzlich und nehmen Katherine sogleich auf. Nicht zuletzt verknüpft mit der Hoffnung, dass die Bücherei fortgeführt wird,
Aber kann Katherine diesen Schritt wirklich wagen? Ihr Leben in München einfach aufgeben, nach Irland ziehen und eine Bücherei übernehmen? Noch dazu von ihrer Tante, die sie seit Jahren nicht gesehen hat?

Das Buch ist ein richtiger Wohlfühlroman, der nicht nur das Herz von buchaffinen Leserinnen berühren wird. Die Geschichte spielt in Irland in einem Dorf an der Küste. Die Menschen sind sehr aufgeschlossen und nehmen Katherine sofort auf.
Als Leserin begleitete ich Katherine auf ihrem Weg nach Irland, ihre Entscheidung, den Laden und das Haus ihrer Tante zu übernehmen und auf der Suche nach der Wahrheit. Zeitgleich stellt Katherine fest, dass sie in Howth mehr findet, als sie zunächst gedacht hat, denn mit Cadan, einen Fotografen, wird ihr Herz gleich noch mal auf eine ganz andere Weise berührt.
Die Idee der Bücherei, Briefe zu schreiben, seine Gedanken, Ängste, Sorgen oder Wünsche zu Papier zu bringen und diese dann in den Büchern zu verstecken, fand ich sehr interessant. Die Umsetzung in der Geschichte gelungen, so dass man sich gedanklich an diesen Ort träumen kann.
Die Geschichte von Katherine hat mich nicht nur gefangen genommen, sondern umarmt und emotional mehr als einmal berührt. Die Briefe, aber auch die Geschichte bieten vieles, was das Buch zu einem Wohlfühlroman werden lassen.
An sich ist das Buch in sich abgeschlossen und doch spüre ich eine Sehnsucht, noch einmal nach Howth zurückkehren zu dürfen.
Fazit:
Ein wunderschöner Wohlfühlroman, der nicht nur buchaffine Leser
innen begeistern wird. Emotional, spannend, mit vielen kleinen Geheimnissen und Überraschungen, die nach und nach gelöst und gelüftet werden und einen noch lange verfolgen.

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