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Veröffentlicht am 03.09.2022

Ein wunderbarer und unheimlich witziger Lesespaß!

Unheimlich unfair – Ruby Black und der Wettkampf der Schulen
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Da ich von den ersten beiden Bänden der Ruby-Black-Reihe hellauf begeistert war, habe ich mich auf den dritten Teil tierisch gefreut. Ich war so gespannt, wie es wohl mit Ruby und Co. weitergehen wird!

Ruby ...

Da ich von den ersten beiden Bänden der Ruby-Black-Reihe hellauf begeistert war, habe ich mich auf den dritten Teil tierisch gefreut. Ich war so gespannt, wie es wohl mit Ruby und Co. weitergehen wird!

Ruby kann es nicht fassen: Ihr Direktor hat zum traditionellen Wettkampf zwischen ihrer neuen und ihrer alten Schule aufgerufen, was für Ruby heißt: Sie wird ihre alten Klassenkameradinnen wiedersehen, die sie damals so fies gemobbt haben. Wird sie diese gemeinen Pfeifen denn niemals los?
Wie nicht anders zu erwarten, läuft der Wettkampf alles andere als friedlich ab und wird auf beiden Seiten mit unfairen Mitteln bestritten. Ruby und ihre Mitschüler
innen werden auf ihren Heimwegen Opfer von hinterhältigen Stolperfallen, es tauchen Falschinformationen und gefakte Bilder auf, Rubys kleiner Bruder Horatio wird entführt...Sogar die Lehrer drehen vollkommen durch. Ruby muss sich schleunigst etwas einfallen lassen, ehe das Ganze komplett zu eskalieren droht.

Obwohl es bei mir nun schon wieder eine Weile her ist, dass ich die beiden Vorgänger gelesen habe, habe ich mich an die Geschehnisse noch ziemlich gut erinnern können. Ich habe daher ohne Probleme in die Welt der Ruby Black zurückgefunden. Vermutlich kann man den dritten Teil sogar ohne Vorwissen gut lesen, allerdings kann ich allen Neueinsteigern nur raten, die korrekte chronologische Reihenfolge der Bände einzuhalten. Die Lesefreude ist dann einfach um einiges höher.

Nachdem es in „Unheimlich gefährlich“ auf Klassenfahrt in ein Survivalcamp ging, nimmt uns der dritte Band wieder in Rubys Heimatstadt mit und beschert uns ein ereignisreiches und höchst unterhaltsames Schulabenteuer. Mich hat die Handlung von Anfang bis Ende packen und bestens unterhalten können, sodass ich das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen wollte und es innerhalb kurzer Zeit verschlungen habe. Langeweile kam für mich beim Lesen wahrlich an keiner Stelle auf. Auch „Unheimlich unfair“ ist mitreißend und humorvoll geschrieben und kann nicht nur mit lauter skurrilen Szenen und fantasievollen Ideen aufwarten, sondern auch mit einer wunderbar kreativen Innengestaltung. Lesemuffeln kann ich diese Reihe daher ganz besonders ans Herz legen. Für diese sind die Ruby-Black-Geschichten die ideale Lektüre.

Vom Verlag wird die Serie für Leser*innen ab 10 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich an. Cally Stronk hat einen sehr flüssigen und modernen Schreibstil, die Schrift ist angenehm groß und da es eine Menge Illustrationen gibt, befinden sich auf den Seiten oft nur wenig Text. Mädchen und Jungen ab 10 Jahren sollten bei dieser Reihe in meinen Augen keine Schwierigkeiten mit dem Selberlesen haben und mit unserer 11-jährigen Hauptprotagonistin Ruby werden sie sich garantiert prima identifizieren können.

Ruby, aus deren Sicht wieder alles in der Ich-Perspektive geschildert wird, habe ich schon längst fest in mein Herz geschlossen. Mit ihr hat die Autorin eine bezaubernde Romanheldin erschaffen, die man mit ihrer liebenswerten und authentischen Art einfach sofort gernhaben muss und der man sich dank der gewählten Erzählform beim Lesen richtig nahe fühlt. Auch ich, als Erwachsene, habe mich wieder spielend leicht in unsere Protagonistin hineinversetzen und ihr Denken, Handeln und Fühlen jederzeit nachvollziehen können.

Auch die Nebencharaktere haben wir wieder total gut gefallen. Ob alte Bekannte wie beispielsweise Rubys verrückte Familie, ihr Freund Ben und die Hyäne, oder neue Gesichter – alle wurden sie mit viel Liebe ausgearbeitet und werden so schön überspitzt dargestellt. Ich habe mich über die Eigenheiten vieler Figuren erneut einfach nur köstlich amüsiert und das Schmunzeln stellenweise kaum mehr aus dem Gesicht bekommen.

Neben dem großen Unterhaltungswert hat die Autorin auch wieder eine genau richtig dosierte Portion Ernst und Tiefgang einfließen lassen. So wird uns erneut das Thema Mobbing auf eine kindgerechte und einfühlsame Weise nähergebracht und auch die Themen Freundschaft, Liebe, Vertrauen und Zusammenhalt sind ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Die Story ist definitiv nicht nur lustig und lässt einen ordentlich mitfiebern – sie ist auch pädagogisch wertvoll und regt zum Nachdenken an.
Mehr zu Handlung möchte ich dann auch gar nicht verraten. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was wir dieses Mal mit Ruby und Co. erleben dürfen und wie der Schulwettkampf ablaufen und ausgehen wird, müsst ihr schon selbst zu dem Buch greifen und es lesen.

Wovon ich euch aber unbedingt noch berichten möchte, ist die geniale Innenaufmachung. Constanze von Kitzing hat auch diesen Band mit zahlreichen witzigen schwarz-weiß Illustrationen sowie coolen Handletterings, Schriftspielereien und Kritzeleien versehen, die das Lesen zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Das Buch ist wirklich richtig klasse aufgemacht, es gibt einfach ständig etwas Neues zu entdecken, sodass es nie langweilig wird und der Lesegenuss ein enorm abwechslungsreicher und spaßiger ist.

Ganz hinten im Buch erwartet einen dann noch eine wundervolle Nachricht: Es wird auch noch einen vierten Band geben, yay! Wann dieser erschienen wird, erfahren wir leider nicht, aber egal, Hauptsache, es geht weiter. Auf den nächsten Teil freue ich mich schon sehr.

Fazit: Turbulent, originell, unheimlich lustig. Ein herrliches Lesevergnügen mit Gute-Laune-Garantie!
Cally Stronk und Constanze von Kitzing haben erneut eine fabelhafte Teamarbeit geleistet und mit „Unheimlich unfair“ einen weiteren gelungenen Folgeband ihrer Ruby-Black-Reihe herausgebracht. Mich hat das Duo mit dem dritten Teil auf ganzer Linie überzeugen können. Die Geschichte enthält einen tollen Mix aus schrägem Humor und Ernsthaftigkeit und ist mit viel Witz und Kreativität geschrieben und gestaltet. Ich hatte super viel Spaß beim Lesen und freue mich schon sehr auf mein Wiedersehen mit Ruby und den weiteren Charakteren. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung sowie 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.09.2022

So, so schön! Ich liebe diese Reihe.

Heartstopper Volume 3 (deutsche Hardcover-Ausgabe)
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Da die ersten beiden Heartstopper-Bände echte Highlights für mich waren, habe ich der deutschen Übersetzung von Band 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es wohl mit Nick und Charlie ...

Da die ersten beiden Heartstopper-Bände echte Highlights für mich waren, habe ich der deutschen Übersetzung von Band 3 ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es wohl mit Nick und Charlie weitergehen wird!

Für die Schüler der Truham Grammar School for Boys und die Schülerinnen des Higgs-Gymnasiums für Mädchen geht es für eine Woche auf eine gemeinsame Klassenreise nach Paris. Mädchen und Jungen haben natürlich getrennte Schlafzimmer, aber Nick und Charlie dürfen Tag und Nacht zusammen sein. Das Ganze erweist sich dann nur als recht schwierig. Es wissen nach wie vor noch nicht alle aus ihrem Freundeskreis und Umfeld, dass sie ein Paar sind und küssen sich daher immer nur heimlich. Ob es den beiden wohl noch gelingen wird, allen die Wahrheit über sich zu erzählen?

Endlich habe ich mich auf meinen sehnsüchtig erwarteten dritten Band der Heartstopper-Serie stürzen können und, hach, was soll ich sagen, ich liebe ihn. Ich habe mich vom ersten Moment an pudelwohl zwischen den Buchdeckeln gefühlt und mich mit jeder weiteren Seite nur noch mehr in diese zauberhafte Reihe verliebt. Solltet ihr Alice Osemans erfolgreiche Graphic-Novel-Serie noch nicht kennen, kann ich euch echt nur ans Herz legen, dies schleunigst zu ändern! Ich kann euch versprechen, ihr werdet es nicht bereuen – der große Hype ist definitiv gerechtfertigt, ich zumindest kann ihn komplett nachvollziehen. Ihr solltet nur besser mit dem ersten Teil starten und die korrekte chronologische Reihenfolge der Bände einhalten. Da die Bücher nahtlos aneinander knüpfen, ist es meiner Ansicht nach erforderlich, von Band 1 an aufwärts zu lesen.

Da mir die Ereignisse aus Volume 1 und 2 noch sehr präsent waren, habe ich mühelos in das Heartstopper-Universum zurückgefunden und einmal wieder darin abgetaucht, wollte ich es am liebsten gar nicht mehr verlassen. Leider habe ich aber auch diesen Teil im Rekordtempo durchgesuchtet, sodass ich mich viel zu schnell wieder von Nick, Charlie und Co. verabschieden musste. Was bin ich froh, dass die deutsche Ausgabe von Volume 4 noch dieses Jahr im November erscheinen wird. Allzu lange gedulden, bis ich weiterlesen kann, muss ich mich also glücklicherweise nicht. Auf den vierten Band freue ich mich schon sehr!

Aber zurück zu Volume 3. Anders als die beiden vorherigen Bände, die ausschließlich in Nicks und Charlies Heimatstadt spielen, verschlägt es uns dieses Mal größtenteils nach Paris. Mir persönlich hat der Settingwechsel richtig gut gefallen. Er sorgt für frischen Wind und bringt eine tolle Abwechslung mit ein und mit der Stadt der Liebe kann man bei mir in der Regel nie etwas falsch machen.

Mit den Charakteren hat mich Alice Oseman ebenfalls wieder wunschlos glücklich machen können. Sie hat für diese Reihe lauter einzigartige und vielfältige Figuren kreiert, die jederzeit vollkommen lebensecht wirken und sämtliche Farben des LGBTQIA+-Regenbogens vertreten. Mich hat es so gefreut auf lauter vertraute und liebgewonnene Gesichter wiederzutreffen und endlich wieder Zeit mit ihnen zu verbringen. Nick, Charlie, Tao, Darcy - alle sind sie erneut mit von der Partie und sorgen mit ihren verschiedenen Eigenschaften für lauter schöne, aufregende und spaßige Lesemomente.
Besonders fest in mein Herz geschlossen habe ich natürlich unsere zwei Hauptprotagonisten Nick und Charlie. Mit den beiden hat Alice Oseman das wohl niedlichste Paar ever erschaffen. Die zwei sind einfach so unheimlich cute und authentisch und ihre Lovestory wird mit so einer wunderbaren Ehrlichkeit, Wärme und Leichtigkeit beschrieben. Ich bin beim Lesen erneut richtiggehend dahingeschmolzen und habe das verzückte Lächeln an vielen Stellen gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Gleichzeitig hat mich die Geschichte der beiden aber auch öfters sehr mitfühlen und mitleiden lassen.

Wie bereits in den ersten beiden Bänden, so spricht Alice Oseman auch in Volume 3 viele relevante und sensible Themen an wie Coming-Out, Selbstfindung, Homophobie und Mobbing. Auch Selbstverletzung und Essstörung kommen zur Sprache – die Triggerwarnung hinten im Buch halte ich daher für sehr wichtig und richtig.
Trotz der vielen schwierigen Themen wird die Handlung aber niemals zu bedrückend und sie wirkt an keiner Stelle zu überladen. Alice Oseman ist es abermals hervorragend gelungen, ernsten Stoff empathisch und sanft zu behandeln und rundum stimmig ins Geschehen einfließen zu lassen. Mich hat es erneut wütend und traurig gemacht zu sehen, dass es homosexuelle Menschen nach wie vor nicht leicht in unserer Gesellschaft haben und sie sich aus Angst vor Anfeindungen und Beleidigungen oft nicht trauen, sich zu outen. Sogar im eigenen Freundeskreis kann es sehr viel Mut und Überwindung kosten, die Wahrheit über seine sexuelle Orientierung zu sagen. Auch für Nick und Charlie ist das Ganze natürlich nicht einfach. Vor allem Charlie hat schon viel durchmachen müssen und seit seinem Comung-Out mit psychologischen Problemen zu kämpfen. Zum Glück hat er aber inzwischen einen großartigen Freund an seiner Seite, der immer für ihn da ist, der ihn versteht und unterstützt und auf ihn aufpasst. Ich fand es so schön und berührend mitzuerleben, wie einfühlsam und verständnisvoll Nick reagiert und wie lieb er sich um Charlie kümmert.

Auch mit der Innengestaltung hat dieser Band gänzlich bei mir punkten können. Mich hat es mal wieder beeindruckt zu sehen, wie enorm aussagekräftig die Zeichnungen sind und das, wo sie so simpel und einfach gehalten sind. Worte sind erneut oft gar nicht vonnöten – die Bilder geben die Gefühle der Figuren so gut wieder, dass sie die Story über viele Seiten auch ganz ohne Text erzählen können. In den Genuss von vielen tollen Dialogen kommen wir aber natürlich trotzdem, keine Sorge, und auch Textnachrichten sind wieder eine Menge enthalten. Das Leseerlebnis, das einem die Heartstopper-Reihe beschert, ist wirklich superabwechslungsreich und mitreißend, sodass man nur so durch die Seiten fliegt und gar nicht anders kann, als die Bücher zu verschlingen.

Fazit: Alice Oseman ist mit Volume 3 eine weitere absolut bezaubernde Graphic Novel gelungen, die wie die beiden Vorgänger einfach nur rundum perfekt ist. Die Story ist ehrlich, bewegend, humorvoll und tiefgründig und so herrlich bunt und queer, sie ist unglaublich süß und herzerwärmend und steckt voller Liebe und Emotionen. Für mich war auch dieser Band eine absolute Wohlfühlletktüre. Ich habe mich von den ersten Zeilen an in die Geschichte verliebt und eine wunderschöne Zeit mit den vielen unterschiedlichen Charakteren verbracht. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Ein richtig toller Kinderkrimi!

Gangster müssen clever sein
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Da Kirsten Boie schon seit langem zu meinen absoluten Lieblingskinderbuchautorinnen zählt und ich wahnsinnig gerne Detektivgeschichten lese, stand für mich sofort fest, dass ich ihr neues Werk „Gangster ...

Da Kirsten Boie schon seit langem zu meinen absoluten Lieblingskinderbuchautorinnen zählt und ich wahnsinnig gerne Detektivgeschichten lese, stand für mich sofort fest, dass ich ihr neues Werk „Gangster müssen clever sein“ unbedingt lesen muss. Als ich dann las, dass es sich bei dem Buch um eine Fortsetzung von ihren beiden Kinderkrimis „Der Junge, der Gedanken lesen konnte" und „Entführung mit Jagdleopard“ handelt, ist meine Vorfreude nur noch größer geworden.

Niemals hätte Valentin damit gerechnet, dass er sich kurz nach seinem ersten Kriminalfall erneut auf Diebessuche begeben würde. Dass Kinder Verbrechen aufklären, passiert doch sonst eigentlich nur in Filmen und Büchern und nicht im echten Leben! Manchmal scheint es dann wohl aber doch zu passieren und zu Valentins Freude scheint er eines dieser glücklichen Kinder zu sein. Wie gut, dass er für Frau Jelkovic beim Dromarkt zum richtigen Zeitpunkt einkaufen war und dort Jamie-Lee und ihre reiche Freundin Fee getroffen hat. Er und sein Freund Mesut wären sonst vielleicht nie mit dem Einbruchdiebstahl bei der Milliardärsfamilie Ranzmeier in Berührung gekommen. Als Valentin erfährt, dass bei Fee zu Hause eingebrochen wurde, steht für ihn natürlich sofort fest, dass er den Fall lösen muss. Er, Mesut, Jamie-Lee und Fee beginnen umgehend mit ihren Ermittlungen. Eine spannende und gefährliche Verbrecherjagd beginnt...

Wie oben bereits erwähnt, beschert uns Kirsten Boie mit ihrem neuen Kinderkrimi einen Folgeband von zwei ihrer vorherigen Werke. Valentin aus „Der Junge, der Gedanken lesen konnte" und Jamie-Lee aus „Entführung mit Jagdleopard“ schlüpfen erneut beide in die Rollen der Hauptfiguren und Ich-Erzähler und berichten uns im Wechsel von den Geschehnissen. Da mir beide Vorgänger unheimlich gut gefallen haben, habe mich sehr darüber gefreut, dass Kirsten Boie sie in „Gangster müssen clever sein“ zusammenführt und fortsetzt. Bei mir war es allerdings nun schon wieder ein ganzes Weilchen her, dass ich Valentin und Jamie-Lee auf ihren Erlebnissen begleitet habe – meine Erinnerungen waren daher leider nicht mehr frischesten. Da zum Glück aber alles Wichtige kurz erklärt wird, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten der Handlung zu folgen. Meinem Empfinden nach lässt sich das Buch sogar ohne jegliches Vorwissen problemlos lesen, kann ich aber dennoch nur raten, zuerst zu den den beiden vorherigen Bänden zu greifen – ich denke, dass die Lesefreude dann um einiges größer ist.

Was mein Leseerlebnis anbelangt, kann ich nur sagen, dass ich mir definitiv nicht zu viel von dem Buch versprochen habe. Mir hat „Gangster müssen clever sein“ mal wieder vor Augen geführt, dass Kirsten Boie eindeutig zurecht zu meinen liebsten Kinderbuchautorinnen gehört. Ihr ist in meinen Augen ein weiterer wundervoller Detektivroman geglückt, der die Herzen aller Spürnasen höher schlagen lässt und eine perfekte Mischung aus spannend, lustig und nachdenklich enthält.

Geschildert wird die Handlung, wie gesagt, abwechselnd aus den Perspektiven von Valentin und Jamie-Lee in der Ich-Form. Ich mochte die zwei bereits in den vorigen Bänden total gerne und auch dieses Mal waren sie mir auf Anhieb sympathisch. Beide sind liebenswert und aufgeweckt und da sowohl ihre Charakterdarstellung als auch ihre Sprache jederzeit vollkommen authentisch wirken, wird sich die Zielgruppe, sprich Jungen und Mädchen ab 10 Jahren, garantiert prima mit ihnen identifizieren können.
Kirsten Boie versteht sich einfach bestens darin, aus dem Blickwinkel von jungen Kindern zu schreiben. Auch hier ist ihr dieser kindlicher Erzählton und die moderne Ausdrucksweise abermals hervorragend gelungen, mich zumindest hat sie gänzlich überzeugen können. Super fand ich auch, dass die gelegentlichen Schimpfwörter nicht ausgeschrieben werden. Da ich Kraftausdrücke überhaupt nicht gerne in Kinderbüchern sehe, habe ich mich über die Abkürzungen wirklich sehr gefreut.

Neben unseren Hauptprotagonisten dürfen wir im Verlauf des Buches noch vielen weiteren interessanten Charakteren begegnen, die ebenfalls lebensnah ausgearbeitet wurden und mit ihren jeweiligen Eigenschaften und teils recht schrägen Besonderheiten für lauter schöne Lesemomente sorgen. Zu meiner großen Freude sind viele alte Bekannte aus den Vorgängern erneut mit von der Partie wie die Milliardärstochter Fee, Jamie-Lees großer Bruder Chucky und Valentins bester Freund Mesut. Ein paar neue Gesichter dürfen wir aber natürlich ebenfalls kennenlernen wie beispielsweise den Sänger Baron Rockety Smith, der mit seinem Song „No one but you and your bandana“ mal einen One-Hit-Wonder hatte und jetzt eine Biografie über sich herausgebracht hat. Über Rockety habe ich öfters sehr amüsiert, aber auch die anderen Figuren haben mir immerzu viele Gründe zum Schmunzeln geliefert.

Gemeinsam mit den vielen verschiedenen Charakteren erlebt man als Leser
innen eine sehr aufregende und spaßige Zeit voller Rätselhaftigkeiten, Überraschungen und fesselnder Ermittlungsarbeiten. Für Detektivliebhaberinnen ist dieses Buch zweifellos ein echter Leckerbissen und die ideale Lektüre. Die Handlung lädt durchweg zum Mitfiebern und Mitraten ein; auch mich, als Erwachsene, haben die Ereignisse von Anfang bis Ende packen und bestens unterhalten können, sodass ich aus den Seiten am liebsten gar nicht mehr auftauchen wollte.
Was genau wir Leser
innen mit den vier unterschiedlichen Freunden auf ihrer Einbrecherjagd alles erleben werden und ob es ihnen gelingen wird, den Fall zu lösen, werde ich euch hier natürlich nicht verraten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Valentin, Jamie-Lee, Mesut und Fee sind jedenfalls ziemlich pfiffige Kinder und ergeben zusammen ein tolles Team, so viel sei noch gesagt.

Also mich hat Kirsten Boie handlungstechnisch vollauf begeistern können. So hat mir nicht nur der kriminalistische Anteil richtig gut gefallen – auch die pädagogisch wertvolle Portion fand ich klasse. Die Story vermittelt so einige wichtige und aktuelle Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt, soziale Unterschiede, familiäre Probleme, kulturelle Vielfalt und Armut. Die Geschichte spielt wahrlich in keiner heilen Welt und veranschaulicht realistisch und kindgerecht die krassen Gegensätze zwischen den verschiedenen Lebensbedingungen unserer Heldinnen. Während Fee in einer riesigen luxuriösen Villa lebt, wohnen Valentin und Jamie-Lee in einem Hochhausviertel, welches nicht zu den besten Ecken der Stadt gehört. Auch das Alkoholproblem von Jamie-Lees Mutter kommt erneut zur Sprache, allerdings hat sich diesbezüglich ordentlich was getan – im positiven Sinne – , was mich sehr für Jamie-Lee gefreut hat.
Mit der Einbindung der Medien hat das Buch ebenfalls bei mir punkten können. Natürlich besitzen unsere jungen Spürnasen Smartphones und benutzen sie bei der Aufklärung ihres Falls, sie setzen sie aber sinnvoll ein, sodass das Internet und Co. nicht überhand nehmen. Mit Valentin haben wir zudem einen Bücherwurm mit an Bord, der seine Nase besonders gerne in Krimis steckt und daher inzwischen eine Menge detektivisches Wissen angesammelt hat.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Ich bin dank der mitreißenden Handlung, den ständigen wechselnden Erzählperspektiven und den kurzen Kapiteln nur so durch die Seiten geflogen und da mich auch die Auflösung zufriedenstellen konnte, habe ich das Buch glücklich wieder zuklappen können.

Fazit: Ein herrlicher Krimigenuss für Jung und Alt!
Kirsten Boie ist mit „Gangster müssen clever sein“ eine wunderbare Detektiv- und Freundschaftsgeschichte voller Spannung, Witz und Charme gelungen, die ich jedem Krimifan, egal ob Groß oder Klein, nur ans Herz legen kann. Mir hat es ungeheuer viel Vergnügen bereitet, mich gemeinsam mit unseren cleveren Held
innen in ein turbulentes und unterhaltsames Abenteuer zu stürzen und sie auf ihren spannenden Ermittlungen zu begleiten. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Ein wundervolles Bilderbuch!

Ein Blick durchs Schlüsselloch
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Ich liebe die Bilder von Lisa Aisato. Meine Freude war daher groß als ich erfuhr, dass dieses Jahr ein neues Bilderbuch von ihr im Woow Books Verlag erscheinen wird. „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ musste ...

Ich liebe die Bilder von Lisa Aisato. Meine Freude war daher groß als ich erfuhr, dass dieses Jahr ein neues Bilderbuch von ihr im Woow Books Verlag erscheinen wird. „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ musste ich natürlich unbedingt bei mir einziehen lassen.

Dicht gedrängt in einem Fahrstuhl stehen sechzehn Menschen. Kurz bevor sich die Aufzugtüren schließen, schleicht sich noch heimlich ein weiterer Passagier mit ein und begleitet die Truppe an Nachbarn unbemerkt zu ihren Wohnungen. Jedem einzelnen von ihnen folgt er, luschert durch die Schlüssellöcher ihrer Haustüren und sieht, wer sie in Wirklichkeit sind. So beobachtet er, dass Carl, ein älterer Herr in seriöser Kleidung nur mit Teddy im Arm und seinem Daumen im Mund glücklich einschlafen kann. Kurt, der stets eine muffelige Miene zur Schau trägt, tanzt liebend gerne Cha-Cha-Cha und Susann hegt eine große Schwäche für bunte Lollis. Die freundlich lächelnde Stewardess, der adrett gekleidete Typ mit Grinsegesicht, der Herr mit der großen Haartolle – jeder von ihnen hat seine Geheimnisse und der ungesehene Fahrgast kennt sie alle.

Sieht das Cover nicht entzückend aus? Also um mich war es sofort geschehen, als ich es zum ersten Mal in der Vorschau sah. Schon damals wusste ich einfach, dass ich von dem neuen Werk von Lisa Aisato begeistert sein werde und es ein fester Bestandteil meiner Bilderbuchsammlung werden wird. Inzwischen habe ich es gelesen und tja, was soll ich sagen, ich bin wie von mir erwartet vollkommen verzaubert von dem Buch; vor allem in die vielen großartigen Illustrationen bin ich total verliebt.

Von der Innengestaltung könnte ich euch nun endlos etwas vorschwärmen. Lisa Aisato, die definitiv zurecht zu Norwegens beliebtesten und bekanntesten Illustratorinnen zählt, hat das Buch mit vielen farbenprächtigen, meist seitenübergreifenden Bildern versehen, die zum Hineinträumen, Schmunzeln und langen Betrachten einladen und die voller bezaubernder und witziger Details stecken. Sie harmonieren stets einfach nur perfekt mit dem Geschehen im Text und erzählen mit ihm gemeinsam eine Geschichte, die nicht nur jede Menge Spaß macht, sondern die auch wachrüttelt und nachdenklich stimmt.

Geschrieben ist die Erzählung in Reimform und wie die Zeichnungen, so sind auch die Verse äußerst amüsant und teils auch ziemlich bissig. Meinen Geschmack hat der Humor komplett getroffen, allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ihn jüngere Kinder schon verstehen werden. Für mich persönlich ist „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ fast schon eher ein Bilderbuch für Erwachsene, um ehrlich zu sein. Als Vorlesebuch für die ganze Familie ist es in meinen Augen aber dennoch sehr gut geeignet. Der Altersangabe vonseiten des Verlags mit ab 4 Jahren kann ich mich zwar nicht so wirklich anschließen, aber etwas ältere Kinder müssten den Sarkasmus und die Botschaft der Geschichte meinem Empfinden nach erfassen können und werden ganz bestimmt jede Menge Freude dabei haben, den lustigen Versen zu lauschen und die vielen bunten Bilder zu bestaunen.

„Ein Blick durchs Schlüsselloch“ führt uns wunderbar vor Augen, dass wir Menschen unser wahres Ich in der Regel hinter einer Fassade verstecken und nach außen hin meist vorgeben, jemand anderes zu sein. Viele von uns lassen sich von dem Aussehen täuschen und bewerten andere nach deren äußerem Auftreten – gerade wir Erwachsene sind sehr gut darin, vorschnell über andere zu urteilen und sie anhand der Kleidung, der Frisur oder der Hautfarbe in Schubladen zu stecken.
Auch die 16 Fahrstuhlinsassen, die wir in diesem Buch kennenlernen dürfen, haben ihre Geheimnisse und sind zu Hause, wenn sie glauben alleine zu sein, eine andere Person als in der Öffentlichkeit. Dank unseres neugierigen Ich-Erzählers werden wir aber darüber in Kenntnis gesetzt, was die sechzehn Aufzugpassagiere zu verbergen haben und erfahren dabei ganz unglaubliche Dinge. Wer aber ist dieser vorwitzige Erzähler, der die Nachbarn in ihren Wohnungen durchs Schlüsselloch beobachtet und uns Leser
innen ihre Heimlichkeiten offenbart? Darüber werden wir bis zum Schluss im Unklaren gelassen, erst auf den letzten Seiten erfahren wir, wer dieser mysteriöse Unbekannte ist. Eine herzallerliebste Auflösung, mir hat sie ein breites Lächeln auf die Lippen gezaubert.
Über den netten Gag ganz am Ende habe ich mich ebenfalls prächtig amüsiert. Unser Hauptprotagonist hat sogar der Autorin dieses Buches einen Besuch abgestattet und natürlich verrät er uns Leser*innen auch bei ihr, was sie zu verheimlichen hat. Hier in meiner Rezension aber werdet ihr die Antwort darauf, wie es bei Lisa Aisato zu Hause ausschaut, nicht erhalten. Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Fazit: Ein herrlicher Bilderbuchgenuss für Jung und Alt!
Lisa Aisato ist mit „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ ein wundervolles Bilderbuch gelungen, das voller Geheimnisse und erstaunlicher Enthüllungen steckt, mit viel Humor und Fantasie erzählt wird und traumhaft schön illustriert ist. Es öffnet Augen und regt zum Nachdenken an, lässt einen gleichzeitig aber auch immerzu breit schmunzeln. Ich kann „Ein Blick durchs Schlüsselloch“ nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Berührend, emotional, witzig und mitreißend. Ein wundervolles Debüt!

Birdie und ich
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Als ich den Jugendroman „Birdie und ich“ zum ersten Mal in der Vorschau des dtv Verlags sah, wusste ich sofort, dass ich ihn lesen muss. Cover und Klappentext konnten mich auf Anhieb überzeugen und da ...

Als ich den Jugendroman „Birdie und ich“ zum ersten Mal in der Vorschau des dtv Verlags sah, wusste ich sofort, dass ich ihn lesen muss. Cover und Klappentext konnten mich auf Anhieb überzeugen und da die englische Ausgabe ausgesprochen positive Rezensionen erhalten hat, zögerte ich keine Sekunde lang und ließ das Buch bei mir einziehen.

Nachdem ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, ziehen die 12-jährige Jack und ihr 9-jähriger Bruder Birdie zu ihrem Onkel Carl. Dieser ist jedoch recht unzuverlässig und kümmert sich nicht so um die Geschwister, wie er eigentlich sollte. Die zwei werden schließlich von ihrem anderen Onkel Patrick abgeholt und sollen fortan bei ihm leben. Patrick ist das genaue Gegenteil von Carl. Er ist recht schroff und wortkarg, statt Fastfood gibt es bei ihm nur gesundes Essen und mit dem Schuleschwänzen ist es ab jetzt ebenfalls vorbei. Zudem hält er überhaupt nichts von Birdies glitzernder Kleidung und dessen Leidenschaft für Nagellack und Doktor Pepper-Lipgloss. Patrick verbietet Birdie schließlich sich so bunt zu kleiden und zwingt ihn dazu, normale Klamotten zu tragen. Für Jack steht schnell fest, dass sie und Birdie zu ihrem alten Zuhause zurückkehren müssen, wo sich die Sachen ihrer verstorbenen Mutter befinden. Werden die beiden den Trost bekommen, den sie brauchen? Werden sie einen Ort finden, zu dem sie gehören?

Als ich mit dem Lesen begann, ist mir schon nach wenigen Zeilen klar geworden, dass mich mein Riecher mal wieder nicht im Stich gelassen hat und ich mit „Birdie und ich“ einen Roman in Händen halte, den ich von der ersten bis zur letzten Seiten liebe werde. Und tja, was soll ich sagen, meine anfängliche Vermutung hat sich als goldrichtig erwiesen! Mich hat die US-amerikanische Autorin J. M. M. Nuanez mit ihrem Debüt auf ganzer Linie überzeugen können. In meinen Augen hat sie hat die schmale Gratwanderung zwischen Tragik und Komik hervorragend gemeistert und mit „Birdie und ich“ eine Story aufs Papier gebracht, die schmerzlich, bewegend und witzig zugleich ist, von Anfang bis Ende mitreißt und voller wichtiger Themen und Werte steckt.

Verlust, Trauer und Veränderung, Identität, Mobbing, Akzeptanz und Toleranz, Familie, Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt – von all diesen Dingen handelt die Geschichte unter anderem. In dem Buch schlummert wirklich eine Menge, es wirkt aber an keiner Stelle zu überladen, und obwohl es so viele schwere Themen beinhaltet, wird die Stimmung niemals zu bedrückend. Vom Verlag wird „Birdie und ich“ für Leserinnen ab 11 Jahren empfohlen und dem schließe ich mich auf jeden Fall an. Mädchen und Jungen ab diesem Alter werden mit den ernsteren Szenen meiner Ansicht nach problemlos klarkommen und mit Jack, unserer 12-jährigen Hauptfigur, werden sie sich garantiert sehr gut identifizieren können.

Jack, aus deren Sicht alles authentisch in der Ich-Perspektive geschildert wird, mochte ich vom ersten Moment an unheimlich gerne. Sie ist so eine Protagonistin, die man als Leser
in einfach sofort gernhaben muss. Sie ist sympathisch, verantwortungsbewusst und klug und liebt Wörter und Bücher, sie ist eine aufmerksame Beobachterin und die wohl tollste große Schwester, die es gibt. Ich fand es herzerwärmend zu sehen, wie sehr Jack ihren kleinen 9-jährigen Bruder Birdie liebt und unterstützt und sich für ihn einsetzt, wie sie ihn versteht, tröstet und immer für ihn da ist. Die Geschwisterbeziehung der beiden wird wundervoll und mit ganz viel Liebe und Zärtlichkeit beschrieben, mich hat die innige Bindung der beiden tief berührt.

Auch Birdie hat sich mit seiner süßen und bezaubernden Art direkt in mein Herz geschlichen. Ich musste öfters sehr über ihn schmunzeln, habe gleichzeitig aber auch zutiefst mit ihm mitgelitten. Mir tat es richtig weh mitzuerleben, dass er nicht der sein darf, der er sein möchte und kaum jemand aus seinem Umfeld Verständnis für ihn aufbringt. In der Schule wird er von seinen Mitschülerinnen gemobbt, weil er gerne glitzernde und schrille Klamotten trägt und sich schminkt; von den Lehrerinnen wird er aufgrund seines Äußeren ständig abgemahnt und auch sein Onkel Patrick zeigt sich kaum tolerant und verbietet seinem Neffen, sich so mädchenhaft zu kleiden.
Mir persönlich hat es ausgesprochen gut gefallen, wie die Autorin Birdies Geschlechtsidentität mit eingebunden hat. Sie wird mit viel Feingefühl und – soweit ich das beurteilen kann – sehr realistisch behandelt und sie vermittelt eine starke Message: Es ist okay, nicht zu wissen wie man sich sexuell identifiziert, es okay, anders zu sein.
Ein weiterer und ganz anderer Aspekt, der mich begeistern konnte, sind Jacks Beobachtungen, die sie in ihrem Notizbuch festhält und von denen wir im Verlauf der Geschichte einige zu lesen bekommen. Ich fand Jacks Notizen echt klasse. Sie bringen eine tolle Abwechslung mit ein und machen dieses Buch nur noch einzigartiger.

Neben Jack und Birdie dürfen wir noch viele weitere interessante Charaktere kennenlernen, die ebenfalls glaubhaft ausgearbeitet wurden. Da wären zum Beispiel die zwei grundverschiedenen Onkels unserer Geschwister, die beide äußerst schrullige Persönlichkeiten sind, das Herz aber am rechten Fleck tragen; die Imbissbesitzerin Rosie, die Onkel Carls große Liebe ist; und Janet, Jacks beste und schräge Freundin, die ich ganz besonders gerne mochte.

Gemeinsam mit den vielen unterschiedlichen Charakteren erlebt man als Leser*in eine sehr emotionale Zeit, in der unter anderem eine nicht ganz perfekt durchdachte Flucht, ein Heiratsantrag, Honey Bunny Buns und Wolfstage große Rollen spielen werden.
Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Mich haben die Geschehnisse durchweg packen und mitreißen können, sodass ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen konnte und es innerhalb kurzer Zeit mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen beendet habe.

Fazit: Fesselnd, unterhaltsam, ehrlich und berührend. Eine wunderschöne und einfühlsame Geschichte über Trauer, Freundschaft und Familie und den Mut, zu sich selbst zu stehen.
J. M. M. Nuanez ist mit „Birdie und ich“ ein ganz besonderer Debütroman gelungen, den ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann. Die Geschichte ist großartig geschrieben und mit vielen außergewöhnlichen Charakteren gespickt, sie steckt voller Herz, Humor und mutmachender Botschaften und ist traurig und hoffnungsvoll zugleich. Ich habe Jack und Birdie nur zu gerne auf ihrem Weg begleitet und vergebe 5 von 5 Sternen!

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