Eine Reise durch die Zeit
Goldener Boden02.04.1896: Der neunzehnjährige Gustav Hirsch erreicht über Ellis Island die Vereinigten Staaten von Amerika. Er flieht vor der Einziehung in die kaiserliche Armee aus der Stadt Stolp in Pommern und sucht ...
02.04.1896: Der neunzehnjährige Gustav Hirsch erreicht über Ellis Island die Vereinigten Staaten von Amerika. Er flieht vor der Einziehung in die kaiserliche Armee aus der Stadt Stolp in Pommern und sucht sein Glück in New York. Und er findet zumindest einen guten Start. Eine gute Anstellung und damit verbunden eine Unterkunft sind mehr, als viele andere haben. Und so baut er sich in Amerika eine Existenz auf. Und trotzdem kehrt er - aus persönlichen Gründen - bereits 1898 nach Deutschland zurück. Über die Zeit nach seiner Rückkehr erfährt man aber relativ wenig und auch das nur in Rückblicken. Der zweite Teil setzt erst 1935 wieder ein. Mir kam es im Buch (fast) wie eine andere Geschichte vor, da auch die handelnden Personen sich geändert haben, neben Gustav steht jetzt dessen Familie im Mittelpunkt.
Es entsteht ein sehr lebendiges Bild der Zeiten, in der dieser Roman spielt. Vor allem im zweiten Teil werden viele Facetten des Alltags während der Nazizeit und während der Flucht sehr einfühlsam geschildert. Man merkt diesem Buch an, dass unheimlich viel recherchiert wurde um ein möglichst vielschichtiges und genaues Bild dieser Zeit zu erzählen und dies ist in meinen Augen auch gelungen. Ein wirklich lesenswerter und interessanter Roman.