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Veröffentlicht am 23.09.2022

ein wunderbar magisches Detektivabenteuer

Detektei für magisches Unwesen – Drei Helden für ein Honigbrot
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Der 9jährige Jannik und seine Freundinnen Pola und Lulu sind eine Detektivbande in Kiesbach. Eher unfreiwillig, denn die Mädels haben so gar keine Lust, Janniks Leidenschaft für Detektivarbeit zu teilen.
Sie ...

Der 9jährige Jannik und seine Freundinnen Pola und Lulu sind eine Detektivbande in Kiesbach. Eher unfreiwillig, denn die Mädels haben so gar keine Lust, Janniks Leidenschaft für Detektivarbeit zu teilen.
Sie möchten auch nicht mit ihm ermitteln, als im Ort zuerst aus dem Feinkostladen etliche Gläser mit vergoldetem Honig gestohlen wurden, danach das Honigbrot von Oma Ilse, und danach der Honig aus den Bienenstöcken von Imker Thorsten.
Erst als Jannik durch Zufall die Leseratte Marianne sowie Peggory Jones, Geheimdienst für streng geheime Angelegenheiten, kennenlernt, die einem schrecklichen Verbrechen auf der Spur sind-überall verschwinden Fabelwesen-finden auch die Mädchen Gefallen am Ermitteln. Dem Honigdieb muss eine Falle gestellt werden!
Und dann ist da noch der neue Nachbar von Jannik, Herr Grauenmeier, der sich sehr verdächtig verhält.


Meine Meinung:
"Drei Helden für ein Honigbrot" ist der Auftakt der Reihe um eine neue Detektivbande, die es mit magischen Wesen zu tun hat.
Die phantasievolle Gestaltung der einzelnen Wesen ist liebevoll, alle sind unterschiedlich (zB Gurkentrolle, Wiesenschrate, Irrlichter, Ulkelfen), und so kann sich jedes Kind einen Favoriten herauspicken. Ganz vorne mit dabei ist bestimmt der Unsichtbär, der wirklich herzallerliebst ist (wenn er denn zu sehen ist ;)

Diese Geschichte ist eine 'typische' Detektivgeschichte, die in einer magischen Welt mit vielen Fabelwesen und Magie angesiedelt ist.
Die einfache, kindgerechte und leicht verständliche Schreibweise sowie die kurzen Kapitel regen auch Lesemuffel an, dranzubleiben.
Es gibt natürlich einen Bösewicht, der recht schnell klar ist und der seine fiesen Gedanken in die Tat umsetzten will, doch von den Kindern durch ihre Cleverness und ihren Mut überführt wird. Und selbstverständlich gibt es auch einen dümmlichen Polizisten, der durch seine Faulheit und seine Scheuklappen nie den Täter hätte ermitteln können und der ohne die Kinder aufgeschmissen gewesen wäre. Ist zwar etwas klischeebehaftet, sorgt aber für lustige Unterhaltung.

Besonders gut hat mir gefallen, dass Modernes (die Kids besitzen Handys) mit Altmodischem (Zaubersprüche in dicken alten Wälzern) verbunden ist.
Etliche detailreiche schwarz-weiß Illustrationen peppen die Geschichte auf und untermalen das Gelesene.


Fazit:
Eine 'typische' Detektivgeschichte phantasievoll umgesiedelt in eine magische Welt. Kindgerecht, lustig, modern, und natürlich spannend. Ein magisches Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

großartiger Auftakt: Tod im Kurort

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Baden-Baden, 1922. Alma Täuber, die als "Fräulein vom Amt" als Telefonistin arbeitet, hört eines Tages unbeabsichtigt ein Gespräch mit, in dem von einem "erledigten Auftrag bei den Kolonnaden" die Rede ...

Baden-Baden, 1922. Alma Täuber, die als "Fräulein vom Amt" als Telefonistin arbeitet, hört eines Tages unbeabsichtigt ein Gespräch mit, in dem von einem "erledigten Auftrag bei den Kolonnaden" die Rede ist.
Als am nächsten Tag von einer toten Frau in der Zeitung steht, die bei den Kolonnaden gefunden wurde, erkennt Alma sofort den Zusammenhang - nur bei der Polizei nimmt sie niemand ernst. Außer Kommissaranwärter Ludwig Schiller.


Meine Meinung:
"Die Nachricht des Mörders" ist der Auftakt der Reihe um das Fräulein vom Amt, Alma Täuber.
Der Schreibstil ist rasant und lebendig und es beginnt gleich mit einem spannenden Prolog, sodass man nur so durch die Seiten fliegt.
Alma ist sympathisch, taff und freiheitsliebend dargestellt, ebenso ihre beste Freundin Emmi Wolke. Beide sind berufstätig und leben gemeinsam bei einer grimmigen Vermieterin, deren Granteln einiges an Humor reinbringt.
Auch Almas Kombinationsgabe und ihre Hilfsbereitschaft muss hervorgehoben werden, denn sie ist wohl die einzige, die den Mord an den beiden Frauen erkennt (ja, es gibt noch eine weitere Tote) und aufklären will. Nur der junge Kommissariatsanwärter Ludwig Schiller glaubt ihr und will ihr helfen, die 'restliche Polizei' hat keinerlei Verlangen danach, was einfach nur unfassbar ist. Frauen, und besonders Prostituierte, hatten damals keinen Stellenwert.
Natürlich bringt Alma sich durch ihre Neugier und das Vordringen in die ihr unbekannten Glücksspiel-Unterwelt in Gefahr (ich glaube, das ist schon obligatorisch, egal bei welcher Art von Krimi/Thriller ;)

Die historischen Hintergrundinfos, v.a. über das soziale Leben in den 1920ern, die Inflation und besonders die Stellung von Frauen bzgl. Arbeit und Heirat ist detailliert dargestellt und gibt natürlich ein aufregendes Hintergrundsetting für einen Kriminalfall. Die Infos über die damalige Art und Technik der Telefonie und die Aufgaben der Telefonistinnen fand ich wahnsinnig spannend und interessant.
Auch die Sprache ist teilweise an die Zeit angepasst und benutzt Ausdrücke, die schon fast in Vergessenheit geraten sind.

Das Privatleben der Protagonoistin(nen) - denn Emmi kann man eigentlich auch dazuzählen, auch wenn sie nicht im Titel erwähnt wird - nimmt genauso viel Raum ein wie der Kriminalfall. Beides ist interessant, das Private vorhersehbar, der Fall komplex, spannend und mit einer plausiblen und glaubwürdigen Auflösung, auch wenn ich schon bald den Täter in Verdacht hatte. Der Grund für die Taten hat mich allerdings überrascht und betroffen gemacht.


Fazit:
Gelungener Auftakt einer historischen Krimi-Reihe, die grandios zu werden scheint, um eine sympathische und taffe Protagonistin mit einem komplexen, spannenden Fall und vielen interessanten historischen Infos.

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Veröffentlicht am 27.08.2022

humorvoller cosy-Schrebergarten-Krimi

Rosenkohl und tote Bete
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Als ich diesen genialen Titel sah, wusste ich sofort: dieses Buch muss ich lesen!! :D

Manne Nowak, Polizist in Rente und Vorsitzender des Berliner Schrebergartenvereins 'Harmonie', bekommt neue Nachbarn ...

Als ich diesen genialen Titel sah, wusste ich sofort: dieses Buch muss ich lesen!! :D

Manne Nowak, Polizist in Rente und Vorsitzender des Berliner Schrebergartenvereins 'Harmonie', bekommt neue Nachbarn in seinem Schrebergartenidyll: Caro und Eike von Ribbek, mit denen er nicht einverstanden ist: zu laut, zu schrill, kein grüner Daumen.
Doch als Caro in ihrem Gemüsebeet eine verbuddelte Leiche findet, die sich als ehemaliger Nachbar und Freund von Manne herausstellt, und dieser dann als Tatverdächtiger gehandelt wird, machen sich Caro und Manne selbst an die Ermittlungen, um Manne von allem Verdacht freizusprechen.


Meine Meinung:
Die Geschichte ist so witzig geschrieben, man hat ständig ein Schmunzeln auf den Lippen; die Charaktere sind schrullig - vor allem Manne, der nur in Ruhe gärtnern will, aber nun mit der lauten und schrillen Caro zusammenarbeiten 'muss', die einfach wild drauflosprescht. Es ist also immer was los!
Jedoch ist Caro total sympathisch, sie hat das Herz am rechten Fleck, will helfen, packt alles an und hat gute Ideen (nur halt keinen grünen Daumen - aber ich bin sicher, das wird Manne ihr noch beibringen ;)
Auch das typische Schrebergartenklischee wird aufs Korn genommen, doch erkennt man sofort den Zusammenhalt der Gemeinschaft, was einfach nur wunderschön und idyllisch ist. Hilfsbereitschaft wird groß geschrieben, allerdings auch die Neugier ;)
Die Polizei ist leider klischeehaft etwas dümmlich und mit Scheuklappen dargestellt, da sie sich auf Manne als Tatverdächtigen versteift und in keine weitere Richtung mehr ermittelt wird, da Manne mit dem toten Kalle befreundet und benachbart war, und die beiden einen schlimmen Streit und danach keinen Kontakt mehr hatten.
Überraschenderweise ist der Fall selbst komplexer und spannender, als das Kleingarten-Klischee erwarten lässt. Nach und nach decken Manne und Caro Geheimnisse auf, dessen Puzzleteile Stück für Stück ein Ganzes und den Weg zur Lösung ergeben.

Schön finde ich, dass es in der vorderen Buchklappe einen Plan des Kleingartenvereins 'Harmonie' gibt, so kann man die Wege von Caro und Manne (zumindest in der Kleingartenanlage) super nachvollziehen.


Fazit:
Humorvoller und turbulenter Cosy-Crime im Schrebergartenidyll mit sympathischen Protagonisten und einem spannenden Fall.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Weihnachten auf Island, ein großer Streit und eine aufregende Fohlengeburt

Mein Feuerpferd - Sturmfohlen
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Die 10-jährige Eva verbringt Weihnachten und Neujahr bei ihrem Vater, dessen neuer Frau Hrönn und ihrem Babybruder Björn in Island, weil ihre Mutter, eine Seriendarstellerin, drehen muss und nicht auf ...

Die 10-jährige Eva verbringt Weihnachten und Neujahr bei ihrem Vater, dessen neuer Frau Hrönn und ihrem Babybruder Björn in Island, weil ihre Mutter, eine Seriendarstellerin, drehen muss und nicht auf sie aufpassen kann.
Eva liebt ihre Zweitfamilie, sie liebt Island; und natürlich ganz besonders ihr Islandpferd Eldur. In Aron vom Nachbarhof findet sie einen neuen Freund.
Doch dann kommt Emma, die 13-jährige Nichte von Hrönn, und plötzlich ist alles anders: denn Emma verhält sich fies und hinterhältig und macht Evas schönes Leben auf Island zur Hölle.
Ausgerechnet in einer schlimmen Schneesturmnacht, als die Mädchen alleine sind, bekommt Gusta ihr Fohlen, doch sie hat sich schwer verletzt. Können die Mädchen Mutterstute und Fohlen retten?


Meine Meinung:
"Sturmfohlen" ist der zweite Teil der "Mein Feuerpferd"-Reihe, der aber problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gelesen werden kann, denn alles wichtige aus Teil eins ist in kleinen Häppchen in der Geschichte integriert.
Die Schreibweise ist so toll und lebendig, man fiebert richtig mit Eva mit. Vor allem, weil Eva ihre Erlebnisse aus ich-Sicht erzählt, sodass man noch tiefer in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen kann und so richtig mit ihr mitfühlen kann. Verstärkt wird das ganze noch durch kurze Tagebucheinträge.

Natürlich ist Evas Beziehung zu Eldur ganz wichtig und wunderbar, aber mehr noch fiebert man bei den Streitigkeiten zwischen Emma und Eva mit. Warum Emma so fies zu Eva ist, war schnell und eindeutig klar - doch erst als man die genauen Gründe erfahren hat, die logisch und nachvollziehbar sind, kann man Sympathie mit Emma empfinden. Die Art und Weise, wie sich Emmas Verhalten gewandelt hat, waren sehr authentisch.
Ebenso, wie diese dramatische Fohlengeburt alles wieder ins Lot gebracht hat: die Beziehung zwischen Emma und Eva, und zwischen Eldur und Vindur. Weil allen plötzlich nur mehr die Sicherheit von Fohlen und Mutterstute wichtig war, und alle zusammengeholfen haben!! Sehr schön!
Somit lernt man hier viel über soziales Miteinander.
In diesem Buch kommt ganz viel Islandfeeling rüber, die raue Landschaft ist eindrücklich beschrieben; ebenso wie die Wetterlage. Sturm und Schnee, brrr, man bibbert richtig beim Lesen.
Besonders toll und spannend fand ich, dass man auch viel über isländische Weihnachtsbräuche erfährt, die so ganz anders sind als die unsrigen.


Fazit:
Ein warmherziges und mitreißendes Kinderbuch, in dem es nicht nur um Islandpferde geht, sondern um Familie, Freundschaft, erste Verliebtheit, Streitigkeiten und Verzeihen. Ich freue mich schon sehr auf den Abschlussband!

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Veröffentlicht am 03.07.2022

tolle Freundschaftsgeschichte

Pfeffer & Minze – Zusammen sind wir unschlagbar! (Pfeffer & Minze 1)
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Die 12jährige Millie Minze erzählt in Tagebuchform über ihre Erlebnisse zu Schulschluss bzw Anfang der Ferien.
Da es in ich-Form geschrieben ist, bekommt man ihre Gefühle und Gedanken intensiv mit.
Millie ...

Die 12jährige Millie Minze erzählt in Tagebuchform über ihre Erlebnisse zu Schulschluss bzw Anfang der Ferien.
Da es in ich-Form geschrieben ist, bekommt man ihre Gefühle und Gedanken intensiv mit.
Millie hat eine beste Freundin: Juna Pfeff. Deshalb sind sie gemeinsam: Pfeffer&Minze.
Millie, die Probleme in Mathe hat, etwas schüchtern ist, aber das Herz am rechten Fleck. Und die aufgedrehte, extrovertierte Juna hat immer viele (mehr oder weniger) gute Einfälle zur Problemlösung. Durch diese Verschiedenheit kann sich auch jede Leserin mit einer der beiden Charaktere identifizieren.

Zuerst muss die Schummelei bei der Mathe-Klausur gerichtet werden, was sehr witzig zu lesen ist! Die fiese Bella-Grace hat ihr da ordentlich Probleme bereitet, so eine gemeine Kuh! Hier ist es der Autorin sehr gut gelungen, die Emotionen rüberzubringen, sodass man als Leser mit Millie mitfiebert!
Doch das eigentliche Abenteuer ist die Rettung von Rosis kleiner Imbissbude, wo Millie und Juna oft ihre Zeit verbringen. Denn ausgerechnet Bella-Graces Vater ist der Vermieter, Rosi hat Mietschulden, und Bella-Grace hat sich in den Kopf gesetzt, einen veganen Imbiss zu eröffnen.

Die Mädchen haben tolle Ideen für die Rettungsaktion, um Geld zu beschaffen, damit die ausstehenden Schulden bezahlt werden können und die Kündigung des Mietvertrags somit hinfällig ist.
Ich finde es toll, wie alle zusammenhalten, um Rosis Imbiss zu retten. Vor allem Rosis Sohn Rocco, sein Hund Romeo und dessen Hundefreunde sind voll dabei und helfen, wo es nur geht!
Dieses Buch übermittelt somit wichtige Werte wie Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, und über sich hinauszuwachsen. Und natürlich Familie, Freundschaft, Schule und Ehrlichkeit. Und den Mut, Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen.


Fazit:
Humorvolles Buch über zwei beste Freundinnen, über Familie, Freundschaft und Zusammenhalt, das auch einen kleinen Krimi beinhaltet.

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