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Veröffentlicht am 15.06.2020

Eine veilchenblaue Liebesgeschichte mit etwas zu dramatischem Ende

A Wish for Us
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„Und wie er dich ansieht.“
„Wie denn?“
„Als wärst du seine Luft zum Atmen. Als wärst du das Wasser, das jedes Höllenfeuer, das in ihm tobt, löschen kann.“

„Sie ist alles, East.“ „Verdammt alles.“

„Es ...

„Und wie er dich ansieht.“
„Wie denn?“
„Als wärst du seine Luft zum Atmen. Als wärst du das Wasser, das jedes Höllenfeuer, das in ihm tobt, löschen kann.“

„Sie ist alles, East.“ „Verdammt alles.“

„Es ist schwer einen Menschen nicht zu mögen, wenn man weiß, dass er leidet.“

Bei A Wish for Us handelt es sich um einen NewAdult Roman aus dem Lyx-Verlag von der Autorin Tillie Cole, welcher mich mit seiner Emotionalität und Wortgewandtheit mehr als sehr von sich überzeugen könnte. Außerdem wird sich in dieser so berührenden Geschichte sensibel mit wichtigen und tiefgründigen Themen auseinandergesetzt, wodurch sich dieses Buch meiner Meinung nach nochmal von den vielen anderen Geschichten in diesem Genre positiv absetzt. Legt die Taschentücher bereit und genießt unglaubliche Lesemomente mit der veilchenblauen Liebesgeschichte um Bonnie Faraday und Cromwell Dean.
Das Cover ist einfach wunderschön gestaltet. Und vielleicht ist das Wort wunderschön in diesem Fall für mein persönliches Empfinden sogar noch zu schwach, um meine Liebe für dieses Cover auszudrücken. Und neben dieser wunderschönen Gestaltung passt das Cover auch einfach perfekt zu der Geschichte, welche in A Wish for Us erzählt wird. Zu der tatsächlichen Geschichte werde ich hier nun keine Zusammenfassung einfügen, da der Klappentext wirklich perfekt, ohne zu viel von den Geschehnissen des Buches zu verraten.
Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von den beiden Hauptprotagonisten Bonnie und Cromwell geschrieben, so dass man während des Verlaufs der Geschichte die Gedanken und Gefühle der beiden Protagonisten unglaublich gut nachvollziehen kann. Der Schreibstil von Tillie Cole ist so unglaublich gut und mit Worten, auch mit Superlativen, meiner Meinung nach einfach nicht zu beschreiben.
Mitreißend. Emotional. Authentisch. Wortgewandt.
Und trotzdem so, dass ich als Leser wirklich in die Geschichte eintauchen konnte und nur so durch jede Seite durchgeflogen bin (vielleicht habe ich jeden Leseabschnitt an einem Tage durchgelesen und wollte das Buch danach nicht aus der Hand legen, vielleicht). Im Prinzip könnte ich hier nun seitenweise Zitate aus dem Buch einfügen, um meinen Standpunkt noch zu verdeutlichen, aber die drei am Anfang sollten hoffentlich reichen.
Aber nun zum Wichtigsten und den beiden Protogonisten in diesem Buch – Bonnie Faraday und Cromwell Dean.
Bei beiden handelt es sich um unperfekte junge Menschen mit ihren eigenen Problemen und Macken, welche die beiden Charaktere so unglaublich authentisch für den Leser machen.
Bonnie, eine ehrgeizige, liebenswürdige, unfassbar starke und fürsorgliche junge Musikstudentin trifft in dieser Geschichte auf den erfolgreichen DJ Cromwell Dean, welcher an ihrer Universität anfängt zu studieren und so lernen sich die beiden so unterschiedlichen Personen bei einem gemeinsamen Kursprojekt kennen. Die Charakterentwicklung, die der Leser im Laufe der Geschichte von Cromwell miterleben darf, ist einfach wunderschön, denn zu Beginn der Geschichte macht sich der eher uncharmante Einzelgänger eher weniger beliebt beim Leser. Besonders gefallen haben mir die spannungsgeladenen Konversationen zwischen den beiden Hauptprotagonisten, wo zwar die Funken zwischen den beiden deutlich spürbar waren, mich jedoch auch das ein um das andere Mal zum Schmunzeln gebracht haben.
Auch die Nebencharaktere sind alle einzigartig und jeder auf seine Weise herausgearbeitet und sinnvoll in dieser Geschichte. Easton Faraday, der Bruder von Bonnie und Mitbewohner von Cromwell, der mit seiner eigenen (Neben-)Geschichte ebenfalls mein Herz zum Zerbrechen gebracht hat, auch wenn ich mir hier vielleicht noch ein klein wenig mehr Beachtung gewünscht hätte. Der Professor, welcher Cromwell an die Universität holt und nie seinen Glauben an diesen Jungen verliert. Die Eltern. Die Freunde.
Der einzige Aspekt, welche mich tatsächlich nicht hundertprozentig von sich überzeugen konnte, war dann das Ende dieser mitreißenden Liebesgeschichte. Denn es war mir ein wenig zu viel Drama. Und in diesem Fall handelt es sich so gar nicht um diesen typische Hin- und Her und wieder Hin- und Her-Drama im Laufe der Geschichte, sondern um wirklich jedes Drama, welches man in diese Liebesgeschichte nur einbauen könnte. Und das war mir ein wenig zu viel, da in meiner persönlichen Meinung dadurch auch nicht jeder Aspekt ausreichend behandelt wurde. Und der Epilog hat mich dann ehrlich gesagt mehr als enttäuscht, da dieser für mich weder authentisch noch realistisch war.
Für mich war A Wish for Us das erste Buch von der Autorin Tillie Cole, aber es wird definitiv nicht das letzte Buch von ihr gewesen sein, welches von mir verschlungen wird! Mal sehen, ob ich auf die weiteren Erscheinung auf Deutsch warten kann oder ob die Geschichten schon auf Englisch gelesen werden.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich die veilchenblaue Liebesgeschichte um Bonnie & Cromwell wirklich allen nur ans Herz legen kann – lest sie und erlebt die gesamte Gefühlsachterbahn mit den beiden ♥

  • Einzelne Kategorien
  • Gefühl
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.08.2019

Es ist nur ein Spiel...

Caraval
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"Willkommen, willkommen in Caraval! Dies ist die großartigste Vorstellung an Land und auf Meer. Ihr werdet Wunder erleben, wie sie viele Menschen ihr Leben lang nicht begegnen."

Caraval - Es ist nur ...

"Willkommen, willkommen in Caraval! Dies ist die großartigste Vorstellung an Land und auf Meer. Ihr werdet Wunder erleben, wie sie viele Menschen ihr Leben lang nicht begegnen."

Caraval - Es ist nur ein Spiel...
Autorin: Stephanie Garber
ungekürztes Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch

Klappentext: Scarlett fürchtet sich vor ihrem Vater, dem grausamen Governor der Insel Trisda. Sie sehnt sich danach, die Heimat zu verlassen und an dem legendären Spiel Caraval teilzunehmen, das die magische Erfüllung von Wünschen, Abenteuer und Freiheit verspricht. Als Scarlett vor ihrem Vater flieht und Caraval zum ersten Mal betritt, fühlt sie sich am Ziel ihrer Träume. Doch etwas Dunkles und Geheimnisvolles umgibt das verzauberte Spiel. Ist Caraval wirklich das, was Scarlett sich erhofft hat? Plötzlich befindet sie sich mitten in einer Welt, in der es um Leben und Tod geht.

Meine persönliche Meinung:
Zunächst bin ich auf dieses Buch durch das wirklich wunderschöne Cover aufmerksam geworden. Ich habe dieses Buch, den ersten Teil einer Triologie, in einer kleinen Leserunde mit wunderbaren Menschen gelesen. Wir haben uns jeden Abend nach dem jeweiligen Abschnitt angeregt ausgetauscht, denn dazu bietet das Buch mehr als genug Möglichkeiten. Das Buch ist einfach wunderbar geschrieben, die Spielorte sehr detaillreich beschrieben und die Autorin schafft es wirklich, den Leser immer wieder hinters Licht zu führen. Jeden Abend hatten wir andere Theorien, welche nach dem nächsten Abschnitt wieder völlig geändert wurden. Die Geschichte, welche zwar aus der Sicht von Scar beschrieben wird, jedoch aus der allwissenenden Perspektive, ist ununterbrochen spannend und weist so viele unerwartete Wendungen auf, aber ich werden jetzt nichts spoilern. Ich musste mich jeden Tag wirklich zusammenreißen nur den festgelegten Abschnitt zu lesen. Insgesamt kann ich abschließend nur sagen, dass ich das Buch wirklich jedem empfehlen kann. Lest es selbst und taucht in die magische Welt von Caraval ein.
Nun geht es für mich mit der selben Leserunde an den zweiten Band - Legendary. Ich freue mich schon!

Veröffentlicht am 18.06.2023

trotz kleinerer Schwächen hat mich die Geschichte eindeutig gefangen genommen

The Darkest Gold – Die Gefangene
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Bei The Darkest Gold - Die Gefangene handelt es sich um den Auftaktbad der fünfteiligen The Darkest Gold-Reihe aus der Feder der amerikanischen Autorin Raven Kennedy rund um Auren, die goldene Favoriten ...

Bei The Darkest Gold - Die Gefangene handelt es sich um den Auftaktbad der fünfteiligen The Darkest Gold-Reihe aus der Feder der amerikanischen Autorin Raven Kennedy rund um Auren, die goldene Favoriten des Königs Midas, sowie den Machenschaften des sechsten Königreichs von Orea.
Zu der fantastischen The Darkest Gold-Reihe gehören ebenfalls die Folgebände The Darkest Gold – Die Verräterin (erschien zeitglich mit dem Auftaktband), The Darkest Gold – Die Geliebte (Erscheinungstermin: 12. September 2023), The Darkest Gold – Die Kämpferin (Erscheinungstermin: 12. Dezember) und The Darkest Gold – Die Befreite (Erscheinungstermin: 16. April 2024). Die Geschichte um unsere Hauptprotagonistin Auren und die vielen anderen Charaktere ist nicht einmal ansatzweise mit dem ersten Band der Reihe abgeschlossen. Ich warne hier gerne gleich einmal vor, dass The Darkest Gold – Die Gefangene mit einem relativ fiesen Cliffhanger endet und ich versichere euch, dass ihr die Geschichte um Auren sofort weiterlesen wollt! Gut, dass der zweite Band zeitgleich erschienen ist; auch wenn ich jetzt schon ein wenig Angst habe diesen zu beenden, denn dann heißt es erst einmal warten. Und warten. Und warten….

Selbstverständlich bin ich durch den überdimensional großen Hype auf den verschiedensten SocialMedia-Plattformen auf die The Darkest Gold-Reihe aufmerksam geworden und bin dementsprechend mit sehr großer Neugier und auch relativ hohen Erwartungen an die Geschichte um die goldgeküsste Auren gegangen. Während das erste Drittel des Buches meine Erwartungen noch nicht erfüllen konnte und mich eher skeptisch und fast enttäuscht auf der Couch hat sitzen lassen, so muss ich gestehen, dass die letzten beiden Drittel mich dann dennoch überzeugen konnten. Gerade hinsichtlich des ganzen – noch ungenutzten – Potentials, welches in den folgenden Bänden sicherlich noch ausgeschöpft wird…
Die Cover der The Darkest Gold-Reihe sind in meinen Augen wirklich wunderschön und thematisch passend. Ich glaube ehrlicherweise sogar, dass das Cover von Band 1 mein kleiner heimlicher Favorit ist. Auch liebe ich es persönlich, dass die Buchrücken harmonisch ineinander übergehen – ein wirklicher Hingucker im Bücherregal. Auch das kleine, aber feine Detail, dass die Untertitel insgesamt ein abgerundetes Bild ergeben, hat es mir sehr angetan.
Gerade zu Beginn der Geschichte ist die Ausdrucksweise sehr brutal und vulgär, passt aber perfekt zu der Atmosphäre, die zu Beginn der Geschichte geschaffen wird. Ansonsten ist der Schreibstil flüssig und angenehm. Raven Kennedy schafft es mit ihren Worten unfassbar gut eine Atmosphäre zu schaffen und Emotionen zu vermitteln, auch wenn diese nicht immer positiver Natur sind. In genau dem richtigen Moment gibt es für die Leser:innen die genau richtigen Details, sodass mich das Worlbuilding bisher überzeugen konnten. Jedoch kam das Magiesystem da noch nicht ganz mit; die Magie ist noch geheimnisvoll und zaghaft in der Anzahl der Erscheinungen während der Geschichte, aber sie gibt uns dennoch einen ziemlich immensen Eindruck in ihrer Macht und Qualität, was bei mir für sehr viel Faszination und Neugierde gesorgt hat.
Auren, aus deren Sicht die Geschichte nahezu ausschließlich erzählt wird, ist ein sehr interessanter und komplexer Charakter. Von Zeit zu Zeit wollte ich sie wegen ihrer Naivität schütteln, dann aufgrund ihrer tiefgehenden Trauer in den Arm nehmen und trösten. Wollte mit ihr gemeinsam ein Glas Wein trinken und quatschen, nur um sie danach anzuschreien, weil sie nicht so für sich eingestanden ist wie sie sollte. Und dennoch konnte ich häufig – und mit etwas Distanz – all ihre Besonderheiten, ihre Art und Weise, ihr Denken und Handeln begreifen, nachempfinden und sogar irgendwie verstehen. Auch wenn ich beim Lesen einige (Neben-)Charaktere gehasst habe, so konnte ich sie doch irgendwie verstehen. Ihre Handlungen und ihre Intentionen nachvollziehen. Sie alle waren sehr gut ausgearbeitet, sodass sie authentisch waren. Besonders nach dem Ende sehne und verzehre ich mich danach über ein paar bestimmte Charaktere noch mehr zu erfahren. Beziehungsweise hauptsächlich nur über zwei: unserer Protagonisten Auren und einen ganz bestimmten mysteriösen Nebencharakter. Hier sehe ich besonders bei der weiblichen Protagonistin noch unsagbar viel charakterliches Entwicklungspotential, was die Vorfreude auf die Folgebände noch stärker werden lässt. Wo ich am Anfang noch so emotional distanziert war, habe ich am Ende Rotz und Eimer geweint. Mit Auren. Und um Auren. Mein Herz hat für sie geschlagen. Und für sie geblutet. Diese Geschichte hat mich so unfassbar viel fühlen lassen, sodass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Konnte.
Die Geschichte in The Darkest Gold – Die Gefangene ist roh, unglaublich gewalttätig und dunkel, aber das verleiht ihr realistische Tiefe und einen süchtig machenden, makabren Charme, der mich faszinierend und fesseln konnte. Gefangen gehalten hat.

abschließendes Fazit:
Nach kleineren Anfangsschwierigkeiten hat mich die in The Darkest Gold – Die Gefangene erzählte Geschichte wortwörtlich gefangen genommen und nicht mehr losgelassen. Und am Ende wollte ich mich auch gar nicht mehr befreien, habe mich nicht mehr gewehrt und mich meinem Schicksal ergeben. Die einzelnen Worte haben eine unfassbare Sogwirkung auf mich ausgeübt und ich habe mich zusammen mit Auren in der düsteren und brutalen Welt von Orea verloren.
Für mich hat es aufgrund des Einstiegs nicht ganz für ein Highlight gereicht, aber das Potential ist eindeutig da und ich bin positiv optimistisch, dass die Folgebände der düsteren Fantasy-Reihe und rückblickend dann vielleicht auch die ganze Reihe ein Lesehighlight darstellen könnten.

Veröffentlicht am 04.04.2023

authentisch und echter als echt – eine ergreifende Liebesgeschichte

Jetzt sind wir echt (Jetzt-Trilogie, Band 1)
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„Weil ich mich […] zu klein, zu leise, zu laut, zu dick, zu dünn, ganz einfach immer zu zu und niemals gut genug fühlte.“ Vergangenheitsform. Nicht Gegenwartsform, denn dieses Buch sorgt dafür, dass man ...

„Weil ich mich […] zu klein, zu leise, zu laut, zu dick, zu dünn, ganz einfach immer zu zu und niemals gut genug fühlte.“ Vergangenheitsform. Nicht Gegenwartsform, denn dieses Buch sorgt dafür, dass man sich ganz einfach verstanden fühlt und dann fühlt man sich plötzlich nicht mehr zu klein, zu laut, zu dick, nicht mehr zu zu, sondern gut genug. Einfach gut genug.

Bei Jetzt sind wir echt handelt es sich um den ersten Band der dreiteilige Jetzt-Reihe aus der Feder der deutschen Autorin Gabriella Santos de Lima rund um die drei Freundinnen Lucy, Tillie und Manda, welche gemeinsam für ihre Werte, Vorstellungen und Wünsche einstehen, um toxische (Nicht-)Beziehungen, Leistungsdruck und darum., wie wichtig offene und ehrliche Kommunikation ist – sowohl in der Freundschaft, in der Liebe als auch zu sich selbst. Zu der Jetzt-Trilogie gehören ebenfalls Jetzt sind wir eins (angekündigter Erscheinungstermin Herbst 2023) und Jetzt sind wir endlos (angekündigter Erscheinungstermin Frühjahr 2024). Das Buch und die (Liebes-)Geschichte um Lucy und Gregor ist jedoch in sich abgeschlossen. Es tauchen allerdings bereits teilweise die Protagonisten, zumeist weitere Studierende der Universität Köln, aus den weiteren Folgebänden auf. Da die einzelnen Geschichten chronologisch aufeinander aufbauend erzählt werden, empfiehlt es sich die dreiteilige NewAdult-Reihe mit Jetzt sind wir echt zu starten und anschließend die Geschichten um Tillie und Jonathan (Jetzt sind wir eins) sowie Manda und Émil (Jetzt sind wir endlos) zu lesen.

Ich hatte mich schon in das Cover verliebt gehabt, aber auch innerlich ist das Buch einfach wunderschön. Es war die erste Geschichte, die ich von der Autorin gelesen habe und schon nach wenigen Worten hatte sie mich gefangen genommen. Es sind nur einzelne Buchstaben, sie bilden Worte und dennoch lassen sie mich so viel fühlen. So unfassbar viel. Der Schreibstil der Autorin hat mich gefangen genommen und ich bin schon sehr arg verliebt. Er ist einzigartig, wortgewaltig, poetisch und dennoch authentisch. Ich mochte die eher kürzeren Kapitel. Ich mochte die verschiedenen Sichten. Die Sprünge zwischen dem Hier und Jetzt sowie dem Damals. Mochte Lucy, und irgendwie auch Gregor. Beide Charaktere sind absolut nicht perfekt, haben Ecken und Kanten, aber sie sind echt. Auch ihre Liebe ist keinesfalls perfekt. Aber wer braucht auch schon perfekt, wenn er echt haben kann?
Ich war fasziniert, dass die Geschichte gleichzeitig unfassbar schnell und doch langsam erzählt wird. Es war nie langweilig, aber auch nie überladen. Ich mochte das Authentische. Die Menschen. Die ganze Atmosphäre. Ich war gefangen. In der Geschichte. In jedem Kapitel. In jedem Satz und jedem Wort.
Die Charaktere waren so individuell, besonders, authentisch. Ich mochte die Charaktere, die Charakterentwicklungen, die Atmosphäre, die Zeitsprünge im Jetzt und Damals. Die Geschichte um die beiden sehr. So sehr. Kleine Kritikpunkte hat bei mir ein wenig der Plot an sich. Ich konnte Gregors Verhalten im Damals nicht wirklich nachvollziehen, konnte dann im Jetzt aber nicht so ganz Lucy’s Gedanken und Handlungen verstehen. Hier reichten im Verlauf der Geschichte die wunderschönen Worte nicht mehr aus und ich war handlungstechnisch teilweise ein wenig enttäuscht von dem Buch. Und gerade das letzte Drama hätte für mich in dieser Geschichte absolut nicht sein müssen und wirkte aufgrund der für mich fehlenden Nachvollziehbarkeit auch künstlich konstruiert und nicht mehr so authentisch wie der Rest der vorhergegangenen Erzählung.

abschließendes Fazit:
In Jetzt sind wir echt erzählt Gabriella Santos de Lima eine Second Chance-Liebesgeschichte, welche besonders mit poetischem und wortgewaltigem Schreibstil überzeugt. Kleinere Schwächen hinsichtlich des Handlungsgeschehen sorgen dafür, dass es bei mir nicht ganz für ein Highlight gereicht hat. Dennoch möchte ich gerne Lugor’s Geschichte jedem wärmsten ans Herz legen.

Veröffentlicht am 27.08.2022

Spannender Dilogie-Auftakt, der trotz Längen überzeugen kann

Every Little Secret
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„Wird es leichter mit der Zeit?“
„Nein, aber du wirst stärker.“
- Seite 298, Every Little Secret von Kim Nina Ocker

Bei Every Little Secret handelt es sich um den ersten Band der Secret Legacy-Dilogie ...

„Wird es leichter mit der Zeit?“
„Nein, aber du wirst stärker.“

- Seite 298, Every Little Secret von Kim Nina Ocker

Bei Every Little Secret handelt es sich um den ersten Band der Secret Legacy-Dilogie aus der Feder der deutschen Autorin Kim Nina Ocker rund um Julie, Caleb, ein unerwartetes Erbe und eine noch unerwartetere Bedrohung….
Zu der Secret Legacy-Dilogie gehört ebenfalls der finale Folgeband Every Little Lie, welcher am 23. Dezember 2022 im lyx-Verlag erscheinen wird und eine direkte Fortsetzung der Geschichte um Julie und Caleb darstellt. Das Buch ist dementsprechend nicht in sich abgeschlossen, endet meinem Empfinden nach unfassbar verwirrend und mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger. Es ist somit nicht nur empfehlenswert, sondern meiner Meinung nach auch unabdingbar, zunächst Every Little Secret zu lesen und anschließend die (Liebes-)Geschichte um Julie und Caleb mit Every Little Lie zu beenden.

Ich liebe Enemies to Lovers-Geschichten und nach dem Klappentext und der Leseprobe war klar, dass Julie und Caleb zunächst definitiv eher Enemies sein werden, bevor sie dann endlich zu Lovern werden und wenn dann auch noch ein bisschen Forbidden-Love durch Adoptivstiefgeschwister reinkommt und das ganze in der New Yorker High Society spielt, es kann nicht besser werden...♥
Nach dem ersten Satz des Prologs habe ich das Gefühl, dass Kim Nina Ocker Colleen Hoover irgendwann noch einmal den Titel der Queen der ersten Sätze streitig machen könnte....
Aber schon ab dem ersten Satz war ich absolut vollkommen und unwiderruflich in der (Liebes-)Geschichte um Julie und Caleb gefangen!
Rückblickend finde ich den Prolog persönlich leider nicht gut. Nach den wenigen Seiten sind schon so viele Fragen offen, auf die ich im weiteren Verlauf der Geschichte vergeblich auf Antworten gewartet habe. Der Prolog spielt in einer Zukunft, welche am Ende des ersten Bands der Secret Legacy-Dilogie noch nicht erreicht ist. Der Prolog setzt eine Erwartungshaltung, die retroperspektivisch betrachtet nicht erfüllt wurde. Auch der Klappentext weist im Nachhinein Schwächen auf, da der Satz „Ich wurde getäuscht. Mit jeder kleinen Lüge, mit jedem kleinen Geheimnis.“ für mich absolut nicht zu der im Buch erzählten Geschichte passt.
Der Schreibstil von Kim Nina Ocker ist wie gewohnt wunderschön, locker leicht und flüssig. Die gesamte Geschichte über hat mich dieser präzise, intensive und einzigartig gefühlvolle Schreibstil wieder vollkommen mitgerissen und begeistert. Die so passend gewählten Worte sorgen dafür, dass ich so unglaublich schnell in die Geschichte reingefunden habe und der New Yorker Welt nicht mehr entfliehen konnte.
Die Autorin hat es außergewöhnlicherweise geschafft, dass ich die Charaktere schon nach einer so kurzen Zeit so sehr ins Herz geschlossen hatte. Ich konnte mich zu Beginn sehr mit Julie identifizieren und ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen nachvollziehen. Das hat leider im Laufe des Buches von Kapitel zu Kapitel abgenommen. Viele ihre unfassbar leichtsinnigen Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen. Noch dazu haben genau diese leichtsinnigen Entscheidungen nach meinem Empfinden für die ein oder andere unnötige Länge im Buch gesorgt und die, zunächst authentische, Spannung eher künstlich aufrechterhalten.
Auch mit Caleb bin ich bis zum Ende leider nicht ganz warm geworden. Dieses Gefühl wurde durch das Ende nur noch einmal bestärkt.
Dennoch mochte ich es sehr, dass sich die Liebesbeziehung zwischen Julie und Caleb langsam entwickelt hat. Von Streitereien zu liebevollen Neckereien. Von nicht mögen zu vielleicht sogar etwas mehr als nur mögen. Wie man als Leser:in miterleben und mitfühlen konnte, wie sich Vertrauen und Zuneigung langsam aufgebaut hat. Wie die beiden endlich mal die richtige Person zur richtigen Zeit füreinander sein konnten.
Und auch wenn einige Aktionen etwas kindisch und unreif waren, liebte ich den immer wieder auftauchenden Hauch Humor sehr. Ich finde, dass Kim Nina Ocker die perfekte Mischung zwischen ernst und humorvoll geschaffen hat. Zwischen Hass und Liebe. Zwischen arm und reich. Ich finde die ganzen Gegensätze sind ganz wunderbar in die Geschichte eingearbeitet worden.
Ich bin so unfassbar verwirrt von dem Ende, irgendwie habe ich es gelesen und nicht verstanden. So absolut null. Und auch der Austausch mit verschiedenen Leserinnen und Lesern konnte keine Klarheit bezüglich des Endes bringen. Was mich bedauerlicherweise irgendwie mit einem enttäuschten Gefühl zurücklässt….

abschließendes Fazit:
Auch wenn das Potential für ein 5-Sterne-Buch definitiv da gewesen wäre, hat Every Little Secret durch ein paar kleinere Kritikpunkte, welche sich leider besonders zum Ende hin gehäuft haben, es leider für mich persönlich nicht zu einem Jahreshighlight geschafft. Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen und für viele wundervolle Lesemomente gesorgt.

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