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Veröffentlicht am 15.09.2022

Über den Wolken

Die Wolkenstürmerin
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In „Die Wolkenstürmerin“ von Birgit Zimmermann stellt sich die Protagonistin Marlene Lilienthal, ihres Zeichens Anteilserbin eines Flugzeugbauers, den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Firma sowie dem ...

In „Die Wolkenstürmerin“ von Birgit Zimmermann stellt sich die Protagonistin Marlene Lilienthal, ihres Zeichens Anteilserbin eines Flugzeugbauers, den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Firma sowie dem Kampf gegen das gesellschaftliche und politische System.
Zur Rettung der Firma soll ein, eigens für diesen Zweck gegründetes, Flugtaxiunternehmen beitragen, jedoch sind Marlenes Onkel und Cousin davon noch zu überzeugen. Als plötzlich ein geheimnisvoller Mann in ihr Leben tritt, lässt sie dieser nicht mehr los.
Es handelt sich hier um gemixten Roman aus Historie und Liebesgeschichte, der zum einen die erfolgreiche und zielstrebige Frau darstellt, die ihren Platz in der Welt sucht und sich in einer Männerdominierten Welt durchsetzen muss, vor allem aber um eine sehr liebliche Liebesgeschichte. Das Cover versprach mir persönlich einen Fokus auf dem zielstrebigen Werdegang der Protagonistin, sodass es zum Inhalt nur bedingt passt. Der Text ist flüssig verfasst und sehr gut leserlich.
Zusammengefasst ist „Die Wolkenstürmerin“ eher ein sehr nett zu lesender Roman, für Leser*innen die auf schnulzige Liebesgeschichten stehen.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Historische literarische Liebe

Ingeborg Bachmann und Max Frisch – Die Poesie der Liebe
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Als der Schweizer Dramatiker Max Frisch am Ende der 1950er in Paris auf den Literaturstar Ingeborg Bachmann trifft, entfacht die Liebe auf den ersten Blick. Sie hat die Trennung von ihrem Geliebten Paul ...

Als der Schweizer Dramatiker Max Frisch am Ende der 1950er in Paris auf den Literaturstar Ingeborg Bachmann trifft, entfacht die Liebe auf den ersten Blick. Sie hat die Trennung von ihrem Geliebten Paul Celan noch nicht überwunden, wodurch die Beziehung der beiden auf die Probe gestellt wird. Es entsteht jedoch eine leidenschaftliche Liebesgeschichte.
„Die Poesie der Liebe – Ingeborg Bachmann und Max Frisch“ von Bettina Storks ist ein sehr gut recherchierter Roman, der jedoch sprachlich für mich zu wünschen übriglässt. Die Sprache ist eher flach gehalten und es mangelt mir an Tiefe. Gerade bei einer solchen literarischen Ikone hätte ich mir sprachlich mehr erwartet. Nichts desto trotz handelt es sich hier um einen Roman, dessen Cover sehr ansprechend ist, der gut leserlich ist und der allein wegen der Protagonisten es verdient hat gelesen zu werden.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Blind vor Wut

Der Geruch von Wut
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In „Der Geruch von Wut“ von Gabriele Clima sucht Alex nach dem tödlichen Autounfall seines Vaters Halt, den er vermeintlich bei den „Black Boys“ findet; einer Gruppierungen mit rechtem Gedankengut. Getrieben ...

In „Der Geruch von Wut“ von Gabriele Clima sucht Alex nach dem tödlichen Autounfall seines Vaters Halt, den er vermeintlich bei den „Black Boys“ findet; einer Gruppierungen mit rechtem Gedankengut. Getrieben von Vorwürfen und Hass gegenüber dem Autofahrer, begibt Alex sich in eine ganz andere Welt, als er sie bislang kannte. Und am Ende erwartet ihn die Erkenntnis, dass einzig und alleine seine Familie der Fels in der Brandung ist.

Themen wie Halt, Unterstützung, Hoffnung, Wut, Neuanfang finden sich in „Der Geruch von Wut“ wieder, kommen alles in allem meiner Meinung nach aber viel zu kurz. Ein Buch mit einem solchen gewaltigen Thema auf nicht einmal 200 Seiten einzubetten kann nur schwerlich gelingen. Schwierig fand ich auch die Verherrlichung von people of color, als seien sie allesamt hilfsbereit und ohne jeden Makel. Eigenschaften eines Menschen können weder einer Hautfarbe, einem Geschlecht o.ä. zugeschrieben werden. Wie viele andere schon geschrieben haben, ein Buch dass mehr Potential hat. Trotzdem sehr lesenswert!


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Veröffentlicht am 28.08.2022

Familie, Eifersucht und Intrigen

Clé de l'amour
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In „Clé de l'amour - Schlüssel der Liebe“ von Christel Siemen gelangt Protagonistin Eve auf Grund eines Fehltritts ihres Lebensgefährten von Paris nach Bordeaux. Dort angekommen beginnt sie ihre Rad-Tour, ...

In „Clé de l'amour - Schlüssel der Liebe“ von Christel Siemen gelangt Protagonistin Eve auf Grund eines Fehltritts ihres Lebensgefährten von Paris nach Bordeaux. Dort angekommen beginnt sie ihre Rad-Tour, muss diese doch ungewollt unterbrechen. Sodann kommt eins zum anderen und Eve findet sich plötzlich als Unterstützerin der Gräfin im Schloss wieder, verliert ihr Herz an den Sohn, zieht die Eifersucht einer Konkurrentin auf sich, begibt sich auf die Suche nach einem verloren geglaubten Schatz und findet am Ende das große Glück.

Für mich ist „ Clé de l'amour“ sehr gut aufgebaut und die Handlung prima dargestellt. Mir als Leserin gelingt es unmittelbar mich vor meinem geistigen Auge am Ort des Geschehens einzufinden. An der ein oder anderen Stelle ist eine zu häufige Wiederholung, aber mit einer guten Mischung an Charakteren sowie Handlungssträngen und ein bisschen Pepp ist diese Lektüre ganz nett zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Ein tragisches Beispiel wie das System versagt

Baumschläfer
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Mit „Baumschläfer“ erzählt Christian Duda eine Geschichte der Realität, die Geschichte von „Mark“ aus Mönchengladbach, gespickt mit einiger Fiktion. Im Buch heißt er Marius. Die Hauptfigur muss mit 14 ...

Mit „Baumschläfer“ erzählt Christian Duda eine Geschichte der Realität, die Geschichte von „Mark“ aus Mönchengladbach, gespickt mit einiger Fiktion. Im Buch heißt er Marius. Die Hauptfigur muss mit 14 Jahren erleben, wie der eigene Vater die Mutter mit vielen Messerstichen ganz erheblich verletzt, wobei er selbst ebenfalls schwer verletzt wird, sich aber noch in das gegenüberliegende Versicherungsbüro retten kann. Für seine Mutter kommt bereits zu diesem Zeitpunkt jede Hilfe zu spät. Dem Vater wird noch am Tatort seitens der Polizei ins Bein geschossen, da er nach der Tat auf der Straße mit Messer und Axt herumwirbelt um alle Anderen von sich fernzuhalten. Nach erfolgter Krankenhausbehandlung, kommen Marius und seine Schwester in ein sogenanntes Kinderheim. Von dort büchst er bald aus und gilt mit der Zeit als obdachlos. Marius wird zunehmend verhaltensauffällig, teils aggressiv und meidet größtenteils den Kontakt zu anderen Menschen, ist sehr still. Eines Tages wird er tot, teils mumifiziert, in einem Baum sitzend vorgefunden, drei Monate nach seinem Tod.
Kritisch muss ich an dieser Stelle zu „Baumschläfer“ anmerken, dass der Lesefluss durch den strukturellen Aufbau nicht gegeben war und ich immer wieder ins stocken kam, sowie die Darstellung der einzelnen Figuren sehr oberflächlich gestaltet wurde und sie somit doch recht schwer greifbar wurden.
Die grundsätzliche Idee, der Leidensgeschichte dieses armen, vom Schicksal hart getroffenen, Jungen nochmal Raum zu geben und mit diesem Buch zu versuchen wachzurütteln, wie viele traurige und harte Schicksale tag ein tag aus in unserer Welt existieren, die schlichtweg durchs System fallen, finde ich wirklich toll. Dieses Buch ist sicherlich hart und unbequem, da sehr klare Worte gefunden und sehr unschöne Szenarien dargestellt werden, aber ich bin froh es gelesen zu haben und empfehle es an der Stelle gerne weiter.

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