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Veröffentlicht am 02.09.2022

Perfekt erzählter Krimi der 20iger Jahre

Die Passage nach Maskat
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Wow, dieser neuste Krimi von Cay Rademacher hat mir wirklich sehr sehr gut gefallen! Erwartet habe ich ehrlich gesagt gar nichts Spezielles, kannte ich doch den Autor bisher nur von seinen in der Provence ...

Wow, dieser neuste Krimi von Cay Rademacher hat mir wirklich sehr sehr gut gefallen! Erwartet habe ich ehrlich gesagt gar nichts Spezielles, kannte ich doch den Autor bisher nur von seinen in der Provence spielenden Büchern und das auch nur vom aus der Ferne Betrachten. Doch wird dies mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von ihm sein! Der Leser kann eintauchen in die Welt der 20iger Jahre, genauer gesagt lernen wir Theodor und seine Frau Dora kennen, die gemeinsam mit Doras gesamter Familie im Jahr 1929 eine Kreuzfahrt von Marseille aus nach Maskat unternehmen. Unfassbarerweise geht die junge Dora während der Reise spurlos verloren, es wird sogar behauptet, sie sei nie an Bord gewesen. Was ist passiert?! Ihr Ehemann beginnt mit der fieberhaften Suche. Ihm bleiben nur wenige Tage, um seine Frau zu finden. Es geschehen weitere Ungkücksfälle, bis zum Schluss kann man mitfiebern, wie alles zusammen hängt. Der Autor hat sowohl die Atmosphäre der 20iger Jahre als auch die einzelnen Charaktere wunderbar eingefangen und skizziert. Historische Ereignisse und Bilder sind so perfekt dargestellt, dass ich komplett in die Geschichte einsteigen konnte. Obwohl einerseits ruhig erzählt ist die Handlung thrillerhaft spannend, ich konnte das Buch manchmal nicht aus der legen. Das Cover ist unaufgeregt und gleichzeitig sehr einprägsam gestaltet. Alles in Sand- und Pastelltönen, die Personen erinnern mich fast ein bisschen an Bilder von Dennis Hopper. Hat beim Betrachten wirklich perfekt meinen Geschmack getroffen! Von mir gibt es die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Ein Buch, das mein Leben veränderte

Mein Jahr im Wasser
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Wow.....dieses Buch hat mein Leben verändert, nicht mehr und nicht weniger. Zwar mag dies jetzt etwas pathetisch klingen, aber genauso war es. Nicht wirklich finden wir die Bücher, sondern sie finden uns, ...

Wow.....dieses Buch hat mein Leben verändert, nicht mehr und nicht weniger. Zwar mag dies jetzt etwas pathetisch klingen, aber genauso war es. Nicht wirklich finden wir die Bücher, sondern sie finden uns, und wenn es denn so sein soll, auch noch im richtigen Moment. Mein Jahr im Wasser von Jessica J. Lee hat definitiv einen Platz in meiner persönlichen Top Ten, und das will schon etwas heißen. Es ist ein leises Buch, eigentlich stellenweise ein Sachbuch, und doch auch eine persönliche Beichte. Und es fand mich wie gesagt im richtigen Augenblick, mitten in der Zeit der Corona Beschränkungen, als wir nichts "durften", als wir unsere lang herbei gesehnte Urlaubsreise stornieren mussten. Ich fühlte mich eingesperrt und hatte damit zu kämpfen, dass man uns verboten hatte zu verreisen, ins Restaurant zu gehen oder in die Schwimmhalle. Gott sei Dank blieben meine geliebten Buchhandlungen geöffnet. Und da stolperte ich über "Mein Jahr im Wasser" und begann eine Challenge mit mir selbst: schaffe ich es auch, genau wie die Autorin, rund ums Jahr im Freiwasser zu schwimmen, nicht nur im Hochsommer bei 30 Grad, sondern auch im Winter bei Eis und Schnee? Die Autorin machte genau dies! Sie kam von Kanada nach Berlin/Brandenburg als sie in einer Art Lebenskrise steckte und bebadete 52 Gewässer in und rund um Berlin (insgesamt gibt es davon 3000), jede Woche ein anderes. Dass ich in dieser Region wohne, machte die Sache natürlich einfach. Die Autorin berichtet in diesem Buch ganz unaufgeregt mit einer gewissen Lakonie von diesen 52 Wochen und den Erfahrungen in jedem einzelnen See, den sie aufsucht, gibt Tipps zur Anfahrt, lässt limnologische Erkenntnisse einfließen, da muss man sich drauf einlassen können. Es könnte einem stellenweise ein bisschen trocken erscheinen, bei mir war es nicht so! Ergänzt wird das Buch von einer akribischen Liste der Gewässer, die auch mir viele Tipps gab, obwohl ich mein Leben lang schon hier zu Hause bin. Dass seitdem das Schwimmen im Freiwasser zu einer großen Leidenschaft geworden ist, ja genau wie für die Autorin eine Art Meditation bedeutet, konnte ich vor der Lektüre nicht absehen. Noch immer nehme ich regelmäßig, auch jetzt, wo der Herbst vor der Tür steht, und das Wasser wieder kälter zu werden droht, das Buch zur Hand und schlage nach, was Jessica J. Lee zur entsprechenden Jahreszeit anzumerken hat. Die volle Punktzahl, die für mich persönlich eigentlich zu wenig ist, versteht sich von selbst! Danke an die Autorin, danke an den Verlag für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Romy Fölck auch ohne Krimi herausragend

Die Rückkehr der Kraniche
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Zugegebenermaßen ist dies tatsächlich mein erstes Buch der Autorin. Bisher hatte ich ihren Namen eigentlich vor allem mit Krimis asoziert, und bin nun erstaunt und gleichermaßen extrem positiv überrascht, ...

Zugegebenermaßen ist dies tatsächlich mein erstes Buch der Autorin. Bisher hatte ich ihren Namen eigentlich vor allem mit Krimis asoziert, und bin nun erstaunt und gleichermaßen extrem positiv überrascht, dass Romy Fölck offenbar noch viel mehr drauf hat. Mit ihrem ganz neuen Roman "Die Rückkehr der Kraniche" hat sie mich tatsächlich komplett und von der ersten Zeile an mitgenommen und von Grund auf begeistert! Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Schwestern mittleren Alters, Grete und Freya und ihr Zuhause, ein Hof in der sogenannten Elbmarsch. Während Grete ihr ganzes Leben hier verbracht hat, hat ihre jüngere Schwester Freya das Zuhause frühzeitig verlassen, um ihren eigenen Weg zu gehen. Die daheimgebliebene Tochter hat sich zeitlebens um ihre Mutter Wilhelmine gekümmert, außerdem eine uneheliche Tochter namens Anne zur Welt gebracht, die mittlerweile auch flügge geworden ist und fernab von zu Hause studiert. Als Wilhelmine krank wird, kommen alle drei Generationen der Familie wieder zusammen, was eine Menge Spannungspotential birgt. Die Geschichte hat mich von Anfang bis zum Ende sehr bewegt. Der Schreibstil ist sehr flüssig, doch Romy Fölck kann mehr als nur gut formulieren, sie schlägt leise Zwischentöne an, die mich wirklich berührt haben, vielleicht weil auch ich genau im Alter ihrer Protagonistinnen bin, mich oft ähnliche Sorgen und Probleme umtreiben? Die Verbundenheit mit der eigenen Heimat, die Liebe zu dem Landstrich, im dem man seit Jahrzehnten lebt, ist sehr überzeugend dargestellt, das hat mir so gut gefallen. Auch die Bedeutung und der Zusammenhalt von Familie trotz unterschwelliger Konflikte, so etwas auszuhalten, wird gut geschildert. Ein bisschen hat mich die Geschichte an die beiden bisherigen Bücher von Dörte Hansen erinnert, und mir doch noch mal besser gefallen. Für mich ist "Die Rückkehr der Kraniche" auf jeden Fall ein Lesehighlight in diesem Jahr, die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung verstehen sich von selbst!

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Gelungener Auftakt

Zwischen zwei Welten
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Izabelle Jardin nimmt uns mit ihrem neuen Buch, das den Auftakt einer Reihe rund um die Tuchfabrikanten Familie Achenthal bildet, mit ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die Tochter ...

Izabelle Jardin nimmt uns mit ihrem neuen Buch, das den Auftakt einer Reihe rund um die Tuchfabrikanten Familie Achenthal bildet, mit ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt steht die Tochter der Dynastie Elise, ein selbstbewusstes junges Mädchen, das seiiner Zeit weit voraus scheint. Als die sogenannten Weberaufstände in Elises Heimat Schlesien das Land erschüttern, und die industrielle Revolution beginnt, fühlt sie mit den ärmeren Menschen, die nicht dieselben Privilegien genießen, sondern stattdessen in bitterer Armut darben, um den Reichtum ihrer und anderer Familien zu gewährleisten. Mit der Weberstochter Marie, die nach einer Vergewaltigung schwanger wird, findet Elise quasi eine Freundin. Auch die Romantik kommt natürlich nicht zu kurz, als sich unsere Protagonistin in den viel älteren Konrad verliebt. Doch das Glück ist den beiden nicht unbedingt immer wohlgesonnen, was'das Ganze natürlich zusätzlich spannend gestaltet. Izabelle Jardin hat mit "Zwischen zwei Welten" einen Reihenauftakt und perfekte Leseunterhaltung vorgelegt. Authentisch gezeichnete Charaktere, flüssiger Schreibstil und perfekte Recherche Arbeit im Vorfeld runden das Buch ab. Deshalb gibt es die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.08.2022

Mehr als gelungene Fortsetzung

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 2)
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Nachdem ich bereits Band 1 der Geschichte von Julie Heiland rund um die drei Freundinnen Betty, Clara und Martha, die sich als Kinder im heute noch existierenden Strandbad Müggelsee kennenlernten, verschlungen ...

Nachdem ich bereits Band 1 der Geschichte von Julie Heiland rund um die drei Freundinnen Betty, Clara und Martha, die sich als Kinder im heute noch existierenden Strandbad Müggelsee kennenlernten, verschlungen hatte, war ich selbstverständlich sehr sehr gespannt auf die Fortsetzung, und siehe da: ich wurde nicht enttäuscht. Bereits die Leseprobe hatte mir gezeigt, dass es nathlos weitergeht, und ich keinerlei Schwierigkeiten haben würde, wieder einzusteigen. Endete der Vorgängerband quasi zum Mauerbau, geht es nun hier an dieser Stelle weiter, und wir dürfen als Leser den Lebensweg der drei Protagonistinnen mitverfolgen. Vieles passiert, wieder geht es um Herzensangelegenheiten ,der Alltag von Martha, Clara und Betty wird geschildert, viel Lokalkolorit, die Autorin hat das Lebensgefühl, die Bespitzelung, alles um DDR und geteiltes Deutschland super eingefangen, ich bin restlos begeistert, nur ein bisschen traurig, dass es keinen weiteren Teil geben wird. Auch das Cover hat mich wieder sehr angesprochen und mich das Buch jedes Mal sehr gerne zur Hand nehmen lassen. Auf jeden Fall war es für mich nicht das letzte Buch der Autorin, ihr Schreibstil hat mich wieder vollends überzeugt, die Skizzierung der Charaktere ist perfekt, von mir gibt es die volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung!

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