Gut gegen Böse oder doch zusammen?
The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-VerfilmungIm kleinen Dorf Gavaldon herrscht hektischer Betrieb. Alle vier Jahre werden zwei Kinder über 12 Jahre entführt. Immer zwei und sie kehren nie wieder zurück. Dafür tauchen man sie später in einem Märchen ...
Im kleinen Dorf Gavaldon herrscht hektischer Betrieb. Alle vier Jahre werden zwei Kinder über 12 Jahre entführt. Immer zwei und sie kehren nie wieder zurück. Dafür tauchen man sie später in einem Märchen auf. Das eine Kind auf der Seite des Bösen, das andere auf der Seite der Guten.
Jetzt sind wieder vier Jahre vorbei und die Bewohner von Gavaldon fürchten, dass der Schulmeister, wie der Entführer mittlerweile genannt wird, wieder auftauchen und zwei Kinder entführen wird.
Sophie kann den Trubel gar nicht nachvollziehen. Schon sehr früh hat sie begonnen, sich auf ihre Entführung vorzubereiten und hinzuarbeiten. Sie pflegt sich und träumt davon, eines Tages eine richtige Prinzessin mit einem Prinzen zu werden. Auch ihre böse Gegenspielerin hat Sophie bereits ins Auge gefasst. Agatha, das düstere Mädchen, das auf dem Friedhof lebt, ist perfekt für die Rolle als böse Hexe geeignet.
Der Tag kommt und Sophie versteht die Welt nicht mehr. Zwar werden sie und Agatha wie geplant vom Schulmeister entführt, jedoch landet sie auf der Seite der Bösen und Agatha auf der Seite der Guten. Was ist da schiefgelaufen und wie kann man diesen Fehler schnellstmöglich wieder korrigieren? Ist es am Ende gar ein schlechter Scherz des Schulmeisters?
Die Geschichte hat eine regelrechte Sogwirkung. Lernt man zunächst Sophie und Agatha noch in Ruhe kennen, herrscht ab der Entführung etwas Chaos. Beide Mädchen landen scheinbar auf der falschen Seite der Schule. Und doch muss es wohl richtig sein, auch wenn es zunächst nicht so wirkt. Die Entwicklung der beiden Figuren Agatha und Sophie hat mir sehr gut gefallen. Auch das Zusammenspiel mit den anderen Prinzessinnen, Prinzen oder Bösen.
Die Lehrer versuchen zunächst neutral zu bleiben, manche erkennen sogar das Potenzial der beiden Mädchen, doch oft stoßen die Mädchen auf Abneigung und Hass. In dieser Welt bestehen zu können, erfordert viel Kraft, so dass ihre Freundschaft auf einige harte Proben gestellt wird.
Die Geschichte hat sehr viel Märchenbezug, so dass man das eine oder andere Märchen, die Figuren, Szenen oder Abläufe wiedererkennt. Das macht natürlich einen gewissen Reiz aus. Herrscht zunächst noch ein striktes Gut / Böse – Denken, verschwimmen die Grenzen Zusehens.
Sophie und Agatha handeln meines Erachtens recht erwachsen und überlebt für 12jährige Kinder. Da vergisst man beim lesen gerne, dass die beiden eigentlich noch zur Schule gehen und das Leben erst kennenlernen sollten.
Das Buch ist sehr plastisch, emotional und actionreich geschrieben. Neben viel Glitzer und Tutu spürt man allerdings auch den dunklen und mystischen Anteil. Gerade dieses Wechselspiel ist sehr faszinierend und auch wenn man gerade nicht weiß, auf welcher Seite man sich befindet, anhand des Schreibstils wird dies schnell deutlich.
Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist der erste Teil einer sechsbändigen Reihe und soll im Oktober auf Netflix als Serie laufen. Ich bin gespannt, wie die Umsetzung im Film gelingen wird.