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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2022

Will zu viel

Der schönste Zufall meines Lebens
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Der Roman hätte in meinen Augen wirklich Potential gehabt.

Leider wurde die Geschichte von Seite zu Seite immer weniger interessant und es wurde mir viel zu viele Clichees bedient.
Der Schreibstil an ...

Der Roman hätte in meinen Augen wirklich Potential gehabt.

Leider wurde die Geschichte von Seite zu Seite immer weniger interessant und es wurde mir viel zu viele Clichees bedient.
Der Schreibstil an sich war gut aber leider konnte mich die Geschichte gar nich abholen und auch nicht überzeugen.
Dieses Hin und her und her und hin die ganze Zeit war zu viel.

Francesco und Penny die es versuchen und scheitern auch wenn die Chemie immer da ist wären eine gute Story gewesen und mal was anderes aber all die clichés und die ziemlich anspruchslosen Dialoge waren mir irgendwie bald mal zu viel. Als dann auch noch die Trennung und danach ein anderer Mann kam war es für mich gelaufen.

Es wurden viele Themen angeschnitten wie Unfruchtbarkeit, Samenspende, Traumata, Krankheit und vieles mehr. Hätte man sich auf ein Thema konzentriert und dieses näher ausgeführt hätte es eine gute Geschichte sein können. So wurde alles nur angeschnitten und tangiert. Leider alles zu wenig detailiert und zu oberflächlich. Daher leider von mir keine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Interessantes Thema, jedoch nicht ganz so tolle Umsetzung

Die Diplomatin
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"Wir waren die mit den freundlichen Lügen. Wir waren Menschen, die im strömenden Regen vor die Tür traten und davon schwärmten l, wie gut das für die Landwirtschaft sei. Das Schönste war, dass wir darum ...

"Wir waren die mit den freundlichen Lügen. Wir waren Menschen, die im strömenden Regen vor die Tür traten und davon schwärmten l, wie gut das für die Landwirtschaft sei. Das Schönste war, dass wir darum wussten und meistens nur das glaubten, was wir nicht sagten." S. 80

Ich denke das Zitat spiegelt sehr gut die Einstellung wieder die für mich eines der offensichtlichen Charakterzüge der Protagonistin Fred darstellt.

Sie arbeitet als deutsche Konsulin. In Montevideo muss sie sich ihr scheitern eingestehen. Sie hat versagt, doch was bedeutet das für sie. Ist Diplomatie wirklich die beste Lösung für Konflikte, wie sie anfangs geglaubt hat oder sind das alles nur schöne Lügen?

Was tut eine Diplomatin die den Glauben an die Diplomatie verliert?

Schon als ich das Buch in einer Verlagsvorschau gesehen habe war mir klar das ich diesen Roman unbedingt lesen muss. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen. Diese wurden leider nicht ganz erfüllt. Die Geschichte hat sehr spannend begonnen jedoch leider mit der Zeit immer mehr an Spannung verloren. Auch das Ende war für mich irgendwie irritierend. Ich weiß nicht ob es an meinen extrem hohen Erwartungen lag aber ganz konnte mich der Roman leider nicht überzeugen.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Leider nichts für mich

Zusammenkunft
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Also, so ganz weiß ich nicht was ich zu diesem Buch das Natasha Brown hier vorgelegt hat sagen soll.
Gerade eine Zusammenkunft (ot:Assembly) war es für mich nicht. Eher eine Konfrontation.

Das Thema ...

Also, so ganz weiß ich nicht was ich zu diesem Buch das Natasha Brown hier vorgelegt hat sagen soll.
Gerade eine Zusammenkunft (ot:Assembly) war es für mich nicht. Eher eine Konfrontation.

Das Thema sowie der Klappentext klangen ja für mich total vielversprechend. Leider kam mir das gelesene im Endeffekt aber vor wie ein einziges Lamento.
Sie solle doch glücklich und zufrieden sein da sie es als Schwarze Frau doch geschafft hat einen Job in der Hochfinanz zu bekommen meint die Autorin, doch das dieser Job sie ausbrennen lässt und unglücklich macht darf sie nicht sagen. Immerhin ist sie doch so gesegnet. Das sie allerdings Narben und Verletzungen von Diskriminierung, sexualisierter Gewalt und Rassismus davongetragen hat muss unter der Oberfläche brodeln und darf nie ans Tageslicht kommen.
Es hätte wirklich ein tolles Buch sein können. Leider war es eben das für mich nicht ganz. Es war zu viel Gejammer. Sicherlich ist das Leben schwer wenn man zu einer doppelt marginalisierten Gruppe zählt, und es tut mir wirklich leid für Natasha Brown das sie solche Erfahrungen machen musste, jedoch fand ich es anstrengend zu lesen. Es war so als würde ich die Geschichte eines Passiven Antihelden lesen dessen Handlungen ich nicht nachvollziehen kann, wahrscheinlich auch weil ich eigentlich vergleichsweise sehr privilegiert bin.
Auch die Reaktion auf die Krebsdiagnose hat mich irritiert. Es war so als würde die Protagonistin nicht realisieren das es sie betrifft, das die Ärztin ihr die Diagnose stellt und es nicht in einer Arztserie passiert.

Im Großen und Ganzen war mir die Protagonistin einfach zu passiv.
Also gibt es von mir das Fazit das die Geschichte großes Potential gehabt hätte. Dieses wurde aber leider in meinen Augen nicht ausgeschöpft. Ich konnte leider weder zur Handlung noch zur Protagonistin wirklich einen Draht finden und somit konnte mich das Buch leider nicht wirklich überzeugen. Mir hat leider auch das Layout nicht zugesagt. Dieses ist vielleicht als Stilmittel gedacht oder hat mit dem Druck zu tun, war aber für mich leider eher störend.

Danke an @vorablesen und @suhrkampverlag

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Veröffentlicht am 06.01.2022

Interessant, aber nicht so toll wie erwartet

Kindern mehr zutrauen
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Michaeleen Doucleff weiß nicht mehr weiter. Ihre Tochter hat immer wieder Wut - und trotzanfälle und lässt sich einfach nicht mehr beruhigen. Die westlichen Erziehungsmuster scheinen nicht zu funktionieren ...

Michaeleen Doucleff weiß nicht mehr weiter. Ihre Tochter hat immer wieder Wut - und trotzanfälle und lässt sich einfach nicht mehr beruhigen. Die westlichen Erziehungsmuster scheinen nicht zu funktionieren und so sieht sie wie sie selbst mit ihrem Kind nur noch zetert und schimpft. Es endet alles in einem Machtkampf. Das kann und will sie so nicht mehr hinnehmen und beginnt zu recherchieren. Sie stößt auf die Erziehungsstrukturen Indigener Kulturen, beschäftigt sich mit der Erziehung der Maya, der Inuit und der Hadza und kann von jedem etwas für die Erziehung ihrer Tochter mitnehmen. Die Grundaussage bleibt von Kultur zu Kultur gleich. Erziehung ist Teamwork, sollte sowenig Stress und Druck für alle Beteiligten erzeugen wie möglich und dem Kind ermöglichen sein ganzes Potenzial zu entfalten und zu lernen sich in der Gesellschaft zurechtzufinden.

Doucleff lernt Gelassenheit von den Maya, Emotionale Intelligenz von den Inuit, Selbstsicherheit von den Hadza und sieht so wie Erziehung schon seit Jahrhunderten gelingen konnte und auch sie und ihre Tochter davon profitieren können.

Das Buch was ganz interessant. Hauptsächlich lag mein Interesse daran zu erfahren wie Erziehung in anderen Kulturen aussieht. Eigentlich bin ich kein großer Freund von Erziehungsratgebern da ich finde man sollte sich weniger auf Bücher und mehr auf sein Gefühl verlassen, bzw die eigene Kindheit gut reflektieren, aber es war nicht uninteressant zu erfahren wie andere Kulturen ihre Kinder erziehen und wie man diese "Geheimnisse" in die Westliche Erziehung einbinden kann.

Im Großen und Ganzen für mich nicht "Das Erziehungsbuch des Jahres"aber ganz interessant.

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Veröffentlicht am 21.09.2021

"Part of being in New York is being able to brag about what used to be there." Corlson Whitehead

Harlem Shuffle
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Der Roman Harlem Shuffle erzählt die Geschichte von Ray Carney der im Harlem der 60er Jahre ein Antiquitäten Geschäft führt.
Er versucht so gut und ehrlich zu leben wie es ihm die Gesellschaft ermöglicht ...

Der Roman Harlem Shuffle erzählt die Geschichte von Ray Carney der im Harlem der 60er Jahre ein Antiquitäten Geschäft führt.
Er versucht so gut und ehrlich zu leben wie es ihm die Gesellschaft ermöglicht und seiner Familie den Lebensstandard zu ermöglichen den sie in seinen Augen verdienen. In den Augen seiner Schwiegereltern ist dieser Standart sowieso Grundvoraussetzung und Carney hat alle Hände voll zu tun um ihnen zu Beweisen das er ein würdiger Schwiegersohn ist.

Sein Cousin Freddie, der ziemlich viel kriminelle Energie besitzt, lässt ihn auf seinem Diebesgut aus dem Überfall auf das berühmte Hotel Theresa sitzen.

Als Polizei und Gangster bei Ray auftauchen gerät er in eine ziemliche Zwickmühle, da ihm die Aussage er habe keine Ahnung wo sein Cousin steckt natürlich niemand glaubt.

Colson Whitehead hat einen tollen, spannenden, temporeichen Roman mit vielen Bezügen auf die Geschichte, den Rassismus, die Lebensumstände und die Probleme des Harlem der 60er Jahre geschrieben. Er nimmt Bezug auf geschichtliche Ereignisse, prangert den Rassismus an, erzählt von Plünderungen und rassistisch motivierten Gewaltverbrechen und lässt somit ein sehr atmosphärisches Gesellschaftsportrait entstehen in dessen Mittelpunkt ein Mann steht der sich eher in der Mitte der Gesellschaft befindet und auch so ehrlich wie möglich versucht sich dort zu halten, was schwieriger ist als gedacht.  Kann man sich wirklich einfach aus allem heraushalten oder kommt irgendwann die Zeit in der man Partei ergreifen muss?

Somit finde ich das obenstehende Zitat für diesen Roman sehr passend, da er ein Harlem aufleben lässt wie es aus alten Filmen bekannt ist.

Ein sehr toller Roman über wichtige Themen, die zum Teil (leider) heute genauso relevant sind wie im Harlem der 60er Jahre

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