Profilbild von MaddinLiest

MaddinLiest

Lesejury Star
offline

MaddinLiest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MaddinLiest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2022

Mysteriöser Tod mit historischem Hintergrund

Der Märchenkönig
0

Hauptkommissar Tom Perlinger soll eigentlich für seinen Bruder die "Goldene Bürgermedaille" Münchens in Empfang nehmen, als er zu seinem neuen Fall gerufen wird. Das Opfer ist ein Prominenter der oberen ...

Hauptkommissar Tom Perlinger soll eigentlich für seinen Bruder die "Goldene Bürgermedaille" Münchens in Empfang nehmen, als er zu seinem neuen Fall gerufen wird. Das Opfer ist ein Prominenter der oberen Münchener Gesellschaft. Sein ausschweifendes und exzentrisches Leben haben ihm den Namen "Märchenkönig" eingebracht in Bezug auf Ludwig II, der zu seiner Zeit ein ähnliches Dasein frönte. Aber auch der Tod zeigt deutliche Parallelen auf, das Opfer wird scheinbar in einem Bach ertrunken aufgefunden und nicht weit davon entfernt sein Psychiater. Der mysteriöse und niemals wirklich aufgeklärte Tod Ludwig II drängt sich auf und die Frage, die sich Tom Perlinger stellt ist, ob ebenfalls die aktuelle Akte mit der Erklärung eines Freitods geschlossen werden kann. Es gibt keine Anzeichen von Gewalt, dennoch ist er davon überzeugt, dass es einen Täter gibt...

"Der Märchenkönig" ist bereits der vierte Fall des sympathischen Ermittlers Tom Perlinger. Die vorherigen Bände haben mir schon hervorragend gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in den neuen Fall eingestiegen bin. Die Autorin Sabine Vöhringer erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, was die Geschehnisse lebendig vor Augen führen lässt. Gekonnt verbindet sie in dem aktuellen Fall wieder historische Ereignisse mit einem Verbrechen in der Gegenwart. Das mysteriöse Ableben Ludwig II. wurde niemals aufgeklärt und auch der vorliegende Fall drohte ohne das Eingreifen Tom Perlingers in der Versenkung zu verschwinden. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod des exzentrischen "Märchenkönigs" direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die Ermittlungen gerade in Bezug zu den historischen Parallelen auf einem hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefällt mir auch die Weiterentwicklung der Protagonisten, die der Reihe einen besonderen Charme verleiht. So bieten sich dem Leser bis zum fesselnden Finale immer wieder die Möglichkeiten, eigene Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anzustellen. Die Auflösung rundet die Geschichte aus meiner Sicht gelungen ab.

Insgesamt ist "Der Märchenkönig" für mich die gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit spannenden Fällen unter Einbezug historischer Ereignisse, sympathischen Protagonisten und dem Erzähltalent der Autorin zu überzeugen weiß. Ich hoffe, dass Tom Perlinger noch einige Fälle zu lösen hat, empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2022

Leidenschaften in Venedig

Venezianisches Intermezzo
0

Kriminalrat Benedict Schönheit ist geschockt, als er erfährt, dass sein Bruder in Venedig unter Mordverdacht verhaftet wurde. Von seiner Unschuld überzeugt macht er sich mit seiner Freundin Martina auf ...

Kriminalrat Benedict Schönheit ist geschockt, als er erfährt, dass sein Bruder in Venedig unter Mordverdacht verhaftet wurde. Von seiner Unschuld überzeugt macht er sich mit seiner Freundin Martina auf in die Stadt der Liebe, um den wahren Täter zu suchen. Vor Ort stößt er aber zunächst auf eine Mauer der Skepsis und es dauert ein wenig, bis er den ermittelnden Kommissar als Weggefährten gewinnen kann. Der Fall wird schnell komplexer, da es auch ein weiteres Opfer zu verzeichnen gibt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

"Venezianisches Intermezzo" ist bereits der sechste Band um den sympathischen Ermittler Benedict Schönherr aus München. Seine vorherigen Fälle haben mich bereits begeistert, so dass ich mit viel Vorfreude in das aktuelle Werk gestartet bin. Der Autor Thomas Michael Glaw erzählt die Geschichte in seinem gewohnt ruhigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mir die Ereignisse gut vor Augen führt. Er arbeitet viel mit der persönlichen Rede und macht damit das Geschehen für mich deutlich erlebbarer. Der Spannungsbogen wird mit der Verhaftung von Benedicts Bruder direkt zu Beginn des Buches aufgebaut und über die präzisen und authentisch wirkenden Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die Kulinarik erhält auch ein hohes Gewicht, was hervorragend in die Region passt und der Geschichte eine Gemütlichkeit und einen entsprechenden Wohlfühlfaktor verleiht. Das Ganze entwickelt sich zu einer immer komplexeren Geschichte, die mit einer clever inszenierten Auflösung abgerundet wird.

"Venezianisches Intermezzo" ist für mich die Fortsetzung einer wirklich aus dem Genre herausstechenden Krimi-Reihe, die mit interessant gezeichneten Protagonisten, raffiniert konzipierten Fällen und dem Erzähltalent des Autors zu überzeugen weiß. Ich hoffe, dass es für den Kriminalrat noch einige knifflige Fälle zu lösen gilt. Für mich eine klare Leseempfehlung und die folgerichtige Bewertung mit den vollen fünf von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.08.2022

Harter und packender Thriller

Schmerz und kein Trost
0

Kriminalhauptkommissar Erik Donner versucht mit sich selbst ins Reine zu kommen, indem er in psychotherapeutischen Sitzungen seine Vergangenheit verarbeitet. Zum einen ist dies aufgrund der teilweise traumatischen ...

Kriminalhauptkommissar Erik Donner versucht mit sich selbst ins Reine zu kommen, indem er in psychotherapeutischen Sitzungen seine Vergangenheit verarbeitet. Zum einen ist dies aufgrund der teilweise traumatischen Erlebnisse nicht einfach, zum anderen wird einen Sitzung durch einen Anruf gestört, indem der Therapeutin offenbart wird, dass ihr Kind entführt wurde. Der Täter zielt aber offensichtlich gegen den Patienten Erik Donner, denn auch seine Schwester ist spurlos verschwunden. Schnell wird klar, dass Erik es mit einem brutalen und skrupellosen Gegner zu tun hat und es zählt jede Sekunde, sowohl seine Schwester, als auch den Jungen aus den Fängen des Täters zu befreien.

Der sehr umtriebige Autor Elias Haller gehört zu meinen Favoriten im Thriller-Genre, so dass ich mich natürlich sehr auf sein neues Werk "Schmerz und kein Trost" gefreut habe. Er schickt hierin seinen charismatischen und mehr als interessant gezeichneten Kriminalkommissar Erik Donner in seinen achten Fall, und der hat es in sich. Elias Haller erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell wieder gefangen genommen hat und das Buch zum Page Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit der Entführung des Jungen zu Beginn des Buches sehr gut aufgebaut und über die rasanten und dramatischen Entwicklungen in dem Fall auf einem unglaublich hohen Niveau gehalten. Das Buch ist sicherlich nicht für zartbesaitete Leser geeignet, da der Täter schon sehr brutal vorgeht und dies vom Autor auch nicht nur angedeutet wird, ohne aber aus meiner Sicht Grenzen zu überschreiten. Der Fall ist bis zur letzten Seiten unglaublich spannend und ich wurde mal wieder von der gut nachvollziehbaren Auflösung völlig überrascht.

Insgesamt ist "Schmerz und kein Trost" für mich das bisherige Highlight einer fesselnden Thriller-Reihe, die mit einem außergewöhnlichen Ermittler, packenden Storys mit genialem Plot im Finale und dem Erzähltalent des Autors aus der Menge des Genres heraussticht. Ich kann nur hoffen, dass es für Erik Donner noch weitere Fälle geben wird, empfehle den Thriller sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2022

Sehr unterhaltsamer Kriminalroman

Garmischer Mordstage
0

Eigentlich wollte der Journalist Ben Wiesegger nie wieder in seine Heimatstadt Garmisch zurückkehren. Die Vergangenheit sollte ruhen, doch nach 20 Jahren zog es ihn wieder dorthin, obwohl ihm bewusst war, ...

Eigentlich wollte der Journalist Ben Wiesegger nie wieder in seine Heimatstadt Garmisch zurückkehren. Die Vergangenheit sollte ruhen, doch nach 20 Jahren zog es ihn wieder dorthin, obwohl ihm bewusst war, dass er vielen ein Dorn im Auge sein würde. Leider geschieht auch noch direkt nach seiner Rückkehr ein Mord in Garmisch und seine Schwester gerät in den Fokus der Ermittler. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst auf die Suche nach dem Täter zu begeben und damit sich auch seiner nicht unbefleckten Vergangenheit in Garmisch zu stellen.

Der Autor Roland Krause hat mich schon mit seinem Kriminalroman "Ein abgezockter Sauhund" überzeugen können, so dass ich mit viel Vorfreude in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in einem äußerst unterhaltsamen und lebendigen Schreibstil, der die Geschehnisse sehr gut vor Augen führt. Dabei arbeitet er mit einer aus meiner Sicht sehr gelungenen Mischung aus Spannung und Humor, was dem Unterhaltungs-wert des Buches sehr gut tut. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der ersten Leiche, die vermeintlich vom Stier Attila getötet wurde, gut aufgebaut und über die privaten Investigationen des Hauptprotagonisten Ben Wiesegger sowie dessen lange im unklaren bleibende Vergangenheit auf einem guten Niveau gehalten. Das Finale schließt die Geschichte mit einer gut nachvollziehbaren Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Garmischer Mordstage" ein aus meiner Sicht gelungener und sehr unterhaltsamer Kriminalroman, der mit einem liebenswerten und interessant gezeichneten Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und der ordentlichen Prise Humor überzeugen kann. Das Ergebnis ist ein spannender Regio-Krimi, welchen ich gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2022

Eine Frage der Moral

Die sieben Schalen des Zorns
0

Dr. Max Keller ist ein gewissenhafter und leidenschaftlicher Arzt und steht vor der schwersten Entscheidung seines Lebens. Er hat seiner geliebten Tante, die mehr eine Mutter für ihn war, versprochen, ...

Dr. Max Keller ist ein gewissenhafter und leidenschaftlicher Arzt und steht vor der schwersten Entscheidung seines Lebens. Er hat seiner geliebten Tante, die mehr eine Mutter für ihn war, versprochen, ihrem Leben ein Ende zu setzen, wenn sie ins Endstadium ihrer Demenzerkrankung gelangt. Als er den schweren Schritt geht, begibt er sich gleichzeitig auf den schmalen Grat der Justiz in Deutschland, wo eine aktive Sterbehilfe schwer bestraft wird. Er sitzt in der Klemme und sucht Hilfe bei seinem besten Freund Jonas, ein gewiefter Jurist und Staatsanwalt. Wird er Max helfen? Hat Max wirklich Schuld auf sich geladen?

Die Bücher des Rechtsanwalts und Autors Markus Thiele haben mich bisher immer begeistert. Er begibt sich gerne in die Grenzbereiche der Juristik und wirft dabei Fragen nach Gerechtigkeit auf. In seinem neuen Werk "Sieben Schalen des Zorns" greift er das mehr als brisante Thema der Sterbehilfe auf und verpackt dies in eine ergreifende und fesselnde Story um zwei Freunde, die mit ihrem Leben und ihrer Moral konfrontiert werden. Markus Thiele erzählt die Geschichte in einem ruhigen aber bewegenden Schreibstil, der mich von der ersten Seite an mitgenommen hat. Die Schicksale der Protagonisten sind keine leichten, so dass sich oft die Frage von Schuld und Verpflichtung stellt. Es entwickelt sich ein spannendes Konstrukt, bei dem auch die juristischen Fallstricke geschickt und authentisch in das Ganze eingebaut werden. Das Buch mit den Schicksalen der interessant gezeichneten Protagonisten hat mich bis zum Finale berührt und nicht mehr losgelassen.

Insgesamt ist "Sieben Schalen des Zorns" aus meiner Sicht ein wichtiger und aufwühlender Roman, in dem das Thema der Sterbehilfe mit viel Feingefühl und Erzähltalent aufgearbeitet wird und einen bleibenden Eindruck beim Leser hinterlässt. Mich hat die Geschichte beeindruckt, so dass ich sie gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere