Wir wussten, irgendwann geht es wieder zurück. Die Hoffnung starb nie ...
InseltochterWenn man an Flüchtlinge aus dem Zweiten Weltkrieg denkt, fallen einem sofort die ehemaligen deutschen Gebiete Pommern, Schlesien und Ostpreußen ein, die zu Ende tausende und abertausende vertriebene Menschen ...
Wenn man an Flüchtlinge aus dem Zweiten Weltkrieg denkt, fallen einem sofort die ehemaligen deutschen Gebiete Pommern, Schlesien und Ostpreußen ein, die zu Ende tausende und abertausende vertriebene Menschen ausspuckten, die versuchten in den zerbombten Städten oder auch auf dem Land eine neue Heimat zu finden. Doch auch die armen Bewohner Helgolands mussten von ihrer Insel fliehen um sich schließlich in den norddeutschen Küstenorten eine Bleibe zu suchen. Gerne waren sie nicht gesehen, wie die junge Wiebke Hansen mit ihrer Familie schnell am eigenen Leib zu spüren bekommt …
Mir hat der fast ein wenig spröde anmutende Schreibstil des für mich zweiten Romans der Autorin Marlies Folkens ausgesprochen gut gefallen, passt er doch hervorragend nicht nur in die damalige Zeit, sondern auch zu den oft eher wortkargen Bewohnern der Küste. Frau Folkens hat es auch diesmal wieder geschafft mir Kopfkino vom Feinsten zu bescheren, hatte ich doch das Glück, die Insel Helgoland vor einiger Zeit selbst einmal besuchen und ein wenig erforschen zu dürfen. Man kann die Pläne der Alliierten schwer nachvollziehen, die die gesamte Insel nach Kriegsende durch Sprengung im Meer versenken wollten, ein Vorhaben, das ihnen ja Gott sei Dank nicht geglückt ist. Mit der „Inseltochter“ fühlte ich mich nicht nur in die Zeit zurückversetzt, sondern auch einen Ort gebracht, der in seiner Einzigartigkeit besticht. Ich vergebe hier gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und freue mich auf weitere Bücher aus der Feder von der Autorin. Von mir gibt es eine überzeugte Leseempfehlung.