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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2017

Großer Pluspunkt ist die Atmosphäre des Buches

Hier stirbt keiner
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"Hier stirbt keiner" hat einen passenden Titel für die Geschichte. Es geht um Annika, in deren Sommer sich alles verändert. Ihr Bruder zieht weg, sie streitet mit der besten Freundin und zu allem übel ...

"Hier stirbt keiner" hat einen passenden Titel für die Geschichte. Es geht um Annika, in deren Sommer sich alles verändert. Ihr Bruder zieht weg, sie streitet mit der besten Freundin und zu allem übel trennen sich ihre Eltern auch noch. Annika fühlt sich alleine auf der Welt, doch Chris, der beste Freund ihres Bruder holt sie da raus. Nur mit ihm fühlt sie sich nicht mehr so alleine. Wir begleiten Annika bei ihren alltäglichen Teenagerproblemen und deren Bewältigung bzw. aus dem Weg gehen.

Annika war mir mal mehr, mal weniger sympathisch. Sie hat einen sehr interessanten Charakter, der durch ihre Träume und durch ihre tiefsinnigen Momente besonders wird. Allerdings ist sie auch sehr stur und an vielen ihrer Probleme selber schuld. Da hätten wir zum einen ihre beste Freundin. Das die beiden beste Freundinnen sind, merkt man gar nicht, da Annika ihr von vornherein jedes bisschen positive missgönnt und dadurch sehr ich-bezogen wirkt. Das merkt man nicht nur an ihrem Umgang mit ihrer angeblich besten Freundin, sondern auch wie sie ihre Eltern behandelt. Die Autorin bringt die Problematik der Streitereien und der Trennung der Eltern mit hinein. Annikas Eltern streiten sich nur noch und trennen sich schließlich und Annika stellt auf stur und verurteilt ihre Mutter für alles, dabei merkt man sehr deutlich, dass die Trennung ihre Mutter sehr mitnimmt. Ihre neu entdeckten Gefühle für Chris fand ich aber ganz süß. Es war ein Vorsichtiges verliebt sein ohne große Worte. Die beide nähern sich ziemlich schnell an aber durch ihre ehrlichen und offenen Gespräche über ihre Gefühle bekommt diese Beziehung mehr Tiefe.

Gerade Chris öffnet sich sehr und vertraut Annika viele seiner Gedanken und Gefühle an. Ihn habe ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist sehr liebenswert, witzig und treu. Auch er macht einiges mit seinen Eltern durch, die ihm immer nur Vorwürfe machen und seinen Traum auf die Filmhochschule zu gehen nicht akzeptieren. Durch diese Problematik mit seinen Eltern bekommt er eine sensible Seite, die er nach und nach öffnet.

Obwohl es ein sehr knapper und dialoglastiger Schreibstil ist, wurden Annikas Gefühle ganz gut eingefangen. Ihre Wüstengefühle, der Frust über die Trennung ihrer Eltern und ihre aufkeimenden Gefühle für Chris. Es hätte aber auch mehr sein können. Die Autorin hätte so gut mit diesen ganzen Emotionen, die sich in Annika sammeln arbeiten können. Leider fehlte hier ein bisschen die Tiefe. Man merkt an manchen Stellen, dass die Autorin wirklich schön umschreiben kann, das merkt man an Annikas Wüstenmomenten und manchen Umgebungsbeschreibungen.

Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen. Ich mochte Chris sehr und vor allem, dass es mal mehr Natur gab. Annika und Chris waren eigentlich ständig draußen und hockten nicht die ganze Zeit vor dem Computer, dem TV oder an ihren Handys. Das war auch mal schön zu lesen und erinnerte mich an meine Kindheit. Lediglich das Ende war zu plötzlich und mit vielen offenen Problemen. Ich hätte mir sehr ein klärendes Gespräch zwischen Annika und ihren Eltern, ihrem Bruder und/oder Theresa gewünscht. So blieb das ziemlich in der Luft hängen.

Fazit
Chris ist einfach Zucker und man muss ihn gern haben, auch wenn Annika charakterlich immer mal wieder schwächelt. Aber der größte Pluspunkt ist einfach, die Atmosphäre des Buches. Es erinnerte mich an früher. Obwohl es nicht perfekt ist, hat es mir doch ein paar lieblicher Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Trotz meiner Probleme mit Emma, ein schöner Lesegenuss

Chosen 1: Die Bestimmte
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Der Einstieg in "Chosen" geht sehr schnell, was zum Großteil an den kurzen Kapitel liegt. Somit kommt man gut voran und ist mitten in der Geschichte. Wir begleiten Emma, die nach dem Tod ihrer Mutter zu ...

Der Einstieg in "Chosen" geht sehr schnell, was zum Großteil an den kurzen Kapitel liegt. Somit kommt man gut voran und ist mitten in der Geschichte. Wir begleiten Emma, die nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrem Vater nach Irland muss, der sie auf einem Internat für Begabte anmeldet. Sensus Corvi ... der Schulleiter kommt einem vor wie ein irrer Sektenführer und die Regeln, die die Schule verlangt, machen keinen besseren Eindruck. Die Raben, die Mitglieder der Schule sind eine eingeschworene Gemeinde und Familie. Für Emma, die gerade den wichtigsten Teil davon verloren hat, ist gerade das ein Anreiz sich den Raben anzuschließen.

Die Geschichte spielt in Emmas neuem Zuhause und der Schule. Es geht um die Erforschung ihrer Gaben, und vor allem um einen Machtkampf zwischen den Raben, all denen die treu zu Fion Farran, dem Schulleiter von Sensus Corvi stehen und den Falken, dem Horusring, alle Abtrünnigen die merken, wie manipulativ Farran in Wirklichkeit ist. Emma gerät mitten in diesen Machtkampf und weiß nicht genau wer Freund und wer Feind ist. Diesen Zwiespalt zwischen Vertrauen und Misstrauen hat die Autorin sehr gut hinbekommen. Immer wieder fragt man sich, wem kann man vertrauen, wer steht wirklich auf welcher Seite und was hat das alles mit Emma zu tun. Die Handlung fand ich durchweg spannend und ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert.

Die Charaktere konnten mich aber nur teilweise überzeugen. Obwohl Emma Sympathie weckt, war sie zeitgleich mein größtes Problem an dem Buch. Ihre Gabe ist das Emotionentauchen und dafür war sie ziemlich emotionslos. Es hätte so viel mit Gefühlen gearbeitet werden können, gerade bei so einer Gabe habe ich das erwartet, aber da wurde ich leider enttäuscht. Gefühlstechnisch konnte ich mich nicht in Emma hineinversetzen. Die Gefühle über den Tod ihrer Mutter kommen nicht richtig rüber, wie sich das Verhältnis zwischen ihr und ihrem Vater langsam verändert, die Beziehung zu Adrian, ihre Gefühle zu Jaden ... das alles wurde mäßig angeschnitten und hätte mich eigentlich viel mehr mitnehmen sollen. Leider ist das der Autorin nicht gelungen.

Emma ist zu perfekt, teilweise abgebrüht. Sie erlebt wirklich einiges, auf was sie vorher nicht vorbereitet wurde und steckt das immer ohne Probleme weg. Sie steht zwischen den Stühlen, zwischen den Raben und den Falken und ist sich nie richtig bewusst, in welcher Gefahr sie eigentlich schwebt. Was mich am meisten irritiert hat, ist ihre Stimmgewalt. Emma ist klug und das merken die Erwachsenen sehr schnell aber das sie auf jedes ihrer Worte hören und sie zu allem Überreden kann, fand ich doch etwas unglaubwürdig. Immerhin ist sie nicht nur ein Neuling in der Welt, sondern erst 16 ohne Erfahrung in den Dingen.

Trotz meinen Problemen mit Emma mochte ich die anderen Charaktere sehr. Die Streithähne Aiden und Jared sind Emmas stützen und selbst ihr Vater wächst einem ans Herz. Was mir sehr gut gefallen hat, waren die Einblicke in die Vergangenheit von Emmas Mutter. Immer mal wieder lesen wir einen kurzen Abschnitt über Rina und wie sie sich von den Raben und Falken abwendet. Am Ende gibt es mehrere Wendungen, die die Spannung aufrechterhalten, bis sich alles in einem Showdown entlädt, der neugierig auf den Folgeband macht.

Fazit
Eine spannende Geschichte, die dafür sorgt, dass man weiterlesen möchte. Allerdings hätte man so viel mehr mit Emmas Gedanken und Gefühlen arbeiten können. So war manches doch oberflächlich und hat mich beim Lesen nie ganz abtauchen lassen. Für mich war es trotz meiner Probleme mit Emma aber ein schöner Lesegenuss.

Veröffentlicht am 06.08.2017

Eine Geschichte, die nach und nach begeistert

Hallo Leben, hörst du mich?
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"Hallo Leben, hörst du mich?" ist ein Buch mit besonderem Schreibstil. Die Geschichte des 11-jährigen Alex wird uns in Form von Sprachaufnahmen erzählt. Alex spricht zu den Wesen im Weltall und erzählt ...

"Hallo Leben, hörst du mich?" ist ein Buch mit besonderem Schreibstil. Die Geschichte des 11-jährigen Alex wird uns in Form von Sprachaufnahmen erzählt. Alex spricht zu den Wesen im Weltall und erzählt immer, was er erlebt, hat seinem goldenen iPod, den er in das Weltall schicken möchte. So erleben auch wir seine Geschichte. Entweder berichtet Alex oder wir lesen die live Aufnahmen von seinen Gesprächen. Anfangs konnte mich der einfache Schreibstil und der Erzählstil nicht begeistern bzw. mein Interesse nicht lange wecken. Beim Lesen hatte ich die Stimme eines nervigen hyperaktiven Kindes im Ohr. Erst nach 150 Seiten lies das nach und die Geschichte wurde für mich auch interessanter.

Alex ist ein aktiver und sehr kluger Junge. Er will unbedingt auf ein Treffen, wo man seine selbst gebauten Raketen in den Himmel schießen kann, also macht er sich kurzerhand mit seinem Hund Carl Sagan auf den Weg. Er ist ein erstaunlicher Junge, der ständig Fragen stellt, er versteht sehr viel und schließt auf seiner Reise jede Menge Freundschaften, und erfährt endlich mehr über seine Familie.

Die Reise um seine selbst gebastelte Rakete ins All zu schicken ist aber nicht der Hauptteil der Geschichte, für mich war das sogar der langatmigste Teil. Erst die weitere Reise nach Las Vegas, auf der Suche nach seinem Vater konnte mein Interesse wecken. Alex schließt Freundschaft mit Zed und Steve, trifft auf seine Terra und erfährt jede Menge über seine Familie. Die Geschichte wurde richtig tiefgründig. Ein Junge der Menschen mit seiner Art einfach begeistern kann, leidenschaftlich seinem Hobby nachgeht und immer die Wahrheit wissen will. Er schließt Freundschaften mit Leuten, die Kilometer weit fahren, nur um ihm beizustehen und seine Familie wächst näher zusammen.

Der Autor hat es perfekt geschafft, einen 11-jährigen Jungen zu schreiben. Seine Wortwahl und seine Gedankengänge sind sehr gut getroffen. Obwohl ich auf den ersten 150 Seiten meine Probleme hatte, konnte mich Alex noch von sich überzeugen. Die Seiten flogen dann nur noch so dahin und Alex hat mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Fazit
Eine Geschichte, die nach und nach begeistert. Es ist erfrischend Alex Wortschwall über sich ergehen zu lassen und ich kann mir das Buch sehr gut als Hörbuch vorstellen. Ich habe mich dann doch gefreut, die Reise mit Alex angetreten zu sein.

Veröffentlicht am 15.07.2017

Ein wundervoller Beziehungsaufbau zwischen Josie und Seth

Erwachen des Lichts
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Ein neuer Roman von Jennifer L. Armentrout. Dieses Mal widmet sie sich den Göttern. Büchern mit dem Thema der griechischen Götter kann ich einfach nicht Wiederstehen.

Seth ist ein Apollyon und steht als ...

Ein neuer Roman von Jennifer L. Armentrout. Dieses Mal widmet sie sich den Göttern. Büchern mit dem Thema der griechischen Götter kann ich einfach nicht Wiederstehen.

Seth ist ein Apollyon und steht als Wiedergutmachung im Dienst der Götter. Seine neue Aufgabe ist es eine Halbgöttin zu beschützen. Er hat aber nicht damit gerechnet, dass er auf Josie anders reagiert als auf andere Frauen. Seth war anfangs sehr ironisch, sarkastisch und hing nicht sehr an seinem Leben. Er hatte keinen Respekt vor nichts und niemandem. Allerdings änderte er sich leicht, als er Josie kennenlernt. Er wird ein bisschen sanfter, zeigt auch mal seine verletzliche Seite, was ihn sehr sympathisch macht.

Josie ist ebenfalls ein Charakter, der Sympathie weckt. Sie ist ein normales Mädchen, in der eine Halbgöttin schlummert. Ihre Reaktionen auf die ganze Welt der Mythen und Legenden, viel zwar etwas lasch aus, aber wie sie sich dann langsam herantastet und die Geschichte kennengelernt fand ich gut. Josie ist ein weicher Charakter, die mit ihrer Liebe und ihrem Vertrauen Seth gegenüber hervorsticht. Ich gehe davon aus, dass sie im zweiten Teil ihre Kräfte erforscht und auch stärker wird und sich nicht immer retten lassen muss.

Die Geschichte ist interessant, aber die Umsetzung ist in meinen Augen manchmal nicht gut gelungen z. B. Seths Geschichte, die erzählt wurde. Die Handlung um die Götter, den Titanen und den Apollyon finde ich spannend und ich möchte auch wissen, wie es weitergehen wird. Allerdings war das Drumherum nicht immer ganz flüssig und es sind Kleinigkeiten. Kleinigkeiten, die mir nur beim Lesen aufgefallen sind, aber nicht lange im Kopf bleiben. Ich mochte die Zeit auf der Universität sehr und den Beziehungsaufbau von Seht und Josie. Im ersten Teil der Reihe geht es hauptsächlich darum, dass die beiden zueinanderfinden.

Fazit
Ein wundervoller Beziehungsaufbau zwischen Josie und Seth, der nicht besser hätte sein können. Die Charaktere konnten mich voll überzeugen und die Geschichte ist interessant. Die Spannung hielt sich in Grenzen aber ich, denke, dass es in Band 2 mehr davon geben wird. Ein paar Kleinigkeiten konnten mich nicht ganz überzeugen, aber ich habe die Geschichte sehr genossen.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Eine echte und sympathische Heldin

In der Liebe ist die Hölle los
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Catalea ist stur, sarkastisch und unkultiviert. Sie hasst Designerklamotten und hochhackige Schuhe. Ich mochte ihre Art zu denken und wie sie die Dinge angeht. Sie kämpft gegen ihre innere Bestie an, um ...

Catalea ist stur, sarkastisch und unkultiviert. Sie hasst Designerklamotten und hochhackige Schuhe. Ich mochte ihre Art zu denken und wie sie die Dinge angeht. Sie kämpft gegen ihre innere Bestie an, um nicht die Tochter ihres Vaters zu sein. Allerdings muss sich etwas ändern, damit sie überleben kann. Ihre Reaktionen sind anfangs sehr menschlich und sie stürzt sich nicht gleich in das Abenteuer, sondern war der Situation entsprechend verängstigt bzw. überfordert.

Ihr gut aussehender Begleiter Timur ist großartig. Geheimnisvoll, dunkel, humorvoll und arrogant. Es ist die perfekte Mischung. Er ist nicht von Anfang bis Ende liebenswert, eher das Gegenteil. Er treibt Catalea mit seiner Arroganz in den Wahnsinn. Die beiden sind ein gutes Team, und obwohl Timur oft ein Arsch ist, muss man ihn einfach mögen. Das ist genau das, was Catalea braucht, um zu überleben.

Die Idee von "In der Liebe ist die Hölle los" gefällt mir sehr gut. Die Hölle ... Pardon, die Firma und die Dunklen die darin Leben, Totenhändler, Totenanwälte und ein Buch "Ratgeber für die Toten". Benne Schröder hat die Hölle neu erschaffen und Struktur hereingebracht. Ein bisschen Bürokratie schadet der Hölle auch nicht. Immer wieder werden Kapitel aus dem Ratgeber der Toten eingeblendet, die in perfektem Beamtendeutsch geschrieben sind und erheitern.

Catalea wird des Mordes verdächtigt und muss mithilfe von Timur ihre Unschuld beweisen und ihren Ruf und den des Hauses Morgenstern wiederherstellen. Bei Catalea kann man die Entwicklung sehr gut sehen. Sie wird immer stärker, mutiger und steht zu dem, was sie ist. Der Schreibstil von Benne Schröder lässt sich wunderbar lesen, ist unterhaltsam und er hat ein Händchen für interessante Charaktere. Nicht nur Catalea und Timur können sich sehen lassen, sondern auch Kitty ist ein abgedrehter Sidekick. Jeder hat seine Besonderheiten. Einzig der Einstieg in die Geschichte hat etwas gedauert, aber wenn man einmal drin war, verflogen die Seiten wie nichts.

Fazit
Eine echte und sympathische Heldin, ein gut aussehender, leicht arroganter Prinz und eine Geschichte, die unterhaltsam, spannend und mit einer Intrige versehen ist. Da freut man sich auf ein den zweiten Teil.