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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2017

Wortgewaltig

Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
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Meine Meinung: Das ist wieder eines der Bücher, bei denen es mir sehr schwer fällt eine Rezension zu schreiben. Um es mit Phoebes Worten auszudrücken: Ich könnte gerade sehr gut einen Literaturagenten ...

Meine Meinung: Das ist wieder eines der Bücher, bei denen es mir sehr schwer fällt eine Rezension zu schreiben. Um es mit Phoebes Worten auszudrücken: Ich könnte gerade sehr gut einen Literaturagenten gebrauchen, der mit einem Aktenkoffer und einem Schmetterlingsnetz durch die Stadt streift und Wörter sammelt. Für mich, damit ich euch mit meinen Worten, so begrenzt sie auch sind, meine Gefühle für dieses Buch und meine Meinung dazu erzählen kann.
Werther hat es uns vorgemacht. Wir lieben Briefromane. Wieso? Weil Briefe so unglaublich ehrlich sind. Weil wir alle unsere Gefühle offenbaren können, wenn wir kein Gegenüber vor uns haben. Nein, wir schreiben einfach. Für uns oder für jemand anderen. Wir schreiben alles heraus, weil es niemanden gibt der uns stoppt, der sagt Halt! Ich will davon nichts hören. Wir schreiben einfach und lassen alles raus. Und manchmal ist das auch wichtig. Sehr wichtig sogar. So wichtig, wie bei Phoebe und April. Zwei Geschwister so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Doch so wie der Tag die Nacht braucht, braucht April Phoebe und Phoebe braucht April. Doch das einzige was ihnen bleibt sind Briefe, seit April in einer Klinik ist, da sie magersüchtig ist und Phoebe zu Hause sitzt, wo alles zerbricht ohne ihre Schwester, ihren Anker.
Und eben weil Briefe so unglaublich ehrlich sind und weil Phoebe und April nur noch Briefe haben um einander nah zu sein, bekommen wir die volle Gefühlsladung von ihnen. Trauer, Wut, Verzweiflung aber auch Freude, Glück und Besonderheiten. Das alles findet Platz in ihren Briefen, in Worten, die uns Lachen und Weinen lassen, uns aufatmen lassen oder uns verzweifeln lassen. Aber vor allem eins machen sie: Nachdenklich.
Wortgewalt. Das ist das Wort, was gerne benutzt wird um Phoebes Aufsätze oder Briefe zu beschreiben. Von Frau Neumann, ihrer Deutschlehrerin, von Jerry, dem Vater ihrer Freundin aber auch von April. Wortgewalt ist das was Phoebe hat. Und Lilly Lindner. Denn Phoebes und Aprils wundervolle und gewaltigen Worte stammen aus keiner anderen Feder als Lilly Lindners. Sie ist ein Ausnahmetalent, kann so gut mit Wörtern umgehen wie keine andere und ist schuld daran, dass ich dieses Buch so liebe. Danke Lilly Lindner, für dieses wundervolle Buch, zu dem mir weitere Worte fehlen.
Und weil mir die fehlen habe ich noch Zitate für euch. Zwar hätte ich hunderte herausschreiben können, geben tue ich euch aber nur 5, ihr lieben Wörterverrater und Geschichtenfänger:
Seite 60: Und wenn ich verschwunden bin, wer sucht nach mir?
Wenn alle die Augen verschließen.
Bin ich unsichtbar.

Seite 121: Und dann hat Frau Neumann noch gesagt, ich hätte Wortgewalt.
Es klang, als wäre ich kriminell.
Dabei schreibe ich doch nur Briefe.

Seite 127: Die Zeit zu schätzen ist nicht leicht wenn sie stillsteht.
Seite 251: Liebe Phoebe, deine Briefe zu lesen ist wie Urlaub in Buchstaben zu machen.

Seite 377: Phoebe, du wirst es schaffen, denn du hast jemanden, der dich findet. Zwischen all deinen Worten und jedem falsch gesetztem Komma.

Bewertung: Dieses wortgewaltige und wundervolle und emotionale Buch von Lilly Lindner hat mich sprachlos gemacht. Mir fehlen die Worte. Ich kann nicht anders und muss diesem Buch 5 von 5 Füchschen geben. Es hat mich verzaubert und sollte in mehr Bücherregalen zu finden sein.
Vielen Dank an den Fischer Verlag, der mir das Buch als *Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Atlantia hat mich komplett in seinen Bann gezogen

Atlantia
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Inhalt: Zwillinge. Sie waren für ein gemeinsames Leben bestimmt. Doch das Schicksal trennte sie. Bay, du fehlst mir so sehr, flüsterte sie in die Muschel. Aus dem Inneren tönte ein rauschender Gesang und ...

Inhalt: Zwillinge. Sie waren für ein gemeinsames Leben bestimmt. Doch das Schicksal trennte sie. Bay, du fehlst mir so sehr, flüsterte sie in die Muschel. Aus dem Inneren tönte ein rauschender Gesang und erinnerte an eine Zeit, als Wasser und Land noch zusammengehörten. Wo auch immer an der Landoberfläche ihre Schwester nun war, sie musste sie finden – auch wenn es niemandem erlaubt war, die Stadt unter der Glaskugel zu verlassen. In einer Welt, die in Wasser- und Landbevölkerung aufgeteilt ist, werden die Zwillingsschwestern Rio und Bay durch einen Schicksalsschlag getrennt. Bay tritt ihre Reise zur Oberfläche an. Rio bleibt in Atlantia zurück. Um ihre Schwester wiederzusehen, muss sie herausfinden, warum Wasser und Land getrennt wurden und welche wunderbare und zugleich zerstörerische Gabe die Frauen der Familie verbindet. (Quelle: lovelybooks.de)

Meine Meinung: Atlantia war eines dieser Bücher, bei denen ich ein wenig unruhig ans Lesen gegangen bin. Etwas verunsichert von den schlechten Rezensionen, die ich hier und da schon einmal gelesen habe. Manchmal sollte man es lassen solche Bücher zu lesen. Aber manchmal ist es auch gut, wenn man sich trotz allem an sie wagt, denn man wird beim Lesen positiv überrascht. So war es bei mir und Atlantia. Ally Condie konnte mich mit dem ersten Band ihrer Cassia&Ky-Trilogie überzeugen, doch die beiden Folgebände haben mich enttäuscht. Atlantia hat sich aber wirklich einen Platz neben dem ersten Cassia&Ky-Teil verdient.

Die Welt, die Ally Condie in diesem Buch geschaffen hat ist wundervoll und gefährlich zu gleich. Eine Stadt unter dem Meer, eine Biosphäre wenn man so will. Von dem unheimlich großen Druck des Ozeans nur eine Metallwand entfernt. Und in ihr: Wunder. Sirenen, bunte Häuser, lebendige Märkte, Fledermäuse mit blauen Flügeln. Schillernd beschreibt Ally Condie diese Welt, die man gerne mal mit eigenen Augen sehen würde und macht gleichzeitig bewusst, welche Gefahren dort lauern. Lecks, Kontrolle, das Angewiesen sein auf Oben. So schafft sie eine Atmosphäre, die widersprüchlicher nicht sein könnte und so erst so richtig interessant wird.

Auch die Geschichte ist mehr als spannend. Erst einmal sind da Bay und Rio. Zwillinge, fest miteinander verbunden und unzertrennlich. Doch während Bay Atlantia und alles andere Unten liebt, sehnt Rio sich nach dem Oben. Nach dem Tod Ozeanas, Rio und Bays Mutter, nimmt Bay Rio jedoch das Versprechen ab Unten zu bleiben. Bis Bay selbst sich am Tag der Trennung für Oben entscheidet und Rio allein zurücklässt. Und nun beginnt der Plot erst so wirklich. Denn Rio versucht herauszufinden, wieso Bay gegangen ist. Dabei trifft sie auf Maire, ihre Tante und eine Sirene von der Rio glaubt, sie sei in den Tod ihrer Mutter verwickelt. Nevio, der neue Hohepriester Atlantias, der ein dunkles Geheimnis verbirgt und auf True. True, der auch wissen will, weshalb sein bester Freund nach oben gegangen ist und von dem Rio sich angezogen fühlt. Und schon sind wir gefangen in einer Welt voller Geheimnisse, voller Wahrheiten und voller Lügen. Einer Welt, die in Oben und Unten aufgeteilt wird und deren Teile strikt voneinander getrennt sind.

Ich muss wirklich sagen, ich war gefangen in der Geschichte, konnte Rio verstehen und die ganzen 400 Seiten durch mit ihr mitfühlen. Das Buch erzählt von der Macht der Liebe, von der Macht der Familie und von sagenumwobenen Geheimnissen auf dem Grund des Meeres und fesselt den leser durchgängig. Für mich hat Ally Condie mit Atlantia ein neues kleines Meisterwerk geschaffen, das iich jedem von euch wärmstens empfehlen kann, wenn ihr Dystopien, eure Geschwister und das Meer liebt.

Bewertung: Ich möchte gerne und werde Atlantia auch 5 von 5 Füchschen geben. Ally Condie hat mich mit diesem Buch nicht nur begeistert sondern auch überrascht und erzählt auf 400 Seiten die wundervolle Geschichte zweier Schwestern, die sich wiederfinden wollen und damit auch gleich zwei Völker wieder zusammenführen.

Vielen Dank an den Fischer Verlag, der mir das Buch als *Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Wundervoll!

Seth. Als die Sterne fielen
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Inhalt: Noch 336 Stunden, dann wird der Asteroid Seth die Erde erreichen. Während die Regierung die Gefahr zu verschleiern versucht, findet die achtzehnjährige Mariam heraus, was den Menschen tatsächlich ...

Inhalt: Noch 336 Stunden, dann wird der Asteroid Seth die Erde erreichen. Während die Regierung die Gefahr zu verschleiern versucht, findet die achtzehnjährige Mariam heraus, was den Menschen tatsächlich bevorsteht. Die Verwüstung ihres Planeten. Dennoch gehört ausgerechnet Mariam zu den wenigen Auserwählten, die auf eine Rettung zählen können. Trotz oder vielleicht gerade wegen der drohenden Katastrophe, wagt sie es endlich auf Chris zuzugehen, den Jungen, in den sie schon so lange verliebt ist. Aber es bleibt nicht mehr viel Zeit… (Quelle: lovelybooks.de)

Meine Meinung: Der Klappentext des Buches konnte mich sofort in seinen Bann ziehen. Viel zu gerne lese ich Dystopien und tauche ein in diese neuen, erschreckenden und gleichzeitig spannenden Welten. Seth ist ein bisschen anders. Die Welt, wie wir sie kennen existiert noch, wenn auch ein bisschen moderner und eine Naturkatastrophe scheint die Erde zu vernichten. Endzeit. Das ist das Wort, das ich beim Lesen verzweifelt gesucht habe. Und es beschreibt dieses Buch so wundervoll. Dieses Thema ist noch sehr neu für mich. Bis auf Monument 14 habe ich noch nichts in der Art gelesen und Christine Millman hat es außerdem geschafft mich so an die Seiten zu fesseln, dass das Buch zum richtigen Leseerlebnis wurde.

Wir begleiten die Ankunft von Seth, dem gefürchteten Asteroiden aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Einmal aus der Perspektive von Mariam (ist das nicht ein wundervoller Name?!), die das Glück hat einen der wenigen Plätze in der Biosphäre zu bekommen, da ihr Vater an dem Projekt beteiligt war. Anders Chris, der, in den Mariam schon länger ein bisschen verliebt ist. Er hat kein Glück, wie so viele andere auch. Auch von ihm erfahren wir in den Kapiteln, die ihm gewidmet sind, mehr. Das hat Christine Millman meiner Meinung nach sehr gut gewählt. Wir erfahren von dem verschiedenen Arten der Katastrophe entgegen zu treten, erfahren aus unterschiedlichen Blickwinkeln etwas über die Konflikte, die die Menschheit austrägt, plötzlich entzweigerissen, in zwei Lager geteilt. Und trotzdem gibt es bei Mariam und Chris etwas, was die beiden Gruppen verbindet: Liebe.

Seth enthält so viel, was ein gutes Jugendbuch besitzen sollte. Denn neben den familiären und auch liebestechnischen Konflikten, die mit der Situation einhergehen, beinhaltet Seth eine Menge Spannung, einige unvorhersehbare Wendungen und ganz viele Botschaften, versteckt hinter den Worten, mit denen Christine Millman so perfekt umgehen kann. Denn wer denkt, dass Mariam in der Biosphäre geschützt ist von allem um sie herum und wer denkt, dass Chris einfach so seinem Schicksal entgegensieht, der hat sich geirrt. Bis zum Ende hin konnte mich das Buch immer wieder überraschen und das Ende kam zwar nicht unerwartet aber unvorhersehbar.

Darüber hinaus hat mich das Buch noch eine längere Zeit beschäftigt. Das Ende unserer Welt, z.B. durch eine Naturkatastrophe, scheint für uns so weit weg. So gar nicht real. Und trotzdem lähmt die Erkenntnis, dass es theoretische jeden Tag passieren könnte. Und damit einher gehen die ganzen Fragen: Werden wir gut versorgt werden? Kann die Menschheit überleben? Aber vor allen Dingen: Was wird uns wichtiger sein? Das eigene Überleben oder Mitgefühl, Liebe und Freundschaft? Was passiert mit der Menschheit, wenn die Welt untergeht?

Genug geschwärt. Kommen wir nun noch einmal zu einer Zusammenfassung: Seth. Als die Sterne fielen ist für mich das perfekte Leseerlebnis. Während die Charaktere sehr gut gewählt wurden und Christine Millman mich mit ihrem Stil mehr als verzaubern konnte, überzeugt das Buch außerdem noch mit einer Menge Spannung, vielen Wendungen und einer Menge Stoff zum Nachdenken. Auch das Genre, von dem es momentan nicht allzu viele Bücher gibt ist ein Grund, sich das Buch etwas näher anzusehen. Und für alle Nicht-eBook-Leser unter euch: Ihr dürft aufatmen, denn Seth wird auch als Taschenbuch im impress-Verlag erscheinen.

Bewertung: Seth. Als die Sterne fielen konnte mich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern. Für mich ist es ein absolut gutes Jugendbuch und ich kann es euch nur ans Herz legen. Aus diesem Grund bekommt Seth nicht nur 5 von 5 Füchschen sondern wird von mir auch mit dem Lesefüchschen ausgezeichnet und kommt so in die Reihe meiner Lieblingsbücher.

Vielen Dank an den impress Verlag by Carlsen, der so freundlich war, mir das Buch als *Rezensionsexemplar zur Verfügung zu stellen.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Wunderbar berührend und perfekt unperfekt

Wir wollten nichts. Wir wollten alles
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Inhalt: Lässt nicht los: Liebe, die absoluter nicht sein kann. Zwei Leichen werden aus dem Limfjord gezogen: Liam und Louise. Ihre Hände sind mit Handschellen aneinandergekettet. Alle Indizien weisen auf ...

Inhalt: Lässt nicht los: Liebe, die absoluter nicht sein kann. Zwei Leichen werden aus dem Limfjord gezogen: Liam und Louise. Ihre Hände sind mit Handschellen aneinandergekettet. Alle Indizien weisen auf Selbstmord hin. Louises Eltern zerbrechen fast am Tod ihrer Tochter, doch ihr Vater klammert sich daran, die Wahrheit herauszufinden. Als er Louises Tagebuch findet, eröffnet sich ihm das Leben, das seine Tochter und Liam in den vergangenen Monaten geführt haben.Ein Roman, der unter die Haut geht: gewaltig und voller Sehnsucht mit einer Heldin voller Hingabe und einem Protagonist voller Widersprüche. In der Tradition der großen skandinavischen Autoren. (Quelle: lovelybooks.de)

Meine Meinung: Obwohl ich dieses wundervolle Buch schon Anfang des Monats beendet habe, komme ich nun erst dazu eine Rezension zu schreiben. Warum? Dieses Buch ist eines der wenigen Bücher, die den Leser noch lange Zeit beschäftigen und obwohl ich nichts lieber getan hätte, als mich direkt hinzusetzen und das Buch zu rezensieren, konnte ich es einfach noch nicht.

Die Meinungen spalten sich bei diesem Buch. Die einen sind unglaublich begeistert, die anderen eher enttäuscht, kritisieren Louises Naivität, ihr Nicht-Eingreifen und das Nicht-Eingreifen von all den anderen. Ich bin stolz zu sagen, dass ich zu der ersten Gruppe gehöre. Ich habe dieses Buch geliebt, nachgedacht und geweint. Sind wir mal alle ehrlich zu uns: wer von uns war noch nicht naiv? Besonders, wenn es um die Liebe geht? Wer von uns hat schon einmal weggeschaut, nichts gemacht, obwohl er etwas hätte verhindern können? Ich glaube keiner von uns kann sagen, dass nichts auf ihn zutrifft. Und wenn ihr wissen wollt, wovon dieses Buch handelt: Genau hier von.

Ich muss zugeben, manchmal erschien mir Louise auch zu naiv, Liam zu sehr Arschloch, wie oft hätte ich gerne Louises Vater angebrüllt: Tu doch endlich mal was! Doch man erkennt Gründe hinter ihrem Handeln. Louises erste große Liebe, für die sie alles tun würde, Liams schwierige Vergangenheit, die kleine Prinzessin, die ein Vater nur zu ungern gehen lassen will aber auf der anderen Seite auch keine Grenzen setzen will. Das Mädchen, aus gutem Hause, was einfach nicht glauben kann, wie grausam manche Menschen tatsächlich sein wollen. Der Junge, gefangen in seiner kleinen Welt auf der Suche nach Freiheit, nach einem MEHR. Der Vater, der perfekte Familienvater, dessen Welt nicht so perfekt ist, wie sie scheint und dem seine Tochter entgleitet ohne, dass er etwas dagegen tun kann. Wir sind alle perfekt unperfekt. Wieso sollten es die Hauptcharaktere einer Geschichte denn nicht sein. Meiner Meinung nach machen sie Geschichten erst wirklich interessant. Somit könnt ihr nun sicher verstehen, wieso diese oft geübte Kritik am Buch für mich gar keine ist sondern eher etwas, was das Buch so einzigartig toll macht.

Wie ihr seht, habe ich diese interessanten Charaktere sehr gemocht. Ich möchte euch nun nicht mehr von ihnen verraten, da sie meinem Erachten nach einen wichtigen Teil dieses Buches ausmachen und ich nicht zu viel vorweg nehmen möchte. Das, was das Buch außerdem noch sehr besonders macht ist die ungewöhnliche Erzählperspektive. Erzählt wird aus der Sicht der Toten Louise. Wie schon im Klappentext ersichtlich, hat sie sich mit Liam gemeinsam umgebracht und erzählt nun aus dem Off zum einen ihre Vergangenheit mit Liam aber auch, wie die Personen in der Gegenwart ihren Tod aufarbeiten und damit umgehen. Diese Erzählperspektive hat mich schon in der Leseprobe fasziniert und mich später auch noch weiter begeistert. Allein sie macht das Buch absolut empfehlenswert.

Zusammenfassend kann man sagen, dass mich das Buch sehr begeistert hat. Die einzigartigen Charaktere und der außergewöhnliche Schreibstil schaffen zusammen mit der Thematik, die sehr tief geht und noch lange nachdenklich macht, ein Leseerlebnis der ganz besonderen Art. Die Autoren zeigen auf wundervolle Weise, dass Jugendliteratur nicht immer nur rosarot und leicht sein muss sondern auf anspruchsvolle Weise sehr ernste Themen wie Suizid und Drogenhandel/-konsum behandeln kann ohne als unangemessen eingestuft zu werden. Der Verlag hat die Altersempfehlung auf 16 gesetzt. Dies finde ich sehr angebracht und würde das auch unbedingt einhalten. Denn auch, wenn der Gewaltanteil nicht sehr hoch ist bzw. nicht detailliert beschrieben wird, braucht man, um das Verhalten der Protagonisten und ich meine auch das ganze Buch zu verstehen, eine gewisse Reife und Lebenserfahrung.

Bewertung: Ich habe Wir wollten nichts. Wir wollten alles geliebt und unglaublich gerne gelesen und anschließend darüber nachgedacht. Meiner Meinung sollte es mehr Bücher dieser Art geben. Diese ernste Thematik zusammen mit der ungewöhnlichen Erzählperspektive machen dieses Buch absolut lesenswert und ich gebe unglaublich gerne 5 von 5 Füchschen.

Vielen Dank an den Oetinger Verlag, der so freundlich war, mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Leserunde zur Verfügung zu stellen.

Veröffentlicht am 25.06.2017

Grischa-Trilogie Band 2

Grischa 2: Eisige Wellen
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Inhalt: Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: ...

Inhalt: Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu vergrößern, braucht er ihre Hilfe – ob freiwillig oder nicht. (Quelle: carlsen.de)

Vor der Rezi: Das ist eine Rezension zum zweiten Band der Grischa Trilogie. Ihr könnt diese Rezension ohne Bedenken lesen, wenn ihr Band 1 schon gelesen habt. Ansonsten könnten Spoiler vorhanden sein.

Meine Meinung: Nachdem mich Band 1 wirklich sehr begeistern konnte und Kücki mir dieses Buch für die SUB-Abbau Challenge ausgesucht hat, war mir klar, dass der zweite Teil der Grischa Trilogie nicht lange auf meinem SUB bleiben würde. Deshalb habe ich schon im Januar sehr schnell nach diesem Buch gegriffen.

Anfangs hatten wir nicht den besten Start, das Buch und ich. Denn Alina und Maljen waren zwar endlich vereint aber mein geliebtes Rawka hat am Anfang der Geschichte keinen Platz gefunden, da die beiden fliehen mussten. Das hat meine Begeisterung erst einmal gedämpft aber schon bald konnte mich das Buch wieder mehr fesseln. Der erste Grund dafür war, dass es nicht lange gedauert hat, bis man wieder im Geschehen war. Das Buch startet ziemlich früh mit ganz viel Spannung und die Gesamthandlung, die schon Mitte des ersten Teils deutlich wurde, ist rasch wieder aufgenommen worden und ein paar neue Fragen haben mich an die Seiten gefesselt. Das habe ich wohl hauptsächlich dem Dunklen zu verdanken, mit dem ich überhaupt nicht warm werde und, anders als Alina, als wirklichen Gegner und Antagonist sehe.

Dann hat sich die Spannung und mein Spaß am Lesen noch einmal deutlich erhöht, als jemand neues auf die Bühne getreten ist: Stormhond. Kücki hat mir zwar schon von ihm erzählt aber als wahrer Maljen-Fan war ich misstrauisch. Dennoch muss ich sagen, dass Stormhond in seinem Auftreten und besonders auch in seiner Entwicklung, von der ich jetzt nicht zu viel verraten möchte, ein toller Charakter war, der mir meine Lesezeit versüßt hat. Ich bin gespannt, wie viel Platz und besonders welchen er im letzten Teil der Reihe einnehmen wird.

Und dann dauert es nicht lange und wir sind wieder in Rawka und ich war restlos verzaubert, wollte meine Augen nicht mehr von den Seiten lösen, wollte nicht mehr in die Realität zurück. Rawka fasziniert mich schon vom ersten Band an und Leigh Bardugo schafft es mit diesem Setting jedes Mal, mir den Atem zu rauben. Auch in die Geschichte Rawkas wird in diesem Teil mehr eingegangen und der Handlungsverlauf fügt sich zu einem großen Ganzen zusammen. Uns werden viele Sachen klar, was die Spannung zum Ende hin hebt. Außerdem kann das Buch mit ein paar tollen Schlachten und Kämpfen überzeugen und überrascht mit unvorhergesehenen Wendungen.

Das Ende ist ebenfalls sehr spannend und obwohl man schon weiß, was in Band 3 passieren muss, hat man sofort Lust weiterzulesen. Ich für meinen Teil freue mich sehr auf das Finale und hoffe, dass es mich ebenso sehr beeindrucken kann, wie Band 2.

Fazit: Grischa: Eisige Wellen konnte mich genauso sehr überzeugen, wie sein Vorgänger. Das einzigartige Setting und die tollen Charaktere haben es geschafft, mich wieder komplett im Buch versinken zu lassen, weshalb sich Grischa von mir 5 von 5 Füchschen verdient.