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Veröffentlicht am 04.10.2022

Ein spannender und unterhaltsamer Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht!

Spionin wider Willen
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Mit „Spionin wider Willen – Top Secret“ ist der Auftaktband einer Reihe von Mila Roth alias Petra Schier erschienen, welcher bereits vor ein paar Jahren herausgegeben wurde, nun aber mit neuem Coverdesign ...

Mit „Spionin wider Willen – Top Secret“ ist der Auftaktband einer Reihe von Mila Roth alias Petra Schier erschienen, welcher bereits vor ein paar Jahren herausgegeben wurde, nun aber mit neuem Coverdesign neu aufgelegt wurde.
Die Reihe umfasst zwischenzeitlich bereits 14 Fälle und ein Ende ist nicht in Sicht.
Janna Berg ist eine junge Frau Anfang 30, Pflegemutter von 8-jährigen Zwillingen und steht mit beiden Beinen fest im Leben. Doch als sie ihre Schwester am Flughafen abholen will, wird sie plötzlich von einem fremden Mann angesprochen, welcher ihr einen Umschlag mit einer DVD in die Hand drückt und sie damit in einen ungeahnten Sog internationaler Terrorverbindungen und Geheimdienste hineinzieht.
Der Roman besticht mit einem flotten humorvollen Schreibstil, der es auch an Spannung nicht mangeln lässt.
Die Hauptfiguren sind authentisch beschrieben:
Janna in ihrem familiären sehr liebevollen Umfeld ist einem sofort sympathisch und mit ihrer unbedarften Art habe ich sie vollkommen ins Herz geschlossen. Gleichzeitig ist sie jedoch auch eine Frau, die sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen lässt, was auch der sehr gut aussehende Agent Markus Neumann erkennen muss. Dieser ist ein Agent, wie man ihn sich vorstellt – abgeklärt und am liebsten auf eigene Faust unterwegs.
Die Dialoge sind teilweise sehr witzig und haben mich an mancher Stelle zum Schmunzeln gebracht.
Das zwischen den beiden bestehende Knistern ist förmlich spürbar und verspricht für die Folgebände einiges an Spannung und Unterhaltung.
Durch die recht kurz gehaltene Seitenanzahl und auch den schnellen Wechsel der Kapitel wird man in die Handlung hineingesogen und man fliegt förmlich durch die Seiten.
Das Ende ist gut abgerundet, lässt aber auf weitere spannende Ermittlungen dieses wunderbaren Duos hoffen.

Fazit:
Dieses Buch ist ein gelungener Auftakt einer Spionage-Reihe rund um den Geheimagenten Markus Neumann und die Zivilistin Janna Berg, der mir gezeigt hat, dass die Autorin neben historischen Romanen und Liebesromanen auch kurzweilige Unterhaltungslektüre sehr gut verpacken kann.
Mich hat das Buch von der ersten bis zur letzten Seite wunderbar unterhalten und ich werde dieser Reihe mit Sicherheit treu bleiben.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Tolle Fortsetzung der Pilger-Reihe

Das Geheimnis des Pilgers
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Mit „Das Geheimnis des Pilgers“ ist Band 2 der Pilger-Reihe aus der Feder von Petra Schier erschienen, mit dem die Autorin ihre Leser/innen wieder ins Koblenz um 1379 entführt.

Die Geschichte knüpft unmittelbar ...

Mit „Das Geheimnis des Pilgers“ ist Band 2 der Pilger-Reihe aus der Feder von Petra Schier erschienen, mit dem die Autorin ihre Leser/innen wieder ins Koblenz um 1379 entführt.

Die Geschichte knüpft unmittelbar an Band 1 an, sodass es für das Verständnis von Handlung und Protagonisten von Vorteil ist, wenn man diesen zunächst gelesen hat. Jedoch kommt man durch kleine Hinweise und Erklärungen auch ohne Vorkenntnisse gut in die Geschichte hinein.

Conlin muss die Verantwortung für seine Familie und das Gut übernehmen und damit immer mehr Pflichten erfüllen. Gleichzeitig muss er seinen Handel mit Sicherheiten aufbauen, damit neues Kapital reinkommt, um den Wohlstand der Familie zu sichern, welchen sein geistig verwirrter Bruder in große Gefahr gebracht hat. Ausgerechnet seine zukünftige Frau Reinhild möchte ihn hierbei unterstützen, doch kann er die Hilfe einer Frau annehmen, ohne sein Gesicht zu verlieren?

Auch Palmiro arbeitet kräftig daran, seinen Handel mit Pelzen weiter auszubauen, doch um die Sicherheit seiner Geschäfte abzudecken, bekommt er den überheblichen, stets von sich überzeugten Benedikt vom Heidenstein als Wachhauptmann vor die Nase gesetzt. Doch ausgerechnet bei diesem versagt seine Gabe und er kann dessen Seelenlicht nicht sehen. Welches Geheimnis umgibt Benedikt? Kann Palmiro ihm vertrauen?

Der Autorin gelingt durch ihren flüssigen bildlichen Schreibstil, dass man sofort wieder in der Geschichte drin ist und das Wiedersehen mit liebgewonnen Charakteren aus Band 1 genießen kann.

Durch teils sehr einfühlsame und tiefgründige Dialoge, aber auch sehr amüsante, herzerfrischende Auseinandersetzungen werden authentische Figuren gezeichnet, mit denen man sich als Leser/in verbunden fühlt und die ein breites Spektrum der damaligen Gesellschaft aufzeigen.

Neue Charaktere werden sehr gut in die Geschichte eingebunden und es gelingt, dass man auch in diesem Band immer wieder von den Handlungen und Überlegungen mancher Figuren überrascht wird.
Sehr gefühlvoll hat sich die Autorin erneut mit dem Thema der gleichgeschlechtlichen Liebe befasst, deren historische Fakten sie auch noch einmal im Nachwort einzuordnen weiß. Mir hat dieser Aspekt im Buch wieder besonders gut gefallen und neue mir bisher unbekannte Informationen gegeben.

Das Ende der Geschichte ist offengehalten, sodass genügend Spekulationsspielraum für Band 3 verbleibt, der hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt.

Fazit:
Der Autorin ist mit der Fortsetzung der Pilger-Reihe wieder ein sehr facettenreicher historischer Roman gelungen, der mich auf eine fesselnde Reise mit in die Zeit des Mittelalters genommen hat.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Ein liebevoller Roman, der noch lange nachwirken wird

Drei Tage im August
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„Drei Tage im August“ ist ein Roman aus der Feder von Anne Stern.

Elfie Wagner ist die Prokuristin der kleinen Chocolaterie Sawade in der Allee Unter den Linden in Berlin. Sie wird stets begleitet durch ...

„Drei Tage im August“ ist ein Roman aus der Feder von Anne Stern.

Elfie Wagner ist die Prokuristin der kleinen Chocolaterie Sawade in der Allee Unter den Linden in Berlin. Sie wird stets begleitet durch ihre Schwermut, findet jedoch die Kraft, Zuversicht auszustrahlen und ihren Kunden und Nachbarn stets mit Freundlichkeit und größter Menschlichkeit gegenüberzutreten.

Der Roman spielt im August 1936 – einer Zeit, in der der Nationalsozialsozialismus in Deutschland bereits allgegenwärtig ist, die Olympiade unzählige Ausländer nach Deutschland holt und doch steht das alles nicht im Mittelpunkt des Romans.
Elfie versucht hinter das Geheimnis einer früheren Köstlichkeit der Chocolaterie zu kommen und stößt auf eine interessante Geschichte, die auch ihr ein Stück aus ihrem Schneckenhaus heraushilft.

Die Geschichte des Romans bewegt sich über 3 Tage im August 1936 – lediglich Prolog und Epilog sind in einer anderen Zeit geschrieben. Jedoch wird es trotz des kurzen Zeitraums zu keiner Zeit langatmig – im Gegenteil. Durch den kurz gefassten Zeitraum und den sehr gefühlvollen unaufgeregten Schreibstil der Autorin wird man in die Geschichte hineingesogen und fühlt sich den Personen verbunden.

Es ist nicht nur Elfie, die mit ihren fast 40 Jahren, ihren Ecken und Kanten, ihren Marotten – keine typische Protagonistin ist, sondern auch der jüdische Buchhändler Franz Marcus, bei dem man die Liebe zu den Büchern förmlich spürt und dessen Zerrissenheit beim Treffen wegweisender Entscheidungen einem das Herz zerreißt.
Auch Madame Conte, die als alte Dame auf ihre Vergangenheit zurückblickt, schließt man sofort ins Herz. Ihre Lebensgeschichte ist spannend und faszinierend, sodass man darauf wartet, wann diese endlich wieder zu Wort kommt.

Es kommen im Buch sehr viele Personen vor, was einen am Anfang etwas wundert, doch alle haben eine gemeinsame Verbindung – die Chocolaterie Sawade und das Leben Unter den Linden. Die einzelnen Geschichten sind geschickt miteinander verwoben.

Nicht vergessen wird dabei der historische Hintergrund. Die damalige Situation der Menschen, die Gefahren und Veränderungen in Deutschland und auch unter der Bevölkerung werden in vielen kleinen Gegebenheiten sehr authentisch aufgezeigt.

Sehr gelungen fand ich die Sprache der Linden, welche manch einen Leser sicher irritieren, mir aber das Gefühl der Beständigkeit gegeben haben. Diese mächtigen Bäume überdauern die Zeit, egal welche irrsinnigen Dinge der Mensch tut. Diese Kapitel haben mich sehr nachdenklich gemacht.

Die bildliche Sprache hat eine Atmosphäre geschaffen, die ich nicht in Worte fassen kann. Für mich war dieses Buch ein sehr emotionales und wird noch eine ganze Weile nachwirken.

Von meiner Seite bekommt „Drei Tage im August“ eine absolute Leseempfehlung und ist eines meiner Jahreshighlights.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Spannender Reihen-Auftakt

Wir schweigen bis ins Grab
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„Wir schweigen bis ins Grab“ ist der Auftakt der Jana-Brinkhorst-Krimi-Reihe von Frank Esser. Es handelt sich hierbei um eine Neuauflage des Krimis, der ursprünglich unter dem Titel „Sühnepakt“ erschienen ...

„Wir schweigen bis ins Grab“ ist der Auftakt der Jana-Brinkhorst-Krimi-Reihe von Frank Esser. Es handelt sich hierbei um eine Neuauflage des Krimis, der ursprünglich unter dem Titel „Sühnepakt“ erschienen ist. Der Fall ist in sich abgeschlossen.
Der Staranwalt Julius Wellenbrink kommt bei einem Autounfall ums Leben, doch der Kriminalhauptkommissarin Jana Brinkhorst ist schnell klar, dass es sich hierbei um Mord handelt. Nur kurze Zeit später wird der erfolgreiche Immobilienmakler Patrick Sanddorn, ein Schulfreund des ersten Opfers, brutal ermordet. Handelt es sich um einen bloßen Zufall?
Bei den Mordermittlungen stoßen die Ermittler auf einen Jahrzehnte zurückliegenden Vermisstenfall. Stehen die Morde mit diesem im Zusammenhang?

Der Schreibstil von Frank Esser ist von Beginn an fesselnd.
Bereits der Einstieg ins Buch erzeugt Spannung, welche bis zum Schluss nicht mehr abflaut. Die Mordermittlung kann man Stück für Stück begleiten.
Jana Brinkhorst und ihr Team sind dabei sehr sympathisch und authentisch. Das Zusammenspiel und der gegenseitige Gedankenaustausch haben mir sehr gefallen.

Immer wieder stellt man neue Vermutungen auf, die man gleich wieder verwerfen muss. So kann man bis zum Schluss miträtseln, wer der Täter sein könnte.

Durch den Perspektivwechsel zum Täter hat man auch in dessen Gedankenwelt einen kleinen Einblick.

Sehr gelungen ist am Ende die Auflösung. Die Fäden der Geschichte laufen lückenlos zusammen und dem Autor ist somit ein wirklich unterhaltsamer Reihen-Auftakt gelungen.

Von mir gibt es hierfür eine klare Leseempfehlung und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Ein hochemotionaler historischer Roman im Köln der 50er Jahre

Findelmädchen
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In „Findelmädchen – Aufbruch ins Glück“ von Lilly Bernstein tauchen wir ein ins Köln der 50er Jahre.
Helga und ihr Bruder Jürgen haben in den Wirren der Nachkriegszeit beide Eltern verloren – die Mutter ...

In „Findelmädchen – Aufbruch ins Glück“ von Lilly Bernstein tauchen wir ein ins Köln der 50er Jahre.
Helga und ihr Bruder Jürgen haben in den Wirren der Nachkriegszeit beide Eltern verloren – die Mutter mutmaßlich verstorben, der Vater nie aus dem Krieg heimgekehrt – und sind nach Jahren in den Trümmern Deutschlands bei liebevollen Zieheltern in Frankreich aufgewachsen. Eine Erinnerung an ihre frühere Kindheit haben beide nicht.
Plötzlich taucht ihr Vater aus der russischen Kriegsgefangenschaft wieder auf und holt die beiden in die Heimat nach Köln zurück.
Zu Beginn ist sowohl bei Jürgen als auch bei Helga die Freude groß, doch schon bald muss vor allem Helga erkennen, dass ihr großer Traum, aufs Gymnasium zu gehen und später Lesen und Schreiben zu studieren, in weite Ferne gerückt ist. Stattdessen schickt ihr Vater sie auf eine Haushaltungsschule, wo sie lernen soll, später eine gute Ehefrau zu sein. Im Zuge eines Praktikums im Waisenhaus muss sie die grausame Behandlung der Kinder durch die Nonnen miterleben und versucht ihr Möglichstes, um den Kindern das Leben zu erleichtern.

Der Schreibstil von Lilly Bernstein ist bildhaft, hochemotional und fesselnd.

Man erfährt die Geschichte aus der Sicht von Helga. Sie wird mit all ihren Gefühlen und Unsicherheiten so gut beschrieben, dass man sie förmlich vor Augen hat und mit ihr mitfiebert.

Auch die anderen Charaktere sind sehr lebendig und authentisch beschrieben. So habe ich von Beginn an eine große Sympathie für Fanny verspürt, die ihren Traum von einer eigenen Milchbar im Haus erfüllen will. Helgas Bruder Jürgen fasst Fuß in Köln, findet Arbeit und auch seine erste Liebe. Aber auch fiese Charaktere wie Tante Meta dürfen in einer gelungenen Geschichte nicht fehlen.
Als zweiter Handlungsstrang sind sehr geschickt Tagebucheinträge der Mutter von 1945 eingefügt, aus denen der Leser Stück für Stück in die Vergangenheit der Kinder blicken kann und so erfährt, was in den Wochen nach Kriegsende tatsächlich passiert ist.

Die Zeit der 50er Jahre, vor allem auch die Stellung der Frau und deren Abhängigkeit von der Männerwelt, werden gut eingefangen. Auch die Folgen des Krieges, die immer noch überall spürbar sind und gleichzeitig der Versuch der Menschen, das Grauen und auch die eigenen Taten unter den Teppich zu kehren, bleiben nicht unerwähnt. Es wird deutlich, dass die Aufarbeitung der Naziherrschaft nicht sofort und allumfassend angegangen wurde.

Auch die Situation der Flüchtlinge aus den von den Nazis zurückeroberten Gebieten findet im Roman Anklang.
Die Geschichte und Erfahrungen von Helga sind teilweise sehr traurig und vor allem die Situationen, die man als Leser im Waisenhaus erfährt, sehr erschreckend, sodass mir der Mund offen stehen blieb und ich auch Tränen in den Augen hatte. Wenn man am Ende des Buches auch noch erfährt, dass die geschilderten Situationen auf Erfahrungen von damaligen Heimkindern beruhen, ist es umso bedrückender.

Sehr schön finde ich hingegen, dass der Autorin gelungen ist, ab und an einen Bezug zum Vorgängerroman „Trümmermädchen“ zu setzen, den man zwar nicht gelesen haben muss, welcher aber nun definitiv auf meiner Wunschliste steht.

Dieses Buch hat in mir während des Lesens eine ganze Palette von Gefühlen ausgelöst – von Fröhlichkeit und Freude bis zu Trauer und Entsetzen war alles dabei. Es war ein Roman, der mich von der ersten Seite an gefesselt und wunderbar unterhalten hat und der in mir noch eine ganze Weile nachklingen wird.

Dafür gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

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