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Veröffentlicht am 08.09.2022

Die Welt der Fliegerei in der Zeit des Wirtschaftswunders

Die Wolkenstürmerin
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Marlene Lilienthal liebt es zu fliegen und tut dies am liebsten in ihrer Percival Vega Gull. 1957 kommt sie auf die Idee ein eigenes Unternehmen mit Flugtaxis zu gründen. Die Basis liefert das Unternehmen ...

Marlene Lilienthal liebt es zu fliegen und tut dies am liebsten in ihrer Percival Vega Gull. 1957 kommt sie auf die Idee ein eigenes Unternehmen mit Flugtaxis zu gründen. Die Basis liefert das Unternehmen ihrer Familie, die seit einigen Jahrzehnten Flugzeuge herstellt. Es liegt also nahe in der Wirtschaftswunderzeit.

Als Frau einen eigenen Betrieb zu gründen, war in dieser Zeit noch schwer. Viele Männer fühlten sich brüskiert und dieses Phänomen wird hier auch aufgegriffen. Dennoch geht Marlene ziemlich unbeirrt ihren Weg, was auch daran liegt, dass Fliegen ihre Leidenschaft ist und nicht mal die Liebe zu einem Mann sie abhalten kann. Vor allem dreht es sich hier um die Liebe zur Fliegerei und allem, was damit zusammenhängt. Auch ein Mann spielt später eine untergeordnetere Rolle. Und auch die Liebe zu ihm ist eher unkonventionell.
Geschichtlich Relevantes und Erdachtes halten sich die Waage, wurden wunderbar miteinander verquickt und sorgen für ein leichtes Leseerlebnis. Einige Stunden in die Welt der Fliegerei einzutauchen und Marlene quasi über die Schulter zu schauen, lohnte sich. Die Schreibe ist locker, unterhaltsam und realistisch.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

zum wohlfühlen ohne Tiefgang :-)

Das Leuchten der Gipfel
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Bekka arbeitet als Yogalehrerin und lernt bei ihrer Oma in den Alpen stricken. Dabei kommt sie auf eine Geschäftsidee und nutzt ihren Urlaub, um diese zu analysieren und voranzutreiben. Die Geschichte ...

Bekka arbeitet als Yogalehrerin und lernt bei ihrer Oma in den Alpen stricken. Dabei kommt sie auf eine Geschäftsidee und nutzt ihren Urlaub, um diese zu analysieren und voranzutreiben. Die Geschichte unterhält vor allem gut. Es ist ein wahrer Wohlfühlroman: seicht und unterhaltsam entführt in die Welt der Alpen. Die Geschichte bringt das Kopfkino in Gang und ist ideal, um sich vergnügt zu entspannen.

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Veröffentlicht am 08.09.2022

Ideal, um darin zu "versacken"

Töchter der Speicherstadt – Das Versprechen von Glück
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Es ist der Abschlussband rund um die Kaffee-Firma „Behmer & Söhne“, die zuletzt in Händen der Tochter Frieda landet. Denn deren Vater Joost erwies sich als Windhund. Aber von vorn:

Behmer & Söhne wurde ...

Es ist der Abschlussband rund um die Kaffee-Firma „Behmer & Söhne“, die zuletzt in Händen der Tochter Frieda landet. Denn deren Vater Joost erwies sich als Windhund. Aber von vorn:

Behmer & Söhne wurde während des Krieges zerbombt, aber in der Zeit des Wirtschaftswunders baut Annas Vater sie wieder auf. Deren Mann Joost ist als Kompagnon in der Firma, aber nicht als Erbe vorgesehen. Was dieser erst beim vorzeitigen Ableben seines Schwiegervaters erfährt. Annas Mutter übernimmt, eifrig von ihrer Enkelin unterstützt. Im Gegensatz zu Anna, die sich zwar auch um die Firma kümmert, aber ganz anderen Ambitionen nachgehen möchte. Abgesehen vom Wohl und Wehe der Firma und damit auch der Familie in finanzieller Hinsicht bekommt man Annas Aufblühen mit. Die 1950-er Jahre in Hamburg wurden so lá lá dargestellt, die Familiengeschichte hingegen ist in sich rund und wunderbar erzählt. Ich kannte die ersten Bände noch nicht und fand trotzdem schnell in den letzten Band hinein. Und holte mein Defizit nach 😉 Die Reihe samt Abschluss lohnt sich sehr: lockerleicht verfasst, immer die Zeitgeschichte mit aufs Korn nehmend und so, dass man mit den Protagonisten mit fiebert. Ideal, um einige Stunden „zu versacken“.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

super

Die Köchin - Lebe deinen Traum
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Fabienne wächst zusammen mit zwei Schwestern und ihren Eltern in einem kleinen Schleusenwärterhaus am Canal du Midi auf. Das Gehalt ihres Vater reicht für die Familie nicht, also bietet ihre Mutter

mittags ...

Fabienne wächst zusammen mit zwei Schwestern und ihren Eltern in einem kleinen Schleusenwärterhaus am Canal du Midi auf. Das Gehalt ihres Vater reicht für die Familie nicht, also bietet ihre Mutter

mittags und abends warme Verpflegung für die „Gents a l´eau“, die Schiffer, an. Ihre kleine Wirtschaft floriert. Die Geschichte spielt im 18. Jahrhundert, die ersten Restaurants kamen langsam auf. Wirtshäuser gab es zwar schon lange, aber Restaurants mit feinerer Küche und feinerem Service entwickelten sich in Frankreich erst um 1800 herum.
Bei der Hochzeit der ältesten Schwester stirbt die Mutter und der Vater holt sich eine neue Frau ins Haus. Fabienne wird vom Herd in die Waschküche verbannt. Und flieht eines Nachts zusammen mit ihrem Freund über den Schiffsweg. Nach einigen Umwegen landet sie in Carcassonne und baut in verschiedenen Küchen ihr Handwerk aus. Sie lernt unter anderem feinere Gesellschaft kennen. Und es verschlägt sie bis fast zum Schluss in die große Stadt Lyon.
Zwischendrin bekommt sie ein uneheliches Kind, das auf höchst bemerkensweise in eine andere Familie gelangt, und eine weitere Hauptfigur tritt in die Geschichte ein. Ab Fabiennes Abreise nach Lyon entwickelt sich der Roman in zwei Handlungssträngen weiter. Wobei die zweite Dame höchst eigenwillig und etwas narzisstisch agiert. Fabienne hingegen, und ihre Art sich in die regionalen Gerichte einzuarbeiten, ist eine Wucht.

Der Roman fängt ein wenig dröge an, steigert sich aber deutlich nach dem ersten Viertel. Es wird interessant, ich habe Einiges gelernt und das mag ich beim Lesen sehr. Gut verfasst und an einem halben Tag gut zu lesen.

Denn der Verlag ließ das Buch fast an Großdruck anmutenden Lettern drucken, der Zeilenabstand ist weit und die Seiten relativ dick. Es wirkt nach außen wertig, aber die 500 Seiten lassen sich schnell lesen und man blättert viel.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Inspirierend

Sonnenblumentage
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Zwei Geschichten in einer und richtig gut verfasst. Die Floristin Marie lebt mit ihrem Freund in einem Dorf bei Bamberg. Florian ist der Erbe des Gartenbaubetriebs seiner Mutter und träumt sein Leben ohne ...

Zwei Geschichten in einer und richtig gut verfasst. Die Floristin Marie lebt mit ihrem Freund in einem Dorf bei Bamberg. Florian ist der Erbe des Gartenbaubetriebs seiner Mutter und träumt sein Leben ohne diese Träume wahr werden zu lassen. Marie möchte gerne mehr vom Leben und ihre Kreativ-kunstvolle Ader ausleben.

Frieda Bergmann lässt Marie zwei Leben leben. Die eine Erzählung dreht sich darum, das alles weiter seinen Gang geht. Marie bleibt in Bamberg, arrangiert sich mit Florian und ihrer Chefin. Die andere spielt mit dem „was wäre wenn“. Florian betrügt Marie, die folgt einer verwandtschaftlichen Einladung und daraufhin verändert sich nicht nur ihr Wohnort.
Geschickt spielt die Autorin mit den beiden Lebensentwürfen. Man bekommt das Leben im fränkischen Dorf mit, es gibt spezielle Typen und Charaktere, viel Amüsantes wird eingeflochten. Marie bleibt in keiner Variante im ewig gleichen Sumpf stecken sondern wandelt sich, arrangiert sich mit den Gegebenheiten. In der zweiten Variante bieten sich ihr verschiedene Möglichkeiten. Bleiben oder etwas wagen. Sie wagt. Und beide Varianten haben etwas für sich, wobei ich die zweite inspirierender fand. Manche Figuren sind in beiden Erzählungen zu finden, manches entwickelt sich anders als man denkt. Es ist ein richtig gut erzähltes und in lockerleichtem Ton geschriebenes Buch. Von Frieda Bergmann würde ich gerne zukünftig mehr lesen!

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