Cover-Bild Es gibt keine Wale im Wilmersee
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ecco Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 21.09.2021
  • ISBN: 9783753000060
Laura Dürrschmidt

Es gibt keine Wale im Wilmersee

»Es gibt Dinge, die gehören dem Wasser.«

Wenn der Winter kalt genug ist, friert der Wilmersee zu, und man kann über das Eis bis auf die kleine Waldinsel gehen. Der Winter, als die Erzählerin acht war, war kalt. Aber nicht kalt genug. In diesem Winter verlor sie Alice und ihren Namen an den See.
Seitdem spricht man nicht mehr in ihrer Familie. Und mit der Sprache verschwinden auch die Menschen – die Mutter, der Vater, die Schwester. Die Erzählerin zieht sich ganz in ihre Erinnerungen zurück, in eine Zeit, in der die Mutter ihr Geschichten von den Walen im Wilmersee erzählte und das dunkle, leere Haus noch voller Leben war. Nur so ist sie sicher davor, noch mehr zu verlieren.
Bis eines Herbsttages Jora vor der Tür steht, eine junge, rothaarige Frau, die sich mit dem Schweigen nicht zufriedengibt. Aber es ist gefährlich, Jora und ihre Geschichten ins Haus zu lassen, denn auch sie könnte einfach wieder verschwinden.

»Die Lektüre lohnt sich.« Börsenblatt , 17.06.2021

»Der Autorin gelingt es dabei durch die poetische Qualität ihrer Sprache, solche Regungen literarisch abzubilden. Sie nähert sich auf diese Weise dem ansonsten Unaussprechlichen.« Max Eisenbarth, KommBuch , 16.02.2022

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2024

Es beginnt und endet am Wilmersee

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Eine Eisschicht überzieht den Wilmersee, als die Schwestern acht Jahre alt sind. Dann geschieht das Schlimmste, was eine Familie erleben kann, verkraften muss - oder niemals verkraften kann. Das Eis bricht, ...

Eine Eisschicht überzieht den Wilmersee, als die Schwestern acht Jahre alt sind. Dann geschieht das Schlimmste, was eine Familie erleben kann, verkraften muss - oder niemals verkraften kann. Das Eis bricht, beide Mädchen werden in die Tiefe gerissen und nur ein Mädchen kann gerettet werden. Wie soll eine Familie das verkraften? Wie kann eine Schwester ohne die andere weiterleben?

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Es gibt Schicksalsschläge, für die es keine Worte gibt. Dieser unendliche Schmerz erreicht mich bereits auf der ersten Seite. Doch wenn es keine Worte gibt für das Geschehene, dann ist da am Anfang nur ein riesiger Knoten, der alles einnimmt und nichts freilässt.

Laura Dürrschmidt gelingt es, zusammen mit der überlebenden Schwester und zusammen mit mir als Leserin, Faden für Faden aus dem Knoten zu lösen, alles nach und nach zu entheddern, zu entzerren, zu befreien. Aus einem wirren Knäuel wird ein Netz aus hauchdünnen Fasern, so empfindlich, dass es jeden Moment reißen könnte. Doch als Jora auftaucht, kehrt endlich ein wenig Halt und Stabilität zurück. Und auch die Worte kommen langsam wieder.

Der poetische Schreibstil des Romans hat so sehr meinen Geschmack getroffen, wie ich es nie für möglich gehalten hätten. So oft habe ich die Sätze mehrmals gelesen - weil sie so schön sind und weil es so viel Spaß macht, die Feinheiten zwischen den Zeilen zu suchen und zu finden.

Auch wenn es wirklich keine Wale im Wilmersee gibt, ist die Natur ständig so präsent, dass sie die Fäden in den Händen hält. So ist es auch die Natur, die in einem schreiend mächtigen Bild die letzten Worte des Romans ins Eis kratzt. Und dieses allerletzte Bild ist so gigantisch, dass ich noch lange in diesem Moment verharrte - und es wirkt nach.

Wow! Was für ein gewaltiger und faszinierender Roman!

Veröffentlicht am 21.11.2021

Poetisch

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Eine wunderschöne Geschichte über Familiengeheimnisse, die so tiefgründig und bitter sind, dass man lieber schweigt. Doch es gibt auch Menschen, die das nicht akzeptieren und die Mauern durchbrechen wollen ...

Eine wunderschöne Geschichte über Familiengeheimnisse, die so tiefgründig und bitter sind, dass man lieber schweigt. Doch es gibt auch Menschen, die das nicht akzeptieren und die Mauern durchbrechen wollen und genau darüber berichtet das Buch. Ich fand es poetisch und berührend, aber durchaus spannend und interessant mit einem wunderschönen Cover. Die Figuren sind am aufregendsten und die Entwicklung, die sie durchmachen. Ich kann das Buch sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 30.08.2022

Über familiäre Verluste und tiefsitzende Ängste

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Die Ich-Erzählerin in "Es gibt keine Wale im Wilmersee" von Laura Dürrschmidt aus dem @eccoverlag nimmt mich sofort mit in ihre Erinnerungen und wortkarge Familie.
Seit dem Verlust der Zwillingsschwester ...

Die Ich-Erzählerin in "Es gibt keine Wale im Wilmersee" von Laura Dürrschmidt aus dem @eccoverlag nimmt mich sofort mit in ihre Erinnerungen und wortkarge Familie.
Seit dem Verlust der Zwillingsschwester Alice im zugefrorenen Wilmersee vor vielen Jahren spricht die Erzählerin nur noch wenig. Auch ihr eigener Name ist damals im See verloren gegangen. Als dann auch nach einander die Eltern die Familie verlassen, sind da nur noch der Bruder August und die Schwester Ingrid. Die Namenlose zieht sich sehr in sich zurück bis die geheimnisvolle Jora in ihr Leben tritt und und Fragen stellt. Kann Jora das Schweigen der Familie brechen und diese von ihrem Trauma erlösen? Werden die Eltern zurück kehren? Und welches Geheimnis verbirgt Jora?

Laura Dürrschmidt's Roman erzählt auf einnehmende Weise von den Folgen des plötzlichen Verlustes eines Familienmitgliedes. Die gesamte Familie ist traumatisiert. Da sind Schuldgefühle und Angst. Eltern, die völlig überfordert sind. Geschwister, welche alle auf ihre ganz individuelle Art damit fertig werden (müssen).Jora scheint eine Türöffnerin zu sein. Bringt die Geschwister zusammen. Versucht die Familie mit einander zu versöhnen. Doch ob es ihr gelingt bleibt bis zuletzt offen. Und das Ende der Geschichte hat mich überrascht.
Ich kann diesen faszinierenden und tiefgreifenden Roman sehr empfehlen 🤗

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Veröffentlicht am 21.09.2021

Angst vor dem Verlieren

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„Es gibt keine Wale im Wilnersee“ ist eine berührende Geschichte von der Schriftstellerin Laura Dürrschmidt.
Das Mädchen, das ihren Namen verlor ist ein trauriges zerrissenes Kind. Mit 8 Jahren brechen ...



„Es gibt keine Wale im Wilnersee“ ist eine berührende Geschichte von der Schriftstellerin Laura Dürrschmidt.
Das Mädchen, das ihren Namen verlor ist ein trauriges zerrissenes Kind. Mit 8 Jahren brechen sie und ihre Zwillingsschwester im Eis ein. Sie wird gerettet, die andere stirbt. Seit dem ist die ganze Familie, nicht mehr was sie war.
Aber dann gehen noch mehr Familienmitglieder weg. Wie soll man das verkraften.
Die Autorin lässt ihre Icherzählerin alle ihre Emotionen eindrucksvoll erzählen.

Witzig waren die vielen Sprüche mit den Motten, die hatte ich schon lange nicht mehr gehört. Sonst war der Roman tragisch und geheimnisvoll.
Dieser Roman ist der Autorin gut gelungen, da hoffe ich auf weitere Geschichten.