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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2022

Sehr zu empfehlen

Miesmuschelmord
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„...Unwillkürlich seufzte sie, musste dann über sich selbst lachen. Bald würde sie doch endlich das Leben führen, von dem sie geträumt hatte. Wärme, leuchtende Farben, ein liebender Mann..

Diese Sätze ...

„...Unwillkürlich seufzte sie, musste dann über sich selbst lachen. Bald würde sie doch endlich das Leben führen, von dem sie geträumt hatte. Wärme, leuchtende Farben, ein liebender Mann..

Diese Sätze stehen in dem kurzen Prolog des Buches. Es sind Sätze voller Hoffnung. Doch das Leben spielt nicht immer so, wie wir es uns wünschen.
Die Autorin hat erneut einen fesselnden Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Der Schriftstil passt sich den Gegebenheiten an. Mal ist er ernst, mal humorvoll. Die niederländischen Ausdrücke geben ihm das lokale Flair, aber nicht nur sie. Ich erfahre eine Menge über Miesmuscheln und lerne manch Gericht der zeeländischen Nordseeküste kennen.
Freddie wollte eigentlich für einige Tage ihre Tante Gitti und ihren Onkel Holger besuchen. Kurz vor ihrer Ankunft aber findet Holger die tote Nachbarin in ihrem Haus und Gitti ist verschwunden. Wenige Tage später legt Holger ein Geständnis ab.
Freddie nimmt nun die Ermittlungen in die eigene Hand. Inspecteur Julian Doorn geht wieder auf Distanz. Dabei hatte das gemeinsame Essen Freddie nicht kalt gelassen. Wie sagt sie so schön?

"...Es kribbelte in meiner Magengrube. Ganz sicher der Hunger..."

Während Freddie nach Gitti sucht, kommt sie mit den Leuten ins Gespräch. Dabei kristallisieren sich für sie ein paar Personen als mögliche Täter heraus. Die tote hatte sich nicht gerade viel Freude gemacht. Die Polizei allerdings scheint nicht anders zu tun, als Holger die Tat nachweisen zu wollen. Auch die Meinungen im Ort sind bezüglich Holgers Täterschaft gespalten.
Als Freddi eine junge Muschelsammlerin beobachtet, geht ihr folgendes durch den Kopf:

"...Einen Moment wünschte ich mir, dass ich meine Gedanken genauso wie sie ihre Muscheln sortieren könnte. Einfach in die Hand nehmen, prüfend betrachten und nur die richtigen behalten..."

Freddie geht sehr strukturiert vor. Sie veranschaulicht ihre Ergebnisse in einem sogenannten Fischgrätendiagramm. Am Kopf des Fisches soll dann der Täter erscheinen.
Bei ihrer Suche kommt Freddie weit auf der Insel rum. Sprachlich gekonnt werden die örtlichen Gegebenheiten mit ihren Befindlichkeiten verknüpft. Als sie ihr Rennrad durch den Sand schiebt, liest sich das so:

"...Dabei kam ich mir vor, als würde ich durch Gefühle waten. Ständig rutschte man weg, verlor ein bisschen den Boden unter den Füßen - bis es einen völlig umhaute..."

Natürlich wird der Fall logisch zu Ende geführt.
Zu Beginn des Buches veranschaulicht eine Karte die Örtlichkeiten. Ein Rezept ergänzt die Geschichte. Die niederländischen Ausdrücke werden übersetzt und es gibt ein paar zusätzliche Informationen zum Handlungsort.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es bekommt von mir eine Leseempfehlung. Ich hoffe auf weitere Bände.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
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Veröffentlicht am 29.08.2022

Bewegend

Mein Freund Pax
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„...Da merkte der Fuchs, dass der Junge weinte. Um ganz sicher zu sein, drehte er sich um und sah ihm ins Gesicht. Doch, wirklich, er weinte, aber ohne jedes Geräusch...“

Pax, der Fuchs, weiß nicht, dass ...

„...Da merkte der Fuchs, dass der Junge weinte. Um ganz sicher zu sein, drehte er sich um und sah ihm ins Gesicht. Doch, wirklich, er weinte, aber ohne jedes Geräusch...“

Pax, der Fuchs, weiß nicht, dass ihn Peter, der Junge, in wenigen Minuten verlassen wird. Er wird plötzlich allein am Waldrand stehen und dem Jungen nachsehen.
Die Autorin hat einen bewegenden Roman geschrieben. Die Geschichte hat mich tief berührt. Scheinbar geht es um die Freundschaft zwischen Tier und Mensch. Doch der Roman ist viel mehr.Er ist ein Antikriegsroman von der besten Sorte.
Der Schriftstil lässt sich flüssig lesen. Die Geschichte wird abwechselnd von Pax und Peter erzählt.
Peters Vater hat sich freiwillig in den Krieg gemeldet. Da ihr Wohnort betroffen sein könnte, bringt er Peter zum Großvater. Zuvor lässt der seinen Fuchs in einem Wald frei.
Doch schon am ersten Abend weiß Peter, dass er einen Fehler gemacht hat. Er hat Pax in Stich gelassen. Hat der überhaupt eine Chance, in der Wildnis zu überleben? Peter hinterlässt dem Großvater eine Nachricht und geht.
Pax trifft Gray, einen alten Fuchs und macht sich mit ihm auf den Weg, um Peter zu finden. Gray sagt ihm:

„...Die Straße ist seit gestern blockiert. Von den Kriegskranken...“

Ich finde die Bezeichnung, die die Tiere für die Soldaten wählen, sehr treffend.
Peter findet auf seinem Weg nach einer Verletzung Hilfe bei Vola. Sie war im Krieg und hat ihre Lehren daraus gezogen.

„...Auf jeden Fall bin ich dafür, den Menschen die Wahrheit über den Krieg zu sagen. Was er jeden von uns kostet. Die Menschen müssen wissen, wie hoch die wahren Kosten eines Krieges sind...“
Als Peter wieder unterwegs ist, bekommen diese Sätze für ihn ein Gesicht. Er sieht verlassen Haustiere und er fragt sich, wie viele Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung weggehen mussten.
Die Gespräche zwischen Vola und Peter gehen in die Tiefe. Vola macht Peter klar, dass der Mensch im Krieg zum Befehlsempfänger wird. Außerdem glaubt jeder, auf der richtigen Seite zu kämpfen.

„...Sie wollen keine Individuen dort, keine Persönlichkeiten. Sie wollen nur austauschbare Teile, die sich in die Maschinerie einfügen lassen...“

Währenddessen lernt Pax mit Hilfe von Gray und einer Füchsin, wie man im Wald überlebt. Doch der Krieg kommt immer näher. Sie sind in Gefahr. Sehr anschaulich und realistisch wird das Leben der Füchse geschildert.
Das Ende der Geschichte ist bittersüß. Pax hat gelernt, was Freiheit ist. Er hat eine neue Familie. Wird Peter sie ihm lassen?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.08.2022

Annamirl weiß, was sie will

Tatort Karlsfelder See
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„...Warum bin ich eigentlich nicht schon viel früher darauf gekommen, dass ein Mord die einfachste und beste Lösung für all meine Probleme ist? Wie dumm war ich, es erst mit Reden zu versuchen!...“

Das ...

„...Warum bin ich eigentlich nicht schon viel früher darauf gekommen, dass ein Mord die einfachste und beste Lösung für all meine Probleme ist? Wie dumm war ich, es erst mit Reden zu versuchen!...“

Das Buch beginnt mit einem Tagebuch des Mörders. Das Zitat zeigt die ersten Sätze daraus. In das Tagebuch erhalte ich noch mehrmals Einblick. Es ist immer in kursiv gesetzt. Bei den Ermittlungen ist es eher wenig hilfreich. Es führt gern auf eine falsche Fährte.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Der eingeflochtene Dialekt gibt der Geschichte ein gewisses lokales Flair.
Annamirl, ehemalige Lehrerin, geht mit ihren beiden Hunden Loki und Odin spazieren. Auf einer Bank sitzt eine alte Dame. Mit der hat Loki schon unangenehme Erfahrungen gemacht. Trotzdem nähert er sich der Bank. Die Frau reagiert nicht. Sie ist tot. Das ist nicht die erste Tote, die Annamirl sprichwörtlich vor die Füße fällt. Deshalb ist Kommissar Jürgen Auerbach auch nicht begeistert.
Ich mag das resolute Auftreten von Annamirl.

„...“Die ist wahrscheinlich einfach an Altersschwäche gestorben“, maulte ein junger Mann, der trotzdem sein Handy hob, um ein Foto zu schießen. „Ach, Sie sind Arzt? Oder Hellseher?“, fuhr Annamirl ihn in bester Lehrermanier an...“

Natürlich mischt sich Annamirl gekonnt in die Ermittlungen ein. Bei Spaziergängen mit den Hunden kommt man ganz leicht mit Leuten am Gartenzaun ins Gespräch. Man muss sich nur die richtigen Wege aussuchen.
Die Polizei, insbesondere Patrick und Julia, beschäftigen sich derweil mit dem Neffen der Toten und werden beim Notar wegen des Testaments vorstellig. Das hat die Tote kontinuierlich geändert. Als Patrick den momentan Begünstigten aufsucht, findet er ihn ermordet in seiner Wohnung.
Mir gefällt, dass auch aktuelle Themen ins Geschehen integriert werden. Vor allem Annamirl hat dazu meist eine feste Meinung.

„...Dieses übertriebene Gendern geht mir allmählich auf die Nerven. Die deutsche Sprache ist eine gewachsene, die sich ganz von allein so verändern wird, wie es für das Zusammenleben erforderlich ist. Ich muss das wissen, ich habe schließlich Deutsch unterrichtet...“

Annamirl hat eine unnachahmliche Art, die Leute zum Reden zu bringen. Dadurch erfährt sie Dinge, die der Polizei verborgen bleiben. Natürlich informiert sie Patrick darüber.
Ich mag den trockenen Humor, der immer mal wieder aufflammt.

„...So oder so war die Summe auf Russes Konto beunruhigend niedrig. Zu wenig Stellen links vom Komma, hätte Russe wohl gesagt...“

Annamirl ist eine ausgezeichnete Beobachterin. Genau das führt dazu, dass sie den Mörder eher kennt als die Polizei.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat ein bisschen was vom alten englischen Krimi und ist doch gekonnt in unserer Zeit verwurzelt.

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Ein komplizierter Fall

Nacht der Wahrheit
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„...Thad hat irgendetwas im Schilde geführt. Ich glaube nicht eine Sekunde, dass es etwas Ungehöriges war, aber was immer er auch vorhatte, es hat ihn das Leben gekostet...“

Normalerweise sind Luke und ...

„...Thad hat irgendetwas im Schilde geführt. Ich glaube nicht eine Sekunde, dass es etwas Ungehöriges war, aber was immer er auch vorhatte, es hat ihn das Leben gekostet...“

Normalerweise sind Luke und Zane, Secret - Service - Agents, ihre morgendliche Runde zusammen mit Thad gelaufen. Dessen Auto aber ist vor einigen Wochen in die Luft geflogen. Die Ermittlungen stagnieren. Als die beiden heute zu ihren Autos zurückkehren, wird auf sie geschossen. Lukes schneller Reaktion ist es zu verdanken, dass sie überleben.
Die Autorin hat einen spannenden Roman geschrieben. In die rasante Handlung hat sie allerdings auch eine Prise Romantik integriert.
Wenige Stunden nach dem Anschlag erfährt Luke, dass zwei weitere Männer aus seinem Team getötet worden sind. Die FBI – Agentin Faith Malone soll sich um die Fälle kümmern. Damit hat Luke ein Problem. Zwar mag er die junge Frau, aber er hasst das FBI. Die Ursache liegt in der Vergangenheit seiner Familie und wird erst relativ spät thematisiert. Faith kennt Luke. Sie charakterisiert ihn so:

„...Wenn Luke die Ereignisse beschrieben hatte, ob verletzt oder nicht, dann war die Schilderung zutreffend. Der Mann war ausgesprochen penibel. An diesen Charakterzug änderte eine Schussverletzung nichts...“

Die Geschichte zeichnet sich durch einen hohen Spannungsbogen aus. Der entsteht auch dadurch, weil nicht klar ist, wer es auf die Agenten abgesehen haben könnte. Zwar gibt es einen Verdächtigen, doch der verhält sich auffallend still.
Es bleibt Raum, das Privatleben der Protagonisten auszuloten. Vor allem Faiths Schwester Hope bringt frischen Wind in die Handlung. Sie ist eine exzellente Beobachterin und bringt ihre Meinung schnell auf den Punkt. Sie ahnt, was zwischen Faith und Luke unterschwellig läuft, auch wenn es keiner der beiden wahrhaben will.
Sehr gut ausgearbeitete Dialoge ermöglichen mir als Leser einen Blick in die Gedankenwelt der Handelnden. Vor allem Faith stellt hohe Ansprüche an ich selbst. Das zeigt sich, als sie sich über die Biochemikerin Ivy unterhalten.

„...“Ist dir klar, dass sie ungefähr in meinem Alter ist und die Welt verändert?“ Faith zog eine missmutige Grimasse. „Da komme ich mir wie eine Faulenzerin vor.“...“

Um weiter zu kommen, beziehen sie Thads Fall verstärkt ein. Was übersehen sie? Was hatte es mit der jungen Frau auf sich, die bei Thad im Auto saß?

„...Sie suchten die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen, und das mit der zusätzlichen Schwierigkeit, dass es diese Nadel vielleicht gar nicht gab...“

Eine Mandantin von Hope kannte die Frau. Die Ermittlungen bekommen plötzlich eine neue Richtung. Nun geht es Schlag auf Schlag.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Dazu beigetragen hat auch, dass zwar Glaubensfragen gekonnt integriert, aber nie in den Vordergrund gespielt wurden.

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Veröffentlicht am 26.08.2022

Eine starke Frau in harter Zeit

Allzeit aus Liebe
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„...Der Tag, als die Protestanten Kanonen auf dem Markt auffahren, wird Apollonia nie mehr vergessen, denn es war der bisher schrecklichste in ihrem jungen Leben...“

Mit diesem Satz beginnt ein biografischer ...

„...Der Tag, als die Protestanten Kanonen auf dem Markt auffahren, wird Apollonia nie mehr vergessen, denn es war der bisher schrecklichste in ihrem jungen Leben...“

Mit diesem Satz beginnt ein biografischer Roman, der das Leben der Apollonia Radermecher nachzeichnet. Obiges Zitat spielt auf das Jahr 1581 an. Apollonia ist gerade neun Jahre alt. Entgegen dem Verbot des Vaters geht Apollonia mit ihrem Bruder und dessen Freund in die Stadt. In einer Seitenstraße finden sie einen Verwundeten. Während die Jungen am liebsten weglaufen würden, kümmert sich Apollonia um ihn. Doch die Gefahr wird zu groß. Ihr Bruder zwingt sie, mit ihm zu kommen.
Dann erfolgt ein zeitlicher Sprung ins Jahr 1622. Apollonia lebt mittlerweile in den Niederlanden . Dort hat sie ein Gasthaus gekauft, Heute würden wir es als Krankenhaus bezeichnen, denn Apollonia kümmert sich um Kranke und Sieche.
Der Schriftstil passt sich der Zeit an. Das bedeutet auch, dass er historische Begriffe verwendet.
In den Niederlanden erreicht Apollonia ein Ruf aus Aachen. Sie soll das dortige Gasthaus übernehmen, bevor es an Ordensleute übergeben werden kann. Ihre Freundin Leonore spricht Klartext:

„...Ich verstehe. Ihr sollt die Scherben aufkehren, damit andere sich später in ein gemachte Nest setzen können. Das wird Euch viel Demut abverlangen. Aber wahrscheinlich gibt es keine Bessere, die solche Reformen bewerkstelligen könnte...“

Die Verhältnisse, die Apollonia in Aachen vorfindet, gleichen einer Katastrophe. Resolut nimmt sie die Aufgabe in die Hand. Der Rat geht davon aus, dass sie dafür auch ihr privates Vermögen einsetzt.
Ab und zu gibt es Rückblenden in die Vergangenheit. Entgegen dem Zeitgeist lassen die Eltern Apollonia ihre Freiheit und zwingen sie nicht zur Heirat.Sie akzeptieren es, als sie einen Heiratsantrag ablehnt. Erstaunlich finde ich außerdem, dass auch der Bräutigam ihre Entscheidung mitträgt und ihr für die Zukunft gewogen bleibt.

„...Meine Bestimmung ist nicht das Heiraten. Ich wünschte, ich könnte es dir erklären. Aber ich kann das nicht...“

Es ist nicht einfach, Mitarbeiter zu finden. Die Arbeit ist anstrengend und manch einer hatte sich eine bessere Position versprochen. Intrige und Missgunst lassen nicht lange auf sich warten. Apollonia aber steht auch zu ihren Fehlern. Sie trägt ihr Glaube.

„...“Herr im Himmel“, betet Apollonia leise, „gibt, dass meine Sorgen nie wieder den Blick auf die Sorgen und Nöte andere verstellen. Möge der Heilige Geist mein Herz berühren.“...“

Manchmal geht sie auch ungewöhnliche Wege. Sie hat Humor. Als ein Kranker mit einem Ziegenbock kommt, entwickelt sich folgendes Gespräch.

„...“Trotzdem - Judas Thaddäus (Anmerkung: So heißt der Ziegenbock) hat im Beyyard nichts zu suchen. Der Dreck und der Gestank – das geht wirklich nicht.“ „Daran wird sich das Tier bestimmt gewöhnen“, sagt Bruder Dederich. Gelächter im Beyard, auch Apollonia muss schmunzeln...“

Als sich immer wieder die Bemühunngen zerschlagen, einen Orden zur Übernahme des Spitals zu gewinnen, nimmt Apollonia den Schleier. Sie gründet einen Orden. Kurz vor ihrem Tod gelingt es ihr noch, mit der Stadt den Vertrag auszuhandeln.
Im Anhang gibt es Fotomaterial der historischen Gebäude und weitere Informationen zu ihrem Leben.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, was Frauen schon in der Vergangenheit vermochten, wenn man sie ließ.

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