Die Flucht
Wir begeben uns hier auf eine spannende Reise ins 9. Jahrhundert. Der Autor versteht es auf besondere Weise seine Leser tief ins Geschehen zu ziehen und ihnen das Gefühl zu geben, live dabei zu sein. Man ...
Wir begeben uns hier auf eine spannende Reise ins 9. Jahrhundert. Der Autor versteht es auf besondere Weise seine Leser tief ins Geschehen zu ziehen und ihnen das Gefühl zu geben, live dabei zu sein. Man folgt gebannt "seiner Stimme" und hängt an "seinen Lippen" um nur nichts zu verpassen.
Der Roman ist so aufgebaut, dass man einerseits Uta und ihrem Bruder folgt und anderseits die Aufzeichnungen des Benediktinermönches Theodorus lesen kann. Dieser schildert genau die politische Lage und bringt uns die Raubzüge der Wikinger näher. Ein sehr informativer Geschichtsunterricht.
Die Hauptfiguren sind alle gut ausgearbeitet. Allen voran die aufgeweckte Uta, der so schnell keiner etwas vormachen konnte. Ihre Gabe ist ein Fluch, aber manchmal auch ein Segen. Für ihre Zeit wirkt sie sehr forsch, modern und selbstbewusst. Ich habe sie gleich ins Herz geschlossen.
Ganz im Gegensatz zu Gaugraf Roland, der verschlagen und machtbesessen ist.
Einige interessante Nebenfiguren bereichern die Geschichte mit ihren Charakteren und Eigenarten. Vor allem Erik, der Wikinger, hat mich neugierig gemacht.
Die Geschichte ist nicht sehr lang, aber dafür fesselnd und mitreißend. Gerne wäre ich noch eine Weile an Utas Seite verblieben. Ich hoffe es gibt irgendwann eine Fortsetzung, da noch einige Fragen offen bleiben.
Toll gemacht ist die Illustration des kleinen Wikingerschiffes, dass zu Beginn auf der rechten Seite startet, durchs Buch segelt und am Ende links wieder verschwindet.