Eine erfrischend lebensnahe Protagonistin, die einen durch die Geschichte zieht, wo es der vage und reizlose Hauptplot leider nicht schaffte
Dark Elements 4 - Glühende GefühleTrinity hütet seit ihrer Geburt ein Geheimnis, das nicht ans Licht kommen darf. Behütet wächst sie in einem Wächter-Clan auf, lernt, zu kämpfen und sich selbst zu verteidigen. Als es immer mehr Angriffe ...
Trinity hütet seit ihrer Geburt ein Geheimnis, das nicht ans Licht kommen darf. Behütet wächst sie in einem Wächter-Clan auf, lernt, zu kämpfen und sich selbst zu verteidigen. Als es immer mehr Angriffe von Dämonen gibt und ein anderer Clan bei ihnen auftaucht, wird Trinity hellhörig. Vor allem jedoch interessiert sie sich für Zayne …
Es ist Jahre her, seit ich den dritten Band der Reihe beendet habe. Ich konnte mich deshalb nicht mehr an Vieles erinnern, aber da es eine Spin-Off Fortsetzung ist, war mein Nichtwissen nicht ganz so schlimm …
Trinity war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre lockere und lustige Art. Was mich aber vor allem überzeugte, waren ihre Schwächen. In Fantasy Romanen tendieren Autor:innen dazu, ihre Protagonist:innen fehlerfrei zu portraitieren. Trinity jedoch hatte mit einigen Macken zu kämpfen: Sie war ungeduldig, manchmal etwas zu stolz, manchmal sogar etwas egoistisch (was ich wirklich sehr erfrischend und interessant fand).
Zayne mochte ich schon in den drei Bänden vorher nicht. Das hat sich mit diesem Buch auch nicht geändert. Allgemein habe ich das Gefühl, man könnte viele männlichen Protagonisten aus Fantasy-Reihen in denselben Topf schmeissen, mit der Beschriftung: »Makellos, draufgängerisch und eigentlich toxisch, aber den letzten Punkt ignorieren wir.«
Trotzdem würde ich lügen, wenn ich behaupten würde, es wäre keine Spannung zwischen den beiden aufgekommen. Sie hatten ihre Momente, die mich dazu antrieben, weiterzulesen. Um ehrlich zu sein, war die Entwicklung in ihrer Beziehung um einiges spannender, als das, was um sie rundherum passierte.
JLA kann gut mit ihren Charakteren spielen, aber das ganze Gerüst um sie herum war wacklig und kurz vor dem Zusammenbruch. Der Hauptplot mit Trinitys Geheimnis und den Dämonenangriffen war sehr vage und vorsichtig geschildert, als würde nur so nebenbei die gesamte Welt aus dem Gleichgewicht geraten, als wäre sich die Autorin selbst nicht sicher gewesen, was jetzt als nächstes passierte.
Den Schreibstil von JLA mag ich sehr gerne: Sehr flüssig, abwechslungsreich und nah an den Charakteren.
Ich habe schon oft von Rezensent:innen gelesen, wie sie schilderten, das Ende habe das gesamte Buch für sie versaut. Bisher konnte ich das nie nachvollziehen, weil ich immer dachte, ein Ende konnte doch nicht so eine grosse Auswirkung auf die 300 Seiten vorher haben.
In dieser Geschichte war das Ende so klischeehaft, vorhersehbar und überzogen, dass es wirklich den ganzen (mehr oder weniger vorhandenen) Aufbau zerstört hat. Diese Möglichkeit des Finales ist mir während des Lesens eingefallen, aber ich dachte mir: »Nein, die Autorin macht das nicht.« Und trotzdem hat sie es getan.
Nun, ich hoffe, im nächsten Band klären sich noch einige offene Fragen.
Fazit
Trinity als Protagonistin konnte mich definitiv überzeugen und mich durch die Geschichte ziehen, wo es der mangelnde und uninteressante Plot nicht mehr konnte. Das Zusammenspiel der Charaktere klappt gut, auch der Schreibstil gefällt mir, wobei die restlichen Elemente des Hauptplots sehr vage blieben. Leider war das Ende für mich eine vorhersehbare und überzogene Katastrophe.