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Veröffentlicht am 14.09.2022

Ganz großes Kopfkino

Das Reich der Vampire
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Das Reich der Vampire war schon vor der deutschen Übersetzung in aller Munde und weil ich bereits Bücher von Jay Kristoff kenne, die mir recht gut gefallen haben, war mir klar, auch die Blutsauger werde ...

Das Reich der Vampire war schon vor der deutschen Übersetzung in aller Munde und weil ich bereits Bücher von Jay Kristoff kenne, die mir recht gut gefallen haben, war mir klar, auch die Blutsauger werde ich kennenlernen müssen.
Als mir dann der Umfang dieser Geschichte bewusst wurde, musste ich kurz schlucken, aber das ist nichts, was nicht mit doppelter Geschwindigkeit gelöst werden konnte. Um direkt mit dem Sprecher zu beginnen: Ich fand, er passte wie die Faust aufs Auge. Er hat den Figuren durch seine Betonung so viele Facetten ermöglicht, hat mich an die Story gefesselt und mich mühelos durchs Geschehen geführt.

Ich muss es sagen, ja, das Buch hatte seine Längen. Mir vorzustellen, es gibt Schreibende, die über 900 Seiten pure Spannung erzeugen, scheint mir sowieso unmöglich, und doch hat Jay Kristoff es irgendwie, und ich weiß wirklich nicht wie, geschafft, mich konsequent bei der Stange zu halten, auch in den ruhigeren Phasen. Meine Annahme war, ich würde mich öfter langweilen als ich zählen kann, doch ich bin in einen verwirrenden Sog gerutscht, den ich mir nicht erklären kann, der mich stets dazu trieb, länger zu hören als ich eigentlich wollte. Ich war einfach fasziniert!

Die Figuren sind teils sehr speziell. Angefangen mit dem Badass-Antihelden als Protagonisten, der nicht nur flucht wie ein Kesselflicker, sondern auch säuft und raucht wie einer, über die nicht ganz so gottesfürchtige Klosterschwester bis hin zum treuen Schlachtross waren mir zwar längst nicht alle sympathisch, aber einen unverwechselbaren Charakter hatten sie definitiv.

Die Geschichte baut sich kontinuierlich in mehreren Erzählsträngen auf. Eine Erzählung in der Erzählung sozusagen, was ich eine sehr coole Art von Berichterstattung fand. Manchmal fiel es mir schwer, zwischen den zwei Strängen zu unterscheiden, ich habe immer etwas gebraucht, um wieder in der Gegenwart anzukommen, aber letztendlich entpuppte ich mich als glühender Fan dieser Konstruktion.

Mein Fazit:
Spannend und bildgewaltig mit vielschichtigen Figuren und in einem großartigen Setting, was sogar die Längen ausgleicht, dieses Hörbuch war ein echtes Highlight für mich! Ich freue mich schon auf den zweiten Teil.

Veröffentlicht am 14.09.2022

Episch

Cursed Worlds 2 … erwacht das Licht
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Cursed Worlds Band zwei konnte mich noch mehr in seinen Bann ziehen als Band eins. Da zwischen den zwei Büchern nicht so viel Zeit lag, konnte ich direkt inhaltlich anknüpfen und hatte alle Erinnerungen ...

Cursed Worlds Band zwei konnte mich noch mehr in seinen Bann ziehen als Band eins. Da zwischen den zwei Büchern nicht so viel Zeit lag, konnte ich direkt inhaltlich anknüpfen und hatte alle Erinnerungen noch frisch abgespeichert, was bei einer derart umfassenden Geschichte vermutlich auch die beste Variante des Lesens ist. Wenn machbar, dann unmittelbar hintereinander weg lesen, sonst verstaubt womöglich noch ein Teil des Wissens.

Der Einstieg gelang wie gesagt mühelos. Wegen der vielen verschiedenen Perspektiven und Schauplätze musste ich mich zwar einmal kurz orientieren, aber das funktionierte schon weit besser als noch im ersten Teil, weil man nun weiß, worauf man sich einlässt.
Man kennt die Figuren und ihre jeweiligen Charaktere und glaubt zu wissen, wie die einzelnen ticken. Doch dies wäre kein Buch von Rena, wenn man seine Meinung nicht auch mal umschmeißen und Personen komplett neu bewerten müsste. Ich gestehe, dass ich mich in der ein oder anderen Figur geirrt habe, auf dem Holzweg den Plot betreffend war ich auch nicht nur einmal.

Die Geschichte hielt so viele unerwartete Wendungen und Überraschungen bereit, dass ich Rena für das Schaffen von so großer Komplexität der Welt und ihrer Bewohner nur bewundern kann. Man kann sich gar nicht in Sicherheit wiegen, denn hinter der nächsten Ecke wartet immer schon ein neuer Twist, mit dem man nicht gerechnet hat.
Durch den fesselnden Schreibstil taucht man tief in die Cursed Worlds ein, nimmt jede Emotion der Figuren wahr als sei es die eigene und fiebert mit, als würde man wahrhaftig dabei sein. Ich musste mich, als ich erst einmal angefangen hatte, teilweise sehr zusammenreißen, das Buch nicht wahllos in einem Stück zu verschlingen, sondern mein Tempo zu drosseln und das ganze Meisterwerk so zu genießen, wie es das auch verdient hat.

Die aufgebaute Spannung entlädt sich ein einem grandiosen Finale, was eindeutig Renas Handschrift trägt. Es gibt Tränen und Wut, Liebe und Freundschaft, und auch dem Tod begegnen wir. Ich war wie durch die Mangel gedreht, nachdem ich schlussendlich das Buch zugeklappt hatte.
Durch die Mangel gedreht und unendlich glücklich über dieses Ende.

Mein Fazit:
Ein würdiges Finale einer epischen Dilogie! Mehr sage ich dazu nicht. Lest es einfach.

Veröffentlicht am 14.09.2022

Zuckersüß!

Auf das mit uns
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Becky Albertalli kenne ich bereits aus mehreren anderen Bücher, die ich allesamt sehr genossen habe, von Adam Silvera dagegen habe ich noch nicht so viel gelesen, genau genommen gar nichts vor diesem Buch. ...

Becky Albertalli kenne ich bereits aus mehreren anderen Bücher, die ich allesamt sehr genossen habe, von Adam Silvera dagegen habe ich noch nicht so viel gelesen, genau genommen gar nichts vor diesem Buch. „Auf das mit uns“ ist quasi eine Premiere, weil ich, wie ich gestehen muss, auch den Vorgänger nicht kannte. Das hat meiner Begeisterung für dieses Buch aber keinen Abbruch getan.

Trotz meiner Wissenslücke habe ich alles verstanden und konnte dem Geschehen und den Hintergründen problemlos folgen. Ich habe mich bestens in alles eingebunden gefühlt und schnell einen Zugang zu den Figuren und ihren Gefühlen bekommen, das Chaos dahinter inklusive.
Arthur und Ben sind eigentlich glücklich mit neuen Partnern, doch so ganz scheinen die alten Gefühle noch nicht erloschen. Ich fand es sehr spannend zu sehen, wie sich die Beziehung sowohl zwischen ihnen als auch zu ihren jeweiligen Partnern entwickelt, welche ich beide sofort ins Herz geschlossen habe.

Auf mich wirkte das Buch rein vom Klappentext her wie die typische Second-Chances-Romance, allerdings muss ich gestehen, dass ich noch lange schwankte, ob ich Ben und Arthur überhaupt wieder zusammen sehen möchte. Ich konnte es mir auch gut vorstellen, dass es mit ihnen ein anderes Ende nimmt als das Revival ihrer Beziehung, zum Beispiel wenn sie mit Mickey und Mario glücklich werden, sich entscheiden single zu bleiben oder oder oder. Die Auflösung verrate ich euch natürlich nicht, aber zufrieden war ich auf jeden Fall, das kann ich sagen.

Mein Fazit:
„Auf das mit uns“ ist so eine niedliche Story. Eine herzerwärmende, queere Love Story, die mich von der ersten Seite an mit dem Schreibstil, Setting und allen Figuren, auch den Nebenfiguren, begeistern konnte. Für mich sicherlich nicht das letzte Buch dieser Schreibenden-Kombi!

Veröffentlicht am 31.08.2022

Cherry hat wieder abgeliefert

Über die dunkelste See
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Der Name Brittainy C. Cherry auf einem Buch ist für mich eine Garantie für große Gefühle, viele Tränen und jede Menge Herzschmerz. Auch „Über die dunkelste See“ hat von mir diesen Stempel kassiert und ...

Der Name Brittainy C. Cherry auf einem Buch ist für mich eine Garantie für große Gefühle, viele Tränen und jede Menge Herzschmerz. Auch „Über die dunkelste See“ hat von mir diesen Stempel kassiert und wurde ihm zu 100% gerecht. Ich hatte schon länger kein Buch mehr von ihr gelesen und mir wurde bei dieser Lektüre endlich wieder ins Gedächtnis gerufen, wie sehr ich Brittainys Geschichten liebe.

Als ich den Klappentext zum ersten Mal las, war ich kurz verwirrt. Einen Fremden heiraten, nur um ein Erbe in Anspruch nehmen zu können? Was ist das denn für eine schräge Idee? Und dann noch mit ihm unter einem Dach wohnen? Ich weiß ja nicht.
Aber so eigenartig das auch klingt, so klar war auch, was man während dieses Buches würde erleben können: Das langsame Annähern der beiden gegensätzlichen Figuren, das zarte Entwickeln einer Romanze, die Feststellung, dass man einander ja doch ganz gut leiden kann gepaart mit der abschließenden Erkenntnis, dass man ohne den anderen nicht mehr sein möchte. Und Fakt ist, solche schleichenden Entwicklungen kann Cherry nun einmal unheimlich gut schreiben, also war ich nach einiger Überlegung im Boot und habe es keine Sekunde bereut.

Damian und Stella könnten unterschiedlicher kaum sein. Damian ist verschlossen, grummelig und wirkt auf den erstem Blick wie ein gefühlloser Eisklotz. Stella dagegen trägt das Herz und ihre Emotionen auf der Zunge, liebt die ganze Welt und scheint für alle das stets gutmütige, aufgedrehte, liebenswerte Plappermaul zu sein, dem kaum einer widerstehen kann. Damian wirkt durch sein Verhalten deutlich älter als seine zu Beginn noch 21 (oder 22?) Jahre und gleicht damit die 7 Jahre zu Stella mehr als aus.
Doch bei beiden ist der erste Eindruck nicht der, der zählt. Natürlich hat auch Damian einen weichen Kern unter der harten Schale, und Stella hat tiefe Traumata in ihrer Kindheit im Umgang mit ihren Stiefmüttern erlitten, die sie bis in die Gegenwart prägen und verfolgen. Beide sind die Stütze des anderen, sie können sich auf einander verlassen, und es war wunderbar zu sehen, wie sie sich zurück ins Leben helfen.

Die Nebenfiguren sind alle sehr eindeutig gezeichnet. Es gibt die loyalen besten Freunde, den asozialen festen Freund, die garstigen Stiefmütter, die liebe Großmama. Eigentlich gefällt es mir nicht, wenn der Charakter von Figuren so eindimensional aussieht, aber hier war es zwischen all den emotionalen Hochs und Tiefs schön, wenn man sich zumindest auf eine Konstante verlassen konnte.

Die Wendungen inklusive Gefühlschaos kamen für mich nicht überraschend, aber das heißt nicht, dass sie mir deshalb weniger gefielen. Ich mochte den Verlauf der Beziehung von Stella und Damian sehr, mal mit ruhigeren Phasen, mal aufwühlend, mal zerstörerisch, mal liebevoll.

Mein Fazit:
Brittainy C. Cherry hat es wieder geschafft, mich emotional mitzunehmen. Ich war rundum zufrieden mit diesem Buch, habe mich fallen lassen können und innerhalb kürzester Zeit waren mit Stella und Damian ans Herz gewachsen. Von mir gibt es kritiklose 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.08.2022

Highlight

Die Lügenkönigin – Mitreißende Fantasy in opulenter Ausstattung: Hardcover mit Lesebändchen, als Extra nur in der 1. Auflage: Character Cards
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Fawn und ihre Lügenmagie haben mich schon im ersten Teil völlig aus den Socken gehauen. Das Konzept finde ich nach wie vor einfach großartig und spannend, das ganze System von Mentano mit den verschiedenfarbigen ...

Fawn und ihre Lügenmagie haben mich schon im ersten Teil völlig aus den Socken gehauen. Das Konzept finde ich nach wie vor einfach großartig und spannend, das ganze System von Mentano mit den verschiedenfarbigen Ringen, den weißen und roten Magiern, den Lügen und der Wahrheit und dem schmalen Grat dazwischen. Einfach genial!

Und genauso begeistert bin ich auch durch den zweiten Teil gerauscht. Ich konnte mich kaum bremsen und der lebendige, kurzweilige Schreibstil der Autorin hat es mir leicht gemacht, mich auf die Geschichte zu konzentrieren und mich an Fawns Fersen zu heften auf ihrer aufregenden Suche nach der Wahrheit.

Es gibt wieder zahlreiche Intrigen, Lügen und rasante Kämpfe, aber auch gefühlvolle Momente, traurige Szenen und manchmal wollte ich Fawn einfach nur in den Arm nehmen. Sie macht so viel durch, büßt dadurch aber überhaupt nichts von ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Mut ein. Sie bleibt bis zuletzt ein verlässlicher Fels, eine zähe junge Frau, die sich von nichts und niemandem unterkriegen lässt, auch als sie sich selbst zu verlieren glaubt. Das hat mich tief beeindruckt und ich kann nicht anders, als der Autorin für diese tolle Figurengestaltung meinen Respekt zu zollen. Auch die Nebenfiguren und Widersacher sind mit Worten so vielschichtig gezeichnet, dass ich selbst die übelsten Schurken bewundert habe.

Die zarte, sich anbahnende Liebesbeziehung, die im ersten Band noch nicht so sehr im Fokus stand, wird hier immer deutlicher, aber das hat mich nicht gestört. Mir gefiel zwar, dass Fawns Gefühle zunächst nicht so sehr im Mittelpunkt waren, aber die Entwicklung der Liebe passte sich so zurückhaltend und natürlich in den Rest der Geschichte ein, dass ich mich dafür erwärmen konnte.

Dieser Band steht seinem Vorgänger in nichts nach, im Gegenteil. Ich würde sagen, der zweite Teil hat mich noch intensiver begleitet als der vorige. Es war einfach alles da: Liebe, Betrug, Lügen, Intrigen, Kämpfe, Familie, Freundschaft, Vertrauen, Mut, ich kann gar nicht aufhören zu schwärmen. Dazu die authentischen Figuren, das lebendige Setting und das grandiose Ende, was mich zwar nicht vollends überrascht aber dennoch sehr zufrieden zurückgelassen hat.

Mein Fazit:
Lest diese Dilogie! Ihr wisst zwar noch nicht, dass sie euch fehlt, aber wenn ihr sie gelesen habt, werdet ihr euch fragen, wie ihr vorher je ohne diese Geschichte ausgekommen seid.
Von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Jugend-Fantasy-Fans da draußen.