Großartig
KönigsmörderMan darf vom Buch nicht erwarten, dass die Jagd nach Whalley und Goffe durchgängig präsent ist. Es gibt Abschnitte, da sind ihnen die Verfolger unmittelbar auf den Fersen, doch die meiste Zeit über geht ...
Man darf vom Buch nicht erwarten, dass die Jagd nach Whalley und Goffe durchgängig präsent ist. Es gibt Abschnitte, da sind ihnen die Verfolger unmittelbar auf den Fersen, doch die meiste Zeit über geht es für die beiden darum das nächste Versteck zu finden, nicht aufzufallen oder in der Wildnis zu überleben. Da abwechselnd aus der Sicht von Whalley und Goffe, ihren in England zurückgebliebenen Familien und dem Jäger Richard Nayler berichtet wird fand ich das Buch dennoch durchgängig spannend.
Harris schafft es auch, enorm viele geschichtliche Ereignisse in sein Buch zu packen, ohne dass man davon erschlagen wird. Während sich die beiden Oberste in Amerika verstecken, wird in Europa Jagd auf weitere Königsmörder gemacht, Cromwells Leiche hingerichtet und London erlebt zwei schlimme Katastrophen. In kurzen Rückblicken erfährt man vom Bürgerkrieg, Cromwells Machtergreifung und der Hinrichtung von Charles I. Diese Rückblenden fand ich enorm interessant und mit ihrer Kürze genau richtig getroffen. Auch die damaligen Religionsstreitigkeiten spielen eine Rolle, beide Seiten waren der Meinung den einzig wahren Glauben zu haben und verfolgten und bekämpften sich gegenseitig.
Die Charaktere fand ich sehr gut gezeichnet, allen voran den fiktive „Bösewicht“ Richard Nayler. Sie alle haben ihre guten und schlechten Seiten, Beweggründe die man verstehen kann und welche über die man sich wundert.
Fazit
Königsmörder ist ein Buch, mit denen man in eine vergangene Zeit eintauchen und zugleich die damaligen politischen und religiösen Entwicklungen nachverfolgen und verstehen kann. Für mich ein großartiges Werk, das mehr Aufmerksamkeit verdient hat und absolut lesenswert ist!