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Sarah203

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.07.2023

Zu gewollt, zu konstruiert

Falsche Opfer
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Kurzfassung

​Eines Nachts kommt es in einem Stockholmer Industriegebiet zu einer Schießerei, bei der fünf Menschen sterben. Es sieht nach gezielten Hinrichtungen aus. Nahezu zeitgleich wird der Vertraute ...

Kurzfassung

​Eines Nachts kommt es in einem Stockholmer Industriegebiet zu einer Schießerei, bei der fünf Menschen sterben. Es sieht nach gezielten Hinrichtungen aus. Nahezu zeitgleich wird der Vertraute eines Drogenbosses durch eine Explosion in einem Gefängnis getötet. Und ein Fußballfan der Gastmannschaft stirbt bei einem Handgemenge. Die Spuren führen ins Drogenmilieu, in die Neonaziszene, in einen Pädophilenring. Kann es sein, dass all diese Fälle zusammenhängen?

​Handlung

​Ein Jahr nach ihrem Fiasko bei den Ermittlungen zu „Böses Blut“, sind die Kommissare der A-Gruppe getrennt und in unterschiedliche Einheiten versetzt worden. Die einen jagen Pädophile, die nächsten kümmern sich um Verbrechen in der Kleinstadt, wieder andere wurden in den Ruhestand versetzt. Doch nun ereignen sich Verbrechen, die wieder die glasklaren Analysefähigkeiten dieser besonderen Einheit fordern: die A-Gruppe erhält eine neue Chance.

​Charaktere

Wie man es von Arne Dahl gewohnt ist, begegnet dem Leser in „Falsche Opfer“ erneut eine Vielzahl von Charakteren, die dazu führen, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Zusätzlich werden die Verbrecher, solange ihre Identitäten für die Ermittler noch ungeklärt sind, mit einer Zahlen- und Buchstabenkombination versehen, wodurch die Orientierung und Nachvollziehbarkeit erheblich erschwert wird.
Was die Hauptprotagonisten der A-Gruppe anbelangt, so entwickeln sich deren Lebensgeschichten und Charaktere von Buch zu Buch weiter, was mir sehr gefällt. Und auch dieses Mal zeichnet Arne Dahl seine Figuren in vielen Schattierungen, so dass kein Schwarz-Weiß-Denken entsteht: Täter, Opfer und Ermittler sind nicht in ‚das Gute’ und ‚das Böse’ eingeteilt, es gibt keine klassischen Helden wie in anderen Kriminalromanen, sondern die handelnden Personen sind Menschen wie Du und ich, mit Stärken, Schwächen, Ängsten und Sehnsüchten.

​Schreibstil

​Bei Arne Dahls Romanen handelt es sich um Kriminalromane, die sich durch ihr sprachliches Niveau von anderen Thrillern und Krimis ganz klar abgrenzen. Dies gilt auch für „Falsche Opfer“. Der Stil des Autors ist gewöhnungsbedürftig, doch nach den ersten beiden Bänden fiel mir der Einstieg nun deutlich leichter.

​Fazit

​"Falsche Opfer" ist wie schon die Vorgängerromane für mich kein Buch für den Strand oder für den Abend nach einem anstrengenden Tag, denn Arne Dahl verlangt seinen Lesern einiges an Konzentration und Hingabe ab. Allein die schiere Anzahl an handelnden Personen, der immer wieder wechselnde Plot, die langsame Verknüpfung der einzelnen Handlungsstränge, für all das benötigt der Leser Geduld und Aufmerksamkeit.

Obwohl mir die Ermittler rund um die A-Gruppe sehr gut gefallen und ich die intelligente Verknüpfung der unterschiedlichen Handlungsstränge in den ersten beiden Bänden dieser Reihe zu schätzen wusste, fällt mein Urteil über „Falsche Opfer“ nicht übermäßig positiv aus. Die Handlung wirkt zu überladen, zu konstruiert, zu gewollt, die angeblichen Zufälle sind unglaubwürdig. Eine Reduzierung der Handlungsebenen und der unzähligen Charaktere hätte dem Buch gut getan.

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Veröffentlicht am 18.06.2023

Standardkost von Karen Rose

Tränennacht
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Kurzfassung

Die Radiomoderatorin Daisy Dawson wird eines Abends brutal überfallen. Als sie den Angriff in der polizeilichen Befragung erneut durchlebt, erinnert sie sich an die Worte ihres Angreifers, ...

Kurzfassung

Die Radiomoderatorin Daisy Dawson wird eines Abends brutal überfallen. Als sie den Angriff in der polizeilichen Befragung erneut durchlebt, erinnert sie sich an die Worte ihres Angreifers, die nur einen Schluss zu lassen: es handelt sich nicht um die erste Tat des Mannes! Während des Kampfes ist es Daisy gelungen, dem Täter eine Halskette zu entreißen. Sie zeigt ein außergewöhnliches Symbol, das Detective Rafe Sokolov sofort erkennt, einen Lebensbaum, der exakt so aussieht wie eine Tätowierung, die sein bester Freund FBI-Agent Gideon Reynolds für lange Zeit unfreiwillig auf seinem Körper trug: das Zeichen der im Verborgenen agierenden Sekte „Church of Second Eden“.

Handlung

Agent Reynolds ist seit Jahren auf der Suche nach der Sekte, um die Anführer zur Rechenschaft zu ziehen. Die Halskette ist der erste neue Hinweis seit Jahren, doch warum trug ausgerechnet Daisys Angreifer diese Kette? Woher hatte er sie? Dieses auffallende Interesse an der Lebensbaum-Symbolik weckt Daisys Neugier und sie begibt sich mit Gideon auf eine Reise, bei der all die düsteren Geheimnisse seiner Vergangenheit nach und nach ans Licht kommen. Bei ihren Ermittlungen kommen sie Daisys Angreifer immer näher, der beschließt, dass Gideon und Daisy deswegen sterben müssen.

Charaktere

Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, Charakteren Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher.

FBI-Agent Gideon Reynolds und Daisy Dawson sind die Hauptprotagonisten in „Tränennacht“, und mir beide sehr sympathisch. Wie man es von Karen Rose gewohnt ist, tauchen auch hier Protagonisten aus ihren anderen Romanen auf, so dass ich mich als Leserin umgeben von guten Freunden auf den Weg durch diese Ermittlung begeben kann. Gerade aufgrund der vielen Verstrickungen der Protagonisten untereinander kann ich nur empfehlen, die Bücher von Karen Rose in der richtigen Reihenfolge zu lesen!

Schreibstil

Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin meistens mühelos.

Fazit

In ihrem ersten Roman der Sacramento-Reihe "Tränennacht" bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema treu: zwei Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen aufeinander und begreifen innerhalb der Ermittlungen zu einer Verbrechensserie, dass sie ihr Leben miteinander teilen wollen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient.

"Tränennacht“ ist mein nunmehr 23. Roman von Karen Rose und ich empfinde ihn leider nur als mittelmäßig schlecht. Obwohl mir die handelnden Personen wirklich gut gefallen und es zwei Wendungen gibt, die für kurzfristige Überraschung bei mir sorgten, fehlen mir neue Ideen der Autorin. Es ist erneut dieselbe Geschichte, zwar mit anderen Personen, aber doch nach dem altbewährten Schema F. An die Spannung ihrer Anfangszeit, wie in den Büchern der Chicago-Reihe, kommt sie bei weitem nicht mehr heran!

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Veröffentlicht am 09.06.2023

Die wirklich sympathischen Hauptprotagonisten reißen die fade Story leider nicht heraus

Dornenpakt
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Kurzfassung

Der 14-jährige Michael beschützt seinen kleineren Bruder Joshua vor ihrem Stiefvater und beschließt, mit ihm wegzulaufen. Doch plötzlich taucht ein Fremder auf und Michael wird Zeuge, wie ...

Kurzfassung

Der 14-jährige Michael beschützt seinen kleineren Bruder Joshua vor ihrem Stiefvater und beschließt, mit ihm wegzulaufen. Doch plötzlich taucht ein Fremder auf und Michael wird Zeuge, wie sein Stiefvater ermordet wird. Völlig verängstigt versucht Michael für Joshua so etwas wie Normalität aufrechtzuerhalten, nichts ahnend, dass der Mörder seines Stiefvaters bereits auf der Suche nach ihm ist, seitdem bekannt wurde, dass es einen Zeugen für den Mord gibt.

Handlung

Bei einem Fußballspiel wird Joshuas Fußballtrainer Diesel auf Michael aufmerksam und spürt sofort, dass dieser Junge Hilfe braucht. Er bringt ihn zu Dani, einer Ärztin, in die er selbst schon lange erfolglos verliebt ist. Dass seine Wahl ausgerechnet auf Dani fällt, ist nicht weiter verwunderlich, denn 1. möchte er ihr oft so nah wie möglich sein und 2. benötigt er ihre Hilfe bei der Kommunikation mit dem Teenager, denn dieser ist taub, ebenso wie Danis Bruder Greg. Als das ganze Grauen hinter Joshuas und Michaels Geschichte klar wird, beschließen Dani und Diesel für die beiden Brüder da zu sein und diese, wenn nötig, bis aufs Blut zu verteidigen und zu beschützen, nicht ahnend, dass ihr Vorsatz schon kurz darauf von der harten Realität eingeholt wird. Der Killer ist ihnen auf den Fersen und gedenkt nicht eher zu ruhen bis der Augenzeuge und alle Mitwisser beseitigt sind.

Charaktere

Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, Charakteren Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher.

Diesel Kennedy und Dani Novak sind die Hauptprotagonisten in „Dornenpakt“, und mir beide sehr sympathisch. Wie man es von Karen Rose gewohnt ist, tauchen auch hier Protagonisten aus ihren anderen Romanen auf, so dass ich mich als Leserin umgeben von guten Freunden auf den Weg durch diese Ermittlung begeben kann. Gerade aufgrund der vielen Verstrickungen der Protagonisten untereinander kann ich nur empfehlen, die Bücher von Karen Rose in der richtigen Reihenfolge zu lesen!

Schreibstil

Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin meistens mühelos.

Fazit

In ihrem fünften Roman der Dornen-Reihe "Dornenpakt" bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema treu: zwei Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen aufeinander und begreifen innerhalb der Ermittlungen zu einer Verbrechensserie, dass sie ihr Leben miteinander teilen wollen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient.

"Dornenpakt“ ist mein nunmehr 22. Roman von Karen Rose und ich empfinde ihn als ziemlich fad. Obwohl mir die handelnden Personen wirklich gut gefallen, fehlt mir die Raffinesse in der Geschichte. Es kommt zu keinen spannenden Wendungen, die Handlung plätschert vor sich dahin, und der Schluss, also der eigentliche Showdown, ist mehr als seicht. So seicht, dass ich mich mehrmals fragte, ob es das nun wirklich schon gewesen sei.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Der letzte Teil der Baltimore-Reihe - Gott sei Dank!

Todesnächte
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Kurzfassung

Gwyn Weaver lebt seit Jahren wie in Trance. Zutiefst gedemütigt und traumatisiert durch einen Mann, der sie angeblich liebte und doch nur benutzte, um seinen perfiden Rachefeldzug gegen ihre ...

Kurzfassung

Gwyn Weaver lebt seit Jahren wie in Trance. Zutiefst gedemütigt und traumatisiert durch einen Mann, der sie angeblich liebte und doch nur benutzte, um seinen perfiden Rachefeldzug gegen ihre Freundin führen zu können, ist sie seit nun mehr gut sechs Jahren nicht mehr sie selbst. Ihre große Stütze in dieser Zeit war und ist ihr guter Freund, der Anwalt Thomas Thorne. Allmählich gesteht Gwyn sich ein, dass sie mehr als Freundschaft für ihn empfindet, doch wie steht er zu ihr? Gerade als sie ein klärendes Gespräch führen will, findet sie ihn bewusstlos in seinem Schlafzimmer, neben ihm die blutüberströmte Leiche einer Frau. Thomas kann sich an nichts erinnern, doch keiner seiner Freunde glaubt auch nur einen Moment an seine Schuld. Während der Ermittlungen ergeben sich kaum Antworten, stattdessen umso mehr Fragen.

Handlung

Durch die Ermittlungen zum Mord an der unbekannten Frau in Thomas Schlafzimmer wird nach und nach deutlich, dass die Spuren in seine Vergangenheit führen. Damals als er noch Thomas White hieß, stand er schon ein Mal unschuldig unter Mordverdacht. Doch wer versucht sein Leben zu ruinieren und warum? Thomas Freunde setzen alles daran, die Hinweise zusammenzusetzen, während nahezu jeder, den sie befragen, kurze Zeit später stirbt. Als dann auch noch seine Freunde Opfer von Anschlägen werden, wird eines klar: jemand sinnt auf Rache, doch anstatt Thomas zu töten hat sich diese Person einen langen Leidensweg für ihn ausgedacht, denn er soll jeden verlieren, der ihm am Herzen liegt.

Charaktere

Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, Charakteren Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher.

Wer Karen Rose Bücherreihen in der chronologischen Reihenfolge liest, wird mit den vielen beschriebenen Charakteren und ihrer Verwicklungen untereinander normalerweise nicht allzu sehr durcheinander kommen, weswegen ich jedem nur ans Herz legen kann, dies unbedingt zu tun. In diesem Buch jedoch bin auch ich an meine Grenzen gekommen: obwohl ich die komplette Baltimore-Reihe nacheinander gelesen habe, ist in „Todesnächte“ die schiere Anzahl an Protagonisten völlig übertrieben. Den Überblick über die Beziehungen im Freundeskreis zu behalten fiel mir nicht schwer, doch all die Charaktere zu überschauen, die noch zusätzlich in dieser Story auftauchen, führte irgendwann zur Erschöpfung meiner Auffassungsgabe. Allein knapp zwanzig Todesopfer tauchen während der Ermittlungen auf und ergeben ein schier endloses Netz aus Verflechtungen untereinander! Als zum Schluss alle Fäden zusammengeführt werden, konnte ich mich an manche Namen und wann sie mal eine kurze Rolle im Buch spielten, kaum noch erinnern.

Schreibstil

Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin im Normalfall mühelos.

Fazit

In ihrem sechsten Roman der Baltimore-Reihe "Todesnächte" bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema ziemlich treu: zwei Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen aufeinander und begreifen innerhalb der Ermittlungen zu einer Verbrechensserie, dass sie ihr Leben miteinander teilen wollen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient.

"Todesnächte" ist mein nunmehr siebzehnter Roman von Karen Rose und ich bin ehrlich froh, dass die Baltimore-Reihe hiermit ein Ende findet. Auch wenn ich die Hauptprotagonisten sehr mochte, so handelt es sich bei „Todesnächte“ doch um eine furchtbar konstruierte und aufgrund der Unmenge an Charakteren völlig unübersichtliche Story. Gemessen an ihren frühen Werken wie der Chicago-Serie schafft es Karen Rose kaum noch, mich zu überraschen. Irgendwie wirkt alles aufgesetzt und abgedroschen. Ich hoffe inständig, dass die Bücher ihrer Dornen-Reihe wieder an alte Stärken anknüpfen.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Ein Karen Rose Roman mit deutlichen Schwächen

Todesschuss
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Kurzfassung

Auf Polizistin Stevie Mazzetti werden innerhalb weniger Tage mehrere Mordanschläge verübt, denen sie nur knapp entgeht, doch die anderen Menschen das Leben kosten. Auch ihre kleine Tochter ...

Kurzfassung

Auf Polizistin Stevie Mazzetti werden innerhalb weniger Tage mehrere Mordanschläge verübt, denen sie nur knapp entgeht, doch die anderen Menschen das Leben kosten. Auch ihre kleine Tochter Cordelia gerät ins Fadenkreuz und wird bedroht. Privatdetektiv Clay Maynard und Stevies Freunde beginnen zu ermitteln. Bei ihren Nachforschungen entdecken sie ein schier endloses Netz aus Intrigen, Verbrechen und Vertuschungen, auch innerhalb der Polizei. Wem kann man noch trauen?

Handlung

Polizistin Stevie Mazzetti, Privatdetektiv Clay Maynard, FBI Agent Joseph Carter und viele weitere mehr ermitteln gemeinsam. Wer hat es auf Stevie abgesehen? Ist ihr Leben in Gefahr, weil sie die alten Fälle ihres ehemaligen Partners Silas Dandrige wieder aufrollt? Wer hat solche Angst vor ihren Ermittlungen, dass er nicht davor zurückschreckt, Stevies kleine Tochter zu bedrohen?

Charaktere

Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, Charakteren Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher. In „Todesschuss“ jedoch werde ich mit der Hauptprotagonistin Stevie Mazzetti überhaupt nicht warm. Sie wirkt auf mich sehr eindimensional, vorhersehbar und wenig facettenreich, weshalb es mir schwerfiel, mit der Story mitzufiebern.

Wer Karen Rose Bücher in der chronologischen Reihenfolge liest, wird mit den vielen beschriebenen Charakteren und ihrer Verwicklungen untereinander nicht allzu sehr durcheinander kommen, weswegen ich jedem nur ans Herz legen kann, dies unbedingt zu tun, denn ansonsten findet man sich als Leser wohl nur leidlich zurecht.

Schreibstil

Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin mühelos.

Fazit

In ihrem vierten Roman der Baltimore-Reihe "Todesschuss" bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema ziemlich treu: zwei Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen aufeinander und begreifen innerhalb der Ermittlungen zu einer Verbrechensserie, dass sie ihr Leben miteinander teilen wollen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient.

"Todesschuss" ist mein nunmehr fünfzehnter Roman von Karen Rose und ich empfinde ihn als eines ihrer schwächeren Bücher. Die Autorin bleibt ihrem üblichen Schema F bezogen auf die zwischenmenschlichen Entwicklungen ziemlich treu, jedoch schafft es der Kriminalfall an sich dieses Mal nicht, mich zu fesseln. Alles wirkt zu sehr gewollt, zu sehr konstruiert und zum Teil mehr als an den Haaren herbeigezogen. Zusätzlich hat mich die weibliche Hauptfigur Stevie Mazzetti überhaupt nicht für sich gewinnen können, was ein mitfühlen und mitfiebern kaum ermöglichte.

Zwei Kritikpunkte seien zusätzlich erwähnt:

1. Den zeitlichen Rahmen der Handlung empfinde ich erneut als zu eng gesteckt und überzogen. Dass diese ganzen Ereignisse innerhalb nur weniger Tage stattfinden sollen, ist völlig absurd.
2. Der eigentliche Showdown der Geschichte ist mir zu plakativ. Hier hätte ich mir mehr Wendungen, Raffinesse und gewinnbringende Dialoge gewünscht, die die Spannung noch eine Weile hochgehalten hätten.

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