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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2022

Gute Geschichte und wundervolle Bilder

Mein Ball da oben, ich hier unten
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Diese Figuren mit den großen Köpfen, die Rocio Bonilla zeichnet, gefallen mir einfach zu gut. Der kleine Junge auf dem Cover spielt mit dem Ball und schießt ihn in einen Baum. „Oh, oh, der Ball!“ ist ein ...

Diese Figuren mit den großen Köpfen, die Rocio Bonilla zeichnet, gefallen mir einfach zu gut. Der kleine Junge auf dem Cover spielt mit dem Ball und schießt ihn in einen Baum. „Oh, oh, der Ball!“ ist ein Ausspruch, der sich immer wiederholen wird. Das sagt auch die alte Frau, die helfen möchte, leider ist schon zu alt. Als nächstes kommt ein starker Mann, der dann doch nicht stark genug ist. Es folgt eine sportliches Mädchen, dass dann doch den Stamm nicht erklimmen kann. Auch die Basketballspielerin ist nicht groß genug, um an den Ball zu gelangen. Nach mehreren Fehlversuchen kommt ein Mädchen, das die richtige Lösung weiß.
Natürlich geht es nur gemeinsam und um das zu sehen, muss man das Buch hochkant halten.
Immer, wenn ein neuer vermeintlicher Helfer ins Bild kommt, wird der Text um die letzte Figur ergänz, so kommt am Ende eine ganze Reihe Leute zusammen und diese Wiederholung finden die Kinder einfach toll. Aber das Stahlen meiner keinen Enkelin, als alle übereinander an den Ball kommen, machen das Buch zu einem besonderen Bilderbuch.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Schauen und etwas bewegen

Dreh hin – Dreh her: Hilf mit auf dem Bauernhof!
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Dieses Pappbilderbuch ist ein Mitmachbuch der besonderen Sorte. Auf jeder Doppelseite befindet sich ein rundes Bild, das man mittels einer Schlaufe bewegen kann, dadurch ändert sich die Situation auf dem ...

Dieses Pappbilderbuch ist ein Mitmachbuch der besonderen Sorte. Auf jeder Doppelseite befindet sich ein rundes Bild, das man mittels einer Schlaufe bewegen kann, dadurch ändert sich die Situation auf dem Bild.
Zunächst geht Bauer Mattis zu den Hühnern und sammelt die Eier ein. Wir sehen das rote Hühnerhaus, mit den Hühnern, auf dem keinen Misthaufen steht der Hahn. Im Gras sehen wir Eier liegen. Nach dem Drehen des Bildes, ändern die Hühner ihre Position und die Eier liegen im Korb. Danach repariert der Bauer einen Zaun. Hier sehen wir ihn mit er Säge in der Hand am defekten Zaun stehen, nach dem Dreh ist alles wieder ganz und die Katze läuft über die Latte. Weiter geht es mit den Schweinen, die ihr Futter bekommen. Danach suchen wir das schwarze Lämmchen auf der Weide. Jetzt muss noch schnell das Heu eingefahren werden.
Die erklärenden Texte sind kurz und gut zu verstehen, unter dem beweglichen Bild gibt es immer eine Aufforderung zur Hilfe, die mit dem Dreh erledigt wird. Neben den hauptsächlich agierenden Tieren sind noch andere zu sehen, aber auch Werkzeug, den Traktor oder Windräder. Ein schönes Buch zur Entdeckung eines Bauernhofes.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Die Meerestiere schlafen

Wer träumt im großen Ozean?
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Ein wundervolles Pappbilderbuch mit kleinen Reimen über die Meerestiere, die schlafen.
Das Cover zeigt den schlafenden Fisch, der uns auf der letzten Doppelseite wieder begegnet.
Zunächst liebt die Walmama ...

Ein wundervolles Pappbilderbuch mit kleinen Reimen über die Meerestiere, die schlafen.
Das Cover zeigt den schlafenden Fisch, der uns auf der letzten Doppelseite wieder begegnet.
Zunächst liebt die Walmama ihr Kind so sehr und verspricht ihm „Schlaf, mein Kleines, schlafe ein. Ich werde immer bei dir sein.“ Ein Satz, der kleinen Kindern guttut und sie beruhigt. Das Bild von den beiden Walen ist sehr schon gezeichnet, Das Wasser geht in den Himmel über und dort sehen wir die Mondsichel. Quallen und Fische sind im Meer unterwegs und das kleine Schildkrötkind „träumt von feinem weißen Sand“
Die Seepferdchen wiegen sich im „weichen Seegras“ und der Oktopus „träumt vom fernen Mondenschein.“
Die Texte sind kurz, es werden aber sehr poetische Worte genutzt, dazu die weichen, zarten Bilder, dies macht das Buch zu etwas Besonderem.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Traurig und voller Humor

Bleibt Oma jetzt für immer?
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Klara, die inzwischen 13 Jahre geworden ist, erzählt in diesem Buch von ihrer Oma und in dem Jahr war sie 11, ihr Bruder Anton, der mit seinen Bemerkungen und Fragen immer den Nagel auf den Kopf trifft, ...

Klara, die inzwischen 13 Jahre geworden ist, erzählt in diesem Buch von ihrer Oma und in dem Jahr war sie 11, ihr Bruder Anton, der mit seinen Bemerkungen und Fragen immer den Nagel auf den Kopf trifft, war damals erst 8.
Klaras Oma, die Krankenschwester gelernt hatte und in der Praxis des verstorbenen Opas, der Arzt war, gearbeitet hat, zieht nach einem Knöchelbruch zur Familie ihres Sohnes. Der ist schreibt Kinderbücher und das ist sehr praktisch, denn deshalb ist er meist zu Hause. Seine Frau ist Finnin und arbeitet als Übersetzerin.
Nachdem Om einige Zeit bei der Familie wohnt, wird zwar ihr Knöchel besser, aber sie benötigt immer noch Krücken oder einen Gehwagen. Besonders Anton schafft es immer wieder auf seine besondere Art die Oma zum Spaziergang zu animieren. Die Oma ist auch eigentlich sehr robust und liebt es von ihrem Mann und seinen ungewöhnlichen Ratschlägen für seine Patienten zu erzählen.
Dich mit der Zeit wird Omas Demenz immer augenscheinlicher. Der Besuch bei einer befreundeten Neurologin bringt Klarheit und die Familie muss lernen sich mit dem veränderten Verhalten der alten Dame zu arrangieren. Der resoluten alten Frau können die empathischen Kinder ihre Angst ansehen, sie erinnert dann an ein Eichhörnchen.
Es ist schön zu lesen, wie diese kleine Familie miteinander und mit Oma umgeht. Man spürt die Liebe, die sie verbindet, ohne, dass es kitschige wird. Denn der Humor, der auch in traurigen Situationen durchkommt, ist so zart und liebevoll, da muss man einfach auch mal schmunzeln. Auch wenn Oma viel vergießt, so spürt sie doch die Wärme der Familie.
Da Omas Herz Problem macht, muss die Familie von ihr Abschied nehmen. Trotz einiger vergossener Tränen fand ich auch diesen Teil der Geschichte sehr schöngeschrieben.
Das Buch liest sich sehr gut, besonders Anton, der oft aus einer anderen Richtung denkt und Dinge offen erfragt, hat mir sehr gut gefallen. Die Zeichnungen, die hin und wieder im Buch auftauchen zeigen ebenfalls viel Gefühl und Einfühlungsvermögen.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Die Surrealistin lebt ihre Freiheit

Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
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Meret Oppenheim kommt aus einem kleinen Ort nahe der Schweizer Grenze. Ihre in der Schweiz lebende Großmutter, die selbst Kinderbücher illustriert, unterstützt ihre Enkelin in ihrem Bestreben als Künstlerin ...

Meret Oppenheim kommt aus einem kleinen Ort nahe der Schweizer Grenze. Ihre in der Schweiz lebende Großmutter, die selbst Kinderbücher illustriert, unterstützt ihre Enkelin in ihrem Bestreben als Künstlerin in Paris zu leben. Die zwanzigjährige Arzttochter fährt mit einer Freundin nach Paris und gerät in den Freundeskreis surrealistischer Künstler, die sich regelmäßig in einem Café trifft.
Sie selbst lebt in einem kleinen Apartment, das sie hauptsächlich als Atelier nutzt. Noch bekommt sie eine finanzielle Unterstützung ihres Vaters. Erst als sie sich entscheidet sich nackt fotografieren zu lassen, droht der Vater damit, dass sie in eine Anstalt gehöre und so steht sie erstmal auf eigenen Beinen. Was für sie aber auch Freiheit bedeutet. Sie muss nicht mehr den Malkurs besuchen und kann eigene Ideen verwirklichen.
Da ich beim Lesen feststellen musste, dass ich kaum etwas über die Kunst und Künstler*innen dieser Epoche weiß, war dieses Buch für mich wie das Eintauchen in einen andere Welt. Das Paris der 1930er Jahre war lebensfroh und experimentierfreudig und Meret stand damit die Welt offen. Wenn es auch schwere Zeiten für die junge Frau gab, so hat sie sich letztendlich mit ihrem „Frühstück im Pelz“ einen Namen gemacht und sich gegen bekannt Namen wie Max Ernst, Picasso und Salvatore Dali behauptet.
Ich habe das Buch trotz seiner 500 Seiten in einem Rutsch gelesen und ich war fasziniert, wie die Autorin den Alltag dieser Künstlerin so anschaulich und spannend zu erzählen, dass ich mich keine Seite gelangweilt habe. Zudem habe ich die Namen und Kunstwerke immer wieder googlen müssen und dadurch habe ich viel gelernt, ohne, dass ich es bemerkt habe. Besser kann ein Buch nicht sein.


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