Cover-Bild Ich bin nicht da
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER E-Books
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 27.07.2022
  • ISBN: 9783104915272
Lize Spit

Ich bin nicht da

Roman
Helga van Beuningen (Übersetzer)

Nach ihrem aufsehenerregenden Debüt »Und es schmilzt« ist Lize Spits zweiter Roman noch nervenzerreißender, noch emotionaler und noch persönlicher.
Leo ist seit zehn Jahren mit Simon zusammen. Er ist der wichtigste Mensch in ihrem Leben und viele andere sind da auch nicht. Als Simon eines Nachts völlig überdreht nachhause kommt, eine Tätowierung hinter dem Ohr, den Job gekündigt, erkennt sie ihn kaum wieder. Er schläft immer weniger und wird zunehmend paranoid. Eine manische Episode hat Leos große Liebe fest im Griff. Als sie begreift, wozu Simon jetzt fähig ist, ist es vielleicht zu spät. Zu lange hat Leo alles für ihn aufs Spiel gesetzt. Nun bleiben ihr genau elf Minuten, um eine Tragödie zu verhindern, die nicht nur ihr Leben für immer verändern wird. Ein Roman über eine junge Frau, die zusehen muss, wie ihre große Liebe von einer psychischen Krankheit geradezu verschlungen wird. 
»Lize Spit kennt keine Angst. Wir, die Leser, sind die, die zitternd zurückbleiben.« Leila Slimani über »Und es schmilzt«
»In ihrem einzigartigen Stil erreicht Lize Spit eine emotionale Tiefe, die man in der Literatur nicht oft findet.« Friesch Dagblad
»Ein großer Roman über die Liebe, Schmerz und den Wunsch, gesehen zu werden.« JAN
»Es ist schlicht nicht möglich, dieses Buch aus der Hand zu legen.« NCR Handelsblad

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2023

psychische Erkrankung

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Meine Meinung und Inhalt

„Wir hatten beide bereits eine gute Portion Pech abbekommen, und das hatten wir verkraftet. Alles würde gut mit uns, solange wir zusammenblieben. Wir waren die beiden schiefgesackten ...

Meine Meinung und Inhalt

„Wir hatten beide bereits eine gute Portion Pech abbekommen, und das hatten wir verkraftet. Alles würde gut mit uns, solange wir zusammenblieben. Wir waren die beiden schiefgesackten Säulen, die, sobald man sie aneinander lehnte, fester stehen würden, als eine unversehrte, für sich stehende Säule es je könnte.“ (ZITAT)


Lize Spit wurde 1988 geboren, wuchs in einem kleinen Dorf in Flandern auf und lebt heute in Brüssel. Sie schreibt Romane, Drehbücher und Kurzgeschichten. Ihr erster Roman »Und es schmilzt« stand nach Erscheinen ein Jahr lang auf Platz 1 der belgischen Bestsellerliste und gewann zahlreiche Literaturpreise, darunter den Bronzen Uil Preis für den besten Debütroman und den Preis des niederländischen Buchhandels für den besten Roman des Jahres 2016.


Was ist mit Simon plötzlich los? Lize Spit erzählt in ihrem Roman „Ich bin nicht da“ von einem katastrophal zerbrechenden Glück zu zweit

Leo ist seit zehn Jahren mit Simon zusammen, er ist der wichtigste Mensch in ihrem Leben, seine Nähe verlässlich und vertraut. Als er eines Nachts nach Hause kommt, ist Simon wie ausgewechselt: seinen Job hat er gekündigt, hinter dem Ohr nun eine Tätowierung. Er schläft immer weniger und wird zunehmend paranoid. Leo bleibt ratlos zurück. Wie weit muss, wie weit kann sie gehen in ihrer Liebe zu Simon, der immer stärker schwankt? Als sie begreift, wozu Simon fähig ist, ist es vielleicht zu spät. Nun bleiben ihr genau elf Minuten, um eine Tragödie zu verhindern, die nicht nur ihr Leben für immer verändern würde.


Die Autorin schreib unglaublich berührend und ergreifend. Im Buch wird schnell die Ursache für die wachsenden Kluft zwischen Leo und Simon deutlich.Simon ist manisch-depressiv. Sehr detailliert beschreibt Lize Spit auf fast 600 Seiten, wie diese Krankheit die Beziehung auf die Probe stellt, wie Leo versucht zu helfen und doch scheitert, weil Simon schließlich in die Psychiatrie aufgenommen wird und völlig verändert wieder herauskommt. Spit spricht das Thema psychischen Erkrankung innerhalb einer Beziehung an, die Härte die da auf beide Welten trifft und den Kampf bzw den Versuch einer Rettung. Sehr authentisch und packend ist ebenfalls die Emotionsbeschreibung - pendelt zwischen Wut und Hilflosigkeit.

„Ich hatte nicht nur Simon, sondern auch mich selbst verloren. Das war es, was Simon meinte, wenn er mir ‚ich vermisse dich‘ schrieb, obwohl ich nur im angrenzenden Zimmer mit etwas beschäftigt war. ‚Wir schaffen das schon‘ sagte Simon, er schlief ein, ich blieb wach liegen.“ (ZITAT)


Packeneder Schreibstil, mitreißende ergreifende Story - gut gewähltes Cover - absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.09.2022

Aufwühlend und bewegend

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Leo und Simon sind schon ganze zehn Jahre ein Paar, als Simon sich plötzlich radikal verändert. Leo muss praktisch hilflos zusehen, wie der von ihr so geliebte Mensch sein – und letztendlich auch ihr – ...

Leo und Simon sind schon ganze zehn Jahre ein Paar, als Simon sich plötzlich radikal verändert. Leo muss praktisch hilflos zusehen, wie der von ihr so geliebte Mensch sein – und letztendlich auch ihr – ganzes Leben auf den Kopf stellt.
Lize Spit beschreibt in einem einzigartigen und sehr detailreichen Stil die beklemmende Situation einer Frau, deren Lebensgefährte immer mehr in einen psychischen Abgrund abrutscht. Die Geschichte lässt kaum positive Gefühle aufkommen und ist damit sicherlich nichts für jeden. Lässt man sich aber darauf ein, wird man förmlich mitgerissen.
Besonders erschreckend aber auch gleichzeitig faszinierend fand ich den Umstand, dass Leo mehr und mehr an ihrem eigenen Verstand zweifelt, je weiter Simon sich verändert. Als Leser ist man hier gefühlt sehr nah dran, so dass die Geschichte einen nur schwer loslässt.
Alles in allem war „Ich bin nicht da“ für mich ein sehr aufwühlender und bewegender Roman, der bis zum Schluss spannend bleibt und auch thematisch etwas Besonderes ist. Allerdings hätte ich mir eine Triggerwarnung für Gewalt gegen Tiere gewünscht, da ein bestimmtes Ereignis wirklich nicht auszublenden war.

Veröffentlicht am 28.08.2022

sprachlich brillant und emotional nahe gehend

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Auch in ihrem 2. Roman mit dem Titel „Ich bin nicht da“ erzählt Lize Spit in ihrer brillanten und dabei schonungslosen Art eine beklemmende und emotional nahe gehende Geschichte.
Im Mittelpunkt steht ein ...

Auch in ihrem 2. Roman mit dem Titel „Ich bin nicht da“ erzählt Lize Spit in ihrer brillanten und dabei schonungslosen Art eine beklemmende und emotional nahe gehende Geschichte.
Im Mittelpunkt steht ein junges Paar um die 30. Leo und Simon sind seit 10 Jahren zusammen und in ihrer Beziehung aufeinander fixiert. Beide haben früh ihre Mütter verloren und wenig bis gar keinen Kontakt zu ihren Vätern, ihr Freundeskreis beschränkt sich auf einige Kollegen. Ihre enge Bindung gerät ins Wanken, als Simon eines Nachts aufgedreht nach Hause kommt, sein neues Tattoo präsentiert und von neuen Freunden inspiriert seinen festen Job als Grafikdesigner kündigt, um sich selbständig zu machen.
Er stürzt sich manisch in dieses neue Projekt, bewegt sich unruhig durch die Wohnung und lässt Leo ratlos zurück, die sich von Simon immer mehr ausgegrenzt fühlt und in seiner neuen Persönlichkeit wenig des Simons wieder findet, den sie liebt. Zur gleichen Zeit wird Leos Freundin Lotte schwanger, ausgerechnet von Simons ehemaligem Chef Coen, in dem er mehr und mehr seinen größten Feind sieht. Lotte und Coen sind in diesem Roman der Gegenpol zu Leo und Simon, ein strahlendes Paar, das auf fast kitschige Weise glücklich und erfolgreich ist, während Leo und Simon in ihren Karrieren keine Fortschritte erreichen und sich privat einander entfremden.
Der Leser erlebt die Ereignisse aus Leos Sicht, die schonungslos die Veränderungen in ihrer Beziehung zu Simon und in beider Persönlichkeiten schildert. Es schmerzt, Leos Verzweiflung und Hilflosigkeit mitzuerleben, während Rückblenden in die Vergangenheit ihre frühere innige Verbundenheit und Unbeschwertheit aufzeigen. Lize Spit schafft mit ihrer präzisen Sprache Bilder im Kopf, die manchmal schon zu detailliert sind und an die Grenze des Erträglichen gehen. Andererseits macht das die Authentizität der Geschichte aus, man spürt beider Hilflosigkeit sowohl in Simons manischen als auch in seinen depressiven Phasen.
Der Roman überzeugt mit seiner Intensität und der phantasievollen Sprache, die teils poetisch wirkt. Mit den wiederholten Schilderungen entwickelt er jedoch Längen, die auch mit den eingeschobenen Kapiteln der Eskalation aus der Gegenwart nicht aufgefangen werden können, da die Spannung hier eher aufgezwungen wirkt, statt sich aus der Geschichte zu entwickeln.

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