Auch Teil 3 überzeugt
Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)Berlin-Weißensee, 1929. Zum dritten Mal entführt und die Autorin in vergangene Zeiten und in die Kinderklinik, die Fans der Reihe gefühlt schon in und auswendig kennen, in der jedoch die Schicksale der ...
Berlin-Weißensee, 1929. Zum dritten Mal entführt und die Autorin in vergangene Zeiten und in die Kinderklinik, die Fans der Reihe gefühlt schon in und auswendig kennen, in der jedoch die Schicksale der kleinen und großen Menschen und der medizinische Fortschritt immer wieder für gute, ja schon spannende Unterhaltung sorgen.
Sowohl Emma als auch Marlene haben in diesem Band ihre Päckchen in beruflicher wie auch privater Hinsicht zu tragen. Marlene möchte Mutter werden und im Beruf erfolgreich sein, Emma hat nicht nur Schwierigkeiten mit ihrem Sohn Theo, der droht ins rechte Milieu abzurutschen…dazu läuft es auch in der Kinderklinik alles andere als rund. Durch eine neue Oberschwester weht ein anderer Wind – mit Folgen, nicht nur für den einen oder anderen kleinen Patienten.
Der Schreibstil ist gewohnt rund, leicht zu lesen, sowie bildhaft. Darum hatte ich das Buch wieder in Rekordzeit gelesen, einfach, weil ich es kaum zur Seite legen konnte. Die Schwestern haben mein Herz erreicht, die kranken Kinder erweichen es ein ums andere Mal und dieses Mal ist auch der Schicksal der Klinik als solcher ein großes Thema.
Zeitlich ist Wahl von der Autorin nicht nur nachvollziehbar, sondern auch sehr gut getroffen. Es tut sich so einiges, es sind unruhige Zeiten und das wird in diesem Buch auch deutlich. Wie die Jugend mitten in den nationalsozialistischen Sumpf gezogen wird, wie die Armut und Inflation wirken und vieles mehr. Auch interessant: Die medizinische Entwicklung um das Penicillin (okay, da erklärt die Autorin im Nachwort, wo und wie sie sich etwas weniger an den faktischen Ablauf gehalten hat und warum) oder auch die Entwicklung in Sachen Radio. Und trotz all dieser Themen kommen die Schwestern und die Kinderklinik nicht zu kurz. Mich hat es einfach begeistert, wenn es auch wieder einiges in Sachen Liebesdingen gibt, was ja an sich nicht so meins ist – es war aber nie so extrem ausgebaut, dass es mich genervt hätte bzw. waren die Liebesdinge gut in die laufende Geschichte eingebunden. Auch war das eine oder andere zum Ende hin vorhersehbar, aber hier habe ich es mir auch genauso gewünscht. Anderes hatte jedoch auch überrascht und wahrscheinlich hätte mir das weniger gefallen, als dieser Ausgang. Die Mischung hat für mich wieder gestimmt.
Bei diesen Büchern lese ich sogar das Nachwort und das war ebenfalls informativ und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band der Reihe! Derweil empfehle ich alle drei Teile (bitte der Reihe nach lesen) gerne weiter.