Natalie wird auf dem Weg zu ihrem Vorstellungsgespräch angefahren. Der Verkehrsrowdy ist kein geringerer als einer ihrer – möglicherweise – baldigen Chefs. Der jüngere der Brüder und Fahrer des Autos bedauert den Unfall sehr und tut alles Nötige, um sie in sichere Hände zu übergeben, damit er zu seinem wichtigen Meeting kann.
Hunter ist hingegen weder von dem Unfall seines Bruders, noch von der – zugegeben sexy – Frau angetan, die mit blutigen Knien und Ellbogen auf dem Boden sitzt und nun sein Problem sein soll.
Sein Bruder Lucas hat ihm nämlich nicht nur aufgetragen, sie ins Krankenhaus zu bringen, sondern auch noch auf dem Weg dorthin das verpasste Vorstellungsgespräch mit ihr durchzuführen.
Den Job braucht Natalie dringen, Hunter findet sie zwar attraktiv, generell ist er für sie aber das Paradebeispiel eines Arschlochs, sodass sie sich fragt, ob sie für jemanden wie ihn überhaupt arbeiten will.
Eigentlich hat sie sich auch schon damit abgefunden die Stelle nicht zu bekommen. Am nächsten Tag wir ihr jedoch ein nagelneues Fahrrad und die Nachricht mit der Bitte nachmittags zur Vertragsunterschreibung zu kommen, zugestellt. Nat hat also einen neuen Job. Dass die Motivation zu diesem Angebot jedoch eine ganz andere ist, erfährt sie erst nachdem 5000 Milen hinter ihr liegen.
Das ist mein zweites Buch, das ich aus dem Romance Edition Verlag lese, jedoch das erste von Bobbie Kitt.
Aufmerksam bin ich auf dieses Buch durch Facebook geworden. Dort hat der Verlag das Buch vorgestellt und erste Coverbilder gepostet. Als dann auch noch die Sonderaktion gestartet wurde, musste ich mich darauf bewerben.
Das Cover ist ein absoluter Hingucker, sexy aber ästhetisch. Die Buchform ein wenig ungewohnt, aber nichts was das Lesevergnügen beeinflusst. Dass sie Seitenzahl der linken Seite innen steht, hat mich jedoch das ganze Buch über sehr irritiert. So viel vielleicht zur äußeren Form.
Als ich das Buch dann angefangen habe, war ich sofort mittendrin. Der Schreibstil ist flüssig, locker und bildlich, man kann sich die Szenen regelrecht vorstellen.
Auch die Charaktere sind gut ausgearbeitet und lebendig.
Nat macht zu Beginn einen etwas verschrobenen Eindruck. Die Art wie sie im Selbstgespräch das Vorstellungsgespräch durchführt, ist sowohl lustig, als auch befremdend. Schnell wird aber klar, dass sie eigentlich ganz andere Probleme hat und vor denen beziehungsweise dem Fehler, den sie begangen hat, nach Texas geflüchtet ist.
In Hinsicht auf Hunter steht sie ihren Mann, gibt im Paroli, zieht sich in den richtigen Momenten auch mal zurück. Für mich ist sie eine absolute Powerfrau, wie ich sie mir als starke Protagonistin wünsche.
Hunter ist extrem heiß, aber auch ein absolutes Arschloch, doch gerade dieses Arschlochverhalten in Kombination mit den versauten und sexy Gedanken, machen ihn für die Leser(in) unwiderstehlich und aufregend.
Dadurch, dass die Sicht Kapitel für Kapitel wechselt, kann man Hunt kennenlernen, aber auch alleine aus Sicht von Nat hätte man sich wohl schleichend in ihn verliebt.
Seine arrogante Art ist nicht überzogen und macht ihn auch nicht zu einem „möchte gern“ Bad Boy, wie es in einigen Geschichten vielleicht ist. Tatsächlich hat er auch süße Seiten an sich, die aber wirklich gut gewählt und passend sind – auch wenn er sich selber nicht als Mann mit „Vanillasex“ sieht.
In manchen Büchern nimmt der Sex überhand oder ist einfach nicht mehr interessant, geschweige ästhetisch, in diesem Fall hätte ich mir aber sogar eine Sexszene mehr gewünscht. Bobbie hat es geschafft fesselnde und prickelnde Leidenschaft zu erzeugen ohne plump zu sein.
Alles in allem fand ich das Buch sehr gut, denn auch die Lachmuskeln sind nicht zu kurz gekommen. Lucas und King sind zwei „Jungs“, die man als Nebencharakter lieben, auslachen und besteigen will. Ich hoffe wirklich sehr, dass Bobbie Kitt aus Palace of Pleasure eine Reihe macht und wir noch einiges von Lucas, King und vielleicht auch dem jüngsten der Brüder lesen werden!