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Veröffentlicht am 15.09.2022

Ergreifender Roman anhand historischer Begebenheiten

Die Schwestern von Auschwitz
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Die Schwestern Cibi, Magda und Livia versprechen sich immer zusammen zu bleiben. Doch 1942 kommt alles anders und Cibi und Livia werden als Juden nach Auschwitz deportiert und müssen dort das Lager Birkenau ...

Die Schwestern Cibi, Magda und Livia versprechen sich immer zusammen zu bleiben. Doch 1942 kommt alles anders und Cibi und Livia werden als Juden nach Auschwitz deportiert und müssen dort das Lager Birkenau mit aufbauen. Durch Entschlossenheit, Willensstärke und wahnsinnigem Durchhaltevermögen gelingt es ihnen das Lager zu überstehen und sogar die Todesmärsche zu überleben. Mittlerweile ist auch wieder Magda an ihrer Seite, die erst 1944 deportiert worden ist und sich bis dahin verstecken konnte. Nach Kriegsende entscheiden sich die Schwestern ihre alte und bekannte Heimat zu verlassen und im neu gegründeten Staat Israel ein neues Leben aufzubauen.
Der Roman „Die Schwestern von Auschwitz“ stammt von der Autorin Heather Morris, von der ich bis jetzt noch nichts vollständig gelesen habe, deren Romane mir aber ein sehr großer Begriff sind und „Das Mädchen auf dem Lager“ noch auf meinem Reader liegt (angefangen) und mir daher schon ihr Erzählstil etwas vertraut ist. Das Cover des Buches ist gelungen und erinnert direkt an die Schwestern. Der Roman selbst handelt Schlag auf Schlag die Begebenheiten ab und man ist sprachlos aufgrund der Geschehnisse. Die Zeit im Lager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau aber auch die Todesmärsche sind unwahrscheinlich prägnant, realistisch und grausam beschrieben. Immer wieder fragt man sich, wie Menschen anderen Menschen so etwas antun konnten. Logischerweise ist diese Schilderung aber sehr gut gelungen, da die noch lebenden Schwestern Livia und Magda der Autorin Heather Morris tatsächlich und wahrhaft ihre Geschichte erzählt haben. Damit wird der Roman ein sehr wichtiges Zeitzeugnis. Besonders gelungen finde ich auch den Bildteil am Ende des Buches, der die Familie zeigt sowie die Nachworte der heute noch lebenden Familienmitglieder enthält. Livia ist nun mehr die einzige Überlebende der Schwestern, Magda starb erst im Mai 2022. Wie schön war es zu lesen, dass ihnen nach den unwahrscheinlich schweren und unvorstellbaren Gräueltaten im Lager von 1942 bis 1945, doch noch ein sehr langes Leben mit einer großen Familie und ein Neuanfang gegönnt gewesen ist.
Der Sprachstil der Autorin ist eigentlich prägnant und spannungsgeladen, aber er ist auch sehr sprunghaft, was mir bereits schon in ihrem Buch „Das Mädchen aus dem Lager“ aufgefallen ist, mir insgesamt aber nicht immer zusagt. Manchmal ging es mir tatsächlich zu schnell. Selbst innerhalb der Kapitel waren oft Gedankensprünge drin, die oft nicht sofort nachvollziehbar waren. Außerdem finde ich leider, dass der 2.Teil des Buches, in dem es um Israel geht, sich in die Länge zieht und es dauert, bis alle ein/ ihr Happy End gefunden haben.
Mein Fazit: Ein sehr authentisches Buch zur Judenverfolgung, besser und aus erster Hand nacherzählt geht es kaum, aber einige kleine Schwächen im Erzählstil. Es gibt von mir daher eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Berührender und zugleich grausamer Roman

Das Medaillon
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Warschau, 1939. Die Deutschen sind auf dem Vormarsch und drängen den Polen sich als Besatzermacht und somit Bestimmer auf. Das Leben wird zunehmend schwieriger, denn der 2.Weltkrieg hat begonnen. Doch ...

Warschau, 1939. Die Deutschen sind auf dem Vormarsch und drängen den Polen sich als Besatzermacht und somit Bestimmer auf. Das Leben wird zunehmend schwieriger, denn der 2.Weltkrieg hat begonnen. Doch besonders schlimm steht es um Polens Akademiker und Juden. Sie werden verfolgt und grundlos erschossen, genauso wie sehr viel polnische Literatur der Verbrennung zum Opfer fällt. In dieser Zeit heiraten Rosa und Itzhak und wünschen sich nichts sehnlicher als eine eigene kleine Familie und Rosa bringt unter üblen Bedingungen ein kleines Mädchen auf die Welt. Doch die Vertreibung der Juden in die Ghettos und die zunehmende Zuspitzung der Lage bringen Rosa letztendlich dazu ihr einziges Kind an Fremde zu geben, die sie vermeintlich retten können. Ausgestattet mit einem halben Medaillon um den Hals (die andere Hälfte behält Rosa), ein Teil eines Lebensbaums, hat Rosa so die Hoffnung ihre Tochter nach dem Ende aller Zerstörungswut und Krieg wieder zu finden.
Gleichzeitig lebt Sophia in Warschau und sie möchte Familien und Kindern in schwierigen Situationen helfen, doch die Mitarbeit im Untergrund gestaltet sich ebenso sehr kompliziert, risikoreich und steht unter harten Bedingungen, doch Sophia gibt nicht auf und hilft unter Einsatz ihres Lebens sehr vielen Kindern und verschafft ihnen so ein Stück Normalität. Wie wird die Geschichte wohl für alle Beteiligten ausgehen?
Der Roman „Das Medaillon“ stammt von der Autorin Cathy Gohlke, von der ich bisher noch nichts gelesen habe, die aber bereits einige Bücher veröffentlicht hat. Das Cover des Buches finde ich sehr schön, verweist es mit dem Medaillon und dem Davidsstern doch sofort auf den Grundgedanken der Geschichte, allerdings ist der Klappentext dagegen nicht vollständig gelungen. Das Buch braucht insgesamt, um Fahrt aufzunehmen, da man es, entgegen den Informationen des Klappentextes, mit zwei grundsätzlich verschiedenen Erzählsträngen zu tun bekommt, deren Zusammenhang sich leider sehr lange nicht erschließt, man ihn aber theoretisch vermuten könnte. Das Buch teilt sich in 2 große Teile ein, die von längeren bis kürzeren Kapiteln im Wechsel die Geschichte erzählen. Im Teil 1 geht es um die Kriegsgeschehnisse, im Teil 2 sind wir im Jahr 1946 angekommen. Die Teile werden manchmal durch längere, manchmal durch kürzere Kapitel gestützt – öfter wird Zeit und Ort angegeben, manchmal wird es langatmig, manchmal wird es gruselig spannend. Wenn Erzählperspektiven wechseln, werden sie auch häufig durch das Symbol des Lebensbaums abgetrennt, was dem Text eine hochwertige Note verleiht und somit gut für den Lesefluss ist und die Spannung aufrechterhält. Der Sprachstil ist überwiegend modern und recht gut zu lesen und zu verstehen, obwohl das gewählte Thema ein äußerst schweres und komplexes. Teilweise wirkt die Erzählweise etwas hölzern und kommt mir ein wenig zu langsam auf den Punkt, öfter hat man es mit Nebenpfaden zu tun, die leider nie komplett aufgelöst werden. Die Charaktere sind überwiegend authentisch und hervorragend ausgearbeitet, Sophia schwächelt zum Ende des Buches bzw. zum Ende hin kann ich mich am wenigsten mit ihr identifizieren, da sie einige Dinge tut, die für mich einfach nicht nachvollziehbar sind, wohl aber auf die Traumata zwecks Kriegs und Verfolgung geschoben werden können. Die Geschichte an sich ist bildreich geschrieben und man wird vor allem wegen der zahlreichen Gräueltaten immer wieder animiert weiterzulesen, teilweise kann man es kaum glauben, wie realistisch hier im Buch berichtet wird und man hat beinahe Angst gleich „selbst dran zu sein“. Obwohl ich schon so einige Bücher zum Thema 2.Weltkrieg und Judenverfolgung gelesen habe, haben mich manche Stellen des Buches regelrecht geschockt und bedrückt.
Mein Fazit: Diese Lektüre ist gegen das Vergessen des Holocausts sehr gut geeignet und sollte meiner Meinung nach unbedingt gelesen werden. Der Roman ist facettenreich, grausam aber doch stellenweise voller Hoffnung. Von mir daher, wen diese Themen interessieren, eine unbedingte Leseempfehlung. Da die Geschichte aber stellenweise zäh ist und Sophia zum Schluss nicht so richtig für mich ins Bild passt, vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Sehr umfangreiches Sachbuch über eine Familie und deren Verzweigungen vom Ancien Regime über die Französische Revolution bis hin zur Moderne

Eine Hochzeit in der Provinz
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Emma Rothschild, eine Wirtschaftshistorikerin der heutigen Zeit, hat in diesem Buch die Familiengeschichte einer Familie beleuchtet. Anlass dazu gab ein Dokument aus dem Jahr 1764, ein Ehevertrag, der ...

Emma Rothschild, eine Wirtschaftshistorikerin der heutigen Zeit, hat in diesem Buch die Familiengeschichte einer Familie beleuchtet. Anlass dazu gab ein Dokument aus dem Jahr 1764, ein Ehevertrag, der von 83 verschiedenen Personen unterschrieben worden ist. Das hat die Autorin zunächst veranlasst, sich das Leben der Signatare anzuschauen, aber auch die unterschiedlichen Personen zur damaligen Zeit in der Stadt Angoulême zu charakterisieren. Darüber hinaus beleuchtet sie des Weiteren die Generation der Kinder, Enkel und Urenkel. Gleichzeitig verknüpft sie die weit verzweigte, mannigfaltige Familiengeschichte mit der Geschichte der damaligen Zeit und insbesondere der Französischen Revolution.

Dieses Buch von knapp 500 Seiten zeichnet sich insbesondere durch ein hohes Maß an Interesse und Recherche der Autorin aus. Die Details, die Emma Rothschild zu den einzelnen Akteuren in Erfahrung bringen konnte, sind nicht nur äußerst vielfältig, sondern auch ganz speziell und mit umfangreichen Quellennachweisen im Anhang hinterlegt. So besteht das Buch aus ca. 200 Seiten Anhang, in dem sich neben den Quellen, auch ein Stammbaum der Familie befindet, ein Stadtplan sowie die einzelnen 83 Signatare sowie die Kinder der Marie Aymard (sie ist der Ausgangspunkt im Buch) dargestellt werden.

Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, da ein wunderbares historisches Familienfoto auf dem Cover abgebildet worden ist. Außerdem interessiere ich mich ebenfalls sehr für Ahnenforschung und Familiengeschichte. Was auf den ersten Blick wie ein Roman der „einfacheren“ Leute wirken mag, ist aber in Wahrheit ein äußerst präzises Sachbuch, für welches man sich schon einige Zeit nehmen muss. Ich habe es irgendwann aufgegeben, mir die vielen handelnden Personen zu merken und so sind nur einige (auch im Vergleich mit dem Stammbaum) hängen geblieben. Interessant zu lesen war aber deren jeweiliger Lebenslauf oder salopp gesagt „was aus ihnen geworden ist“ oder „wer mit wem“ usw. Wahnsinnig spannend sind die Gesetzgebungen zur damaligen Zeit, z. Bsp., dass eine Scheidung erlaubt war, die Anfänge des Feminismus (Frauen vererbten ausschließlich an Frauen in einer Familie, weil sie es so wollten), die Erstellung von Listen über selbst kleinste Besitztümer (6 Löffel, 6 Stühle – das würde heute niemand mehr machen), der Aufstieg mancher einfacher Personen bis hin in die höchsten kirchlichen oder staatlichen Ränge, aber auch gleichzeitig die Armut auf der anderen Seite, die Kopplung mit den Kolonien und den Sklaven sowie deren Händlern, der eklatante Militarismus, die Abläufe der Französischen Revolution aus Sicht der „ganz kleinen Leute“ und ihre Befürworter aber auch scharfe Gegner.
Das Buch bedient sich einer gehobenen Sprache und ist damit wahrlich eine wissenschaftliche Ausarbeitung, was mir sehr gut gefällt, da es gleichzeitig eine Herausforderung war sich auf diese einzulassen. Allerdings finde ich insgesamt, dass sich die Autorin an manchen Stellen zu sehr verausgabt hat und manchmal etwas schneller auf den Punkt kommen könnte. Außerdem werden diverse Begebenheiten mehrfach wiederholt und umschrieben, die eigentlich schon vorher in einem früheren Kapitel erklärt worden sind. Es kommt auch vor, dass sich Sätze über 9 Zeilen erstrecken, was dann doch etwas zu viel des Guten ist, denn man möchte folgen können. Schade finde ich, dass Frau Rothschild die Familiengeschichten in der 5. Generation beendet (in etwa Anfang des 20. Jh.). Ich hätte es wahnsinnig spannend gefunden zu wissen, ob es noch heute Nachkommen dieser Familie gibt und wie sie wohl auf die Geschichte ihrer Ahnen reagieren würden. Das hätte für mich das ganze Buch noch runder gemacht.
Mein Fazit: Eine Bewertung für dieses umfangreiche Gut an Recherche ist sehr schwer zu treffen, da es keine Unterhaltungsliteratur im klassischen Sinn ist. Ich habe mich daher für 4 von 5 Sternen entschieden, kann aber das Buch nur Lesern ans Herz legen, die einerseits ein Grundinteresse an historischen Fakten und Ahnengeschichten haben und noch dazu ein wenig in wissenschaftlicher Sprache bewandert sind, da es absolut kein Buch für die „breite Masse“ ist.

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Veröffentlicht am 04.09.2022

Musste erst an Fahrt gewinnen, danach sehr rasant und spannend

1942 – Das Labor
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1942 in Leipzig: Dr. Margarete von Brühl arbeitet an der Entwicklung einer Uranmaschine. Ursprünglich war angedacht, diese zur Entwicklung von Atombomben zu benutzen, ehe der Plan wieder fallen gelassen ...

1942 in Leipzig: Dr. Margarete von Brühl arbeitet an der Entwicklung einer Uranmaschine. Ursprünglich war angedacht, diese zur Entwicklung von Atombomben zu benutzen, ehe der Plan wieder fallen gelassen worden ist. Doch die Gestapo hat weiterhin ein Auge auf die Forschungen. Als es zu einer folgenschweren Explosion kommt und die Uranmaschine zerstört wird, bei dem Margaretes Freund und Assistent Karl ums Leben kommt, ruft das nicht nur die Gestapo auf den Plan, sondern auch Karls Vater, der mit allen Mitteln den Verantwortlichen für den Tod seines Sohnes finden will. Es entbrannt eine Jagd, denn eines steht fest: Der Bau einer Atombombe wurde nur offiziell zu den Akten gelegt.
Das Buch „1942-Das Labor“ stammt aus der Feder des Autors Paul Schüler und es ist sein Debütroman. Er ist studierter Mathematiker und Physiker und verbindet mit diesem Buch seine Liebe zu Thrillern mit wissenschaftlichen Fakten. Das Cover finde ich gut und die groß abgebildete Jahreszahl hat mich neugierig gemacht, da ich sehr gerne Titel lese, die sich um die Zeit des Nationalsozialismus drehen. Das Buch selbst ist in moderner Sprache geschrieben und kann flüssig gelesen werden. Die Kapitel sind recht lang, sodass Unterbrechungen etwas weniger gut gelingen. Die Geschichte wechselt zwischen verschiedenen Handlungssträngen und bei jedem erfahren wir etwas neues und weitere Details, sodass die Spannung durchweg gegeben ist. Das Buch ist am Anfang allerdings recht zäh und man muss erst die Verknüpfungen der einzelnen Personen miteinander finden, die Geschichte wirkt bis dahin hölzern. Nach dem 1.Drittel entwickelt sich das Buch aber zu einem wahren Page-Turner und man fiebert mit, wie diese Jagd auf die vermeintliche Atombombe und auf die verschiedenen Charaktere wohl ausgehen wird. Die Charaktere sind mir teilweise etwas zu unnahbar gewesen und schwer zu greifen, aber sie geben teilweise auch eine gewisse Brutalität der damaligen Zeit wieder. Das Ende der Geschichte kommt etwas zu schnell und manches erscheint mir auch etwas offen gelassen, da hätte ich mir doch noch bessere Abschlüsse gewünscht.
Mein Fazit: Ich vergebe 4 von 5 Sternen, da mir das Buch ab dem 2.Drittel sehr gut gefallen hat und ich hervorragend unterhalten worden bin. Noch dazu lernt man einiges an wissenschaftliche Fakten hinzu und das Buch fängt sehr gut den Zeitgeist ein, was ich positiv hervorheben möchte. Ich kann das Buch daher weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Gute Unterhaltung mit vielschichtigen Themen

Das Haus der Hebammen - Carolas Chance
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Mittlerweile ist es 1994 und es ist einige Zeit vergangen seit die Hebammen Carola, Susanne und Ella das erste Kölner Geburtshaus gegründet haben, viel ist auch seitdem passiert. Nun geht es in dem Band ...

Mittlerweile ist es 1994 und es ist einige Zeit vergangen seit die Hebammen Carola, Susanne und Ella das erste Kölner Geburtshaus gegründet haben, viel ist auch seitdem passiert. Nun geht es in dem Band vermehrt um Carola, die sich mit Vollzeitjob, Familie und 3 Kindern sowie Ehemann kräftig übernommen hat und dringend Abstriche bzw. Änderungen in ihrem Leben vornehmen muss.

Das Buch „Das Haus der Hebammen – Carolas Chance“ stammt aus der Feder der Autorin Marie Adams. Der Name ist das Pseudonym der Autorin Daniela Nagel. Das Buch ist also der 2. Teil zu ihrer Hebammen-Serie und es kann auch unabhängig vom 1.Band gelesen werden, meiner Meinung nach ist es aber schön, wenn man durch Band 1 bereits einige Vorinformationen erhalten hat. Das Cover des Buches hat einen hohen Wiedererkennungswert, ist bunt und fröhlich und zeigt die Hebammen. Ein bisschen kitschig finde ich es, weil es aussieht als entstamme es einer deutschen Soap. Die Lebensgeschichte der Hebammen ist wie bereits in Band 1 sehr gut beschrieben und gerne verfolgt man diese. Die Frauen sind sehr sympathisch und mir ans Herz gewachsen, fast wie Freundinnen. Die Autorin hat einen sehr angenehmen und einnehmenden Schreibstil. Die Kapitel sind lang, eigentlich sind es eher Abschnitte, die nochmals unterteilt sind, damit die Handlung zwischen den einzelnen Protagonisten wechseln kann. Die Spannung des Buches ist nicht überragend, aber trotzdem möchte man wissen, wie es weiter geht. Sehr gut gelungen ist der Autorin das Einfangen des Zeitgeistes der 90er Jahre und vieler aktueller Problemstellungen, wo wir heute mittlerweile den Ausgang kennen oder die tatsächlich immer noch aktuell sind. Die Geschichte wirkt dadurch sehr lebendig und authentisch. Sehr gut gelungen ist das Eingehen auf Mental Health, was immer mehr in den Fokus unserer Gesellschaft rückt. Das Ende des Buches war mir tatsächlich endlich auch mal nicht zu schnell und es war gut so, wie es ist und macht natürlich Lust darauf zu erfahren, wie es im Folgeband mit den Damen weitergeht.
Mein Kritikpunkt bezieht sich daher dieses Mal eher darauf, dass ich das meiste einfach vorausahnen konnte und dass mir die Geschichte nach wie vor zu seicht und leicht ist, denn sie wendet sich fast stets zum Guten. Es fehlt mir insgesamt das besondere Etwas oder ein richtiger Knaller oder etwas herausragendes Neues.

Mein Fazit: Ich vergebe trotzdem wieder 4 von 5 Sternen, da mich das Buch gut unterhalten hat und es einfache Wohlfühllektüre für zwischendurch ist und die Arbeit von Hebammen eine ganz besonders Wichtige.

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