"Gelungene Fortsetzung, die sich auch als Einzelband gut lesen lässt."
RAVNA – Die Tote in den NachtbergenDa mir der erste Band von Elisabeth Hertmanns Nordic Thriller-Reihe sehr gut gefallen hat, musste ich die Fortsetzung 'Ravna - Die Tote in den Nachtbergen' natürlich auch lesen. Prinzipiell kann man die ...
Da mir der erste Band von Elisabeth Hertmanns Nordic Thriller-Reihe sehr gut gefallen hat, musste ich die Fortsetzung 'Ravna - Die Tote in den Nachtbergen' natürlich auch lesen. Prinzipiell kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen. Ich würde aber trotzdem empfehlen die Reihenfolge einzuhalten, weil man so am besten die Entwicklung der Charaktere verfolgen kann.
Um das geht's...
Ravna Persen ist mittlerweile Studentin an der Polizeihochschule in Oslo und kehrt zum alljährlichen Rentiertreck in ihre Heimat zurück. Als Ravna bei der Suche nach vermissten Rentieren in der Bärenschlucht abstürzt und wie durch ein Wunder überlebt, findet sie - verschüttet im Geröll - einen Leichnam. Und Ravna ist sich sicher, dass es sich um Linnea Berger, die vor 10 Jahren plötzlich spurlos verschwunden ist, handelt. Wurde die Tochter des Tierarztes Opfer eines Verbrechens? Ravna beginnt sehr zum Missfallen der Clans zu ermitteln. Und auch der berühmt-berüchtigte Kommissar Rune Thor wird auf den Plan gerufen.
Was geschah vor 10 Jahren?....
Die Frage schwebt wie eine dunkle Wolke im Raum, ist wie ein dichter und undurchdringlicher Nebel und sorgt von Anfang an für Spannung. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder voll in der Geschichte eingebunden und habe mit Ravna eine gefährliche Ermittlung durchgeführt, die mir - wie auch schon im ersten Band - tiefe Einblicke in die Kultur und Bräuche der Samen gewährt hat.
'Ravna - Die Tote in den Nachtbergen' ist ein unglaublich atmosphärischer, düsterer und ruhig erzählter nordischer All-Age-Thriller, der fesselt und mitreißt. Spannung wird vorallem durch die Wechsel in den Zeitebenen erzeugt. Immer wieder bekommen wir Einblicke in die Vergangenheit vor 10 Jahren, die uns der Lösung des Falles langsam näher bringen, während wir in der Gegenwart Ravna nicht nur bei ihren Nachforschungen begleiten, sondern auch bei ihren privaten und familiären Problemen mitfiebern können. Und wie auch schon im ersten Band bringt uns Elisabeth Herrmann die von vielen Riten geprägte Kultur der Samen näher. Dabei wird es auch wieder ein bisschen mystisch, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Einziges kleines Manko ist, dass der unkonventionelle Kommissar Rune Thor, den ich im ersten Band überraschenderweise lieb gewonnen habe, relativ wenig in Erscheinung tritt. Ich hätte mir mehr Ermittlungsarbeit von ihm gewünscht und hoffe jetzt einfach mal, dass dieser in Zukunft wieder präsenter ist und mehr Raum bekommt.
Fazit
'Ravna - Die Tote in den Nachtbergen' ist eine gelungene Fortsetzung, die sich aber auch als Einzelband gut lesen lässt, da es sich um einen abgeschlossenen Kriminalfall handelt.
Ich liebe die düstere und kalte nordische Atmosphäre des All-Age-Thrillers und kann dir das Buch empfehlen, wenn du gerne Thriller liest, die ohne viel Action auskommen und zwischendurch auch ein bisschen mystisch sind.