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Veröffentlicht am 15.09.2022

Toter am Marterl

Marterlmord - Ein Geheimnis. Eine Mordserie. Ein schweigendes Dorf.
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Das Cover zeigt ein düsteres Bild in den Bergen. Die Wolken hängen tief und verkünden nichts gutes. Nur die Außenbeleuchtung einer Hütte gibt etwas Licht. Unweit der Hütte ist ein Marterl zu sehen, welches ...

Das Cover zeigt ein düsteres Bild in den Bergen. Die Wolken hängen tief und verkünden nichts gutes. Nur die Außenbeleuchtung einer Hütte gibt etwas Licht. Unweit der Hütte ist ein Marterl zu sehen, welches man im Buch noch genauer kennenlernen wird. Das Cover ist stimmig und passt gut zur Geschichte.

Marterlmord von Heidi Troi erschien im Empire Verlag. Es ist eine düstere Geschichte aus den Bergen, wie auf dem Cover schon zu sehen ist. Im ersten Moment konnte ich mit dem Begriff: Marterl nichts anfangen, doch eine kurze Suche im Internet brachte Erleuchtung. Ein Marterl ist ein überdachtes Weg- bzw. Straßenkreuz, wie es in katholischen Regionen häufig zu finden ist. Hier bei uns im Landkreis findet man an fast jeder Straße ein Kreuz, wobei diese nicht unbedingt mit einem kleinen Dach bzw. Vorsprung am Kreuz versehen sind.

Pietro Carminati ist der neue im Tal-Valle. Er soll die dortige Carabinieristation für die nächste Zeit besetzen. Dies macht ihn von vornherein zu einem Aussätzigen, denn die Leute aus Tal-Valle haben ihre ganz eigenen Gesetze und sind italienisch sprechenden Menschen gegenüber erst einmal skeptisch eingestellt. Im Dorf spricht man deutsch und so soll es auch bleiben. Vom ersten Moment an fühlt Pietro sich abgeschnitten von der Welt und dass nicht nur, weil es keienn Handyempfang im Dorf gibt.

Die Geschichte geht direkt in die vollen. Kaum ist der Maresciallo Pietro Carminati im Dorf angekommen gibt es den ersten Toten und dieser bleibt nicht der letzte. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Mit dabei sind die Marterl im Ort, die immer wieder zu einem wichtigen Schauplatz werden.

Von Heidi Troi kenne ich bisher die Lorenz Lovis Krimis, die in Brixen spielen. Mit Marterlmord hat mich die Autorin überrascht und überzeugt zu gleich. Während sich die Lovis Romane mehr in seichten Gewässern tümmeln, geht es im Marterlmord heiß her. Willkommen auf der dunklen Seite spannender Bücher. Ich habe den Roman verschlungen und dabei versucht die Mordfälle zu klären. Das war gar nicht so einfach, da die Autorin geschickt logische Hinweise liefert, die mich in eine andere Richtung lenken. Vom Ausgang war ich total überrascht. Die Ermittlungsstränge finden einnachvollziehbares Ende, was es so hoffentlich nicht geben wird. Am Ende des Buches bekommt man noch eine kurze italienisch Lektion. Hier wurden alle verwendeten Begriffe zusammengeführt und ins deutsche übersetzt. So kann man geballt nochmal schauen, ob man die Wörter im Kontext jeweils richtig verstanden hat.

Es war für mich ein spannendes, erschreckendes und irgendwie sehr brutales Buch. Die Richtung finde ich spannend und so kann ich mir weitere Bücher in dieser Richtung von der Autorin vorstellen. Es lass sich sehr viel schneller als ein Lorenz Lovis Krimi. Hast du Lust auf einen kleinen Ausflug ins Tal-Valle und kannst dabei starke Nerven beweisen, dann wirst du ein paar spannende Lesestunden mit dem neuen Buch von Heidi Troi haben.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Lexie und River Teil 2

Immer noch du
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Das Cover ist ein schöner Mix aus drei Farbnuancen und kommt ganz ohne reale Abbildungen aus. Der Farbverlauf sieht nach Watercolor bzw. Pinselstrichen aus und zerfließt sehr schön. Der Titel hingegen ...

Das Cover ist ein schöner Mix aus drei Farbnuancen und kommt ganz ohne reale Abbildungen aus. Der Farbverlauf sieht nach Watercolor bzw. Pinselstrichen aus und zerfließt sehr schön. Der Titel hingegen ist in einem kräftigen Rot- bzw. Goldton und fällt durch die kleinen Buchstaben direkt ins Auge. Ich mag Cover, die im Prinzip nichts mit dem Inhalt zu tun haben und so dem Leser nichts wesentliches vorwegnehmen. Vergleicht man es mit dem ersten Buch der Immer-Serie, dann ist dieses Cover im Ganzen dunkler gestaltet.

Immer noch du von Nina Miller ist der zweite Band der Immer-Trilogie. Das erste Buch: Immer bei dir habe ich im vergangenen Jahr gelesen und mich gefragt, wie es wohl weitergeht mit den vier Freunden. Die Erzählerin ist identisch. So erfahre ich weiterhin alles zensiert aus der Sicht von Lexie. Sie nimmt mich mit in ihren Unialltag und vor allem zu ihrem inneren Konflikt bzgl. der Beziehung zu River. Diese wird im ersten Buch bereits thematisiert. Die Bücher sollten zwingen in der richtigen Reihenfolge gelesen werden, denn dieses Buch schließt geradezu nahtlos an den ersten Band an. Es gibt zwar genügend Rückblicke, allerdings sollte man für das Verständnis die Vorgeschichte der vier Freunde und speziell das Verhältnis von Lexie und River kennen, um der Geschichte vollumfänglich folgen zu können.

Nach dem ersten Buch hatte ich erwartet, dass sich die Erzählende Figur ändert. Dem ist nicht so. Weiterhin ist Lexie die Ich-Erzählerin der Geschichte. So habe ich einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt, bekomme von den Anderen aber nur das mit, was sie offenkundig sagen und zeigen. So bleibt mir River weiterhin ein Rätsel.

Die Geschichte startet mit den Worten „Zweiter Teil“ und genauso liest sich das Buch. Im Prinzip war Buch eins der erste Teil der Geschichte und ich denke der Abschluss der Trilogie wird dann der dritte Teil werden. Die Handlung findet zum größten Teil in San Hills, wo die vier Freunde die Universität besuchen statt. Nur für eine gewisse Zeit wechselt die Handlung nach London, wo Lexie die Chance erhält in ihrem Traumberuf dem Journalismus erste praktische Erfahrung zu sammeln. Dem Klappentext nach habe ich angenommen, dass dieser Abschnitt einen viel größeren Rahmen im ganzen Buch einnimmt. Dem ist nicht so, aber es ist trotzdem ein gelungener Abschnitt, in dem ich von Lexie eine Menge erfahre und sie mal ganz ohne Anhang kennenlernen darf. Auch Will ist mir sofort sympathisch und ich hoffe, ich darf ihn im dritten Band wieder begegnen.

Das Buch laß sich für mich nicht so schnell und flüssig, wie der erste Band der Trilogie. Ich hatte gehofft mehr von Adriana und OJ zu erfahren. Ich lerne die zwei zwar besser kennen und habe mit OJ getrauert, aber im Kern drehte sich alles um die Liebe bzw. Freundschaft zwischen Lexie und River. Der Zusammenhalt der vier jungen Menschen, die von der High School an die Universität gezogen sind ist einfach schön. Deren Freundschaft trägt jegliches Leid und vermittelt so eine schöne Gemeinschaft. Dieser Zusammenhalt zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch.

Am Ende der Geschichte stehe ich wieder mit einem unbefriedigten Gefühl da, weil es keinen richtigen Abschluss gibt. Nun heißt es warten auf den letzten Teil, der im Juni 2023 erscheinen soll. Der Titel: Immer ohne dich lässt schon den ein oder anderen Schluss zu. Ich bin gespannt.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Die Musik der Bienenköniginnen

Die Melodie der Bienen
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Das Cover lässt direkt an eine farbenfrohe Blumenwiese denken. Der orange Hintergrund wird von verschiedene Blüten, Blätter und Bienen bedeckt. Relativ mittig steht der Titel, der durch einen kreisrunden ...

Das Cover lässt direkt an eine farbenfrohe Blumenwiese denken. Der orange Hintergrund wird von verschiedene Blüten, Blätter und Bienen bedeckt. Relativ mittig steht der Titel, der durch einen kreisrunden gelben Hintergrund betont wird. Man könnte meinen es ist die Sonne im ganzen Blüten Meer. Für mich passt das Cover perfekt zu Titel und Inhalt des Hörbuchs.

Die Melodie der Bienen von Eileen Garvin wird von Yara Blümel gelesen. Mir viel das Hörbuch durch das Wort: Bienen im Titel ins Auge. Seit dem ein paar Bienenstöcke bei uns im Garten stehen lese bzw. höre ich gerne Geschichten, die sich im weitesten Sinne mit der Imkerei beschäftigen. Wobei ich selbst bei unseren Bienen nur Zaungast bin, die eigentliche Arbeit macht mein Mann. Von daher sind mir die Arbeiten am Bienenstock vertraut. Beim Hören hatte ich so immer wieder meinen Mann im weißen Imkeranzug vor Augen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Bienen von Alice, die sie nach Tod ihres Mannes nun alleine versorgen muss. Mehr oder weniger unfreiwillig bekommt sie Hilfe von Jake, der ein ganz spezielles Gehör für die Bienen hat. Und sich von seiner Behinderung nicht abhalten lässt seine Imkerfähigkeiten unter Beweis zu stellen. Mit dazu kommt noch Harry, der sein ganz eigenes Päckchen zu tragen hat. Dieses ungleiche Trio findet durch die Arbeit mit den Bienen nach und nach zueinander.

Von Anfang an schwingt die Liebe zu den Bienen in den Zeilen mit. Mit viel Liebe für Details wird die Versorgung der Insekten beschrieben. Dabei wird mit Fachbegriffen nicht gespart, diese werden aber im Zusammenhang für jeden erklärt, so dass man am Ende des Hörbuches sehr gut weiß was eine Beute ist, wie die Riemchen entnommen werden und was das besondere an einer Königin ist. Ich war fasziniert von Jakes Hingabe zu den Bienen und der besonderen Atmosphäre, die an den Bienenstöcken herrschte. Zu gerne würde ich auch die Melodie der Bienenkönigin hören können. Ich kann nur das ganz besondere Summen und Surren hören, wenn sich etwas großes bei den Bienen anbahnt. Das Versammeln zum Schwärmen geht mit einer faszinierenden Geräuschkulisse einher. Auch wenn ein Imker das nicht unbedingt erleben möchte, ist es doch ein faszinierendes Ereignis, welches ich zufällig erleben durfte. Einfach Atemberaubend wie sich hunderte bis tausende Bienen in der Luft unweit ihres Bienenstocks sammeln, um sich für den Abflug bereit zu machen.

So nun aber wieder zurück zum Buch. Wenn du ein wenig über die Imkerei erfahren willst, bekommst du hier im Rahmen der Geschichte ein paar gute Informationen. Weiterhin geht es um das Miteinander von ganz verschiedenen Charakteren und die Hoffnung, dass man zusammen mehr erreichen kann. Ich habe das Hörbuch sehr genossen und mich von Jakes Tatendrang anstecken lassen. Er hat aus seiner Situation das beste gemacht und die anderen mit seiner Energie angesteckt.

Hast du schon mal an einem Bienenstock gestanden und die Arbeiterinnen beim Rein- und Rausfliegen beobachtet? Ich kann gar nicht so schnell gucken, wie die Bienen dann an mir vorbei sausen. Wenn du ganz still bist, dann kannst du das rege Summen im Bienenstock hören.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Spannend bis zum Schluss

Geständnis eines Hochbegabten
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Das Cover ist auf den ersten Blick in den klassischen Farben für einen Krimi bzw. Thriller gestaltet. Der Titel prangt in weißen Großbuchstaben über das gesamte Bild. Am oberen Bildrand kann man die Beine ...

Das Cover ist auf den ersten Blick in den klassischen Farben für einen Krimi bzw. Thriller gestaltet. Der Titel prangt in weißen Großbuchstaben über das gesamte Bild. Am oberen Bildrand kann man die Beine einer Person erkennen, die in einer scheinbar offenen Tür steht und der Schatten erstreckt sich in Blutrot auf das Cover. Schaut man genauer hin, erkennt man im roten Streifen ein paar Palmen. Rundherum bleibt alles um dunklen verborgen.

Geständnis eines Hochbegabten von Thomas Einsingbach ist im Mitteldeutschen Verlag erschienen. Der Kriminalfall ist fiktiv, wurde allerdings von einem realen Verbrechen inspiriert. Die Geschichte spielt zum größten Teil in Thailand und gibt einen Einblick in das dortige System der Rechtssprechung.

Die Begebenheiten werden mir im Prinzip von dem Journalisten Max Weiden berichtet. Und so haben besonders die ersten Seiten einen gewissen Berichtscharakter. Die Fakten zum Tathergang und der Ermittlung werden detailliert und relativ objektiv wiedergegeben. So bekomme ich einen guten Eindruck vom Geschehen und kann mir für den weiteren Verlauf ein gutes Urteil bilden. Ich habe mich im Vorfeld nicht mit dem realen Kriminalfall beschäftigt, um mich nicht selbst zu Spoilern. Im Nachwort zum Buch kann man ein paar Details dazu nachlesen, wenn man möchte. Im Nachhinein kann ich aber sagen, man hat selbst mit Wissen über den Fall keine Idee wie das Buch ausgehen könnte.

Der informierenden Schreibstil gibt mir als Leser einen guten Blick auf die Dinge. Klar kennt man aus dem Fernsehen Bilder aus dem berüchtigten Gefängnis von Bangkok, aber so bekommt man nochmal eine ganz andere Seite zu sehen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, einem realen Gefangenen zu begleiten. Auch mit dem Wissen, dass alle Beschreibungen der Fiktion des Autors überlassen sind, habe ich die Wärme und Enge förmlich gespürt.

Für mich war es kein klassischer Kriminalroman, sondern eher ein gut recherchierter Mordfall, an dessen Bericht ich teilhaben durfte. Durch die Aufteilung in vier Teile hat das Buch eine gute Struktur und ich konnte dem zeitlichen Rahmen sehr gut folgen. So wurde der erste Teil vom Tathergang dominiert, danach folgte der Prozess, dem ich durch den Ich-Erzähler Max Weiden sehr gut folgen konnte. Weiter geht es mit dem Bangkok Hilton und Max Recherchen zum Fall. Details dazu möchte ich dir an dieser Stelle nicht verraten, nur so viel, es ist ein spannendes Buch, das man nicht unbedingt zur Seite legen möchte. Hast du Lust auf eine kriminelle Reise nach Thailand, dann kannst du hier das Urlaubsland aus einer ganz anderen Perspektive kennenlernen.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Der Titel ist Programm

Alpen, Männer und andere Hindernisse
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Vom Cover sticht als erstes der Himmel ins Auge. Am Rand wird er oben von ein paar Blütenzweigen flankiert. Im Vordergrund ist ein Glockenturm an einem Hang zu sehen. Wenn man daran vorbei blickt kann ...

Vom Cover sticht als erstes der Himmel ins Auge. Am Rand wird er oben von ein paar Blütenzweigen flankiert. Im Vordergrund ist ein Glockenturm an einem Hang zu sehen. Wenn man daran vorbei blickt kann man auf einen See schauen. Ich finde das Cover verströmt eine ganz schöne Stimmung und macht Lust auf die Geschichte.

Alpen, Männer und andere Hindernisse von Heid Troi erschien im Juni im Piper Verlag. Der Liebesroman spielt in den Alpen auf dem Weg von Deutschland zum Gardasee. Die Protagonistin Tina möchte mit ihrem Freund auf dem Fahrrad die Alpen überqueren. Allerdings hat Tina bei ihrer Planung nicht die spontanen Einfälle von Ullrich bedacht.

Die Geschichte liest sich locker flockig und macht Lust auf einen Urlaub am Gardasee. Ich selbst bin noch nie dort gewesen. Während der Tour stehen Tina, Ullrich und Vinz immer wieder im Fokus der Erzählung, allerdings kommen die Beschreibungen der Landschaft nicht zu kurz. So bekomme ich als Leser einen schönen Blick auf die Details und kann gedanklich den Weg durch die Alpen verfolgen. Die Tour hört sich spannend an und so mit E-Bike würde ich mir die auch zu trauen.

Ich habe den Roman in vollen Zügen genossen. Es ist eine unterhaltsame Geschichte für zwischendurch, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen und den Tag zu genießen. Mit dem Buch holt man sich den Urlaub quasi auf die eigene Terrasse. Ich empfehle den Roman sehr gerne weiter als kleine Auszeit vom Alltag oder aber als schöne Urlaubslektüre am Strand.

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