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Veröffentlicht am 12.09.2022

Ergreifend wie Band 1, aber deutlich dramatischer

Gretas Geheimnis
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Nachdem mich „Gretas Erbe“ total gepackt und mitgerissen hatte, habe ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung der Reihe „Gretas Geheimnis“ gefreut. Meiner Einschätzung nach sollte man Band 1 unbedingt vorher ...

Nachdem mich „Gretas Erbe“ total gepackt und mitgerissen hatte, habe ich mich wahnsinnig auf die Fortsetzung der Reihe „Gretas Geheimnis“ gefreut. Meiner Einschätzung nach sollte man Band 1 unbedingt vorher gelesen haben, auch wenn es zu Anfang ein kurzes „Was zuletzt geschah“ gibt. Es wird sich trotzdem im Verlauf der Handlung öfter auf den ersten Band bezogen, daher rate ich dazu, chronologisch zu lesen. Das Farbkonzept der Bucheinbände gefällt mir richtig gut. Das Bild von dem Pärchen vorne auf dem Cover finde ich ok, gewünscht hätte ich mir aber vielleicht eher was anderes, was mehr mit Weinbau zu tun hat. Aber auch hier finde ich, dass das Cover gut zum Vorgängerband passt.

Zum Inhalt: Nach der Enthüllung, wer ihr leiblicher Vater ist, muss Greta eine schwere Entscheidung treffen. Wenn sie sein Erbe um das Weingut antreten will, muss sie Kellermeister Bruno heiraten. Schweren Herzens entschließt sich Greta zu diesem Schritt, in dem Wissen, dass Robert sie für seinen Traum von einer Musikerkarriere verlassen hat. Greta versucht das Beste aus ihrer Ehe zu machen, auch wenn Bruno sehr schweigsam ist und sich die große Liebe wie mit Robert einfach nicht einstellen will. Da taucht Henry auf, der als Erntehelfer auf dem Weingut anfängt und wieder geraten Gretas Gefühle durcheinander. Wird Greta ihre Liebe finden?

Ich finde es gut, dass die Kapitel auch immer mit Jahreszahlen versehen sind, damit man sich gut in der Geschichte und den Umständen der damaligen Zeit orientieren kann. Nachdem Greta ihre „Pflegefamilie“ die Hellerts verlassen hat, gründet sie in diesem Buch nun ihre eigene Familie und scheint endlich einen sicheren Hafen im Leben gefunden zu haben. Was vielversprechend beginnt, entwickelt sich sehr schnell zum romantischen Drama, denn die Ehe zwischen Bruno und Greta ist ein ständiges auf und ab. Ohne zu viel verraten zu wollen, aber ich habe mir oft gewünscht, die beiden würden sich endlich trennen. Dieses ewige Gefühlschaos war mir zwischenzeitlich ein bisschen zu viel und hat den Fokus von der absolut spannenden Geschichte rund um den Weinberg genommen.

Die Episoden am Weinberg und vor allem die Innovationen die Greta einführt, um nicht nur geschäftsfähig zu bleiben, sondern auch ein attraktiver Arbeitgeber zu sein, fand ich total spannend. Ich habe wieder sehr viel neues über die Tücken des Weinbaus und der Weinherstellung lesen können, was mich wieder sehr fasziniert hat. Greta zeigt sich da, trotz berechtigten Zweifeln, immer sehr souverän und geht mit dem Geist der Zeit. Sie ist eine absolut beeindruckende Protagonistin, besonders gemessen an ihrem sehr jungen Alter.

Es gibt wieder einige sehr emotionale Episoden, die zwar erwartbar waren, da sie sich im handlungsverlauf bereits andeuten. Trotzdem konnte ich mir nicht verkneifen ein paar Tränchen zu verdrücken- fantastisch wie nah einem so eine Geschichte gehen kann.
Am Ende überschlagen sich die Ereignisse ein bisschen und das dritte Buch wird quasi vorbereitet. Allerdings mit einem gewaltigen Cliffhanger. Bin sehr gespannt, wohin uns das führen wird und freue mich schon sehr auf Band 3

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Veröffentlicht am 12.09.2022

absolut zauberhaft

SAMi - Wie pflanze ich ein Einhorn?
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Wir haben den SAMi-Bären ganz neu und dieses Buch ist für uns das zweite Buch, was wir mit dem Bären lesen. Zur Qualität des Bären habe ich eine separate Bewertung für das Starterset geschrieben, dies ...

Wir haben den SAMi-Bären ganz neu und dieses Buch ist für uns das zweite Buch, was wir mit dem Bären lesen. Zur Qualität des Bären habe ich eine separate Bewertung für das Starterset geschrieben, dies soll also nicht mehr Bestandteil dieser Rezension sein. Kurz gefasst kann ich dazu aber nochmal kurz zusammen, das wir begeistert davon sind, wie unkompliziert das Handling ist und wie schön die Qualität des Bären.

Zum Inhalt: Die kleine Sally will ihrer Oma ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk kaufen. Im magischen Blumenladen kauft sie daher Einhorn-Samen- perfekt für Oma. Doch Sally muss leider feststellen, dass sie vielleicht zu viele Samen ausgesät hat, als es in Omas Haus vor Einhörner nur so wimmelt.

Ich bin mal wieder sprachlos, wie wunderschön und hochwertig gestaltet diese Kinderbücher zu SAMi sind. Die Illustrationen sind einfach herzallerliebst und wirklich schön kindgerecht. Das Buch ist wunderbar bunt und einfach ganz toll anzusehen. Also auch einfach nur das Durchblättern ist schon ein echtes Highlight.

Die Story ist ein bisschen verrückt, aber irgendwie absolut so, wie Kinder nun mal denken. Ich hab das Buch mit meinem Neffen gelesen und für ihn war das alles absolut logisch und nachvollziehbar. Gemeinsam haben wir die wundersamen Pflanzen im Blumenladen bestaunt und über die chaotischen Einhörner gelacht. Die Sprache ist sehr kindgerecht und daher auch schon für jüngere Leser geeignet. Der Hit für meinen Neffen war das bunte Kackhäufchen, dahin mussten wir immer wieder zurückblättern.

Uns gefällt das Buch sehr gut und wir werden weitere aus der SAMi-Reihe bestellen.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Wendungsreich und absolut packend

Das siebte Mädchen
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„Das siebte Mädchen“ ist eins dieser Bücher, die von außen erstmal gar nicht so spektakulär daherkommen, mich inhaltlich aber absolut aus den Socken hauen. Ich glaube, dass mich selten ein Debüt so sehr ...

„Das siebte Mädchen“ ist eins dieser Bücher, die von außen erstmal gar nicht so spektakulär daherkommen, mich inhaltlich aber absolut aus den Socken hauen. Ich glaube, dass mich selten ein Debüt so sehr gepackt und begeistert hat, wie dieses Buch.

Zum Inhalt: Chloe Davis hat das Trauma ihrer Kindheit, dass ihr Vater ein Serienmörder ist, der auch ihre Freundin ermordet hat, überwunden indem die als Psychologin anderen hilft. Doch 20 Jahre nach der Mordserie ihres Vater verschwindet wieder ein Mädchen. Zufall? Dass Chloe das Opfer kannte wirft Fragen auf und schürt ihre Ängste, dass es eine Mordserie geben könnte.

Also erstmal finde ich die Haptik des Taschenbuchs total toll. Die Oberfläche fühlt sich sehr angenehm an und der Einband ist beim Umblättern sehr nachgiebig, ohne dass sich Leserillen bilden.

Protagonistin Chloe dient als Ich-Erzählerin der Geschichte. Die gesamte Handlung wird aus ihrer Perspektive erzählt. Was ich stilistisch toll gemacht finde ist, wie Erinnerungen und Gegenwart ineinander übergreifen, Geschehnisse überlappend erzählt werden und Handlungsepisoden wie Gedankenblitze in den Fließtext eingefügt werden. Das gibt dem Buch eine sehr interessante Struktur, die auch dazu dient den Leser zu verwirren und zu täuschen.

Gemeinsam mit Chloe versucht der Leser also zu entschlüsseln, wer der aktuelle Täter ist und wie das ganze mit den Ereignissen von vor 20 Jahren zusammenhängt. Dabei werden verschiedene Verdächtige präsentiert, Chloe selbst wirkt aber auch häufiger unglaubwürdig und paranoid, sodass man ihren Anschuldigen nicht blind glauben kann.

Der Titel spoilert meiner Meinung nach schon ein bisschen von der Handlung. Ich habe mir ziemlich schnell einiges zusammenreimen können, auch wenn ich auf den Plottwist am Ende in keinster Weise gefasst war. Das Buch ist fantastisch geschrieben, durch die Erzählperspektive sehr plastisch und detailreich und hat mich wirklich in seinen Bann gezogen. Atemlose Spannung, wie ich sie selten erlebe. Einfach grandios.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Geht unter die Haut

Nebelschimmer
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Ich schreibe das hier gefühlt mit Tränen in den Augen, so ergriffen bin ich von diesem Buch. Anya Omah erschafft mit ihren Büchern Geschichten, die unter die Haut gehen, Protagonisten, die sich ins Herz ...

Ich schreibe das hier gefühlt mit Tränen in den Augen, so ergriffen bin ich von diesem Buch. Anya Omah erschafft mit ihren Büchern Geschichten, die unter die Haut gehen, Protagonisten, die sich ins Herz stehlen und Emotionen, die einen nicht loslassen. Achja und Kunst, denn wie wahnsinnig schön ist dieses Buch bitte wieder geworden?! Ich liebe es, alles daran, jede einzelne Seite, Zeile, jedes Wort.

Zum Inhalt: nachdem Calla zurück aus L.A. ist, flüchtet sie sich direkt nach Lübeck, statt zu ihrer Familie nach Lüneburg. Zu groß ist die Angst, dort auf ihren Ex Jasper zu treffen, der sie während der Fernbeziehung per Telefon verlassen hat. Was sie nicht weiß: auch Jasper flüchtet vor Calla nach Lübeck. Und die zwei begegnen sich in den Restaurant, in dem sie zusammen arbeiten werden. Und sofort sprühen wieder Funken. Aber bevor sie dem nachgehen können, müssen sie erstmal all das ungesagte aus dem Weg schaffen.

„Nebelschimmer“ ist ein zweiter Band, da aber die Protagonisten wechseln ist es überhaupt nicht schlimm mit diesem Buch zu starten. Die Geschichte ist aus den wechselnden Perspektiven von Calla und Jasper erzählt, die als Ich-Erzähler fungieren, was eine ganz besondere Nähe schafft. Bin eigentlich kein Fan von Ich-Erzählern aber hier passt es einfach und reißt mich ganz besonders mit.

Ich liebe die Art wie Anya Omah Leichtigkeit mit Ernsthaftigkeit verknüpft, dem Buch Tiefe verleiht, ohne ihm die Gewitztheit zu nehmen. Es werden ernste, traurige Themen besprochen, aber es wird auch viel gelacht, gescherzt und geflirtet. Ich mag diese Kombination, die mich schon im ersten Band so verzaubert hat.

Und dann diese Girlpower. Ich liebe die Dynamik und Freundschaft zwischen den drei Mädels, die auch spürbar ist, wenn sie sich nicht am selben Ort aufhalten. Die Idee mit den Whats App Nachrichten finde ich immer noch toll und liebe es, an den Krisengesprächen teilzuhaben. Stilistisch einfach eine fantastische Lösung.

Ich habe das Buch gefühlt inhaliert, gelacht und geweint. So schön war das Buch. Und das Nachwort hat mich zusätzlich ergriffen. Ein Wahnsinnsbuch. Bitte mehr davon

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Sanfter, vielschichtiger Roman

Jahre mit Martha
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„Jahre mit Martha“ war für mich ein echter Glückstreffer. Denn das Buch ist einfach eine Wucht. Es ist wundervoll geschrieben, erzählt nicht nur von einer ungewöhnlichen Liebe, sondern auch vom Erwachsenwerden ...

„Jahre mit Martha“ war für mich ein echter Glückstreffer. Denn das Buch ist einfach eine Wucht. Es ist wundervoll geschrieben, erzählt nicht nur von einer ungewöhnlichen Liebe, sondern auch vom Erwachsenwerden und dem Leben als Migrant in der der Bundesrepublik. Es ist ein Buch, über Begegnungen, die das Leben nachhaltig beeinflussen, über Erwartungshaltungen und das Zurückgewiesen werden. Und es klingt noch lange nach, nachdem man es aus der Hand gelegt hat.

Zum Inhalt: Jimmy, der eigentlich Željkos Draženko Kovačević heißt, und das Kind bosnischer Einwanderer ist, verliebt sich im Alter von 15 Jahren in die gut 20 Jahre ältere Martha. Sie ist Professorin in Heidelberg, er das Kind ihrer Putzfrau. Und trotzdem zieht es die beiden zueinander hin. Martha eröffnet Jimmy eine Welt der Bücher und der Kultur und nimmt ihn auf eine Art ernst, die er bisher nicht kannte. Die beiden bleiben über die Jahre in Kontakt, entwickeln sich zueinander hin und entfernen sich voneinander. Was bleibt ist eine prägende Zeit.

Die Geschichte umreißt einen jahrzehntelangen Zeitrahmen, die Übergänge in der Geschichte sind fließend, es werden hauptsächlich Schlüsselerlebnisse aus dem Leben von Jimmy erzählt. Dieser erzählt aus der Ich-Perspektive seine Erlebnisse, wie er Martha kennenlernte, wie sich ihre Wege kreuzten und verloren, wie sie einander wiederfanden und aufgaben. Er erzählt vom sozialen Aufstieg und dem Scheitern, von familiären Werten und der Suche nach der eigenen Identität. Die Erzählung wirkt wie eine Erinnerung, so als würde Jimmy uns Geschichten und Anekdoten aus seinem Leben erzählen. Die Wortwahl ist pointiert, man merkt Jimmy sein Bildungsniveau und die Liebe zu Worten, die er mit Zeitungen und Büchern kultiviert hat, an. Für den Leser ergibt sich daraus eine sprachlich versierte, clevere Erzählung, die ich beim Lesen sehr genossen habe.

Das Buch ist nicht einfach eine komplizierte Liebesgeschichte, wie man vielleicht auf den ersten Blick vermuten mag. Es geht viel um Herkunft und Heimat, um das Gefühl der Zugehörigkeit und das Leben als Migrantenkind. Jimmy will sich nicht mit dem Leben, das seine Eltern sich aufgebaut haben, abfinden. Er strebt nach höherer Bildung, nach Zugehörigkeit zu den kultivierten Kreisen der Gesellschaft, in denen sich Martha und auch sein Literaturprofessor an der Uni, bewegen.

Das Buch lässt sich wunderbar und flüssig lesen, die Ereignisse werden teilweise fast schon romantisch verklärt beschrieben, es erzeugt eine intime Atmosphäre, die zum Verweilen und Reflektieren einlädt. Es hat stellenweise was von einem Coming-Of-Age, lässt sich aber nicht in eine Schublade pressen. Für mich ein unerwartetes Highlight, bei dem ich gerne noch länger verweilt hätte. Ein Wahnsinns-Buch, das man lesen sollte.

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