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Veröffentlicht am 10.12.2022

Haaaa ... gute Idee, Umsetzung schwankt

Tales from Haven
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„Tales from Haven“ ist eine eigenwillige, skurrile Geschichte, die den Leser durch verschiedene Zeiten und Welten, futuristisch sowie historisch, führt. John Welante hat in seinem Debüt vieles richtig ...

„Tales from Haven“ ist eine eigenwillige, skurrile Geschichte, die den Leser durch verschiedene Zeiten und Welten, futuristisch sowie historisch, führt. John Welante hat in seinem Debüt vieles richtig gemacht.

•Die Umsetzung der "Weltenspringer“ war äußerst innovativ und kreativ.
•Im Verlauf wird stückchenweise einiges an Hintergrundwissen, Gegebenheiten, auf denen die Story basiert, aufgeschlüsselt, sodass sich Zusammenhänge herauskristallisieren können. Was nicht nur für das Verständnis der fantastischen Elemente und der komplexen, wankelmütigen Storyline unverzichtbar ist, sondern auch um die Charaktere zu verstehen.
•Mit der Bandbreite an Figuren und Wesen, dem gelungenen Mix aus bekannt und neu erzielt der Autor bei mir ebenfalls einen Pluspunkt, wie auch mit dem, oft trockenen, Humor und den authentischen Dialogen.
•Vor allem Protagonistin Luna entpuppt sich als vielschichtig, ist sie nicht annähernd der coole und taffe Teenager, als den sie sich auszugeben versucht. Hier schlummern Ängste und Verletzlichkeit samt spannenden Geheimnis, die sich im fortschreitenden Abenteuer immer öfter zeigen.
•Es gibt einen Drachen, der lange präsent ist. (Bereits bei der ersten Erwähnung von Diego geriet mein Herz aus dem Takt 😆)
•Der Verlauf ist im gesamten abwechslungs- und actionreich, humorvoll gestaltet, Romantik hat hier keinen Platz und die verschiedenen Welten sind für Überraschungen gut.

Was gefiel mir nicht?
Explizit im Hörbuch:
°Wechsel zwischen Perspektiven und Szenen innerhalb eines Kapitels geschahen sprunghaft, ohne Ankündigung oder Pause. Auch fielen mir in der vertonten Version öfter unsauber gesprochene Worte auf, was anfangs sympathisch und später nervig war.
°Das Ende – es gab in meinen Augen ein perfektes Ende, auf dem Band 2 hätte aufgebaut werden können. Alles war vorerst geklärt, stimmig und dann … dann ging es unerwartet mit neuen Dingen, Kreaturen, Reisen weiter. Was auf mich wie eine in die Länge gezogene, erzwungene Basis für die Fortsetzung wirkte. Es hörte nicht auf und ich verlor leider das Interesse. Hier wurde nach einer voll gepackten Handlung noch mehr gewollt.
°Wortwiederholungen und abgehackte, schlecht formulierte Sätze, die mir sogar beim Hören öfter unangenehm aufstießen.
(Tja, und hätte ich das Buch gelesen, so wäre ich wohl, nach eigener Aussage des Autors, über einige Tippfehler gestolpert. (ABER das werde ich nicht überprüfen.)
°Nochmal zurück zu Luna: Vorlaut, überheblich und trotzig – passt zwar zu ihrem Charakter, kann aber nervtötend sein. Ich denke, jeder der mit Teenagern zu tun und Luna kennenlernt hat, kann darüber hinwegsehen. Was für mich jedoch gar nicht ging, ist, dass sie ihren Vater regelmäßig einen Schlag verpasst – Konsequenzen los. #sorrynotsorry

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Veröffentlicht am 08.12.2022

Langwierig ...

Aurélie und die Nähwerkstatt der Träume
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»Nur wer nach oben schaut …«
»… kann die Sterne vom Himmel holen.«

☆☆☆☆☆

„Aurélie und die Nähwerkstatt“ der Träume ist ein hoffnungsvoller, seichter Roman, der den Glauben an uns selbst, an unsere Ziele ...

»Nur wer nach oben schaut …«
»… kann die Sterne vom Himmel holen.«

☆☆☆☆☆

„Aurélie und die Nähwerkstatt“ der Träume ist ein hoffnungsvoller, seichter Roman, der den Glauben an uns selbst, an unsere Ziele weckt und zeigt, dass die Sterne immer leuchten, auch, wenn wir sie nicht sehen.

Melissa Jahn führt uns in ihrer Geschichte zum einen in die französische Kleinstadt Bayeux, zum anderen in die imposante Metropole Paris.
So verschieden die Orte, so verschieden die Betrachtung von Mode.
Während in der unscheinbaren Boutique »Mille Beautés« individuelle, in Handarbeit gefertigte Stücke darauf warten, das Innere eines Menschen widerspiegeln zu können, produziert Fournier Kleidung, die von der Masse getragen wird.

Leidenschaftlich, mit Visionen und Träumen, vor allem aber mit Herz, schneidert Aurélie, verliert sich in Stoffen und Farben. Doch den persönlichen Kontakt zu ihren begeisterten Kunden verwehrt sich die zurückhaltende junge Frau aus Angst und Scham. Nur mithilfe ihrer quirligen Freundin Zoé konnte sie ihren und den Traum ihres Papas verwirklichen. … Denn wie sollten Menschen, die nach Qualität und dem Exquisitem verlangen, einer entstellten, gezeichneten Designerin Ernst entgegenbringen?

Gedrängt, das Familienimperium zu retten und weiterzuführen, muss sich Lucien täglich der Missbilligung seines kühlen Vaters aussetzen. Nicht ernst genommen von Medien und Belegschaft, scheint der »Fournier Award« der letzte Weg, um sich zu beweisen und die Dynastie zu retten – als jede Mühe scheinbar im Sand verläuft, nähert er sich den größten Konkurrenten …

Ein Wettbewerb, der für Aurélie und Luc Durchbruch und Niederlage sein kann – und beide dazu treibt, über ihre Schatten zu springen.

Es gäbe vieles über die Charaktere und Verstrickungen zu sagen, über die Besonderheiten von »Mille Beautés«, das Geheimnis des Erfolgs oder jenes, was Aurélie dazu bewegt, sich hinter dem souveränen Auftreten ihrer Freundin zu verstecken und das Leben zu meiden. Auch Luc schleppt einige negative Gefühle, falschen Ansporn mit sich herum.
Macht euch auf zwei Protagonisten gefasst, deren Familiengeschichte nicht einfach, dafür prägsam war, die mit Selbstzweifeln und Ängsten kämpfen, mit dem permanenten Gedanken, nicht zu genügen.

Erzählt wird aus wechselnder Perspektive in einem angenehmen, poetischen Stil, der öfter in Ausschweifungen abdriftet, um jedes kleine Detail von Setting und Szenen aufzugreifen.
Spannung, Überraschungen und Emotionen fand ich in diesem Roman kaum, für mich entpuppte sich „Aurélie und die Nähwerkstatt“ als langwierigeres, jedoch gemütliches Unterfangen.
Rückblenden geben Aufschluss über die verlustreiche, teilweise lieblos Vergangenheit beider, diese Informationen tragen zum Verständnis der gegenwärtigen Gedanken und Verhaltensweisen bei.
Für mich war Zoé das Highlight der Geschichte: hilfsbereit und engagiert steht sie an Aurélies Seite, lässt sie weder in Selbstmitleid noch Egoismus allein und letztendlich schafft es dieser Wettbewerb, so einige neue Wege zu ebnen.

Freundschaft und Vertrauen, Aufrichtigkeit und der Glaube an das eigene Können, an sich selbst und seine Träume prägen die Handlung.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Verschenkes Potenzial.

Vega – Der Wind in meinen Händen
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Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an „Vega – Der Wind in meinen Händen“, denn was könnte aktueller sein, als die Klimathematik? Diese Situation auf besondere Art in einen Jugendroman zu verpacken, somit ...

Ich hatte wirklich hohe Erwartungen an „Vega – Der Wind in meinen Händen“, denn was könnte aktueller sein, als die Klimathematik? Diese Situation auf besondere Art in einen Jugendroman zu verpacken, somit an eine Generation gerichtet, die das Umdenken fördern könnte, finde ich wichtig.

Tja, der Klappentext erweckt jedenfalls den Gedanken — die Geschichte leider nicht. Obwohl ich den Schreibstil altersgerecht, gut zu lesen fand, binnen 24 Stunden Band eins der Klima-Saga beendete, gab mit dieser Auftakt nichts außer Fragen, Seiten endloser Flucht und einer rätselhaften, unnahbaren, wenn auch sympathischen, Protagonistin.

Marion Perko verliert sich in endlosen Beschreibungen von Orten und Eindrücken — ich mag es, wenn das Setting vorstellbar aufgegriffen wird, doch hier kam weder die Stadt noch die Weltsituation zur Geltung, dafür jede Häuserecke, die Vega und Leo bei ihren Flüchten streiften, jeder Unterschlupf, jedes Gebäude und auch jeder Schritt und Atemzug. Ihr könnt euch sicher vorstellen, bei einem Roman, der zu mindestens 75 % aus reinem Fliehen besteht, sind das etliche ausufernde Schilderungen.

2052, irgendwas hat eine Art Klimakatastrophe, Wasserknappheit, Dürre ausgelöst, aber was? Es wird von Wettermachern gesprochen, etlichen Umwelt(Schutz)Organisationen — manche sind für die chemische Beeinflussung des Wetters, andere nicht. Wie genau die Wettermacher das bewerkstelligen? Mit Drohnen, aha. Weiter? I don't know.
Auch Vegas besondere Verbindung zu Wind und Wolken wurde selten aufgegriffen, bleibt für den Leser eine Ahnung, somit war auch der Fantasy-Anteil gering.
Mit diesem Mangel an Informationen, der oberflächlichen Ausarbeitung und der faden Entwicklung empfand ich den Auftaktband nicht als spannende Einführung in eine Dystopie, sondern als ein Buch, dass nicht weiß, wohin die Handlung gehen soll. So gut die Idee klingt, so interessant und realistisch einige Szenen waren, hat es die Autorin meiner Meinung nach nicht geschafft, die überladene, teilweise wirre Story für den Leser zugänglich und greifbar zu machen.

Durch die verschiedenen Gebiete, in die die Stadt unterteilt ist, wurde jedoch die Klassenteilung und Armut der Bevölkerung deutlich betont. Während Vega und Leo versuchen, ihre Unschuld zu beweisen, sich die beiden näher und einer Intrige auf die Spur kommen, wird Vega weder ihr Misstrauen noch die Gedanken an Esper los.
Mit Kapiteln, die Spannung und einen Hauch Aufschluss bieten, Vega das Herz brechen, endet „Vega – Der Wind in meinen Händen“ abrupt.
Ob ich weiter lese?

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Nett, aber wenig Spektakulär.

Die Türen dazwischen
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„Die Türen dazwischen“ ist ein Buch, das ich vor allem Jugendlichen ans Herz legen möchte, beschäftigt sich der Roman von Sarah Scherber doch mit Zukunftsängsten und dem Gedankenkarussell, was nach der ...

„Die Türen dazwischen“ ist ein Buch, das ich vor allem Jugendlichen ans Herz legen möchte, beschäftigt sich der Roman von Sarah Scherber doch mit Zukunftsängsten und dem Gedankenkarussell, was nach der Schulzeit kommt, welche Richtung für den Einzelnen passt, welches Ziel gesetzt wird.

„Wie wollte ich mein Leben denn gestalten? Wie sollte ich jemals eine endgültige Antwort auf so eine entscheidende Frage finden?“

Vorrangig erleben wir Emmas Zwiespalt, die scheinbar als einzige ihres Freundeskreises nicht weiß, wohin mit sich, wenn die Zeit des Lernens vorbei ist. In Gesprächen erfahren wir die Pläne und Träume ihrer kleinen Clique sowie weise, wahre Sprüche ihres Vaters und streifen weitere wichtige Punkte.

Neben Teenager-Problemen, manche alltäglich, manche nicht, wirft Eli — der Fremde im Baumhaus — Fragen auf, treibt die Geschichte in ungeahnte Sphären. Seine Offenbarungen und Hintergründe waren schlicht eingebracht, nicht greifbar, ebenso wie Emmas Akzeptanz. Zudem fehlt es der, deutlich zu glatten, Handlung an Tiefe, was bei einem Kurzroman zwar kein Kritikpunkt ist, aber der hier gegebene Umfang reicht weder für die Themen, an die sich die Autorin wagte, noch den zusätzlichen paranormalen Aspekt. Auch wird von Liebe gesprochen, die ich zu keiner Zeit fühlte, blieb der Raum für eine Entwicklung aus.
Der Schreibstil ist einfach, sodass die Seiten dahin fliegen, die Formulierung der Dialoge wirkte aufgesetzt, doch dies tut dem unvorhersehbaren Verlauf letztendlich keinen Abbruch.

Hervorheben möchte ich die schönen, stimmigen Zeichnungen zwischen den Kapiteln sowie die deutliche Botschaft, dass man sich manchmal einfach fallen lassen, auf seine innere Stimme hören und auf sich selbst vertrauen muss.

♡Du kannst die Richtung, die Du heute einschlägst, morgen ändern und übermorgen wieder. Du kannst Deine Ziele verschieben — egal, wie Du Dich entscheidest, wie oft Du Dich umentscheidest: Der Sinn Deines Lebens ist es, dieses zu leben, mutig und offen.♡

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Roman trifft auf Technik-Thriller in einem faszinierenden Setting.

Das Gottesspiel
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Eine Story voller jugendlicher Nerds und Hacker, denen von G.O.T.T. persönlich die elfte Plage in Form eines Computerspiels geschickt wurde.
Der Vollstrecker: eine allwissende künstliche Intelligenz.

Danny ...

Eine Story voller jugendlicher Nerds und Hacker, denen von G.O.T.T. persönlich die elfte Plage in Form eines Computerspiels geschickt wurde.
Der Vollstrecker: eine allwissende künstliche Intelligenz.

Danny Tobey hat mit seinem ausgeklügelten „GOTTESSPIEL“ eine großteils flüssig lesbare Geschichte in einem authentischen, an das Alter der Protagonisten angepassten Stil entworfen. Durch die Komplexität, die Vielzahl der Charaktere und einzelnen Handlungen, die jedoch immer wieder im Verlauf zusammentreffen und sich ergänzen, möchte ich mir nicht vorstellen, wie viel Zeit der Autor in die 560 Seiten investierte.

Die Kapitel sind recht kurz, was dazu führte, dass ich, trotz etlicher uninteressanter Details, die den Roman deutlich in die Länge ziehen, an einem Tag gemeinsam mit den "Vindicators" die mysteriöse Virtual-Reality ergründet habe. Vor allem zu Anfang lernt man die fünf Jugendlichen, ihre Probleme und Wünsche kennen, bekommt Einblicke in ihre Vergangenheit und Gedanken, sodass man im späteren Verlauf ihre Entwicklung wie auch ihre Entscheidungen nachvollziehen kann. Dass die Erzählperspektive jedoch ohne Kennzeichnung wechselt und zusätzlich durch andere Mitschüler ergänzt wird, war nicht nur des Öfteren verwirrend und anstrengend, sondern wirkte in dieser verwobenen, vielschichtigen Handlung übertrieben.

Charlie, Peter, Alex, Kenny und Vanhi sind (überdurchschnittlich) intelligente Schüler, doch sind sie auch intelligent genug, um sich der Verlockung »Wenn Du gewinnst, werden all Deine Träume wahr.« , die das harmlose Game zischelt, zu entziehen?
Die Hauptcharaktere sowie die Handlungsorte waren bildlich und ausführlich gezeichnet, durch die einfache Schreibweise konnte ich den großteils spannenden, erschreckenden Verlauf leicht folgen, selbst wenn Realität mit Virtualität verschwamm. Grade nach den ersten zweihundert Seiten nahm das Spiel Fahrt auf, wurde interessant und die Neugier auf die Reaktionen, die Konsequenzen ließen mich kaum los. Auch wenn Danny Tobey nicht auf langatmig ausgeführte Ausschweifungen verzichten konnte, kreierte er in diesem Reality-Game absurde Szenen, brachte Kreativität und Einfallsreichtum ein, während geschickt viele wichtige Themen in das Cyber-Netz geflochten waren.
Misshandlung, Drogen und Mobbing finden neben Politik, Glauben und der Frage nach Moral, Richtig und Falsch einen entscheidenden, unübersehbaren Platz.
Was wäre wenn...? Wie würdest Du Dich entscheiden...? Was ist real und besitzen wir tatsächlich einen freien Willen?
Mir selbst kam der Gedanke, ob es wahr sein könnte, dass sich unzählige Menschen jetzt grade durch ein willkürliches Spiel so verhalten, entscheiden, reagieren (...) wie sie es tun?! Gänsehaut...
(An-)Gespannt verfolgte ich die jungen Genies und das Spiel, dass längst keines mehr war; fühlte mit den fünf Nerds mit und wurde ständig genauso erschüttert wie sie selbst: denn die Entwicklung des Verlaufes ist nicht vorhersehbar, sondern voller ungeahnter Überraschungen und Wendungen, während sich die Ereignisse grade auf den letzten 200 Seiten überschlagen, die Handlung rasant fortschreitet und Wahrheiten aufgedeckt werden, mit denen niemand gerechnet hat.

Die Vorstellung, einer eigenständig denkenden KI wird für mich mit jedem Buch zu dem Thema beängstigender, grade, weil es immer realer, greifbarer wird.
Trotz Längen und meinem Gefühl, dass der Autor einfach ZU VIEL wollte, ist der Sci Fi-Thriller-Roman von Danny Tobey empfehlenswert und bietet zudem ausreichend Stoff, sich und die Gesellschaft zu hinterfragen.

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