Cover-Bild Die Kriegerin
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 06.09.2022
  • ISBN: 9783351051075
Helene Bukowski

Die Kriegerin

Roman

Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Ausbildung bei der Bundeswehr. Sie haben sich für das Militär entschieden, weil sie einen Körper wollen, der nicht verwundbar ist –  als ließe sich der Welt nur mit einem Herzen begegnen, das zur Faust geballt ist. Dabei ist Lisbeth sehr empfindsam: ihre Haut reagiert auf Gefühle und Träume anderer Menschen; schützen kann sie sich nur, indem sie die Distanz wahrt. Als sich ein Feldwebel brutal von Lisbeth nimmt, was er will, schwindet auch diese Sicherheit. 
»Die Kriegerin« ist ein Roman über zwei Frauen, deren oberstes Gebot ist, sich nicht verletzlich zu machen. Helene Bukowski erzählt von den daraus entstehenden Wunden, der Gewalt, ihren Spuren und den Traumata – den erlebten, als auch den vererbten.

»Bukowski verfügt über ein scharfes Sensorium, mit dem sie politisch virulente Themen glasklar erfasst.« Der Tagesspiegel

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2022

Verletzte Seelen

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Dieses Buch überzeugt, wie für Blumenbar typisch, zunächst durch seine sehr hochwertige, leicht retro anmutende Einbandgestaltung.

Inhaltlich stehen Lisbeth und "Die Kriegerin" im Mittelpunkt der Geschichte. ...

Dieses Buch überzeugt, wie für Blumenbar typisch, zunächst durch seine sehr hochwertige, leicht retro anmutende Einbandgestaltung.

Inhaltlich stehen Lisbeth und "Die Kriegerin" im Mittelpunkt der Geschichte. Beide lernen sich bei der Grundausbildung der Bundeswehr kennen. "Die Kriegerin" verpflichtet sich, unterstützt oder vielleicht auch gedrängt durch ihre vom Zweiten Weltkrieg traumatisierte Großmutter für zwölf Jahre, in der Hoffnung, dass sie der Dienst an der Waffe stark und unangreifbar macht. Lisbeth, bei der sich kleinste psychische Belastungen bereits als Kind in schlimmer Neurodermitis geäußert haben, quittiert den Wehrdienst direkt nach der Grundausbildung, nach einem schlimmen Vorfall mit einem Vorgesetzten.

In den folgenden Jahren verlaufen ihre Leben ganz unterschiedlich, Lisbeth arbeitet als Floristin, wird schwanger, schafft es aber nicht, ihr Kind zu lieben und flüchtet sich vor Mann und Baby auf ein Kreuzfahrtschiff, während "Die Kriegerin" diverse Auslandseinsätze für die Bundeswehr absolviert, was mehr Spuren bei ihr hinterlässt, als sie (vor sich selbst) zugegeben will. Mehr oder weniger durch einen Zufall treffen die Frauen sich einige Jahre nach der Grundausbildung wieder und dann in losen Abständen regelmäßig und öffnen sich einander langsam mehr. Immer wieder kommt es dabei auch zu Rückblicken, durch die man als Leser:in langsam bessser versteht, was in den Protagonist:innen vorgeht. Dazu tragen auch die Briefe bei, die "Die Kriegerin" Lisbeth schickt und in denen sie sich mehr öffnet, als es ihr im direkten Gespräch möglich ist.

Helene Bukowski nimmt sich in ihrem Roman sehr feinfühlig Themen an, über die noch nicht besonders viel geschrieben wurde. Alles wirkt sehr gut recherchiert und sie schreibt sehr eindrucksvoll, obwohl sie wenig ins Detail geht und kaum Adjektive verwendete. Dennoch oder gerade deswegen lässt es einen als Leser:in nicht kalt und lange nicht los. Es ist keine leichte Kost, aber ein sehr lesenswerter Roman einer Autorin, von der ich in Zukunft gerne noch mehr lesen möchte.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Ein Roman, der nachhallt

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"Die Kriegerin" hat etwas, dem ich mich beim Lesen kaum mehr entziehen konnte (und das, offen gesagt, auch gar nicht wollte). Vielleicht sind es die Verletztheit und das langsame, vorsichtige Sich-Öffnen ...

"Die Kriegerin" hat etwas, dem ich mich beim Lesen kaum mehr entziehen konnte (und das, offen gesagt, auch gar nicht wollte). Vielleicht sind es die Verletztheit und das langsame, vorsichtige Sich-Öffnen der beiden Protagonistinnen, vielleicht die Schönheit der klaren Sprache, vielleicht das Gefühl, dass das alte Leben eigentlich doch nur ein Provisorium ist, ein Übergang, in dem man irgendwie steckengeblieben ist und sich jetzt fragt, warum eigentlich, und ob es da nicht noch mehr gibt, ob es da nicht noch Dinge zu entdecken gibt in den Weiten der Welt, am Ende vielleicht sogar sich selbst tief verborgen unter der alles erstickenden Decke der Vergangenheit, die erst Schicht um Schicht abgetragen werden muss wie die Kruste längst verschorfter Wunden, bevor darunter etwas Neues zum Vorschein kommen kann.

Als Lisbeth klar wird, dass sie die erdrückende Last der Mutterschaft und ihrer Neurodermitis nicht länger ertragen kann, flüchtet sie überstürzt an die Ostsee, den einzigen Ort, der ihr in ihrer Kindheit Linderung verschaffen konnte. Dort begegnet sie der Kriegerin, die sie vor Jahren während der Grundausbildung bei der Bundeswehr kennengelernt hat. Auch die Kriegerin ist auf der Flucht, doch wovor, das bleibt lange im Verborgenen. Klar ist, dass beide Frauen tief traumatisiert sind und schon vor langem einen Schutzpanzer umgelegt haben, und dass dieser inwischen so sehr Teil ihrer selbst geworden ist, dass er kaum mehr durchdrungen, geschweige denn abgestreift werden kann. Und obwohl dieser Panzer ihr Inneres vor der Außenwelt verbirgt, kann er die Frauen selbst nicht dauerhaft vor dem Einsturz des fragilen Konstrukts schützen, zu dem ihr Leben geworden ist.

Veröffentlicht am 14.09.2022

Eine tiefgründige Auseinandersetzung

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Der Roman -Die Kriegerin- von Helene Bukowski erschien am 06. September 2022 im Blumenbar Verlag. Das Buch ist fest gebunden und umfasst 256 Seiten. Je nach Lichteinfall schimmert das Cover (eine Blume) ...



Der Roman -Die Kriegerin- von Helene Bukowski erschien am 06. September 2022 im Blumenbar Verlag. Das Buch ist fest gebunden und umfasst 256 Seiten. Je nach Lichteinfall schimmert das Cover (eine Blume) in besonders schönen Farben. Das Buch enthält keine Überschriften oder Ziffern für das nächste anstehende Kapitel oder den Szenenwechsel bereit. Vielmehr wird durch großzüge Abstände dem geneigten Lesenden deutlich gemacht, dass ein Wechsel stattfindet.

Der Roman startet mitten im Leben von Lisbeth, als diese ihren Mann und ihr Kind ohne Vorwarnung verlässt. Sie fährt zu ihrem Sehnsuchtsort an die Ostsee. Dort trifft sie ihre Bekannte aus der Grundausbildung der Bundeswehr -die Kriegin- wieder. Nach einem gemeinsamen Urlaub fährt Lisbeth zur See und arbeitet dort als gelernte Floristin, während die Kriegin ihren Auslandseinsatz absolviert. Jährlich sehen sie sich an der Ostsee wieder. Dort tauschen sie nicht nur das Erlebte aus, sondern auch ihre Emotionen.

Der Erzählstil der Autorin war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig und hat mir den Einstieg in den Roman deutlich erschwert. Hinzu kam, dass die Kriegerin namenlos ist und dies dazu beigetragen hat, dass ich kein Bild von ihr vor Augen hatte und ihr Charakter in meiner Phantasie nicht zum leben erweckt worden ist. Inhaltlich ist der Roman ein sehr starkes Buch. Thematisiert wird die Bundeswehr und die damit verbundenen Auslands-Einsätze von Frauen. Diese Einsätze haben deutliche Folgen für die Seele und die Autorin hat es geschafft einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt von Soldatinnen zu geben.

Ich möchte diesen Roman uneingeschränkt weiterempfehlen und gebe gerne 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 06.09.2022

Ungewöhnliche Geschichte

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Zum Inhalt:
Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Bundeswehrausbildung. Während die Kriegerin sich für das Militär entschieden hat, entscheidet sich Lisbeth Floristin zu werden. Nach Jahren treffen ...

Zum Inhalt:
Lisbeth und die Kriegerin kennen sich seit der Bundeswehrausbildung. Während die Kriegerin sich für das Militär entschieden hat, entscheidet sich Lisbeth Floristin zu werden. Nach Jahren treffen sie sich wieder und sehen sich immer wieder, doch die Traumata und Erfahrungen der Vergangenheit lassen sich nicht einfach ignorieren. Verletzlichkeit ist auch in einem gestählten Körper versteckt.
Meine Meinung:
Das war mal so eine ungewöhnlich Geschichte, bei der man sich lange fragt wohin die Reise eigentlich geht. Mir hat die Geschichte extrem gut gefallen, zeigt sie doch den sehr unterschiedlichen Weg zweier starken Frauen, die mit ihren Schwächen und dem Erlebten so völlig unterschiedlich umgehen. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich hätte noch ewig weiterlesen können, da ich die Frauen sehr gerne begleitet habe.
Fazit:
Ungewöhnliche Geschichte

Veröffentlicht am 05.09.2022

Unglaublich gut!

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"Die Kriegerin" ein wahnsinnig gutes Buch über zwei Frauen und ihren Kampf mit der Welt und mit sich selbst. Ich mag wie wütend Lisbeth und die Kriegerin sind, wie ihre Beziehung zu Gewalt und zueinander ...

"Die Kriegerin" ein wahnsinnig gutes Buch über zwei Frauen und ihren Kampf mit der Welt und mit sich selbst. Ich mag wie wütend Lisbeth und die Kriegerin sind, wie ihre Beziehung zu Gewalt und zueinander beschrieben wird. Kurzum ich liebe dieses Buch!
Lisbeth arbeitet als Floristin und bricht eines Tages aus ihrem Alltag aus und flüchtet ans Meer. Dort trifft sie die Kriegerin wieder, die sie noch aus ihrer Zeit bei der Bundeswehr kennt. Die Beziehung der beiden Frauen ist einfach wunderschön geschrieben. Ich liebe, dass es hier um Frauen geht, in deren Welt Gewalt eine Rolle spielt und die irgendwie damit umgehen müssen. Ich liebe, dass es beschrieben wird, dass es weh tut beim Lesen, dass es so schön ist beim Lesen und dass es die beiden Frauen von einer Seite zeigt, die normalerweise für Frauen in der Literatur nicht vorgesehen ist, nämlich eine Welt in der Frauen wütend sind und auch Frauen Gewalt ausüben.
Ich mochte, dass die Frauen gleichzeitig sensibel und grausam sind, dass sie damit kämpfen geliebt zu werden und zu lieben, dass es ihnen so schwer fällt sich zu öffnen. Ich mochte, dass es gleichzeitig anonym und wahnsinnig intim ist, dass kollektive Erfahrungen und individuelle Auswirkungen beschrieben werden, dass das Buch so spannend und voller Momente ist, die einen noch lange beschäftigen. Ich liebe dieses Buch!

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