spritzig und energiegeladen
„Das Ganze ist ein schreckliches Durcheinander aus blöden Zufällen und noch blöderen Lügen.“
(Payton in Love it up)
Worum geht’s?
Als Ethan mit seinem besten Kumpel Tyson zu einer Weltreise aufgebrochen ...
„Das Ganze ist ein schreckliches Durcheinander aus blöden Zufällen und noch blöderen Lügen.“
(Payton in Love it up)
Worum geht’s?
Als Ethan mit seinem besten Kumpel Tyson zu einer Weltreise aufgebrochen ist, hatte er nur ein Ziel: seine erste große Liebe zu vergessen. Gestrandet in Südkorea, die Reisekasse leer, bewirbt Ethan sich für die Internationale Tanzshow »Love it up«. Zu seiner eigenen Überraschung wird er genommen, und als er dann auch noch der selbstbewussten Payton begegnet, verspürt er zum ersten Mal seit Langem wieder echten Lebensmut. Doch je bekannter Ethan durch die Show wird, desto weniger erkennt er sich selbst noch wieder. Schon bald wird ihm klar, dass er sich auf einen gefährlichen Tanz eingelassen hat, bei dem er zwar viel gewinnen, jedoch auch alles verlieren könnte …
Love it up ist Band 3 der Stars and Lovers-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen und unabhängig lesbar, es wird jedoch sehr viel aus Band 1 und 2 gespoilert und Vorkenntnisse sind hilfreich.
Inhaltliche Hinweise
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Payton und Ethan erzählt. Im Buch ist sexuell expliziter Content enthalten.
Meine Meinung
Nachdem mich sowohl Beat it up als auch Light it up nicht wirklich begeistern konnte, habe ich lange mit mir gehadert, ob ich Love it up noch lesen möchte. Am Ende war es aber der sympathische Ethan und die etwas andere Story mit der Tanzshow, was mich doch greizt hat und weshalb ich das Buch gelesen habe. Und tatsächlich bin ich über meine Entscheidung froh.
Die Geschichte um Ethan beginnt mit einer regelrecht gescheiterten Weltreise, die er mit seinem besten Freund Tyson gemacht hat, um von seiner besten Freundin Summer loszukommen, die nun mit Gabriel weltbekannt ist. Doch die Reise steht unter keinem guten Stern und Ethan verrät dem Leser, wie vielen Katastrophen sie entgangen sind. Nun sind sie in Südkorea gestrandet, habe kaum noch Kohle für den Rückflug und Tyson hat die Idee, bei einem Casting für eine Tanzshow mitzumachen, wofür sie Kohle kriegen. Blöd nur: Ethan wird tatsächlich genommen. Nicht, weil er so gut tanzen kann, aber wegen seiner sympathischen und tollpatschigen Art. Noch blöder: Die Trainerin seines Teams ist Payton, beste Freundin von Gabriel und Ethans One-Night-Stand in der Nacht vor dem Casting. Und am blödesten: Ethan kann nicht tanzen und das Training fordert sehr viel von ihm. Doch schon bald muss Ethan feststellen, dass das Showbusiness ganz anders abläuft als erwartet, dass Lug und Betrug überall sind und dass das Rampenlicht ihn zu verschlingen droht.
Love it up ist genauso spritzig und energiegeladen wie die Vorbände, zugleich wirkte das Buch auf mich aber etwas erwachsener und nicht ganz so überdreht. Natürlich ist es Stella Tack, entsprechend wortreich, explosiv und sprunghaft ist das Buch. Dem sollte man sich bewusst sein, wenn man zu dem Buch greift. Es ist sehr leichte Kost, es gibt wenig Tiefe, keine wirklich gewichtigen Thematiken (bzw. die wenigen werden in einer sehr verdaulichen Weise eingebaut) und manchmal ist man sich beim Alter der Charaktere unsicher, ob sie 12 oder 22 sind. Vor allem die Nebencharaktere wirken teilweise die Kaninchen auf Speed, die ganze Geschichte ist eine 200 km/h Achterbahn ohne große Loppings, aber mit jeder Menge zu sehen. Anders als in den Vorbänden sind hier die Dialoge teilweise nicht so platt und fast schon peinlich, aber natürlich ist der Tack’sche Humor sehr präsent und manchmal lacht man, manchmal verdreht man die Augen.
Wenn man mit den richtigen Erwartungen an das Buch herangeht, kann man viel Spaß haben. Von Pleiten, Pech und Pannen im Leben von Ethan, der komplizierten On-Off-Ja-Nein-Geschichte mit Payton und der hinzukommenden Umstände (Summer will sich mit Ethan aussprechen, ein Freund von Payton hat es auf Ethan abgesehen und die Tanzgruppe um Ethan ist ihm gegenüber skeptisch) bis hin zu einer derben Kritik an die Showindustrie, in der sehr viel Fake und Kalkulation ist, hat das Buch einiges zu bieten. Manchmal hätte ich mir kurze Verschnaufpausen gewünscht, Ethans sich wohl auch. Von allen Büchern ist Ethans bisher aber auch mit Abstand der normalste und sympathischste Charakter und vielleicht habe ich deshalb auch deutlich mehr Freude mit dem Buch gehabt. Auch war das Buch nicht von einem anstrengenden Hin und Her geprägt, die Charaktere wissen schon tendenziell, was sie wollen, auch wenn Payton Ethan sehr auf Abstand hält, was angesichts ihrer Vergangenheit zumindest teilweise verständlich ist.
Die Geschichte um die Love it up-Show konnte mich überzeugen. Es gibt interessante Einblicke in das Training, angelehnt an die Thematik um die koreanische Idol-Maschinerie und auch Einblicke in die dramaturgische Ausrichtung einer derartigen Publikumsshow. Ethan nimmt den Leser zu schmerzhaften Trainings mit, man erhält Einblicke in die Macht von Social Media und lernt Leute kennen, die mit Erpressung und unfairen Mitteln arbeiten. Das alles wird dann immer wieder unterbrochen durch abgedrehte Momente (eine Hangover-ähnliche Szene mit einer Ziege lässt grüßen) oder verwirrenden Situationen (so wie Summer, die sich im Kleiderschrank einschließt, weil sie eine unerwartete Botschaft erhalten hat). Ethan lernt auf jeden Fall in diesem Buch aus seinem Schneckenhaus herauszukommen, ist aber auch sehr bemüht, sich selbst nicht zu verlieren. Er merkt aber, wie beengt er vorher gelebt hat und wie schön und abenteuerreich das Leben sein kann. Ich mag diese Botschaft auch durchaus, auch wenn etwas weniger abgedrehte Partys gereicht hätten.
Die Lovestory zwischen Ethan und Payton ist nett, mehr aber auch nicht. Hier fehlt es eigentlich an allem: Tiefe, Knistern, Gefühl. Eine Anziehung ist da, aber wie genau sich alles entwickelt, war für mich nicht wirklich greifbar, zumal sie ihn immer wieder wegstößt. Die Lovestory war für mich aber sowieso eher untergeordnet, es ging um Ethans Entwicklung. Das Finale des Buches ist erwartungsgemäß eine große Explosion, hat mir aber sehr gut gefallen, auch wenn sie – wie das ganze Buch – sehr konstruiert war. Am Ende hat aber alles zusammengepasst.
Mein Fazit
Love it up kann mich mehr überzeugen als die Vorbänden, ist aber wieder recht überdreht und energiegeladen. Die Lovestory ist nur solide, die Handlung sprunghaft und die Charaktere zum Teil wahnsinnig. Trotzdem hat man Freude mit dem Buch und es ist wunderbar seicht. Nettes Buch, was man schnell weglesen kann.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]