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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Rundum gelungen

Seitenwechsel
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Sabine Leipert zeigt mit Seitenwechsel eine leider typische Alltagssituation auf. Der Alltag hat sich in die Beziehung eingeschlichen und mit der Zeit ist einfach die Lust raus. Als es zum Seitensprung ...

Sabine Leipert zeigt mit Seitenwechsel eine leider typische Alltagssituation auf. Der Alltag hat sich in die Beziehung eingeschlichen und mit der Zeit ist einfach die Lust raus. Als es zum Seitensprung kommt, eskaliert die Situation zwischen Tim und Karina. Beide müssen mit der neuen Situation erst einmal zurechtkommen, jeder auf seine ganz eigene Weiße.

Gekonnt und witzig führt und Sabine Leipert durch die Geschichte, mit einem Schreibstil der zu fesseln mag. Die Bilder, die hier beschrieben werden, entstehen förmlich im Kopf und man taucht automatisch in die Geschichte ein. Die Charaktere haben Ecken und Kanten und sicherlich auch Ihre Fehler. Aber genau dies macht sie sehr authentisch und liebenswert und man fiebert mit Ihnen mit.

Ein rundum gelungener Frauenroman, der zu unterhalten weis, jedoch mit dem gewissen Extra Tiefgang. Es werden Probleme aufgezeigt, mit denen sich sicherlich viele identifizieren können, denn in der realen Welt schein nicht immer nur die Sonne. Sicherlich ein Buch zum Weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Genieße jeden Tag wie deinen letzten...

Chucks
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Mae ist jung, wild und Punker. Gemeinsam mit ihrer Freundin zieht Tamara zieht sie durch die Straßen Wiens und scheint doch nicht anzukommen. Auch anschließend bei Ihrem Freund Jakob, dem Architekten der ...

Mae ist jung, wild und Punker. Gemeinsam mit ihrer Freundin zieht Tamara zieht sie durch die Straßen Wiens und scheint doch nicht anzukommen. Auch anschließend bei Ihrem Freund Jakob, dem Architekten der Luftschlösser scheint Sie es nicht auf Dauer auszuhalten. Nein, Geborgenheit findet sie erst bei Jacob. Dem aufregenden Jacob, der jeden Tag aufs neuen genießt als wäre er der letzte, denn Jacob hat AIDS'

Ein aufwühlender Roman über das Erwachsen werden und das sich selbst und seinen Weg im Leben zu finden. Mit der beeindruckenden Persönlichkeit Mae vermag Cornelia Travnicek diesen Weg sehr gut zu vermitteln. Dabei werden die Schlüsselstationen aus Mae's Leben erst nach und nach offengelegt. So versteht man Mae immer besser und versteht sie doch so lange trotzdem nicht. Erst mit der Zeit erschließt sich die Geschichte durch zahlreiche Rückblenden und manch eine Handlung erscheint im Nachhinein logischer als vermutet. Trotzdem überlässt die Autorin viel den eigenen Gedanken des Lesers und jeder muss sich auf seine eigene Weise einen Zugang zur Geschichte suchen.

Das Buch ist sehr kurzweilig geschrieben und besticht trotzdem durch eine erstaunlich sprachliche Prägnanz. Jedes Wort und jeder Satz ist mit Bedacht gewählt und kein Gedanke verfehlt seine Wirkung. Von einer bedrückenden Stimmung bis hin zu krampfartigen Lachanfällen, jede Emotion wird mit messerscharfer Klarheit vermittelt. Die Charaktere sind gut dargestellt und scheinen sich durch die Zeitsprünge dem Leser immer mehr zu offenbaren. Einige Nebenfiguren bleiben etwas blass und hätten mehr Raum zur Entwicklung verdient. Ob diese Streckung der Geschichte gut getan hätte, bleibt jedoch Geschmackssache.

Ein starkes und emotionales Buch, welches durch die Handlung und die ausgeprägte Sprachgewalt fasziniert'

Veröffentlicht am 26.06.2017

Willkommen in der Dunkelheit

Das Geflecht
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Bei einer verbotenen Party in einem stillgelegten Bergwerk stürzen zwei Jugendliche in eine unerforschte Höhle. Durch Zufall ist die Höhlenforscherin Tia Everdeen in der Stadt, die zugleich ihre Hilfe ...

Bei einer verbotenen Party in einem stillgelegten Bergwerk stürzen zwei Jugendliche in eine unerforschte Höhle. Durch Zufall ist die Höhlenforscherin Tia Everdeen in der Stadt, die zugleich ihre Hilfe bei der Bergung anbietet. Sie ist im Bereich der Höhlenkletterei eine Expertin, verlässt sie sich durch ihre Blindheit doch ganz auf ihre verbliebenen vier Sinne. Schnell ist der erste Jugendliche geborgen. Doch das Mädchen Dana sitzt in einer Felsspalte fest und die Bergung verzögert sich. An der Erdoberfläche sammeln sich die Suchmanschaft und Angehörige. Doch nicht jeder möchte, dass alle unversehrt an die Oberfläche zurückfinden. Gerade als sich der Freund von Dana verzweifelt zurück in die Höhle stürzt, um seine Freundin zu retten, bricht der Eingang zusammen und 4 Menschen sind in der Dunkelheit gefangen. Sie müssen sich schleunigst einen neuen Ausweg suchen, denn sie sind nicht sicher in den unerforschten Gängen des Bergwerkes...

Mit „Das Geflecht“ legt Andreas Laudan ein solides Werk vor. Dadurch dass die Handlung in völliger Dunkelheit meterweit unter der Erdoberfläche spielt, stellt sich von ganz alleine ein beklemmendes Gefühl ein. Auch die Thematik des Buches besticht durch Aktualität. Durch die sehr realistischen Beschreibungen der Protagonisten ist der Leser nah am Geschehen. Besonders die blinde Tia beschreibt ihre Empfindungen sehr realitätsnah, kann sie sich doch von jeher nicht auf ihre Sehkraft verlassen. Sie ist es auch, die trotz der Blindheit der Handlungen immer einen Schritt voraus ist uns selten im Dunkeln tappt. Diese Weitsicht nimmt man ihr jedoch in jeder Situation ab, hat sie sich doch alleine durch das Leben gekämpft. Auch die anderen Personen im Buch sind sehr gut dargestellt, wenn auch sie teilweiße etwas flach bleiben. Besonders bei den 4 Verschütteten merkt man jedoch im Verlauf der Handlung eine deutliche Charakterentwicklung. Auch die Beziehung der Protagonisten zueinander wird realistisch dargestellt und entwickelt sich weiter.

Der Schreibstil von Laudan ist fesselnd und flüssig zu lesen. Die Handlung war gut durchdacht und aufgebaut, aber leider für den geübten Thriller-Leser nicht sehr innovativ und teilweiße recht vorhersehbar. Spannung war zwar vorhanden, jedoch hatte das Buch teilweise ein paar Längen. Diese fielen jedoch durch den konstanten Sichtwechsel zwischen den vielen Protagonisten nicht sehr auf. Wer nervenzerreißende Spannung von Anfang bis Ende sucht, ist mit diesem Buch sicherlich falsch beraten. Sucht man jedoch einen gut recherchierten Thriller, aus dem nicht an jeder Ecke Blut tropft und sämtliche Eckel-Grenzen überschritten werden, findet an diesem Buch Freude. Eine angenehme Abwechslung zum aktuellen Horror-Trend.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Fesselnder Bericht über die Katastrophe von Tschernobyl und die Geheimdienstarbeit zu Zeiten des kalten Krieges

Ich war im Sarkophag von Tschernobyl
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"Sie waren vier. Der Ingenieur. Der Physiker. Der Sicherheitsoffizier. Der General. Der erste starb nach vier Minuten. Einer hat überlebt. Er hat dieses Buch geschrieben."

Passend zum 25. Jahrestag der ...

"Sie waren vier. Der Ingenieur. Der Physiker. Der Sicherheitsoffizier. Der General. Der erste starb nach vier Minuten. Einer hat überlebt. Er hat dieses Buch geschrieben."

Passend zum 25. Jahrestag der atomaren Katastrophe von Tschernobyl erscheint der Bericht dieses Überlebenden: Anatoly N. Tkachuk. Durch die die Atomkatastrophe in Japan gewinnt das Buch leider an trauriger Brisanz und Aktualität.

Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich allerdings mit den Geheimdienstaktivitäten zu Zeiten des kalten Krieges. Man taucht ein in die Geschichte eines russischen KGB Offiziers, der ausländische Spione überwacht und die undichten Stellen im eigenen System sucht. Er schildert die Zeit nach der Katastrophe aus nächster Nähe und berichtet über die Schrecken in der Bevölkerung. Tkachuk wiederum gehört zu den Geheimdienst-Offizieren, die die Gefahren nach der Katastrophe einschätzen müssen. Dafür begibt er sich in die Tiefen des Kernkraftwerkes.

Das Buch gleicht mehr einem Roman denn einem Fachbuch und liest sich daher sehr angenehm. Durch den etwas anderen Stil vermag das Buch trotz des sehr schweren und bedrückenden Themas zu fesseln. Abseits der üblichen Berichte über den Atomunfall von Tschernobyl bekommt man im Buch den Bericht eines Überlebenden, der vor Ort war. Erschreckend real klärt das Buch über die Gefahren von Atomkraft und die Schwerwiegenden Folgen auf. Ebenso bekommt man einen sehr interessanten Einblick in die Geheimdienstarbeit zu Zeiten des kalten Krieges und das ständige Klima des gegenseitigen Misstrauens und der Vorurteile.

Durch sehr einprägsame und tiefsinnige Gedanken, die an Aktualität auch die nächsten 25 Jahre nicht verlieren, überzeugt das Buch an vielen Stellen. Aufgelockert wird alles durch viele Fotos, Dokumente und Zeitungsberichte. Auch auf die aktuellen Geschehnisse und Planungen bezüglich des Reaktors wird eingegangen. Man bekommt einen sehr guten Einblick in die Vergangenheit und einen Ausblick auf die Zukunft.

Ein fesselndes Buch, welches durch einen authentischen Augenzeugenbericht über die Atomkatastrophe von Tschernobyl aufklärt und auf die Gefahren und Folgen von Atomkraft hinweist.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Toller Start in die Welt der Engel und Dämonen mit Verbesserungspotential

Nathanael
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Tessa ist tough, erfolgreich in ihrem Job und weiß genau, was sie vom Leben will. Sie hat mit Steve einen ebenso erfolgreichen Partner an ihrer Seite und die beiden ergänzen sich hervoragend. Als sich ...

Tessa ist tough, erfolgreich in ihrem Job und weiß genau, was sie vom Leben will. Sie hat mit Steve einen ebenso erfolgreichen Partner an ihrer Seite und die beiden ergänzen sich hervoragend. Als sich ihre beste Freundin vom Dach eines Hauses stürzt, ändert sich ihr Leben jedoch schlagartig. Sie ist überzeugt, dass es kein Selbstmord war und beginnt nachzuforschen. Und plötzlich findet sie sich wieder in der Welt von Engeln, Dämonen und Nephilim.
Zur Seite steht ihr dabei der sinnlich aufregende Blutdämon Nathanael, der Sohn des Erzengels Michael. Die beiden fühlen sich sofort voneinander wie magisch angezogen und Tess erfährt zum ersten Mal, was wirkliche Leidenschaft ist. Alles könnte so einfach sein. Doch Nathanael kämpft mit seiner Vergangenheit und bekämpft seine Gefühle für Tess hartnäckig. Hinzu kommt sein gefährliches Leben im Kapf gegen Dämonen und gefallene Engel, welches er für eine Frau wie Tess als nicht genug und zu gefährlich empfindet.

Das Buch gibt einen guten Einblick in die Welt von Engeln und Dämonen, auch für einen Einsteiger in das Genre. Die Gemeinschaft der Blutengel wird vorgestellt und neben Nathanael werden auch andere Blutengel vorgestellt, die sicherlich in den nächsten Bänden ihren Auftritt erhalten. Neben den beiden Charakteren Nathanael und Tess bleiben die anderen Figuren leider etwas flach.
Im Buch steht eindeutig die Beziehung von Nathanael und Tess im Vordergrund. Da beide eindeutig zur Sorte der großen Grübler gehören, erhalten wir einen guten Einblick in die verworrende Gefühlswelt der beiden. Die Zweifel, besonders bei Nathanael sind gut dargestellt. Und auch, dass beide ihrer Leidenschaft füreinander nicht viel entgegen zu setzen haben. Um es mit Tess' Worten zu sagen:
"Es ist wirklich fatal Sklavin des eigenen Verlangens zu sein."
Das Geheimnis um den Selbstmord steht leider sehr im Hintergrund. Erst gegen Ende mag etwas Spannung aufkommen und man wird mit überraschenden Wendungen belohnt, die so nicht vorherzusehen waren.

Ein leidenschaftliches Buch in der Welt der Engel, welches eine interessante Handlung bietet, jedoch hauptsächlich von der knisternden Leidenschaft der beiden Hauptprotagonisten lebt.